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Doping im Amateur- und Freizeitradsport

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Gelöschtes Mitglied 36749

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Re: Doping im Amateur- und Freizeitradsport
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Mi67

Hilfreich
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Hatte auch erst überlegt und geguckt, ob es einen Thread zum Hobbetten-Doping gibt, und wo der wäre.. aber da der Bereich hier "Profis, Rennen und Rundfahrten.." heißt, und man das auch so lesen kann, dass es um Profis.. und allgemein um alle Rennen geht, war der Post im Thread "und der Nächste.." dann doch gut aufgehoben. Ich glaub, für einen Extra-Thread dürften die Meldungen zu Überführten künftig leider nicht reichen.
 
Bei mir hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine tiefsitzende Skepsis gegenüber dem Profi Radsport und seinen " sauberen " Trainingsmethoden entwickelt. Diese drückt gewaltig auf die Begeisterung.
Mittlerweile betrachte ich bei den Grand Tours eher die Taktik der einzelnen Mannschaften (... falls vorhanden - winke, winke Movistar ), oder freu mich an einzelnen, spannenden Etappen.
Es kommen mir auch einfach zuviele " gute " Fahrer aus dem Osten. Auffällig viele.
Und so richtige Sympathieträger mit denen man mitfiebert sind das auch alle nicht für mich.
 
Sollte viel mehr verpflichtende Dopingkontrollen im sogenannten "Jedermann Sport" geben - da würden sich manche die immer so den "sauberen" Sport propagieren verwundert die Augen reiben. Dann würde auch nicht bei jedem Vorfall im Hobby - Radsport ein Fass aufgemacht. Ein Bekannter, begeisterter Läufer Marathon usw., hat mir mal ezählt was er und seine Kollegen sich vor einem Event alles so einwerfen. Und das fängt schon im Jugendbereich an - da "hilft" dann der "Sportbegeisterte" Arzt seinem Sprößling mit Medizinprodukten vor dem Start......
 
Sollte viel mehr verpflichtende Dopingkontrollen im sogenannten "Jedermann Sport" geben - da würden sich manche die immer so den "sauberen" Sport propagieren verwundert die Augen reiben.
Vielleicht aber in manchen Fällen unabsichtlich? Unter Dopingmittel fällt nicht nur EPO oder Testosteron, sondern auch einiges, was sich Otto Normalverbraucher und Lieschen Müller vielleicht ohne böse Absicht reinpfeifen (geht ja schon los mit Aspirin oder Ibu - welche gute Hausapotheke hat das nicht?) oder z.B. wegen Asthma was nehmen müssen. Ganz zu schweigen von irgendwelchen Fitnessprodukten, die evtl. nicht ganz sauber sind?
 
... Ein Bekannter, begeisterter Läufer Marathon usw., hat mir mal ezählt was er und seine Kollegen sich vor einem Event alles so einwerfen. ...
Dabei kann man doch gerade dort auch ohne Doping erfolgreich sein. :D Es gab mal einen, der ist im fortgeschrittenen Alter in der Laufszene aufgetaucht und hat einfach mal so überall wo er angetreten ist, den Sieg in seiner Altersklasse abgeräumt. Auf manchen Teilstrecken war er angeblich sogar schneller als die Weltklasseläufer. Irgendwann hat eine Journalistin dann nachgewiesen, dass er ein ausgeklügeltes System hatte, um unauffällig hier und da ein paar km einzusparen. So wie andere trainiert haben, hat er wohl vorher mit großem Aufwand nicht auffallende Abkürzungsmöglichkeiten ausgearbeitet. Geld kann nicht die Triebfeder gewesen sein, denn Prämien gab es für die Altersklassenwertungen nicht. Es ist wohl ein schmaler Grat zwischen gesundem Ehrgeiz und krankhaft übersteigertem Geltungsbedürfnis. Und da jemand, der keinen Ehrgeiz hat, auch nicht an Wettbewerben teilnimmt, wird es immer auch im Amateurbereich Unfairness, bewusste Regelverstöße und Betrug aller Art geben und sei es nur Selbstbetrug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht aber in manchen Fällen unabsichtlich?
Geh' mal davon aus dass die Leute die im Jedermannbereich sportlich tätig sind sich mit der Dopingproblematik gut auskennen. Und der Läufer - Sportsfreund hat sich bewusst die Pillen vor dem Start reingeworfen - in einer Dosierung die weit über die normale Anwendung hinausgeht. Frag' mal Rettungssanitäter was die im Rahmen einer solchen Veranstaltung alles erleben....Teilnehmer die so voll gepumpt sind das sie auf keine Behandlung mehr ansprechen.
Und ich als starker Asthmatiker brauche auch keine übermäßigen Dosierungen vor einem Hobbyevent. Kann man ja im Falle einer Kontrolle dann auch angeben.
Also nicht immer die Mär von "unabsichtlich" aufwärmen
 
Geh' mal davon aus dass die Leute die im Jedermannbereich sportlich tätig sind sich mit der Dopingproblematik gut auskennen. Und der Läufer - Sportsfreund hat sich bewusst die Pillen vor dem Start reingeworfen - in einer Dosierung die weit über die normale Anwendung hinausgeht. Frag' mal Rettungssanitäter was die im Rahmen einer solchen Veranstaltung alles erleben....Teilnehmer die so voll gepumpt sind das sie auf keine Behandlung mehr ansprechen.
Und ich als starker Asthmatiker brauche auch keine übermäßigen Dosierungen vor einem Hobbyevent. Kann man ja im Falle einer Kontrolle dann auch angeben.
Also nicht immer die Mär von "unabsichtlich" aufwärmen
"Unabsichtlich" im Sinne von "egal" trifft es aber. Es ist den Leuten einfach egal, ob sie, wenn sie nen Furunkel mit ner Abszess-Salbe, oder nen Pickel mit was einreiben, ob da vielleicht was Verbotenes, Cortison o.ä. drin ist.

Man wird ja eh bei unseren Events, in unserer Leistungsklasse, nicht kontrolliert. Ist dann gar nicht bös' gemeint, aber wenn man nicht das Gefühl hat, wegen ner Pickelsalbe schneller zu werden, geht einem das einfach am Arsch vorbei. Eventuell reicht die eine oder andere Substanz aber schon für nen positiven Ausschlag der Probe. Natürlich müsste man auch mit den Konsequenzen leben; da die Leute damit aber kein Geld verdienen, ist das ebenfalls kein Grund, genauer auf die Medikamente zu gucken.

Das hier ist übrigens keine Entschuldigung, sondern eine Begründung. Natürlich sagt man sich anschließend, "hätt ich mal doch vielleicht in die white-list der NADA geschaut.."..
 
Seit Ende des 2. Weltkriegs (ja soooo lange ist das her!) bis zum heutigen Tage wird im Profiradsport systematisch gedopt. Wer damit nicht klar kommt und meint die moralische Keule schwingen zu müssen muss sich nach einer sauberen Alternative umschauen - meine Meinung.

Bei uns in Deutschland ist das Verhältnis dazu tendenziell moralisierend. Das schließt solche Läden wie die Telekom und noch andere mit ein. Ich kann mich noch an den großen Aufschrei zu Ullrichs Zeiten erinnern, als die Machenschaften aufgeflogen sind, und das Team wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wurde. Man hatte durch das Sponsoring auch reichlich und gut genug verdient, aber dies wurde im Handstreich unter den Teppich gekehrt. Da zeigt sich die Ambivalenz!

Das kuriose an der Systematik: ohne Doping würden die Ergebnisse kaum anders ausfallen. Und deshalb gilt für mich folgendes: ich erkenne die Leistung grundsätzlich an. Was das ganze langweilig macht ist, dass die Rennabläufe stereotyp ausfallen, und im Laufe der Jahrzehnte nur die Gesichter wechseln. :D

Vorgestern war es Delgado, gestern Armstrong und heute Pogacar. Die Dominanz bei der diesjährigen Tour war doch eindeutig, aber auch extrem langweilig. Weil das Rennen schon von Anfang an gelaufen war.

Ich finde dass man sich selbst im Kontext zu der eigenen Moralvorstellung und Ethik in der öffentlichen Diskussion nicht ausschließen darf. Wer bin ich? Darf ich überhaupt andere anprangern, weil ich gewisse Ansprüche und Moralvorstellungen habe die sich mit bestimmten Bereichen nicht vereinbaren?

Radsport ist aber nicht nur vorne. Es gibt auch die Mitte und die Leiden am Schluss. Wer einmal Rennen wie zB Lüttich-Bastogne-Lüttich besucht hat, der kennt die tapferen Helferlein, und wie sie sich die Redoute hochquälen. Das ist das Salz in der Suppe für mich.

Was das alles mit dem Amateur- und weniger mit dem Freizeitsport zu tun hat sind die Strukturen. Die wurden gelegt, als es noch Amateur-Teams wie den PSV Köln und Olympia Dortmund gegeben hat. Und natürlich auch durch die Trainer, die das ganze Spiel als ehemalige Aktive kennen und durchgezogen haben. Der Amateurbereich ist zugunsten des Profizirkus aber gesundgeschrumpft worden. Jeder Rennfahrer der schnell 5 Meter geradeaus fahren kann wird heute Profi. :D Man muss wissen, dass man ab einem gewissen Leistungsniveau auch zwangsläufig das System betritt. In diesem Zusammenhang verstehe ich das Anprangern von Lance Armstrong nicht wirklich. Er ist ein gutes Beispiel als Opfer des Systems. Natürlich spricht ihn das nicht von der Schuld frei, aber wenn man das System kennt versteht man den ganzen Ablauf. Und Armstrong ist da nur ein Beispiel von vielen.

Selbst ich als C-Wanze habe damals mehrmals Kontakt mit Doping gehabt. Weil das für mich als Hobbyist neben meinem Beruf keine Bedeutung hatte habe ich das aus Gründen der Selbsterfahrung eher spontan als gezielt gemacht. Vielleicht auch um mitreden zu können.

Im Doping sind die Grenzen zwischen dem Amateur- und Profibereich fließend, und das ist für den Amateurbereich fatal - weil unnötig. Denn Doping hatte und hat immer mit dem großen Geld zu tun.

Viele Grüße!

Karl

Wobei ich immer nicht verstehe warum überlegenheit ein hinweis auf doping sein soll zumal wenn eh alle dopen.

Einer ist nunmal der beste auch wenn niemand dopt und der hängt am berg halt den zweitbesten ab, zumal die etappen heutzutage genau so konzipiert sind damit das passiert. Und der beste wird die anderen normal auch nicht nur an einem tag abhängen und an den restlichen Tagen zumindest nicht selbst abgehängt.

Weder würde ein knappes Rennen gegen Doping sprechen, noch unbeständige Leistungen. Im gegenteil, wer einen tag schlecht drauf ist und den nächsten tag alles in grund und boden fährt ist ja eigentlich nur noch verdächtiger. Grüße an Floyd Landis an dieser Stelle.
 
Seit Ende des 2. Weltkriegs (ja soooo lange ist das her!) bis zum heutigen Tage wird im Profiradsport systematisch gedopt. Wer damit nicht klar kommt und meint die moralische Keule schwingen zu müssen muss sich nach einer sauberen Alternative umschauen - meine Meinung.

Bei uns in Deutschland ist das Verhältnis dazu tendenziell moralisierend. Das schließt solche Läden wie die Telekom und noch andere mit ein. Ich kann mich noch an den großen Aufschrei zu Ullrichs Zeiten erinnern, als die Machenschaften aufgeflogen sind, und das Team wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wurde. Man hatte durch das Sponsoring auch reichlich und gut genug verdient, aber dies wurde im Handstreich unter den Teppich gekehrt. Da zeigt sich die Ambivalenz!

Das kuriose an der Systematik: ohne Doping würden die Ergebnisse kaum anders ausfallen. Und deshalb gilt für mich folgendes: ich erkenne die Leistung grundsätzlich an. Was das ganze langweilig macht ist, dass die Rennabläufe stereotyp ausfallen, und im Laufe der Jahrzehnte nur die Gesichter wechseln. :D

Vorgestern war es Delgado, gestern Armstrong und heute Pogacar. Die Dominanz bei der diesjährigen Tour war doch eindeutig, aber auch extrem langweilig. Weil das Rennen schon von Anfang an gelaufen war.

Ich finde dass man sich selbst im Kontext zu der eigenen Moralvorstellung und Ethik in der öffentlichen Diskussion nicht ausschließen darf. Wer bin ich? Darf ich überhaupt andere anprangern, weil ich gewisse Ansprüche und Moralvorstellungen habe die sich mit bestimmten Bereichen nicht vereinbaren?

Radsport ist aber nicht nur vorne. Es gibt auch die Mitte und die Leiden am Schluss. Wer einmal Rennen wie zB Lüttich-Bastogne-Lüttich besucht hat, der kennt die tapferen Helferlein, und wie sie sich die Redoute hochquälen. Das ist das Salz in der Suppe für mich.

Was das alles mit dem Amateur- und weniger mit dem Freizeitsport zu tun hat sind die Strukturen. Die wurden gelegt, als es noch Amateur-Teams wie den PSV Köln und Olympia Dortmund gegeben hat. Und natürlich auch durch die Trainer, die das ganze Spiel als ehemalige Aktive kennen und durchgezogen haben. Der Amateurbereich ist zugunsten des Profizirkus aber gesundgeschrumpft worden. Jeder Rennfahrer der schnell 5 Meter geradeaus fahren kann wird heute Profi. :D Man muss wissen, dass man ab einem gewissen Leistungsniveau auch zwangsläufig das System betritt. In diesem Zusammenhang verstehe ich das Anprangern von Lance Armstrong nicht wirklich. Er ist ein gutes Beispiel als Opfer des Systems. Natürlich spricht ihn das nicht von der Schuld frei, aber wenn man das System kennt versteht man den ganzen Ablauf. Und Armstrong ist da nur ein Beispiel von vielen.

Selbst ich als C-Wanze habe damals mehrmals Kontakt mit Doping gehabt. Weil das für mich als Hobbyist neben meinem Beruf keine Bedeutung hatte habe ich das aus Gründen der Selbsterfahrung eher spontan als gezielt gemacht. Vielleicht auch um mitreden zu können.

Im Doping sind die Grenzen zwischen dem Amateur- und Profibereich fließend, und das ist für den Amateurbereich fatal - weil unnötig. Denn Doping hatte und hat immer mit dem großen Geld zu tun.

Viele Grüße!

Karl
Du willst doch jetzt nicht ernsthaft Deine eigenen Dopingversuche bei C-Klasse Rennen mit so einem Betrug bei der Marmotte vergleichen. Das man da wegen der eigenen Betrügereien auf einem Auge blind ist und sich gerne Radrennen anschaut kann ich noch verstehen. Aber das rechtfertigt Doping keinesfalls.
 
Für meine Frau und mich ist eigentlich klar, dass unsere Kinder sich idealerweise vom Leitungssport fernhalten sollen. Hier wird schon im Grundschulalter gesiebt, wer für was Talent hat. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.....
 
Für meine Frau und mich ist eigentlich klar, dass unsere Kinder sich idealerweise vom Leitungssport fernhalten sollen. Hier wird schon im Grundschulalter gesiebt, wer für was Talent hat. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.....
"Fernhalten" führt in der Regel nur letztlich genau zum Gegenteil.. zudem ist Leistungssport bis zu einem gewissen Level durchaus förderlich für die Persönlichkeitsentwicklung.. 🤔
 
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