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Disc-Bremse am Rennrad

Ich habe letztens endlich mal jemanden unterwegs mit Rennrad und Scheibenbremse getroffen,war natürlich auch sofort Thema. Sein Statement - am Crosser ok , am Rennrad überflüssig.......
 
Selber fahre ich klassische Bremsen am Rennrad un dwerde das bis auf weiteres auch beibehalten.

Es gibt definitiv keinen technischen Mehrwert. Außer: Bremsen bei Nässe.


Aber ich habe so einige verbaut und auch ausprobiert.

Alle "mechanischen" Bremsen haben den Nachteil, dass die Übersetzungen von Bremskörper und Bremshebel nicht wirklich zusammenpassen. Würden sie das tun, wären sehr hohe Handkräfte erforderlich.

Mechanische Bremsen müssen oft nachjustiert werden. Man mindert das ein wenig mit dem Einbau von kompressionsarmen Bremsaussenhüllen, was ich für obligatorisch halte.

Hydraulische Scheiben-Bremsen sind zwar unkomplizierter und man muß sie nicht nachstellen, sind aber in Verbindung mit Schaltbremshebeln immer noch recht teuer.

Man kann ( und das kann beineha wieder ein Vorteil sein) alles "Aero-Getue" am Laufrad vergessen. 32-Speichenräder vorne und hinten halte ich für "Pflicht". Selten habe ich mal vorne auf 28 Speichen reduziert.

Scheibenbremsen belasten die Speiche sehr stark.

Insgesamt sind Scheibenbremsen am Rennrad für meine Begriffe noch sehr unausgereift. Insbesondere die mechanischen / per Seilzug angesteuerten.

Inzwischen verbaue ich hier nahezu ausschließlich TRP Spyre und HY/RD. Letztere sind "Hybridbremsen". Nur die scheinen über einen längeren Zeitraum ohne nervige Justage auszukommen - frei sind sie davon nicht.

Ach ja: "Dauerbremsen" bergab quittieren Scheiben im Zweifel mit Überhitzung und einstellen der Funktion. Das sollte man, egal, ob mit Scheibe oder Felgenkneifer, einfach sein lassen. Bremsen will so oder so gerlernt sein....
 
Hallo, ich denke, dass die Scheibenbremsen am Rennrad wirklich überflüssig sind. Man sieht zwar schon etliche Rennräder mit diesen Dingern, aber das sind doch eher Rennradtouristen, welche aufgrund der riesigen Werbetrommel der Hersteller und der Medien sich überzeugen liessen, ein Rennrad mit Scheibenbremsen zu kaufen.
Ich würde mal abwarten und Tee trinken. Die Scheibenbremsen bringen ein ordentliches Mehrgewicht und die Funktionalität ist noch nicht überzeugend; am Rennrad. Bei anderen Rädern verhält es sich anders.
Ich würde mal 5 Jahre die Entwicklung beobachten, beim MTB ist auch noch nicht alles Gold was glänzt in Sachen Scheibenbremsen.
 
Die mechanischen Bremsen an meinem Commuter auf CX-Basis finde ich toll - aber am Rennrad habe ich es lieber minimalistischer und wüsste auch nicht warum ich da das Mehrgewicht in Kauf nehmen sollte.
 
Das Thema hatten wir hier auch schon ein paarmal. Erfahrungen habe ich (Details gerne per PN) und daraufhin versucht sachlich die Vor- und Nachteile zusammenzuschreiben. Die Bewertung muß dann jeder für sich vornehmen.
Tag, bisher wurde ja noch nicht unsachlich diskutiert, Werbung und Volksmeinung driften hier halt ziemlich stark auseinander. Jeder soll das kaufen, was er will, aber ich ändere meine Meinung deswegen noch lange nicht.
 
Ich habe auf Empfehlung meines Händlers dieses Jahr ein Scott Solace 15 mit hydraulischen Scheibenbremsen gekauft. Ich versuche mal, die Unterschiede zu einer Ultegra-Felgenbremse an meinem Treck Emonda zu beschreiben:

Bisher bin ich mit dem Scott ca. 2.500 km gefahren. Die vordere Bremsscheibe ist ganz leicht verzogen, so daß sie in manchen Situtionen beim Wiegetritt schleift. Das ist aber so minimal, das es mich nicht wirklich stört.

Grundsätzlich ist es schwierig, das unterschiedliche Bremsverhalten nur der Scheibenbremse zuzuordnen, dazu müsste man bei beiden Bikes genau die gleichen Laufräder und Reifen haben, was nicht der Fall ist.

Zunächst bin ich der Meinung, das die Gabel des Scott Vibrationen und Straßenunebenheiten weniger gut dämpft. Meine Vermutung geht dahin, das die Gabel steifer ausgeführt sein muss, um die höheren Kräfte, die die Scheibenbremse in die Gabel einleitet, aufnehmen zu können.

Die Scheibenbremse lässt sich mit weniger Kraftaufwand sehr fein dosieren. So, wie ich mit dieser Bremse in eine Kurve hineinbremse, traue ich mich das mit der Ultegra Bremse nicht. Wenn ich mit der Ultegra so kurz und stark vor der Kurve abbremse, wie ich das mit der Scheibenbremse mache, fängt das Vorderrad an zu springen. Mit der Schiebenbremse kann ich auch noch in Schräglage gefühlvoll in die Kurve reinbremsen, was mit der Felgenbremse nicht so "gutmütig" möglich ist.

Zusammenfassend möchte ich sagen, das die hydraulische Scheibenbremse einer sehr guten Felgenbremse (in meinem Fall der Ultegra) aufgrund geringerem benötigtem Kraftaufwand, besserer Dosierbarkeit und besserer Bremsleistung überlegen ist. Dem steht das höhere Gewicht, die höheren Kosten sowie die gewöhnungsbedürftige Optik entgegen.

P.S.
Heute Abend hat so ein Dödel vor mir auf einer schnellen Abfahrt angehalten, weil er sich mit seiner Blechkiste nicht an einem entgegenkommenden Transporter vorbeigetraut hat. Ich kam mit meinem Trek mit über 70 km/h den Berg runter und habe mit blockiertem Hinterrad und springendem Vorderrad eine Vollbremsung bis zum Stillstand hingelegt. In dieser Situation hätte ich mir wirklich die Scheibenbremsanlage des Scott gewünscht.
 
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... Werbung und Volksmeinung driften hier halt ziemlich stark auseinander...
Ich glaube eher, dass auch zu diesem Thema wieder einmal Realität und Forenmeinung auseinander driften.

Dreifach-Kurbeln hatten zuletzt einen realen Marktanteil im unteren einstelligen Prozentbereich bevor sie die Hersteller mangels Nachfrage aus dem Programm gestrichen haben. Hier wird sie aber von vielen immer noch gerne als das Nonplusultra schlechthin angepriesen, skurrilerweise sogar manchmal, wenn es um 11-fach-Schaltungen geht.

Elektrische/elektronische Schaltungen wurden hier anfangs durchweg abgelehnt oder zumindest für überflüssig erklärt. Trotzdem haben sie sich im echten Leben innerhalb kurzer Zeit etabliert und haben bei den Schaltungen im oberen Preis- und Qualitätsbereich wohl inzwischen einen höheren Marktanteil als die mechanischen Schwestern.

So ist es auch mit Scheibenbremsen. Hier heißt es überflüssig, schwer (kommt meistens von denen, die ansonsten immer betonen, dass 100 gr. mehr oder weniger egal sind), gefährlich, anfällig, etc, pp... Auf der echten Straße trifft man aber solche Räder immer öfter und bei neuen Rennrädern ist jedenfalls hier in der Region ein nicht geringer Anteil mit Scheibenbremsen ausgestattet.

Und damit wir uns nicht missverstehen, ich schreibe hier nicht 'pro Scheibenbremse', sondern ich teile nur Beobachtungen mit. Zu Sinn und Nutzen von Scheibenbremsen selbst kann ich mangels Erfahrung nichts beitragen.
 
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Grundsätzlich ist es schwierig, das unterschiedliche Bremsverhalten nur der Scheibenbremse zuzuordnen, dazu müsste man bei beiden Bikes genau die gleichen Laufräder und Reifen haben, was nicht der Fall ist.
Und die Gabel macht nach meinen Erfahrungen auch viel aus.

Zunächst bin ich der Meinung, das die Gabel des Scott Vibrationen und Straßenunebenheiten weniger gut dämpft. Meine Vermutung geht dahin, das die Gabel steifer ausgeführt sein muss, um die höheren Kräfte, die die Scheibenbremse in die Gabel einleitet, aufnehmen zu können.

Die Scheibenbremse lässt sich mit weniger Kraftaufwand sehr fein dosieren. So, wie ich mit dieser Bremse in eine Kurve hineinbremse, traue ich mich das mit der Ultegra Bremse nicht. Wenn ich mit der Ultegra so kurz und stark vor der Kurve abbremse, wie ich das mit der Scheibenbremse mache, fängt das Vorderrad an zu springen. Mit der Schiebenbremse kann ich auch noch in Schräglage gefühlvoll in die Kurve reinbremsen, was mit der Felgenbremse nicht so "gutmütig" möglich ist.

Zusammenfassend möchte ich sagen, das die hydraulische Scheibenbremse einer sehr guten Felgenbremse (in meinem Fall der Ultegra) aufgrund geringerem benötigtem Kraftaufwand, besserer Dosierbarkeit und besserer Bremsleistung überlegen ist. Dem steht das höhere Gewicht, die höheren Kosten sowie die gewöhnungsbedürftige Optik entgegen.
Ich habe verschiedene Scheibenbremsen an verschiedenen Cyclocrossern testweise gefahren. (Und mir dann 2013 doch wieder einen felgengebremsten Crosser gekauft.)

Scheibenbremse alleine bringt idR keine höhere Bremsleistung, das braucht, wie der Vorredner auch erkannt hat, entsprechend dimensionierte Gabeln und Lenkköpfe und verwindungssteife Laufräder. (Ob dann nicht auch Felgenbremsen griffiger würden?)
Kraftaufwand und Dosierbarkeit am Hebel sind ein Argument, mit 160mm Scheibe vorne reicht mir bei hydraulischen Bremsen ein Finger am Bremsgriff.

Meine Frau hat ein Simplon Silk Carbon Trekkingrad mit 180 mm Magura MT4 Scheibenbremsen. Das Rad bremst wirklich, als wenn man gegen eine Wand fährt. Aber die ganze Konstruktion ist auf 165 Kilo Gesamtgewicht ausgelegt, der Lenkkopf und die Gabel richtig wuchtig dimensioniert. MMn hat das einen sehr großen Einfluß auf das Bremsverhalten, dazu Laufräder mit 36 3x gekreuzten Speichen, 40 mm Bereifung, die Sitzhaltung eher aufrecht.

Wie soll eine solche Bremsleistung beim Rennrad auf die Straße gebracht werden? Überschlage ich mich dann mit 1 Finger am Bremshebel, und nicht erst mit 2 Fingern aus der Bremsgriffhaltung?

Der Vorteil der (hydraulischen) Scheibenbremse ist für mich am Rennrad der wegfallende Felgenverschleiß, der wegfallende Wärmeeintrag in die Felge, und die bessere Dosierbarkeit bei Nässe. Soll jeder für sich überdenken, ob das für ihn relevant ist.
 
Das Thema hatten wir hier auch schon ein paarmal. Erfahrungen habe ich (Details gerne per PN) und daraufhin versucht sachlich die Vor- und Nachteile zusammenzuschreiben. Die Bewertung muß dann jeder für sich vornehmen.
Ist ja ganz nett. Allerdings kommen mir bei Scheibenbremsen doch ein paar Fragen auf:
Minimalistische Laufräder und Scheibenbremsen harmonieren nicht wirklich miteinander. Ok, also finden wieder stabilere Laufräder Einzug. Beschrieben wird gerne, dass mechanische Bremsen penibel eingestellt werden müssen. Soweit ok. Allerdings trifft das bei der Montage bei hydraulischen Systemen noch weit eher zu. Und das ganze Geraffel ist bei Reparatur etc. auch noch teurer.

V-Brake und Seitenzug-RR-Bremse brauchen ebenfalls, wenn montiert, über Jahre kaum noch Zuwendung. Belagverschleiß gibt's bei allen Bremssystemen. Wer den Zug ordentlich geklemmt hat, dreht mal ein wenig am Schräubchen (werkzeuglos) und es paßt wieder.
Beim Laufradwechsel geht das auch mal ganz fix und robust bei "klassischen" Felgenbremsen. Bei Scheibenbremsen muß man wesentlich vorsichtiger ans Werk gehen. - Im Grunde kein Drama, aber bei Pannen bei Dunkelheit oder häufigerem Laufradausbau (bspw. Transport mit dem Auto) kann das durchaus nerven.

Bei Felgenbremsen kann ich auch insgesamt ein bißchen weniger vorsichtiger vorgehen. Das Rad legt man ja wegen dem Schaltwerk nicht auf die rechte Seite. Auf die linke Seite ist bei Scheibenbremsen aber auch lieber etwas vorsichtiger vorzugehen. Denn die Bremsscheiben sind doch recht fix mal etwas verzogen.

Tja, und nun stehe ich ein wenig unschlüssig da. Als meine Frau ihr neues Rad mit hydraulischen Scheibenbremsen kaufte, wurde ihr extra gesagt, dass man das Rad nicht längere Zeit aufhängen und auf den Kopf stellen soll. Wie jetzt? Die gerade nicht benutzten Räder hängen bei uns schon immer aus Platzgründen fein säuberlich am Vorderrad aufgehängt an Haken an der Decke. Soll man das wirklich nicht mehr tun? Ich bitte hiermit mal um Aufklärung.

Was die eigentliche Bremskraft angeht, ist man mit klassischen Felgenbremsen ein wenig gekniffen. Wenn man nur genau eine Felgenart hat, findet man ja meist irgendwann die dazu passenden Bremsbeläge. Bei unterschiedlichen Felgenarten kann die Suche nach den dazu jeweils passenden Belägen ein wenig dauern. - Hier ein klares plus für die Scheibenbremsen.

Mit idealen Bremsbelägen habe ich mit Felgenbremsen bisher allerdings auch gut dosierbare und bis zum Laufradblockieren funktionierende Bremsen. Im direkten Vergleich bremsen sich da beide Systeme nur gefühlsmäßig anders. Die Bremswirkung hingegen ist insgesamt aber doch recht ähnlich. Selbst bei Nässe bremsen meine Felgenbremsen noch immer gut dosierbar und über die Reifenhaftungsgrenze hinaus.
Lediglich der Felgenverschleiß ist gut hörbar höher.

Was die Bergabfahrten angeht: Bremsen können muß man mit beiden Systemen. Da, wo bei den Felgenbremsen bei zu viel Bremserei irgendwann mal der Schlauch nachgeben könnte, wird bei den Scheibenbremsen die Scheibe ganz schnell mal zu heiß. Was da mit der Scheibe an Verzug entstehen kann, klammere ich mal aus. Aber verglaste Bremsbeläge und ähnliche Späße führen auch ganz fix mal zu einer Bremswirkung, die einer weichen Stempelbremse ähnlich ist.

Was die Belagnachstellung angeht, so sehe ich da grundsätzlich kein Problem. Ob ich mal kurz an einem Schräubchen drehe oder das automatisch erfolgt, ist mir eher egal. Den Verschleiß muß man ja ohnehin zwischendurch mal optisch kontrollieren.

Ich persönlich tendiere, wenn schon Scheibenbremse, dann eher in Richtung mechanisch. Schlicht deswegen, weil mir die Bowdenzugverlegung recht vertraut ist und ich das in kurzer Zeit mit wenig Material- und Werkzeugeinsatz anständig hinbekomme. Da gibt es keine Undichtigkeiten und Entlüftungen.

Und einen Aspekt hatte ich bei den Scheibenbremsen oben nur angerissen. Schon bei den Motorrädern waren einseitige Scheibenbremsen eher "suboptimal". Beim Fahrrad soll das aber nun so gut sein?
Als ich die Scheibenbremsen (160er oder 180er?) am Rad meiner Frau mal einbremste, reichten 2 Vollbremsungen aus Tempo 25-30km/h schon aus, dass die Scheiben gut heiß waren. Ok, im Alltag im Flachen wohl kein Problem. Aber im Bergigen wirklich problemlos?

Falls also mal ein "Wissender" meine Fragen ein wenig beantworten könnte, ich höre gerne zu.
 
Dreifach-Kurbeln hatten zuletzt einen realen Marktanteil im unteren einstelligen Prozentbereich bevor sie die Hersteller mangels Nachfrage aus dem Programm gestrichen haben. Hier wird sie aber von vielen immer noch gerne als das Nonplusultra schlechthin angepriesen, skurrilerweise sogar manchmal, wenn es um 11-fach-Schaltungen geht.
3-fach fahre ich an meinem Alltagsrad auch, und sehr gerne. Große Spreizung und trotzdem kleine Gangsprünge. Mehrgewicht juckt mich nicht, die Umwerfereinstellung ist fummelig.
Die "technischen Notwendigkeiten" werden mMn in vielen Sparten schon lange durch das Marketing befeuert, nicht durch Unzulänglichkeiten des vorhandenen Geräts. Typisches Beispiel ist die Reifenformatentwicklung im MTB-Bereich. Hauptsache jedes Jahr eine neue Sau durch's Dorf getrieben. "Me too."
 
3-fach fahre ich an meinem Alltagsrad auch, und sehr gerne. Große Spreizung und trotzdem kleine Gangsprünge. Mehrgewicht juckt mich nicht, die Umwerfereinstellung ist fummelig.
Die "technischen Notwendigkeiten" werden mMn in vielen Sparten schon lange durch das Marketing befeuert, nicht durch Unzulänglichkeiten des vorhandenen Geräts. Typisches Beispiel ist die Reifenformatentwicklung im MTB-Bereich. Hauptsache jedes Jahr eine neue Sau durch's Dorf getrieben. "Me too."
Ach naja, geht schnell in Richtung Glaubenskrieg, das Ganze.
Am einen Rad habe ich Compact, am Randonneur 3fach. 3fach finde ich für den Anwendungsfall hin und wieder ganz praktisch. Kommt ja öfter noch Gepäck dazu.
Derzeit bin ich mit 9- und 10fach gut bedient. 9fach würde mir völlig reichen. Ich befürchte nur, das entscheide nicht ich, sondern die Industrie, die mir nicht allzuviel Auswahl läßt.
Elektrisches Schalten finde ich im Hobbybereich recht unnötig. - Aber auch das wieder eine reine Glaubensfrage. Bei anständiger Zugmontage und -Verlegung macht das jahrelang keine Probleme. Hin und wieder ein wenig putzen, das Geraffel und gut ist.
Störungen sind schnell erkenn- und behebbar, Akkupflege oder Ähnliches entfällt.

Ich hab's lieber durchschau- und gut wartbar. Anderen ist das Wurst, die machen ohnehin nichts selbst am Rad. Aber ein Fahrrad muß für mich eben selbst wartbar sein. So wie bei Autos will ich das nicht. Mir reicht Mechanik. Wenn da im Fall der Fälle erst ein Mechatroniker ran muß ...
Insofern sehe ich die "technischen Notwendigkeiten" für so manche Neuerungen bei mir nicht.

Ich wünschte, für Spinner wie mich, böte die Industrie auch in vielen Jahren noch "antiqierte" Mechanik. Wenn sie ansonsten auch noch Komponenten mit Fernwartung und Fernbedienung anbietet, stört mich das nicht.

Aber das ist hier wohl ein wenig OT. Was Scheibenbremsen angeht, hoffe ich auf Antworten auf meine noch offenen Fragen. Möglichst ohne "Befindlichkeiten", sondern mehr aus technischer Sicht. ;)
 
Und einen Aspekt hatte ich bei den Scheibenbremsen oben nur angerissen. Schon bei den Motorrädern waren einseitige Scheibenbremsen eher "suboptimal". Beim Fahrrad soll das aber nun so gut sein?

Lässt sich nicht direkt übertragen - prinzipiell würde eine einseitige Bremse stärker zur Seite verziehen aber es fällt meiner Erfahrung nach einfach nicht auf. Ich bin da nicht auf dem laufenden wie das aktuell im Motorradbereich aussieht aber immer wenn es auf möglichst geringes Leergewicht ankommt werden auch dort einzelne Scheiben bevorzugt. Doppelte Scheiben am liebsten da wo viel Gesamtgewicht zu verzögern ist. Beim Fahrrad möchte man ja das Leergewicht nicht noch weiter nach oben treiben, von der Bremsleistung her reicht ja eine Scheibe.

Zum Rest - es ist halt einfach so dass man wenn man selbst schraubt und das ganze nur als Hobby betreibt andere Prioritäten setzt als die Hersteller, Händler und Kunden die sich vom Händler das verkaufen lassen was die Hersteller bauen.
 
Lässt sich nicht direkt übertragen - prinzipiell würde eine einseitige Bremse stärker zur Seite verziehen aber es fällt meiner Erfahrung nach einfach nicht auf. Ich bin da nicht auf dem laufenden wie das aktuell im Motorradbereich aussieht aber immer wenn es auf möglichst geringes Leergewicht ankommt werden auch dort einzelne Scheiben bevorzugt.
Das Problem war damals bei meiner Kiste, die Gabel fand das wenig erheiternd und fing ein wenig das Verwinden an.
Ein weiteres Problem, je schwerer die Kiste war, so eine einzelne Scheibe konnte fix mal überlastet werden.

Eine theoretische Geschichte beim Fahrrad kommt noch hinzu: Wenn ich eine Scheibenbremsnabe einspeiche, klappt das nicht mehr komplett symmetrisch. Praktisch heißt das: Ich brauche für so ein Vorderrad u.U. zwei unterschiedliche Speichenlängen. - Also für mich auch in der Praxis relevant.
Doppelte Scheiben am liebsten da wo viel Gesamtgewicht zu verzögern ist. Beim Fahrrad möchte man ja das Leergewicht nicht noch weiter nach oben treiben, von der Bremsleistung her reicht ja eine Scheibe.
Wobei sich bei Doppelbremse wohl ein Teil vom Mehrgewicht auch wieder aufheben könnte? Denn die Bremskrafteinleitung erfolgte dann symmetrisch, was eventuell Verstärkungen an Gabel, Steuerrohr, ... etwas minimieren könnte?
Ich kann jedenfalls die kleine Bremsscheibe am Vorderrad meiner Holden mit recht wenig Aufwand in den Grenzbereich bringen. Am Mountainbike fährt man so kleines Zeugs ja auch bestenfalls am Hinterrad. :cool:
Zum Rest - es ist halt einfach so dass man wenn man selbst schraubt und das ganze nur als Hobby betreibt andere Prioritäten setzt als die Hersteller, Händler und Kunden die sich vom Händler das verkaufen lassen was die Hersteller bauen.
Die meisten Fahrräder werden nicht kommerziell eingesetzt. Meine jedenfalls auch nicht. Und wenn ich als Kunde andere Vorstellungen habe, als Werkstätten oder Hersteller, bin ich natürlich u.U. gekniffen.

Ich kann bspw. die ollen Scheinwerferbirnen an meinem Auto nicht mehr einfach mal fix selbst wechseln, weil der Hersteller den Mist extra so verbaut hat, dass ich da einen immensen Aufwand betreiben müßte. Die Werkstatt freut's natürlich.
Aber so etwas will ich am Fahrrad dann doch nicht. Eine Werkstatt will ich nutzen können, nicht aber nutzen müssen.
Gerade die "Einfachheit" und Effizienz des Fahrrads ist es ja, was es prinzipiell seit seiner Erfindung so erfolgreich macht.

PS. "Hängende" Kolben bei Maguras kenne ich auch noch. Ist das bei den neuen Modellen Geschichte?
 
Eines sollte man aber nicht vergessen - woher kam die ganze Diskussion über die Scheibenbremse ? Da hat die Radindustrie vor Jahren ein Produkt auf den Markt geworfen , Carbonlaufräder, das nicht Alltagstauglich und für Jedermann geeignet war. Und um die bekannten Schwächen der Laufräder, wie Nassbremsverhalten und Hitzefestigkeit mit hohen Reklamations/Schadenquoten, zu beseitigen ist unter dem Vorwand wie besserer
Dosierbarkeit , geringe Handkräfte, mehr Sicherheit ( wer sagt schon offen etwas gegen mehr Sicherheit ? ) einfach ein "neues " Bremssystem etabliert worden. Und unsere "Fachmagazine" machen da natürlich ganz unkritisch mit. Allerdings hat man dummerweise vergessen sich auf ein einheitliches Achssystem zu einigen........Für mich bleibt da irgendwie ein fader Beigeschmack - auch bei den hochgelobten 11fach Gruppen und den elektronischen Schaltungen mit den "unzähligen Vorteilen" muss man noch selber treten und sind keine Garantie am Stilfser Joch neue Rekorde zu brechen.....Ach ja - und vor kurzem wollte uns dann die Werbung weismachen 1 x 11fach Gruppen wären das Optimum.....
 
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D

PS. "Hängende" Kolben bei Maguras kenne ich auch noch. Ist das bei den neuen Modellen Geschichte?

Nicht wirklich. Das MTB meiner Freundin wird eher selten bewegt und der Kolben der Shimano HR-Bremse saß schon 2x fest. Unterwegs habe ich ihn auch nicht gangbar bekommen und wusste mir nicht anders zu helfen, als den Bremssattel zu demontieren und mit einem Kabelbinder am Rahmen festzubinden. Ohne HR-Bremse kann man ja noch relativ gut weiterfahren, aber prickelnd ist das trotzdem nicht...
 
...Ich kann bspw. die ollen Scheinwerferbirnen an meinem Auto nicht mehr einfach mal fix selbst wechseln, weil der Hersteller den Mist extra so verbaut hat, dass ich da einen immensen Aufwand betreiben müßte. Die Werkstatt freut's natürlich.
Aber so etwas will ich am Fahrrad dann doch nicht. Eine Werkstatt will ich nutzen können, nicht aber nutzen müssen.
Gerade die "Einfachheit" und Effizienz des Fahrrads ist es ja, was es prinzipiell seit seiner Erfindung so erfolgreich macht.
...

Die Frage, die hier natürlich immer wieder am Rande gestellt wird:
Brauche ich das für mein Nutzerverhalten eigentlich wirklich ?
Das kann ja jeder für sich selber entscheiden und durch eine angepaßte Produktauswahl steuern.
Im Flachland etwa braucht kein Mensch Scheibenbremsen am zweirädrigen Sportgerät.
Und um auf Dein Automobil-Beispiel zurückzukommen:
Genau aus diesem Grund der "Einfachheit" und der Reparierbarkeit fahre ich nur Kfz, die älter als 25 Jahre sind.
Andererseits:
Wenn wir alles immer gleich verteufeln würden und nur die Nachteile herausstellen:
Es gäbe gar keine neuen Bremssysteme, und wir würden immer noch mit Cantis oder langschenkligen
Zangenbremsen durch die Gegend fahren... .
 
Hallo, ich denke, dass die Scheibenbremsen am Rennrad wirklich überflüssig sind. Man sieht zwar schon etliche Rennräder mit diesen Dingern, aber das sind doch eher Rennradtouristen, welche aufgrund der riesigen Werbetrommel der Hersteller und der Medien sich überzeugen liessen, ein Rennrad mit Scheibenbremsen zu kaufen.
Ich würde mal abwarten und Tee trinken. Die Scheibenbremsen bringen ein ordentliches Mehrgewicht und die Funktionalität ist noch nicht überzeugend; am Rennrad. Bei anderen Rädern verhält es sich anders.
Ich würde mal 5 Jahre die Entwicklung beobachten, beim MTB ist auch noch nicht alles Gold was glänzt in Sachen Scheibenbremsen.

Ich habe selbst Scheibenbremsen am Bike. Gegenüber den normal verbauten Größen 140 bzw. 160 fahre ich 180 vorne und 160 hinten. Das ist ein anderes Fahren. Wer bremsen kann hat hiermit einen Wurfanker. Vorher hatte ich Campa Super Record mit Felgenbremsen. Diese haben mit den Carbonfelgen öfters Probleme gemacht.
Jetzt habe ich Mavic K Disc Pro verbaut. Schaffen selbst gröbere Strecken und der Einsatz des Rades hat sich gut erweitert. Für schwere Fahrer eine Empfehlung. Fahrer bis 80kg kommen auch ohne weiterhin gut zurecht. Wer gerne in Rennrad Gruppen fährt sollte eher bei Felgenbremsen bleiben.
 
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