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Die grosse Rumeierei - ich will mein Laufrad selber bauen

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einbeiner

Ich blicke zurueck auf eine lange Geschichte nur mittelmaessig erfolgreicher Zentrierversuche. Wann immer ein Rad einen Schlag hatte war ich in der Lage die Situation durch drehen hier und da etwas zu verbessern, aber so richtig ueberzeugend fand ich meine Resultate nie. Dabei finde ich es erstrebenswert Laufraeder selbst bauen zu koennen. Man kann Naben, Felgen, Speichen, Nippel frei kombinieren und ist nicht auf fertige Angebote angewiesen - toll.

Vor einiger Zeit habe ich dann einen Zentrierstaender erworben - den hier:

Mein Testobjekt war ein typisches Hinterrad der 80er, Campa Record Nabe mit Mavic GP4 Felge. Dieses Hinterrad hatte mal einen Speichenbruch auf der Antriebsseite und ich hatte es unterwegs ohne die kaputte Speiche halbwegs so "zentriert", dass ich damit nachhause fahren konnte. Nun wollte ich das Laufrad mit einer Ersatzspeiche wieder richten. Und bin klaeglich gescheitert :-(

Im nachhinein schiebe ich mein Scheitern auf mehrere Faktoren:
- der fuer mich ungeeignete Zentrierstaender. An sich kein schlechtes Geraet, stabil und genau genug das Rad sauber umschlagen zu koennen. Allerdings haben mich die 100stel-Uhren bekloppt gemacht. Das mag schoen sein, um ein fast fertiges LR noch genauer zu zentrieren, aber um als Anfaenger vom lose eingespeichten Rad zu starten ist das m.E. nicht das Richtige.
- die falschen Regeln im Kopf. Verschiedene Dinge habe ich ueber die Jahre aufgeschnappt, wie z.B. "immer ueber einen groesseren Bereich zentrieren", "immer nur fester ziehen, nie loesen" oder "erst den Hoehenschlag eliminieren". Das sind alles so Bruchstuecke, die aus dem Zusammenhang gerissen keinen Sinn ergeben.
- und natuerlich die eigene Ungeduld und mangelnde Konzentration. Gerade zu Anfang habe ich mich ein paar mal in der Richtung vertan oder aus Versehen die falsche Seite korrigiert und so Durcheinander angerichtet.

Kurzum - es war ein Desaster. Ich habe mit wenigen, uebereilten Handgriffen aus einem leicht dezentriertem Rad eines mit starken Spannungsschwankungen gemacht. Dann habe ich alle Speichen geloest und es nicht vernueftig hinbekommen ein mittiges Rad mit konstanten Spannungen und ohne Seiten- und Hoehenschlaege zu zentrieren. Letztlich habe ich aufgegeben :-(

Jetzt habe ich einen neuen Anlauf gewagt und es klappt bislang ganz gut.
Der alte Zentrierstaender ist verkauft (der Kaeufer hat ihn seinerseits wohl auch wieder verkauft) und ich habe diesen angeschafft:

Das ist offensichtlich ein waschechter Parktool TS2 Klon. Unseren engliches Kollegen bietet Planet X das Geraet wohl unter dem Namen Jobsworth an:
http://www.planetx.co.uk/i/q/TOJWWT/jobsworth-wheel-truing-workshop-stand
Ich habe heute in der Schicken Muetze mal einen echten TS2 angeguckt und in der Art der Mechanik konnte ich keinen Unterschied feststellen. Moeglicherweise ist der TS2 noch etwas massiver - das kann aber auch subjektive Empfinden meinerseits sein?!
Der aktuelle Park Tool TS-2.2 kann Felgenbreiten bis 175 mm und soll auch 29" inkl. Bereifung koennen:
https://www.bike-components.de/de/P...-2P-Modell-2016-p46904/blau-universal-o50001/
Ich hab' die Nabenbreite beim Rose nicht ausprobiert, aber ein 29" Rad mit 2.4er Stollenbereifung passt nicht, waehrend ein uebliches 28" Treckingrad mit 35mm Reifen ganz locker passt.

Auch an den "Regeln" habe ich gearbeitet. Es gibt wohl unzaehlige Anleitungen zum richtigen Laufradbau. Mir hat am besten die deutsche Uebersetzung von Sheldon Brown http://www.sheldonbrown.com/german/wheelbuilding.html gefallen und ich habe mir die Zeit genommen sie 2x aufmerksam durchzulesen, bevor ich dieses Mal begonnen habe.
Soviel auch zum Thema Geduld - das scheint ein wichtiger Schluessel zu sein.
Ich habe mir ueberdies eine Speiche mit Nippel daneben gelegt und mir vorgenommen: Sollte ich den geringsten Zweifel haben in welche Richtung "fest" oder "lose" ist, dann gucke ich diesmal mit Hilfe der rumliegenden Speiche nach (ich habe in der Tat direkt zu Beginn 2x nachgeguckt).

Und hier ist nun das Objekt des Grauens:

Ich habe mit dem Mini-Akkuschrauber alle Speichen geloest und dann soweit festgeschraubt, bis die Speiche das Schrauberbit aus dem Nippelschlitz gedrueckt hat. Da waren mir als Unerfahrenem die Speichen eigentlich schon zu fest (Sheldon beginnt mit recht losen Speichen), sodass erstmal alle wieder eine halbe Umdrehung geloest habe.
Es ist im Wesentlichen diese Fuehlergeschichte, die mir gut gefaellt. Die Messuhren haben bei jeder Bewegung Laerm gemacht, hier gibt's nur Laerm, wenn die Felge schleift und man kann wahlweise nach Auge oder Gehoer arbeiten. Andererseits muss man auch genau auf den Spalt zwischen Fuehler und Felge gucken. Beim Ablesen einer Uhr ist man da etwas freier in der Kopfhaltung.


Sheldon beschreibt, dass man Seitenschlag, Hoehenschlag, Mittigkeit und Spannung gleichzeitig im Auge behalten soll. Genau DAS war mein Problem beim letzten Mal. Die Mittigkeit konnte ich nur duch Rechnen oder Umschlagen feststellen. Um festzustellen, wo der groesste Seitenschlag war musste ich mit dem alten Staender das Rad einmal rum abtasten und dabei den Ausschlag der Uhr im Blick behalten. Mit der Fuehlerzange dreht man einfach das Rad, schliesst die Zange bis es irgendwo ein leichtes Kratzen gibt und faengt dort an zu korrigieren. Das ist viel intuitiver, erfordert viel weniger Konzentration.

So geht es diesmal fast automatisch, dass das Rad rund UND mittig wird. Nach einer halben Stunde ist mein Rad schon schoen gespannt und laeuft rund. Es ist noch etwas zu weit links und ich bin ganz erstaunt, wie stabil die Zentrierung bleibt, wenn ich alle rechten Speichen etwas nachziehe. Ich druecke das Rad ab und spanne nochmal jede Speiche etwas nach um die Spannung zu erhoehen, die gefuehlt immer noch unter der des Vergleichsrades ist. 2 Antriebsspeichen meines Rades scheinen weniger gespannt zu sein als der Rest und ich ziehe diese noch nach (und loese die benachbarten auf der Gegenseite). Auch das erzeugt keinen neuen Ausschlag - anscheinend werde ich langsam warm
Wunderlicherweise hatte ich die ganze Zeit ueber nur mit sehr wenig Hoehenschlag zu kaempfen - den habe ich zwischendurch nur 2x an wenigen Stellen leicht korrigieren muessen.

Am Ende traue ich der automatischen Mittenanzeige doch nicht so recht. Es zeigt sich, dass es einen Einfluss hat wie fest man das Rad zwischen den beiden Schenkeln spannt. Lass ich das Rad recht lose, liegt der rechte Fuehler an der Felge an, spanne ich das Rad fester bildet sich rechts ein Spalt zwischen Fuehler und Felge. Das scheint mir systembedingt zu sein und ich muss darauf achten das Rad immer in etwa gleich fest einzuspannen.

Die Minoura Zentrierlehre erweisst sich wieder einmal als Spielzeug. Ganz vorsichtig stelle ich sie ein, nehme sie vorsichtig vom Rad, ziehe die Schraube jetzt fest an und ueberpruefe nochmal an der gleichen Stelle, ob sie sich schon verstellt hat. Erst jetzt pruefe ich vorsichtig die Gegenseite des Rades.
Im Prinzip funktioniert die Lehre, aber ich ueberlege doch, ob ich sie nicht lieber zurueckschicken soll?!

Das Umschlagen des Rades funktioniert in diesem Staender uebrigens nicht so gut wie in dem, den ich zuvor hatte. Die Enden der Schenkel koennen hier gar nicht fuer jede Achsbreite senkrecht sein und so muss man das Rad eigentlich immer etwas klemmen. Mit dem alten Staender war es moeglich die Breite einzustellen und das Rad einfach rauszunehmen und wieder reinzustecken und ohne irgendeine Klemmung sass es wieder genau gleich. Beim neuen Staender muss ich mir dazu etwas Muehe geben das Rad immer gleich einzuspannen. Geht aber eigentlich ganz gut.

Fazit bislang:
Der Staender bringt mich weiter, eine Zentrierlehre zu haben ist schon hilfreich, diese hier nur bedingt.

Bevor ich mich an einen echten Neubau wage gibt's aber erst noch eine weitere Reparatur an einem weitern Hinterrad. Diesmal sitzt die Felge insgesamt etwas exzentrisch und zum ersten Mal bin ich echt guter Dinge, dass ich das hinbekommen werde




Edit:
Wochen spaeter ist es vollbracht - der erste neue Laufradsatz ist fertig und bereits probegefahren: http://www.rennrad-news.de/forum/th...ufrad-selber-bauen.140913/page-9#post-3802128
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Leg dir mal ein weisses Blatt unter den ZentrierstÀnder hilft finde ich sehr den spalt zwischen StÀnder und Laufrad besser sehen zu können
 
....ich habe mich letzte Woche an die aufgeschobene Fleißarbeit gemacht und einige LaufradsĂ€tze gespeicht.
Ich besitze auch nur einen ZentrierstÀnder mit federbelasteten Spitzen und arbeite damit gerne nach Gehör.
Die LaufrĂ€der, welche ich mit NOS Felgen aufgebaut haben waren geradezu ein Kinderspiel im Vergleich mit den Aufbauten mit gebrauchten Felgen, da diese ungespannt nicht mehr 100%tig plan waren und auch durch Bordsteinkontakt ihre ursprĂŒngliche lichte Weite an manchen Stellen verließen.
Auch die MĂ€r von der gleichmĂ€ĂŸigen Speichenspannung kann man bei gebrauchten Felgen gerne ĂŒber Bord schmeißen, wenn man ein rund laufendes Rad am Ende der Arbeit genießen möchte. Ein leger gefertigter Schlauchreifen lassen die Suche nach dem letzten Zehntel sowieso useless erscheinen...
 
Ich habe nur den Minoura "LĂ€mmerschwanz", aber der arbeitet ja nach dem gleichen Prinzip. Ich arbeite damit eigentlich nur nach Gehör (leider kann man aber dann kein Musik hören). Auch ohne Zentrierlehre (die erĂŒbrigt sich bei dieser Bauart ja eigentlich) habe ich damit schon viele LaufrĂ€der nachzentriert und auch schon ein paar LaufrĂ€der komplett neu aufgebaut (obwohl das nach landlĂ€ufiger Meinung mit dem Minoura gar nicht geht ). LRS bauen gehört zu den schönsten und befriedigstenden Arbeiten am Rennrad und ich kann nur jedem raten sich ranzuwagen.
VG
 
Hallo Einbeiner,

ich habe mit einem selbst gebauten ZentierstĂ€nder aus Holz und der Minoura Lehre angefangen LaufrĂ€der mit mĂ€ĂŸigem Erfolg zu bauen.
Den Durchbruch hat das Parktool TM-1 gebracht. Seit dem habe ich nicht mehr nachzentrieren mĂŒssen und an ein Hinterrad, welches ich total vermurkst habe, brechen die Speichen links auch nicht mehr.

Ich weiß, daß hier etliche Kollegen sagen, SpeichenspannungsmeßgerĂ€t brauch ich nicht, aber mir, mit meinen schlechten und unmusikalischen Ohren, hilft es sehr!!!!!!

Das ist mein Tipp zur QualitÀtsverbesserung.

Gruß Mathias
 
Ich weiss, dass es auch voellig ohne Zentrierstaender geht. Wenn man's kann!
Ist doch auch voellig klar: Jemand, der das schon zigmal gemacht hat, hat Routine, laeuft gar nicht erst in falsche Richtungen und braucht solche Gehhilfen nicht wirklich.
Es auch mit einfachsten Mitteln zur Meisterschaft zu bringen ist etwas, das mich normalerweise reizt. Aber in diesem Fall fehlt mir echt die Musse und ich haette es gern etwas netter
 

wenn du den seitenschlag ĂŒber die stufe des fĂŒhlers mißt, kannst du den höhenschlag mit der "nase" messen (den fĂŒhlertrĂ€ger dazu einfach etwas nach unten schwenken).
 
Ich habe mir Laufradbau mal von @Renn-Andreas vorfĂŒhren lassen, der einen ZentrierstĂ€nder mit Meßuhren besitzt. Vermutlich sollte man die eher als Sehhilfe betrachten, denn nach den Zwischenwerten etc. zu schielen.
Ansonsten ist es wohl schlicht eine Sache von Muße, Geduld und guten LichtverhĂ€ltnissen. Zumindest scheitere ich an den Faktoren udn stapeln sich die LaufrĂ€der, die zentriert oder stĂ€rker gespannt werden wollen (habe da so ein VR, was sehr stark verwindet - obschon die Speichen ordentlich Druck haben, hier wĂ€re so ein MeßgerĂ€t fĂŒr die Speichenspannung interessant).
 
Ich habe schon als Student RĂ€der gebaut. Mit dem Minoura-LĂ€mmerschwanz und einer selbstgebauten Mittenlehre - aus Holzlatten, mit einem Billo-Plastik-Messschieber, mit Schrauben in der Mitte, zum quantifizieren der Außermittigkeit - denn bei Minoura waren die RĂ€der immer außermittig.
Das hat mich so frustriert, dass ich meine RÀder lieber bauen lassen hab, sobald ich selber Geld verdiente. Zentrieren war eine zeitaufwÀndige Mistarbeit.
Aber die LektĂŒre im Forum hier hat mich auf die Idee gebracht, dass das auch anders zu sehen sein kann. Also hab ich mir einen TS2 besorgt und siehe da - Zentrieren kann schnell gehn und ein gutes GefĂŒhl bringen, es selber geschafft zu haben. Wichtig ist nur, dass das TS wirklich mittig eingestellt ist. Also unbedingt ausmessen, alternativ Mittenlehre besorgen oder selber bauen, und einstellen. Am Ende testen, ob das Rad wirklich mittig ist - einfach umdrehen und ggf. nochmal auf "halbe Mitte" zentrieren.
Es ist ein großer Unerschied zwischen den Felgen. Strangpressprofile sind grundsĂ€zlich stabiler und besser zu zentrieren, Ă€ltere Rohre sind weich und kapriziös. Zentieren ist nicht das Problem. Aber nach dem AbdrĂŒcken zeigt sich die wahre Seele der Felge.
Beim Spannen darf man auf keinen Fall zu forsch vorgehen. Nie zu fest spannen, lieber lockerer lassen und in ganz kleinen Schritten fester ziehen. Je feiner die Spannschritte, desto equilibrierter ist das Rad. Das betrifft vor allem die fiesen HöheschlĂ€ge, aber auch die HomogenitĂ€t der Speichenspannung. Schnell auf Spannung kommen zu wollen, ist ein Fehler, der sich schnell rĂ€cht. Lieber ein paar Umdrehungen mehr, dafĂŒr ein gleichmĂ€ĂŸiges Ergebnis, das nur noch wenige Korrektur (SchlĂ€ge rausdrehen) benötigt. Eben diese Korrekturen sind ja so zeit- und geduldsfressend.
Messuhren sind irrefĂŒhrend. Zentrieren ist ein Handwerk, hier ist Augenmaß und GefĂŒhl gefragt. Wer einen Dremo-SchlĂŒssel braucht, um eine Vorbauschraube anzuziehen, hat sich im Beruf geirrt. So ist es auch mit den Messuhren am ZentrierstĂ€nder. Sie lenken ab vom eigentlichen Vorgang und tĂ€uschen ein 100%iges Ergebnis vor, aber wie gut ist das Ergebnis wirklich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sheldon beschreibt, dass man Seitenschlag, Hoehenschlag, Mittigkeit und Spannung gleichzeitig im Auge behalten soll. Genau DAS war mein Problem beim letzten Mal.
So sehr ich Sheldon Browns RatschlĂ€ge schĂ€tze - in diesem Punkt kann ich ihm nicht folgen. Es hat sich fĂŒr mich bewĂ€hrt, da eine klare Reihenfolge einzuhalten: erst (grob) eine relativ einheitliche (noch relativ schwache) Speichenspannung herstellen, dann die SeitenschlĂ€ge einigermaßen wegzentrieren (das geht in diesem Stadium in der Regel noch mit "nur fester anziehen"), und dann die HöhenschlĂ€ge sorgfĂ€ltig ausgleichen - das geht nur in diesem relativ frĂŒhen Stadium gut (und ist spĂ€ter nicht noch einmal erforderlich). Danach dann die SeitenschlĂ€ge feinzentrieren - fertig.
Zwischendrin greife ich immer mal wieder umlaufend die jeweils ungefĂ€hr gegenĂŒberliegenden Speichenkreuzungen und drĂŒcke sie zusammen, bis dabei keine GerĂ€usche mehr entstehen. Bei manchen Felgen empfiehlt es sich auch, die einander kreuzenden Speichen im freien Abschnitt nahe der Felge zueinander zu ziehen, damit sie sich richtig (also zur Zug-/Innenseite der Speichenlöcher hin) setzen.

Und nur als Anmerkung fĂŒr Neueinsteiger: Nein, man bekommt den Höhenschlag am Felgenstoß bei gesteckten Felgen in der Regel mit den jeweils benachbarten Speichen nicht vollstĂ€ndig wegzentriert (und sollte es auch nicht mit ĂŒberhöhter Speichenspannung versuchen ...) - das muss dann spĂ€ter der Reifen (bzw. der Luftdruck darin) regeln.

Ich habe inzwischen ebenfalls den Park Tool TS 2.2 in Gebrauch; er war beim (Neu-)Kauf ebenfalls nicht exakt mittig zentriert (die Einstellung ist etwas fummelig und erfordert grobmotorische Handgriffe (tatsĂ€chlich sogar mit dem Hammer, allerdings nur mit sanften "ImpulsschlĂ€gen", um die Reibung in den Lagerungen der Arme zu ĂŒberwinden) fĂŒr ein prĂ€zises Ergebnis ... ).
Das Problem, das @einbeiner oben in Bezug auf die exakte und immer gleichbleibende Mittenfixierung der Nabe beschreibt, finde ich an einem so teuren GerĂ€t schon eher Ă€rgerlich - pendelnde Achsaufnahmen könnten das problemlos lösen, sind aber bei diesem StĂŒck amerikanischen Schwer-Maschinenbau (... man schaue sich mal die MaterialstĂ€rken und die SchweißnĂ€hte an ...) nicht vorgesehen.
Bei Vorderradnaben empfiehlt es sich daher, zwei (natĂŒrlich möglichst exakt gleich breite) DistanzhĂŒlsen mit einzuklemmen (ggf. bei Schnellspanner-Achsen mit einem exakt passenden Rundstahl in der Achsbohrung), da die Arme des ZentrierstĂ€nders bei schmalen Naben schon sehr schrĂ€g stehen, so dass die "Zacken" der Achs-Kontermuttern faktisch ĂŒber den Sitz der Nabe entscheiden - wenn sie ungleich stehen, stimmt die Zentrierung in der Regel nachher nicht.
 
Hier gilt das Prinzip der kleinen Schritte unbedingt!
Wenn man als AnfĂ€nger frustriert ist und nicht richtig weiterkommt oder sich verheddert hat, sollte man das LR weglegen und eine Nacht drĂŒber schlafen. Das wirkt Wunder.
Wichtig finde ich neben dem von @Bridgestone RS 800 erwĂ€hnten Speichenpaar recken noch zu verhindern, daß sich die Speichen bei zunehmender Spannung in Nippelspannrichtung verdrehen. Bei noch leichter Spannung halte ich einfach die Speiche mit der bloßen Hand fest, bei höherer Spannung und speziell bei dĂŒnnen Speichen mit 1,6/1,5/1,4 im Mittelteil verwende ich dafĂŒr einen Knipex ZangenschlĂŒssel.
AbdrĂŒcken halte ich nur bedingt fĂŒr sinnvoll. Ich bevorzuge Einfahren.
Danach sind die LR zwar nicht mehr neu, aber stehen besser.
Ein neu aufgebautes LR sollte man die ersten 500km ohnehin regelmĂ€ĂŸig ĂŒberprĂŒfen.

Wie @fuerdieenkel richtig schreibt, neues Material ergibt wesentlich leichter ein stabiles und rundes LR.
AnfĂ€ngern wĂŒrde ich dazu raten mit neuen Teilen anzufangen.
Das gilt nicht fĂŒr die Naben, die durchaus gebraucht sein können.
Aber neue Felgen werden rund geliefert und mĂŒssen nicht erst auf dem ZentrierstĂ€nder rund gemacht werden.
 
Ich weiß, daß hier etliche Kollegen sagen, SpeichenspannungsmeßgerĂ€t brauch ich nicht, aber mir, mit meinen schlechten und unmusikalischen Ohren, hilft es sehr!

Kann ich bestĂ€tigen - so ein einfaches Ding wie der Park Tool TM-1 ist sicher nichts fĂŒr den Profi, aber ich höre eh keinen Unterschied beim Speichenzupfen, daher messe ich lieber. Auch wenn die Meßwerte jetzt absolut nicht unbedingt genau sind reicht das m.E. um hinten rechts in die NĂ€he der Maximalspannung zu kommen damit die Vorspannung links auch so hoch wie möglich ist.

Ferner hatte ich noch das Problem dass ich auch bei einem nagelneuen Laufrad die Speichen nicht vernĂŒnftig mit dem Nippeldreher vorspannen kann, irgendwie wurde das in jedem Fall zu stramm. Also erstmal alles auf gleichmĂ€ssige Spannung bringen und von da aus weitermachen.
 

Hmm,
das ist so ziemlich genau das, was ich jetzt gemacht habe. Und ich dachte, ich haette das a la Sheldon gemacht
Mir hat insbesondere ein Satz gut gefallen: Man arbeitet immer an der Baustelle (z.B. Hoehenschlag/Seitenschlag), die gerade am groessten ist.
Solange noch keine rechte Spannung drin war habe ich geguckt so zu zentrieren, dass ich nur fester drehe.


Das mit den Adapterhuelsen fuer Vorderraeder finde ich gut.
Fuer meine Zwecke wird die Umsetzung der automatischen Mittenzentrierung wohl gut genug sein. Als Profi faende ich das aergerlich.

wenn du den seitenschlag ĂŒber die stufe des fĂŒhlers mißt, kannst du den höhenschlag mit der "nase" messen (den fĂŒhlertrĂ€ger dazu einfach etwas nach unten schwenken).
Guter Punkt! Ich habe oben mal ein Bild eingefuegt.

Leg dir mal ein weisses Blatt unter den ZentrierstÀnder hilft finde ich sehr den spalt zwischen StÀnder und Laufrad besser sehen zu können
Gar nicht so doof, dass der Fuehlerarm weiss ist
 

Hallo Tichy,

200% Zustimmung, das sind auch meine Gedanken zum Laufradbau mit dem Park Tool TM-1

Gruß Mathias
 
So,
damit es bald losgehen kann mit einem neuen Laufrad muss ich wissen wie man Speichenlaengen bestimmt. Speichenrechner gibt es Unzaehlige und ich habe schon oft gesehen, dass trotzdem sicherheitshalber noch einmal nachgefragt wird. Das scheint nicht so ganz eindeutig zu sein.

Die beim oben gezeigten Laufrad verwendeten Speichen habe ich mal gemessen und die sind 297 bzw. 299mm lang. Dazu ein paar Fragen:
Wie misst man eigentlich die Speichenlaenge? So?


Also vom Gewindeende bis Innenseite Bogen?
Um wieviel mag sich so eine Speiche gelaengt haben? War die urspruenglich mal 2mm kuerzer?

Manche Speichenlaengenrechner haben eine Datenbank fuer Felgen und Naben angeschlossen, manche nicht. Ich habe mal gemessen, um zu gucken, ob ich auch mit unbekannten Komponenten in der Lage bin die noetige Laenge sicher zu berechnen:

So fuerchterlich genau ging das nicht, ich bin nicht ueberall mit dem Messchieber ideal hingekommen.
Den Felgendurchmesser am Nippelsitz (ERD) soll man wohl am Boden des Nippelschlitzes messen:

Dazu habe ich zwei alten Speichen mir Nippel in eine Felge gesteckt:




Damit sollte ich alle noetigen Masse errechnen koennen.

Beim ERD habe ich 2x297+20=614mm errechnet.
 
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