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Deutschland umrunden

Propanolol

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3 Januar 2014
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Servus zusammen,

wie dem Titel zu entnehmen ist, möchte ich mit dem Rennrad unsere Landesgrenze abfahren. Das ist sicherlich ein alter Hut, dennoch steht es für das Jahr 2015 auf meinem Programm.

Bei meiner Recherche bin ich schon auf die ein oder andere Geschichte gestoßen. Auch Input von Wanderern die das ganze zu Fuß bestritten haben, waren interessante Quellen.

( http://www.rund-um-deutschland.com/deu/460-2/ )
( http://www.swb.de/personal/elch/Deutschland-Runde-2001.html )

Doch obwohl die grobe Route schon steht, bin ich doch sehr unsicher ob ich denn wirklich an alles gedacht habe. Wobei- um ehrlich zu sein, stehe ich ja noch am Anfang meiner Planung.
Hier habe ich auch schon mein Glück versucht und geschaut, ob denn jemand einen Beitrag mit diesem Thema veröffentlich hat. Ich für meinen Teil bin dennoch nicht fündig geworden.

Kurz zu mir.

Ich komme aus Darmstadt und bin 28 Jahre alt. An sich bin ich leidenschaflticher Läufer und habe mir mein Canyon nur als Ausgleich zugelegt. Doch wie das so ist, hat mich meine Vergangenheit schnell eingeholt und wenn ich nicht gerade am Arbeiten oder Studieren bin, zieht es mich auf's Bike. Bin als kleiner Zwerg im Verein gefahren- VC Darmstadt. Aber lang lang ist's her.
Nach der Uni würde ich gerne zwei bis drei Monate abtauchen. Und da dachte ich mir wäre eine solche Reise genau das Richtige.
Die "Vielfahrer" unter euch werden schnell feststellen, zwei bis drei Monate für ca. 5000 km sollte zu schaffen sein. Das denke ich auch.
Bei mir steht eher die Reise und das damit einhergehende Abenteuer im Vordergrund, als die sportliche Ambition. Dennoch würde ich natürlich gerne irgendwann angekommen...

Fehlt mir also ein noch ein bisschen know how.

Gibt es Material welches besonders gut geeignet ist bzw. Gadgets die zu empfehlen sind?

Welche Fahrradnavigation ist zu empfehlen? (Lese mich da seit Wochen rein und kann mich nicht entscheiden) Bisheriger Favorit= Garmin Edge 800. Straßenkarte kommt aber so oder so mit. . .

Habt ihr vielleicht weitere Links mit Erfahrungsberichten?

Oder Dinge die ich auf keinen Fall vergessen darf?


Grobe Auswahl der Ziele:

- Darmstadt
- Koblenz (den Rhein hoch)
- Trier (Die Mosel runter)
- Aachen
- Wilhelmshaven
- Cuxhaven
- Sylt
- Flensburg
- Insel Fehmarn
- Rerik
- Berlin
- Cottbus
- Dresden
- Zwickau
- Passau
- Salzburg
- Chiemsee
- Mittenwald
- Füssen
- Oberstdorf
- Lindau
- Stockach
- Feldberg (Schwarzwald)
- Basel
- Freiburg
- Durlach
- Heidelberg
- Darmstadt

Das ist eine Auswahl diverser Ziele die ich plane anzufahren.

Ich bin euch für jeden Rat sehr dankbar.


Beste Grüße

Prop.
 
Hallo,

mit 5.000km hast Du schätzungsweise recht hoch gegriffen. Habe mal einen interessanten Bericht von einem gelesen, der das auf mehrere Urlaube verteilt gefahren ist. Er ist immer den möglichst grenznächsten Weg gefahren und hatte, mein ich, was um die 4.500km zusammen. Link finde ich leider nicht mehr. Ich selbst bin auf meiner ersten Deutschland-Nord-Süd-Tour auf einem weit nach Osten gehenden Bogen 1.700km gefahren. Ich vermute, dass eine Strecke, die dem Grenzverlauf nicht bis zum Exzess folgt, ca. 4.000km hat. 2.500km in einem Monat sind nach meiner Einschätzung keinesfalls zu hoch gegriffen. Mehr ist durchaus möglich, aber nicht selbstverständlich, dass das jeder kann und will.

Du solltest Dir mehrere Fragen stellen, die für die Planung wesentlich sind:
1. Wie willst Du übernachten? Pension ist in D mit durchschnittlich 40€ EZ&ÜF zu veranschlagen. Mit JH-Preisen kenne ich mich nicht aus.
Die Übernachtungsart bestimmt die Gepäckmenge. Ca. 10kg sind bei Übernachtung in festen Quartieren mal ein Daumenwert. Bei Camping sind es schnell 17-20kg (siehe meine Norwegentour 2013)
2. Mit welchem Rad willst Du fahren? Rennrad, nehme ich mal an? Dann würde ich in D ganz klar die "10kg-Gepäck-ohne-Camping-Variante" bevorzugen.
Falls doch Camping, und Rennrad, würde ich Dir einen Hänger empfehlen, statt in teures und minimalistisches High-End-Equipment zu investieren. Das ist die fahrtechnisch angenehmste Art, eine größere Menge Gepäck zu transportieren.
3. Radtyp, Fitness und Lust & Laune bestimmen die Reisegeschwindigkeit und Etappenlängen. Mit bepacktem Rennrad rechne ich auf Flachetappen ca. einen 25er Schnitt, in gebirgigen Gegenden ca. einen 20er - kann auch mal weniger sein. Etappen <100km sind für mich persönlich Erholungsetappen, 120 - 140km "normal", d.h. über längere Zeit in Folge gut machbar, > 150km gehen auf die Dauer für mich an die Substanz.
4. Verfolgst Du ein festes "Roadbook"? Oder fährst Du jeden Tag, soweit es Dir gefällt? Ich habe immer ersteres mit vorgebuchten Quartieren getan. Das muss man freilich nicht tun. Für so eine lange Strecke täte ich es vermutlich auch nicht. Trotzdem würde ich den kompletten Streckenverlauf ausplanen und würde mir Telefonnummern zu möglichen Quartieren raussuchen und dann ggf. immer 0 - 2 Tagen vorher dort anfragen.

Die Frage nach "speziellen Gadgets" ist aus meiner Sicht leicht zu beantworten: Du bist in Deutschland, es sieht bzgl. Infrastruktur überall so ähnlich aus wie bei Dir Zuhause, es gibt Supermärkte, Apotheken, Fahrradläden,...

Ich würde mir über brauchbare Regenklamotten und Schutzbleche Gedanken machen. Bin seit diesem Jahr mit einer kurzen Regenhose von Vaude und SKS-Raceblades long sehr zufrieden.

Die Frage nach dem "richtigen" GPS ist eine Detailfrage und Geschmackssache. Ich bin mit meinem Etrex und OSM-Karte zufrieden. Ein Edge ist sicherlich auch klasse - wenn Du regelmäßig die Möglichkeit hast, den Akku zu laden - was ja gegeben sein dürfte.

Und dann gibt es da noch die ebenso philosophische Frage, ob nur Radschuhe oder ein zweites Paar Schuhe für abends. Ich bevorzuge letzteres, weil ich auch nach einer Regenetappe abends gerne trockene Füsse habe.

Ach ja, leichte Klamotten anschaffen lohnt sich. Die müssen gar nicht mal teuer sein. Aber es besteht gewichtsmäßig ein nicht unerheblicher Unterschied zwischen Jeans, Baumwoll-T-Shirts, Sweatshirt und leichter Trekkinghose, Kunstfaser-Hemden, dünner Fleece-Pulli.

Soweit mal ein paar Gedanken von mir dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein Gedanke dazu:
Du planst da, einen Haufen Zeit und Geld zu investieren. In der Camping-Variante ca. 30€/T, bei Pension ca. 60€/T. So eine lange Auszeit kann man sich ja auch nicht allzuoft nehmen, wenn man dann erstmal im Beruf steht.
Deutschland ist toll zum Radfahren! Überall finden sich wunderschöne Strecken, wenn man sorgfältig plant. Aber irgendwie ist man doch immer "nur" Zuhause. Für weite Teile Deutschlands heißt das idealerweise: Eine einsame Kreisstraße windet sich zwischen Hügeln, Mischwäldern, Äckern und Weiden bis zum nächsten Dorf. Wenn Du in eine größere Stadt kommst, fährst Du eine lange gerade Straße an Obi, Mediamarkt, Aral und Mc Donald's vorbei, bis Du schließlich in der sehr schönen Innenstadt bist. Es ist überall in Deutschland so, wirklich. Für 2 bis 3 Wochen macht das auch richtig Spass. Es war auch die Motivation für meine erste große Rennradreise: Ich möchte "mein" Land mal so richtig kennenlernen.

Ich will darauf hinaus: Einmal drumrum kostet doppelt so viel Zeit und Geld wie einmal mitten durch, bringt aber nicht zwangsläufig das Doppelte an Erlebniswert.

Deshalb würde ich mich fragen, ob für den Einsatz nicht auch mehr Abenteuer zu haben ist. Wenn Du die Zeit für 5.000km hast, sind viele Sachen machbar: Über den Balkan nach Istanbul (würde mich noch reizen), durch Frankreich nach Westen und dann bis hoch nach Schottland oder Irland, von Zuhause über die Alpen, die Provence, Spanien nach Marokko (meine Empfehlung, wenn das Zeitfenster passt), von Zuhause ans Nordkap (erfordert viel Equipment, weil Camping), von Zuhause Richtung über Moskau Richtung Ural,... Abenteuer ohne Ende!
 
Hallo
ich plane ebenfalls 2015 Deutschland mit dem Fahrrad zu umrunden und bin in der Planung schon recht weit.
Die Tour umfasst 23 bis 25 Etappen mit ca. 4.300 km insgesamt. Jedes Nachbarland wird kurz "besucht".
Ich plane die durchschnitteliche Stundenkilometer von 19 km/h. Werde jeden Tag 10 bis 12 Stunden im Sattel sitzen.
Seit 4 Jahren fahre ich schon Langstrecke (ab 500km/h) mit dem Rennrad. Zudem regelmäßig Trondheim Oslo. Habe daher eine gewisse Erfahrung.
Anstrengend ist es, jeden Tag 10 -12 Stunden Rad zu fahren. Daran muß man sich gewöhnen.
Ich übernachte in Privatunterkünften oder Jugendherbergen. Da ich mit leichtem Gepäck fahre, habe ich mir ein Tourenrennrad mit Auflieger aufgebaut. Eine Rohloff-Nabenschaltung und Gates-Riemenantrieb sorgen für wenig Verschleiß und Verschmutzung und zudem lange Lebensdauer. Mein Navi wird vom Nabendynamo mit Strom mitversorgt.
Zur Vorbereitung empfehle ich Radtouristikveransttungen, ausgetragen von den örtlichen Vereinen. So lernt man die Landschaften und Regionen vorab kennen, durch die man fährt.
Zudem kann ich Trondheim-Oslo sehr empfehlen. Ein einfach zu fahrendes Langsteckenrennen für Rennrad. Zudem landschaftlich sehr schön.
Ebenfalls den Röhn-Rennrad-Marathon, die Oberharzer-Adlerrunde usw.
Ich fahre dieses und nächstes jahr auch die eine oder andere länderübergreifende Rennradveranstaltung. Luxenburg und Belgien sind sehr zu empfehelen. Kurze, aber knackige Anstiege! Ebenfalls der Bayrische Wald mit dem "Großen Aber" und das Erzgebirge. Hier muß jede "Deutschlandtour" durch. Auf dem Großen Aber gibt es eine Übernachtungsmöglichkeit! Wird bei mir ein Etappenziel. Ach ja: Rügen sind zwei Etappen von zusammen 270km.

Mich interessiert bei der Tour vorallem die Landschaften mit ihren Eigenschaften und Eigenheiten.

Mein Gepäck umfaßt 9kg. Einen zwei-wöchigen Test (1.000) haben Rad und Bekleidung schon bestanden.
Auf sehr gute Regenbekleidung ist zu achten.
Ich starte Mitte September. Gutes Licht ist dann nötig. Ebenfalls gute Radschuhe, die wetterfest sind, sowie perfekte Regenbekleidung.
Wenn Du mehr wissen möchtest, kontaktiere mich über die Hompage von All Mountains Wiesbaden. Gerne gebe ich Dir weitere Infos zu meiner Tour und auch Tourendaten.
Grabbi
 
Also Jungs ich bin echt überrascht wie auf meinen Beitrag eingeganen worden ist. Vielen Dank für Zeit die ihr euch für das beantworten meiner Fragen genommen habt!
Und die Anmerkungen bzw. Denkanstöße lesen sich sehr hilfreich! Klasse.
Sehe schon- ich muss wohl einen Ringordner anlegen und eine kleine Liste zusammenstellen in der ich alle wichtigen Punkte nach und nach abhaken kann.

Zudem- wenn ich mir so eure Statements zu den Zielen durchlese werde ich wohl auch daran noch etwas feilen müssen.

Also nochmals großes Dankeschön! ! !
 
2-3 Monate ist eine lange Zeit. Sportlich ist das ganze glaube ich kein großes Problem, wenn denn die Psyche mitzieht. Ich war letztes jahr 8 Monate lang auf Weltreise, zu zweit. Das war eine sehr lange Zeit, die ich auf keinen Fall hätte allein machen wollen. 2-3 monate nur Fahrrad fahren, dementsprechend vielleicht wenig Kontakt zu anderen haben, das muss der Geist auch mit machen!

Versteh mich nicht falsch, ich bin der erste der solche Sachen unterstützen würde. Habe selbst meine Reise zwischen BA und MA gemacht und werde nach dem Master auch direkt wieder 3 Monate nach Zentralamerika. Aber den Aspekt der geistigen Fitness und eventueller Erschöpfung nach 4,5,6 Wochen muss man unbedingt bedenken! Ich ware ca alle 2 Monate für ein paar Tage Reisemüde, ich glaube bei solch einer Fahrradtour wird es oft vorkommen, dass man einfach überhaupt kein Bock mehr hat.

Nur mal so als kleiner Denkanstoß!
 
2-3 monate nur Fahrrad fahren, dementsprechend vielleicht wenig Kontakt zu anderen haben, das muss der Geist auch mit machen!
Naja, beim Radfahren habe ich eher mehr, als weniger Kontakt zu anderen :) Jetzt mal ehrlich, wo kommt man der einheimischen Bevölkerung näher als beim Radeln?
 
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