• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

CF SLX - Carbonausfallenden und Radtransport

Klemmt Ihr für den Radtransport Euer Rennrad mit Vollcarbon-Ausfallende an der Gabel?


  • Umfrageteilnehmer
    6

tjdomsalla

Schlechtwetterfahrer
Registriert
18 März 2008
Beiträge
687
Reaktionspunkte
146
Ort
Mannheim
Moin moin,

da ich mein Rad hin und wieder auf dem Autodach oder auch im Auto stehend an der Gabel geklemmt transportiere, mache ich mir Gedanken über die Tauglichkeit der Vollcarbon-Ausfallenden am neuen CF SLX.
Bislang hieß es ja meist, dass man von dieser Art Transport absehen sollte. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass für Räder auf Materialwagen bei großen Rennen andere Regeln gelten. :)

Was wisst Ihr darüber?

Danke und schönen Gruß,
TJ
 
hin und wieder auf dem Autodach oder auch im Auto stehend an der Gabel geklemmt transportiere, mache ich mir Gedanken über die Tauglichkeit der Vollcarbon-Ausfallenden am neuen CF SLX.
Bislang hieß es ja meist, dass man von dieser Art Transport absehen sollte.

Machst Du Dir auch Gedanken darüber, ob die Ausfallenden die bei einer > 80 km/h-Abfahrt möglichen Bremskräfte, die beim Durchfahren eines Schlaglochs unberechenbaren Lastspitzen und die im Sprint vorkommenden Seitenkräfte aushalten? Alle diese Belastungen werden wohl ein Vielfaches der Kräfte aufbringen, die beim Transport eines Fahrrades auf die Ausfallenden wirken können.

Und welches Kompetenzzentrum hat je behauptet, dass man von dieser Art des Transports absehen sollte?

Ganz eindeutig, einer Gabel, deren Hersteller diesbezüglich Einschränkungen macht, würde ich mein Leben auf der Straße nicht anvertrauen.

Eine einzige Einschränkung sehe ich. Wenn die Art der Klemmung wesentlich von der Klemmung auf der Achse eines Vorderrades abweicht, und geeignet ist, die Ausfallenden direkt zu beschädigen, dann würde ich diese Klemmvorrichtung ablehnen.
 
Ich werde mein SLX generell nicht auf einem Autodach bzw. Heckträger transportieren... Bei den dünnen Wandstärken ist mir das zu heikel, denn um die Räder spielfrei zu befestigen (insbesondere wenn 2 oder mehr Räder transportiert werden), muss zu viel Kraft auf das Material wirken. Dadurch wird die Oberfläche - zumindest optisch in Mitleidenschaft gezogen... Außerdem fliegen bei hohem Tempo Steinchen dagegen und wenn es regnet, ist das wie ein Hochdruckreiniger. Deshalb darf mein Canyon ausschließlich im Kombi reisen :)
 
klar, man spannt die Gabel ein und legt irgendein Gestell ums Unterrohr...
 
und legt irgendein Gestell ums Unterrohr...

Falsch, hier handelt es sich um eine Befestigungsart, wo nur die Gabel ausschliesslich an den Ausfallenden eingespannt wird. Zusätzlich wird noch die Felge des Hinterrades auf einer Schiene mit einem Riemen fixiert. Weitere Befestigungspunkte gibt es dabei nicht.
Diese Träger werden sowohl außen auf dem Dach, als auch innen verwendet.
 
Also das Rad wird lediglich an den Ausfallenden der Gabel und das HR unten in einer Schiene fixiert? Dann erst recht nicht... Da müssen ja die filigranen Ausfallenden, die seitlich wirkenden Kräfte nahezu komplett aufnehmen, das kann nicht wirklich gut sein. Ich stelle mir grad eine flotte Kurvenfahrt vor...

Im PKW kann man ja seitlich etwas polstern, da kann ich mir das gut vorstellen. Im Prinzip transportiere ich mein Rad ja so, nur das ich die Gabelenden nicht fixiere sondern auf dickes Moosgummi stelle. Das Rad selber wird dann mit Spanngummis fixiert.
 
Welche Kräfte müssen die Ausfallenden den aufnehmen, wenn da ein 80 oder 90 kg Kerl mit 70 oder mehr den Berg runter heizt oder im Wiegetritt bergauf oder im Sprint?
 
meiner Meinung nach ist da ein Unterschied ob jemand fährt oder das Rad am untersten Punkt fixiert ist und das gesamte Gewicht an den 2 Punkten zerrt. Mir fehlt vllt. das technische Verständnis und ich liege mit meiner Annahme falsch, dennoch kommt mein Rad nicht aufs Autodach :)
 
Wenn Du Dein Rad nicht so transportierst ist das doch allein Deine Sache. Kein vernünftiger Mensch wird versuchen Dir da reinzureden.

Objektiv betrachtet muss man bei der Frage nach der Klemmung aber beachten, welche Kräfte im normalen Fahrbetrieb auf die Ausfallenden der Gabel wirken. Ein normalgewichtiger Fahrer hat mit dem Rad eine Gesamtmasse > 80 kg. Eine Abbremsung bis zum angehobenen Hinterrad sollte bezüglich der Dimensionierung von Rahmen und Gabel als normale Belastung angesehen werden. Die Verzögerungskräfte werden dabei ausschließlich über die Ausfallenden der Gabel eingeleitet. Auch ohne besonderes technisches Verständnis und ohne die Beschleunigungen genau zu berechnen müsste an diesem Beispiel klar werden, dass in keinem Fall solche Kräfte auf die Ausfallenden wirken können, wenn nur das Fahrrad alleine gehalten wird.
 
ok, das leuchtet ein... mein Gedanke ging eher in Richtung der seitlich einwirkenden Kräfte. Vllt. war / bin ich da übervorsichtig.
 
.. mein Gedanke ging eher in Richtung der seitlich einwirkenden Kräfte.

Hättest Du Bedenken, Dein Fahrrad nur an den Rädern gehalten waagerecht in der Luft zu halten? Nein?

Du tust damit was Ungeheuerliches. In diesem Moment wirken auf die Ausfallenden vorne und hinten Kräfte, die durch die Erdbeschleunigung = 1g verursacht werden.

Die für verschiedene Kurvenradien notwendigen Geschwindigkeiten auszurechnen, die eine Querbeschleunigung von 1g erzeugen, überlasse ich jetzt Dir.

Nur soviel, meinem Pkw traue ich solche Kurvengeschwindigkeiten nicht zu.
 
nein... Aber ganz im ernst, ich stelle mir die Belastung bei einem Ausweichmanöver mit dem PKW einfach größer vor, also die während eines abrupten Lastwechsels. Dennoch würde ich da der Aussage eines Wissenden vertrauen :)
 
Welche Kräfte müssen die Ausfallenden den aufnehmen, wenn da ein 80 oder 90 kg Kerl mit 70 oder mehr den Berg runter heizt oder im Wiegetritt bergauf oder im Sprint?
Ziemlich genau die gleichen wie beim Tretrollern durch die Fußgängerzone, denn das ganze System aus Fahrer und Rad balanciert frei über den Reifenauflagepunkten und die Ausfallenden sind nie besonders weit von der Ebene durch den Schwerpunkt und die beiden Auflagepunkte entfernt. Einzig Schlaglöcher und Bremsvorgänge bringen da etwas Abwechslung, allerdings auch schön symmetrisch und in der Belastungsrichtung, für die die Dinger ausgelegt sind.
 
Nur soviel, meinem Pkw traue ich solche Kurvengeschwindigkeiten nicht zu.
Und nun fahre den gleichen PKW mal bei zurückhaltenden 30 km/h mit den rechten Rädern durch ein ordentliches Schlagloch und überleg dir, auf was für einer Bahn sich ein 1m langer oben auf dem Dach befestigter Hebel bewegen würde wenn es sich innen ein bisschen schaukelt. Da steckt einiges an Querbeschleunigung drin! Ich will damit nicht sagen, dass eine Gabel das auf keinen Fall halten kann (das wird eine ewig offene Streitfrage bleiben, genau wie die feste-Rolle-Spielart des selben Problems am Hinterbau), aber doch daran erinnern, dass die Kurvenfahrt nur einen Bruchteil des Problems beschreibt.
 
Da steckt einiges an Querbeschleunigung drin! Ich will damit nicht sagen, dass eine Gabel das auf keinen Fall halten kann

Es könnte tatsächlich sein, dass eine so erzeugte Querbeschleunigung zu den größtmöglichen bei einem normalen PKW zählt. Genau das sind auch die Situationen, die vollkommen unberechenbar sind.
Um nochmal auf die Frage zurückzukommen, ob eine Gabel mit Garbonausfallenden so eine Behandlung aushält. Im Peloton der großen Rundfahrten werden ganz sicher einige solcher Gabeln bewegt. Genauso werden etliche Ersatzfahrräder in drei Wochen mittels exakt der hier diskutierten Befestigung bei gröbstmöglicher Fahrweise (der bekannte Skoda Werbespot übertreibt da nicht, ich habe schon gebrauchte Begleitfahrzeuge gesehen) über 4000 km durch die Lande geschaukelt. Bestände ein Risiko, dass die Fahrräder dadurch Schaden nehmen und ein Rennfahrer deswegen verunglücken würde, hätte man sich auch von Seiten der dort repräsentierten Radhersteller sicher eine andere Transportmöglichkeit ausgedacht.
 
Zurück