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Canyon Ultimate AL SLX - Storck Aernario Basic als Spielzeug?

Degger

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Moin,
ich nutze diesen Thread einfach mal als kleine Reflexion zu einem echten Do oder Don’t in meinem Kopf – und zwar rund um zwei etwas betagte, aber durchaus reizvolle Rennräder: Ein Canyon Ultimate AL SLX und ein Storck Aernario Basic. Beide dürften so um Baujahr 2006 rum sein. Technisch sind sie top in Schuss, fast schon neuwertig, wie aus dem Ei gepellt. Preislich würden sie mich jeweils so um die 600 Euro kosten – vielleicht ein bisschen mehr, je nach Laune des Verkäufers.

Warum das Ganze? Ich hab ja ein Rad. Und was für eins! Ein selbst aufgebautes Seraph GR029 – mit Shimano 105 Di2, Campa Levante Laufrädern und 40 mm G-One RS Reifen. Komplettgewicht: 8,9 Kilo, und da sind sogar die Garmin Rally-Pedale mit drin. Das Teil ist schnell, komfortabel, stylisch – ich liebe es wirklich.

Aber. Ja, das unvermeidliche Aber. Das Rad ist halt als Allroad-Gravel aufgebaut. Und genau das merkt man, sobald es auf glatten Asphalt geht. Die Pace, die ich damit auf die Straße bringe, ist okay – aber eben nicht so, wie sie sein könnte. Klar, ich könnte schmalere Reifen aufziehen, den Vorbau verlängern, Spacer raus – und schon käme ich der Geometrie eines Rennrades ziemlich nah. Nur: Dann verabschiede ich mich von der Vielseitigkeit, die ich an dem Rad eben auch sehr schätze.

Und da wären wir bei meinem Dilemma: Eine zweite, günstige Rennmaschine könnte die Lösung sein. Da wären diese beiden erwähnten Räder. Das Canyon fährt sich klasse, nicht nur wegen irgendwelcher Marginal Gains, sondern weil es einfach flotter unterwegs ist. Liegt wahrscheinlich an den schmalen 25-mm-Reifen und der etwas aggressiveren Sitzposition. Wäre da nur nicht die SRAM Force. Ich werde mit der manuellen SRAM Force einfach nicht warm. Ich bin Team Shimano. Basta. Und dann ist da noch dieses subtile Aluminium-Gefühl – sowohl bei Rahmen als auch Felgen. Ich weiß, rational alles in Ordnung, aber so ein leises „meh“ bleibt.
Das Storck hingegen bin ich kaum gefahren – die Pedale wollen partout nicht runter, bombenfest. Und ich fahre SPD, mit SPD-SL kann ich nichts anfangen. Aber man merkt schon im Stand, dass das Teil nochmal eine Ecke aggressiver ist als das Canyon. Steifer, bissiger. Und mit einer Ultegra ausgestattet, die wirklich wunderbar sauber schaltet. Was mich allerdings nervt: die absurde Eigenbau-Sattelstütze. Nicht kompatibel mit den meisten gängigen Sätteln. Und der Rahmen schluckt maximal 23–25 mm Reifen – und ich bin eigentlich eher Team 28 mm.

Tja. Und nun sitze ich da, der arme Tor, und bin so unzufrieden wie je zuvor.

Mein Wunsch wäre eigentlich simpel: Ein pfeilschnelles, sehr leichtes Rennrad für den Asphalt, bei dem nur noch meine eigene Kraft und Ausdauer der limitierende Faktor sind. Wäre das Canyon mit Shimano bestückt und würden irgendwo günstig Carbonlaufräder rumliegen – ich hätte wohl schon zugeschlagen. Aber so? Ich komme mir so 70er vor. Rational gesehen ja, emotional gesehen nein. Deshalb grüble ich gerade, wie ich die Sache sachlich angehe, ohne gleich tausende von Euros rauszuhauen. Finanzierung, Jobbike-Kram und Co. sind für mich kein Thema – ich will keine monatliche Ratenverpflichtung für ein Hobby.

Was mir noch durch den Kopf geht: Wieder einen Rahmen aus Asien holen. Für 500 bis 600 Euro bekommt man da echt was Ordentliches. Dann entspannt über den Gebrauchtmarkt die passenden Teile zusammensammeln und das Ding selbst aufbauen. Das würde wahrscheinlich in Summe 1500 bis 2000 Euro kosten, aber dann hätte ich exakt das, was ich will – kompromisslos. Aber deutlich teurer und erst nächstes Jahr fertig. Bis dahin Hechel ich meinen Radsportfreunden mit dem Allroad hinterher. Irgendwann zählt leider doch das Material und nicht nur die Gains.

Ich weiß, das sind alles Luxusprobleme. Das hier ist die Version von: „Soll ich die 300-Euro-Hose in Schwarz oder lieber in Pastell nehmen – passend zum Rahmen?“ Kann man drüber lachen oder sich aufregen – oder man macht einfach mit und hilft mir, eine vernünftige Luxus - Entscheidung zu treffen, damit man im Hobby rundum glücklich und zufrieden sein kann :)

Denn genau dafür ist dieser Thread gedacht: nicht zum Frustabladen, sondern zum Mitdenken. Danke euch!
 

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