Du, ich, alle, die es wollen. Fangen wir bei uns an. Ich bin schon da. Wer kommt mit?Wer ist "wir"? Bis "wir" uns alle in die Küche stellen und schnippeln, kochen und richtige Lebensmittel kaufen, ist wohl noch allerhand Überzeugungsarbeit zu leisten.
Meine bessere Hälfte ist Pädagogin. Ich kriege jeden Tag Geschichten erzählt bei denen auf noch ganz anderen Ebenen Warum-Fragen geklärt werden müssen. Der Normanne, Hilde oder auch ich verstehen das sehr gut was Du meinst. Aber das ist bei sehr sehr vielen Menschen leider nicht so. Und selbst wenn man gedanklich durchdringt und ein Verständnis weckt heißt das noch lange nicht, dass das dann auch Gewohnheiten ändert.Ich hab doch klar geschrieben: Kauf keine verpackte Scheisse. Essen wächst an Sträuchern, auf Bäumen und in der Erde und steht auf nee Weide oder im Wald. Punkt. Was kann man daran auch als hohlste Frucht der Welt nicht verstehen?
Und ich empfinde manches Steuermodell durchaus als kriminell, siehe Firmensitze in Luxemburg oder Irland, auch wenn es aus Sicht der Justiz legal ist.
Gesünder, abwechslungsreichter, geschmacklich besser: ja.Billiger, gesünder, abwechslungsreicher, geschmacklich besser, zeitlich ohne Mehraufwand, wenn man sich selbst organisiert.
Zustimmung. Der Kernpunkt ist (wie so oft) die Bequemlichkeit.Gesünder, abwechslungsreichter, geschmacklich besser: ja.
Billiger und ohne zeitlichen Mehraufwand? Meines Erachtens nein. Das Kochen einer anständigen Spargelcremesuppe, einer anständigen Soße, die Herstellung eines Pizzateigs z. B. dauern erheblich länger, als das Anrühren des Chemiebaukastens Tütensuppe und Aufreißen der fertigen Teigpackung. Und der Chemiebaukasten ist sogar noch günstiger, weil die nicht mehr sichtbar mit Lebensmitteln zu tun habenden Grundzutaten und Aromen dort wesentlich günstiger sind, als wenn unsereins sich für die Spargelsuppe erst einmal eine Hühner- oder Gemüsebrühe kocht und dann noch ein Pfund Spargel "unterarbeitet".
Nein, da vertrau ich Dir nicht so ganz.Vertrau mir, die Natur regelt das völlig allein. Schon bevor sich der Mensch darum gekümmert hat, lebten und überlebten die Orchideen. Nur weil der Mensch auf alles massiv Einfluss nimmt, meint er, auch Einfluss darauf nehmen zu müssen, welche Pflanzen und Tiere wo leben und überleben dürfen. Der Natur und auch den Orchideen ginge es sicher besser, wenn wir sie in Ruhe lassen würden. Dazu müssten wir allerdings auch akzeptieren, dass hier Tiere und Pflanzen leben, die wir nicht nutzen können und die uns evtl. sogar Angst machen.
Genaue Zahlen habe ich Dir jetzt nicht.Kannst du das etwas aufschlüsseln? Und vielleicht auch prozentual die momentane Produktion aufschlüsseln?
In meinen Empfinden ist momentan ein großer Teil der Fleischproduktion Massentierhaltung deren Tiere 0 Gras bekommen sondern Kraftfutter und viel Mais. Und viel von diesem Fleisch ist ja aber auch gar nicht für den deutschen Markt bestimmt sondern wird exportiert
Sehe es auch so, dass sich die Natur nicht von alleine regeln/erholen kann.Nein, da vertrau ich Dir nicht so ganz.
Ich will es Dir an einem Erlebnis anschaulich erläutern.
Wir waren in einem Vogelschutzgebiet für Bodenbrüter an der Schlei und haben dort eine Führung mitgemacht. Wir hatten die Führerin alleine, da Touristen anscheinend andere Interessen haben.
Das Gebiet wurde am Anfang sich selbst überlassen.
Die Folge war ein sehr hoher Aufwuchs des Grases mit idealen Deckungsmöglichkeiten für Füchse. Mit der Zeit nahm die Population der Füchse zu stark zu und es wurden zu viele Gelege von ihnen ausgeräumt.
Was nun tun?
Füchse dezimieren durch Bejagung macht keinen guten Eindruck.
Ich mache es wirklich nicht absichtlich und provozierend.
Aber jetzt kommen einige Begriffe, die ich schon mehrfach gebraucht habe.
Um den Aufwuchs im Zaum zu halten wurden zur Pflege des Landschaftsraums Rinder angeschafft.
Wenn ich mich richtig erinnere, waren es Galloways. Diese Tiere kommen in dem milden Klima an der Ostsee (verglichen mit den Alpen) i.d.R. ohne Stallung aus und benötigen außer dem Gras kein weiteres Futter.
Im Ergebnis wurden den Füchsen die Deckung genommen und die Überlebenschancen der Vögel erhöht.
Das Einzelbeispiel soll nicht generalisiert werden.
Das soll jetzt nur verdeutlichen, das die Ansicht "die Natur regelt das von alleine" zu idealistisch ist.
Das hätte die Natur auch alleine hinbekommen. Denn erstens regelt sich auch der Bestand der Füchse, wenn die Zahl der Vögel abnimmt. Kein Raubtier ist in der Lage die Zahl der Beutiere auf Null zu setzen. Zweitens, wenn diese Gegend ein gutes Revier für Huftiere wäre, würden die sich dort von ganz alleine ansiedeln, solange der Mensch das nicht verhindert. Und wenn das nicht so wäre, dann wäre das Gebiet schlicht nicht geeignet zum brüten für diese Vögel. Wer sagt denn, dass diese Vögel dort brüten müssen und dass es nicht in Ordnung ist, dass einige von ihnen den Füchsen zum Opfer fallen. Der Mensch neigt dazu festzulegen, wer überleben darf und wer nicht und auch wo. Vögel sind nicht doof, die suchen sich schon geeignete Brutplätze. Wahrscheinlich hat der Mensch allerdings dort , wo deren geeignetes Brutgebiet war, eine Stadt erreichtet oder eine Industrieanlage. Das schlechte Gewissen treibt ihn dann dazu, die Vögel woanders anzusiedeln. Insgesamt ist der Mensch das Problem, nicht der Fuchs, nicht der Aufwuchs, nicht die Vögel oder irgendwas. Ansonsten wäre es mir unerklärlich, wie die Natur klargekommen ist, bevor der Mensch so massiv eingegriffen hat.Nein, da vertrau ich Dir nicht so ganz.
Ich will es Dir an einem Erlebnis anschaulich erläutern.
Wir waren in einem Vogelschutzgebiet für Bodenbrüter an der Schlei und haben dort eine Führung mitgemacht. Wir hatten die Führerin alleine, da Touristen anscheinend andere Interessen haben.
Das Gebiet wurde am Anfang sich selbst überlassen.
Die Folge war ein sehr hoher Aufwuchs des Grases mit idealen Deckungsmöglichkeiten für Füchse. Mit der Zeit nahm die Population der Füchse zu stark zu und es wurden zu viele Gelege von ihnen ausgeräumt.
Was nun tun?
Füchse dezimieren durch Bejagung macht keinen guten Eindruck.
Ich mache es wirklich nicht absichtlich und provozierend.
Aber jetzt kommen einige Begriffe, die ich schon mehrfach gebraucht habe.
Um den Aufwuchs im Zaum zu halten wurden zur Pflege des Landschaftsraums Rinder angeschafft.
Wenn ich mich richtig erinnere, waren es Galloways. Diese Tiere kommen in dem milden Klima an der Ostsee (verglichen mit den Alpen) i.d.R. ohne Stallung aus und benötigen außer dem Gras kein weiteres Futter.
Im Ergebnis wurden den Füchsen die Deckung genommen und die Überlebenschancen der Vögel erhöht.
Das Einzelbeispiel soll nicht generalisiert werden.
Das soll jetzt nur verdeutlichen, das die Ansicht "die Natur regelt das von alleine" zu idealistisch ist.
Da hast du die Lösung schon direkt präsentiert.Der eingeschwungene Zustand der Welt kann mit dem Mensch nicht mehr von alleine eintreten. Leider.
In der 8e sind wir gerade beim Thema Ökosysteme, da kommt demnächst auch Nahrungsketten und Netze Räuber-Beute-Beziehung und dann Richtung Weihhachten auch die Nahrungspyramide und Energiefluss. Dabei kommt bei mir immer das Thema Fleischkonsum und dessen Auswirkungen auf den Tisch. Wäre eine gute Gelegenheit... Wobei diese Generation ja auch die Tiere nose-to-tail isst, halt nur im Döner/Burger/Wurst, also nicht bewusst. Dafür mehrfach täglich.Meine bessere Hälfte ist Pädagogin. Ich kriege jeden Tag Geschichten erzählt bei denen auf noch ganz anderen Ebenen Warum-Fragen geklärt werden müssen. Der Normanne, Hilde oder auch ich verstehen das sehr gut was Du meinst. Aber das ist bei sehr sehr vielen Menschen leider nicht so. Und selbst wenn man gedanklich durchdringt und ein Verständnis weckt heißt das noch lange nicht, dass das dann auch Gewohnheiten ändert.
Wenn Du hier schon in den Rumpelstilzchen Modus wechselst, dann begleite Hilde oder meine Partnerin mal einen Tag zur Arbeit.
Ach. Ich finde die Welt mit uns Menschen drauf irgendwie ganz gut. Also besser als ohne, aber da ist ja jeder anders gestrickt. Sonst gäbe es keine Depressiven oder Nihilisten. Das Hauptproblem ist Überbevölkerung. Wir sind schlicht zu viele, weil wir unsere Fressfeinde bezwungen haben. Bleiben nur noch Viren, Bakterien und selbst gemachte Krankheiten wie Krebs, um uns in Schach zu halten.Sehe es auch so, dass sich die Natur nicht von alleine regeln/erholen kann.
Sie könnte es schon - wenn der Mensch nicht da wäre und ständig eingreift.
Bestimmte Arten können schon ausweichen und sich neue Lebensräume suchen, sofern welche da sind.
Aber bei der ständigen Flächenversiegelung und steigender Insektizidenausbringung wird es den bedrohten Arten sehr schwer gemacht.
Bei uns in der Altmühlregion haben sich die Biber und Graugänse sehr stark ausgebreitet. Jetzt wird diskutiert wie diese eingedämmt werden können.
Der eingeschwungene Zustand der Welt kann mit dem Mensch nicht mehr von alleine eintreten. Leider.
Krebs nicht nicht selbstgemacht, ansonsten voll Zustimmung. Mit nur 10% der Weltbevölkerung hätten wir 90% weniger Probleme.Ach. Ich finde die Welt mit uns Menschen drauf irgendwie ganz gut. Also besser als ohne, aber da ist ja jeder anders gestrickt. Sonst gäbe es keine Depressiven oder Nihilisten. Das Hauptproblem ist Überbevölkerung. Wir sind schlicht zu viele, weil wir unsere Fressfeinde bezwungen haben. Bleiben nur noch Viren, Bakterien und selbst gemachte Krankheiten wie Krebs, um uns in Schach zu halten.
Da muss ich nochmals widersprechen.Das hätte die Natur auch alleine hinbekommen.
Ein Lob für die Hohen Absichten und Ziele des Vereins, aber dann hat er mit dem Bodenbrüter einfach das falsche Ziel ausgegeben. Und das reguliert die Natur nun automatisch mit mehr Füchsen....
Der Verein übernahm die Flächen mit dem Ziel des Schutzes der Bodenbrüter und hatte jegliche Nutzung aufgegeben.
...
Bzw. verunstaltet und der Natur entrissen hat....
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass wir in einer Kulturlandschaft leben, die der Mensch über Jahrhunderte gestaltet hat.
...
Ich glaube, in der Basis sind wir gar nicht sooo weit voneinander entfernt, du siehst die Dinge nur aus der Sicht eines Landwirtes, ich aus der des Ökologen. Und ja, manchmal muss man praktikable Wege gehen und ohne Landwirtschaft funktioniert es nunmal nicht. Aber, man kann die Dinge auch einfach sich selbst überlassen. Kleines Beispiel. In einem Naturschutzgebiet (ich meine, es war im bayrischen Wald, kann mich aber täuschen) gab es vor vielen Jahren mal ein massives Borkenkäferproblem. Standardvorgehen war, die befallen Bäume zu fällen und aus dem Wald zu schaffen um den Befall einzugrenzen. Dies war dort eigentlich verboten. Es gab eine Menge hin und her, aber schließlich entschied man sich, die Sache einfach laufen zu lassen. Einige Zeit später war der Wald größtenteils dahin. Diejenigen, die meinten, man hätte eingreifen müssen, jubelten schon innerlich. Aber dann passierte etwas Wunderbares. Die Natur regelte das allein, ohne den Menschen! Es entstanden Brachflächen, auf denen Pflanzen wuchsen, die dort schon seit vielen Jahren nicht mehr wuchsen. Es siedelten sie Tiere an, die man lange nicht mehr gesehen hatte. Es wuchsen neue Bäume und zwar keine Fichten. Heute steht dort ein toller Mischwald mit dichten Waldabschnitten und Lichtungen. Sehr natürlich mit einer ungeheuren Artenvielfalt. Das hätte damals kaum einer für möglich gehalten. So in etwa würde es in den meisten Gebieten kommen, ließe man sie in Ruhe. Da muss man aber einfach mal 20 oder 50 Jahre Zeit lassen...Da muss ich nochmals widersprechen.
Im vorliegenden Fall gab es davor eine landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen.
Der Verein übernahm die Flächen mit dem Ziel des Schutzes der Bodenbrüter und hatte jegliche Nutzung aufgegeben.
Dann kam die Erkenntnis, dass die Bodenbrüter sich dort angesiedelt hatten, weil es davor die landwirtschaftliche Nutzung gab.
Deshalb wurde sie wieder eingeführt, allerdings mit geringer Intensität.
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass wir in einer Kulturlandschaft leben, die der Mensch über Jahrhunderte gestaltet hat.
In dieser Kulturlandschaft müssen wir jetzt überleben.
Einen Weg zurück gibt es nicht.
Die Einrichtung von Naturparks ist eine schöne Sache, aber nicht überall möglich.
Wo sie nicht möglich ist, muss der Mensch eingreifen.
Genaue Zahlen habe ich Dir jetzt nicht.
Da sollte man auch dann unterscheiden, ob es Warenflüsse in der EU sind oder aus Übersee wie Südamerika (Rindfleisch aus Argentinien, Brasilien, Uruguay).
Deutschland hat in 2020 knapp 200.000 Tonnen Rindfleisch exportiert und rund 270.000 Tonnen importiert.
Die Importe stammen hauptsächlich aus den Niederlanden.
Bei der Verwertung des Grünlands durch das Milchvieh fallen die männlichen Kälber an.
Diese gehen in die Jungbullenmast.
Die Jungbullen sind bis zu 500kg schwer und sind alleine durch ihre schiere Größe gefährlich. Sie können nicht auf der Weide gehalten werden, bei dem regen Verkehr in der Landschaft. z.B. freilaufende Hunde oder vorbei rasende Radler, die unabsichtlich die Tiere erschrecken.
Also werden sie im Stall gehalten und bekommen als Grundfutter Maissilage. Bei Mais haben wir einen sehr hohen Ertrag an Energie pro Fläche (Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung!).
Die Tiere werden geschlachtet, bevor sie verfetten.
Jetzt sollte man noch wissen, dass Jungbullen die schnellste Tageszunahmen haben. Sie setzen das Futter vorzugsweise als Muskel an und erst am Ende der Mast vermehrt als Fett.
Für die Erzeugung von Fett benötigt der Organismus die doppelte Menge an Energie=Futter=Kosten.
Das Ergebnis ist dann ein Fleisch, das an der Ladentheke (ersatzweise der Werbung) als "Da habe ich ein schönes mageres Stück Fleisch für Sie" präsentiert wird.
Leider ist der Typ von Rindfleisch, der in Deutschland am meisten nachgefragt wird und nach dem Kuhfleisch am schlechtesten bezahlt wird.
Würde der Jungbulle kastriert und als viel friedfertigerer Ochse auf der Weide gehalten, hätten wir eine deutlich teurere Mast und ein deutlich fetteres Fleisch mit sehr großen Vermarktungsschwierigkeiten in Deutschland.
Dieses Fleisch ist aber das qualitativ deutlicher bessere Fleisch.
In Deutschland fehlt aber bei einem großen Teil der Kunden das Qualitätsbewusstsein.
Ich persönlich kaufe dieses Fleisch sofort und verzehre nicht nur das Filet, sondern auch das Fett und das Bindegewebe mit Hochgenuss nach entsprechender Zubereitung (4 Stunden simmern).
So wie vor 2 Wochen als beim Edeka Angusrinder angeboten wurden, die am Ende der Weidesaison geschlachtet wurden.