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Altes Woodrup: Lohnt bei diesem Rahmen noch eine Restaurierung

AWB-Velo

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Meine alte Liebe, ein schönes Woodrup, habe ich am Wochenende komplett demontiert. Nach nun über 30 Jahren in meinen Diensten sollte es endlich neue Farbe nebst Facelift bekommen. Der Rahmen ist, bei allem äußeren Verschleiß, in aller bester Verfassung. Er musste keine Strüze oder Grobheiten über sich ergehen lassen. Die Öffnung des Tretlagers stellte sich dieses mal aber als besonders mühsam heraus. Selbst mit der "zölligen Rohrverlängerung" konnte ich nicht überzeugen. Also über Nacht WD40 einwirken lassen und schließlich an den schmalen Schlüsselflächen auf der rechten Seite (Achtung! Li-Gewinde!!) im Schraubstock gespannt. 3-4 mal abgerutscht aber schließlich gab das Biest klein bei. Die Lagerschale auf der Gegenseite konnte dann mit bewährter Methode (M10-Bolzen durch das Gehäuse und mit einem Paket von Unterlegscheiben und Muttern loswürgen). Ganz ehrlich ... so etwas hartneckiges hatte ich bisher noch nicht zwischen den Fingern. Was ich dann aber sah, hat mich dann doch etwas ernüchtert. Die innere Kunststoffhülle war völlig spröde und löchrig ... und das eigentliche Desaster offenbarte sich mir beim Blick auf den überbordenden Rost im Gehäuseinneren. Dieser Anblick lies mich augenblicklich an meinem Vorhaben einer Restaurierung mit diesem Rahmen als Träger zweifeln.
Nun die FRAGE an die erfahrenen Spzies unter Euch: Macht in diesem Fall eine aufwändige Restaurierung noch Sinn? Falls "JA", muss ich in Sachen innerer Verostung Vor- bzw. Nachsorge betreiben? ... und welche wäre das dann?
Auch ein ehrliches und begründetes "NEIN, es ist sinn- und zwecklos" wäre zwar traurig aber respektabel und damit hilfreich.
Ihr könnt sicher nachvollziehen, das ich meine kostbare Zeit und Geld nicht in ein sinnloses Projekt verschwenden möchte.
Sollte sich die befürchtete Aussichtslosigkeit am Ende heraustellen, müsste ich einen Rahmen mit ähnlichen und eben sehr geschätzten Fahreigenschaften auftreiben, um mein Projekt auf andere Weise zu vollenden. Hier wäre der eine oder andere Rat eines erfahrenen Velo-Experten sehr begehrt und hochwillkommen.
Lasst mich bitte an Eurer Erfahrung teilhaben. Es muss ja nicht jeder Fehler doppelt und dreifach gemacht werden. Ich sage schon einmal vielen, vielen Dank.
 

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Re: Altes Woodrup: Lohnt bei diesem Rahmen noch eine Restaurierung
Moin...

ich würde da erst mal nicht so schnell aufgeben, wenn das Tretlager über einen längeren
Zeitraum nicht gewartet wurde, ist das eher ein normaler Anblick wenn alles mal raus ist.
Bei regelmässiger Wartung hättest Du natürlich eher etwas gemerkt...aber nun ist es mal so.

Das Tretlgergehäuse ist nun mal der tiefste Punkt am Rahmen, da sammelt sich alles an
Regenwasser oder Feuchtigkeit aus dem Sattelrohr oder Unterrohr bzw. den Kettenstreben.
Ich würde an deiner Stelle erst mal den Rost entfernen, also mit einer Drahtbürste oder evtl.
auch mit einem Rostlöser. Das merkst Du ganz schnell wie Du besser voran kommst.
Bei meinen Rahmen reichte meist eine Drahtbürste aus.
Wenn Du dann noch die Möglichkeit hast, alles mit Druckluft auszupusten,
kann man weiter sehen. Dann kannst Du ja mal Bilder zeigen wie es aussieht.
Ich finde der Rahmen hat es verdient....

Viel Erfolg.
 
Meine alte Liebe, ein schönes Woodrup, habe ich am Wochenende komplett demontiert. Nach nun über 30 Jahren in meinen Diensten sollte es endlich neue Farbe nebst Facelift bekommen. Der Rahmen ist, bei allem äußeren Verschleiß, in aller bester Verfassung. Er musste keine Strüze oder Grobheiten über sich ergehen lassen. Die Öffnung des Tretlagers stellte sich dieses mal aber als besonders mühsam heraus. Selbst mit der "zölligen Rohrverlängerung" konnte ich nicht überzeugen. Also über Nacht WD40 einwirken lassen und schließlich an den schmalen Schlüsselflächen auf der rechten Seite (Achtung! Li-Gewinde!!) im Schraubstock gespannt. 3-4 mal abgerutscht aber schließlich gab das Biest klein bei. Die Lagerschale auf der Gegenseite konnte dann mit bewährter Methode (M10-Bolzen durch das Gehäuse und mit einem Paket von Unterlegscheiben und Muttern loswürgen). Ganz ehrlich ... so etwas hartneckiges hatte ich bisher noch nicht zwischen den Fingern. Was ich dann aber sah, hat mich dann doch etwas ernüchtert. Die innere Kunststoffhülle war völlig spröde und löchrig ... und das eigentliche Desaster offenbarte sich mir beim Blick auf den überbordenden Rost im Gehäuseinneren. Dieser Anblick lies mich augenblicklich an meinem Vorhaben einer Restaurierung mit diesem Rahmen als Träger zweifeln.
Nun die FRAGE an die erfahrenen Spzies unter Euch: Macht in diesem Fall eine aufwändige Restaurierung noch Sinn? Falls "JA", muss ich in Sachen innerer Verostung Vor- bzw. Nachsorge betreiben? ... und welche wäre das dann?
Auch ein ehrliches und begründetes "NEIN, es ist sinn- und zwecklos" wäre zwar traurig aber respektabel und damit hilfreich.
Ihr könnt sicher nachvollziehen, das ich meine kostbare Zeit und Geld nicht in ein sinnloses Projekt verschwenden möchte.
Sollte sich die befürchtete Aussichtslosigkeit am Ende heraustellen, müsste ich einen Rahmen mit ähnlichen und eben sehr geschätzten Fahreigenschaften auftreiben, um mein Projekt auf andere Weise zu vollenden. Hier wäre der eine oder andere Rat eines erfahrenen Velo-Experten sehr begehrt und hochwillkommen.
Lasst mich bitte an Eurer Erfahrung teilhaben. Es muss ja nicht jeder Fehler doppelt und dreifach gemacht werden. Ich sage schon einmal vielen, vielen Dank.
Machen, der hält nochmal 30 Jahre. Falls nicht schon vorhanden, Ablüftloch am tiefsten Punkt der TL-Muffe bohren. Rost ist kein Krebs, wenn der Rahmen künftig gut belüftet wird und nicht im Freien lagern muss, passiert da nix weiter.
Viel Spaß!
 
Mein Rickert sah auch so aus, hatte sogar ein kleines Rostloch in der hinteren Sitzstrebe... Wie schon beschrieben mal mit der Drahtbürste sauber machen, die Rohre innen Versiegeln mit Fluid Film o. ä. Hatte ich auch so gemacht, dann klappt das schon ;-)
 
ein woodrup ist immer erhaltenswert, hab das mit anderem schaden auch hinter mir.
ich würde aus vorsicht, um bei einem wider erwarten doch größeren schaden kein geld in den sand zu setzen, statt neulack erst mal den rahmen polieren und mit aufgearbeiteten alten teilen wieder aufbauen.
sanierung vom tretlagerbereich wie oben beschrieben.
neulack verlangt auch quasi neuwertige teile, sonst stimmt das gesamtbild nicht wirklich.
 
Zu dem schockierenden Anblick: Rost hat etwa das 7-fache Volumen vom Ausgangsmaterial (Fe). Deswegen sehen Rostblüten auch immer so dramatisch aus - sind aber lange nicht immer substanziell.

Der Rahmen lohnt auf jeden Fall erhalten zu werden.
Ob du da nun gleich ein neues Lackkleid machst oder versuchst den Originalzustand zu erhalten,... dazu muss man sich die Karten selber legen.
Original ist immer vorzuziehen. Es gibt aber auch Argumente, die für eine Neulackierung sprechen können. Das ist immer eine Einzelfallentscheidung.
 
Zu dem schockierenden Anblick: Rost hat etwa das 7-fache Volumen vom Ausgangsmaterial (Fe). Deswegen sehen Rostblüten auch immer so dramatisch aus - sind aber lange nicht immer substanziell.

Der Rahmen lohnt auf jeden Fall erhalten zu werden.
Ob du da nun gleich ein neues Lackkleid machst oder versuchst den Originalzustand zu erhalten,... dazu muss man sich die Karten selber legen.
Original ist immer vorzuziehen. Es gibt aber auch Argumente, die für eine Neulackierung sprechen können. Das ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Vielen Dank a.j.h.
Das Woodrup wurde von mir als Alltagsrad und Tourenrad verwendet. Diese Aufgabe soll es auch zukünftig wieder haben. Das Woodrup ist nicht so steif und weicher in der Federung, dass man gern längere Strecken darauf fahren mag, ohne hinterher erledigt zu sein. Bei genauem Hinsehen hat der Lack schon erheblich gelitten, dass ein Erhalt im Originalzustand für mein persönliches Empfinden nicht lohnt. Ich werde aber versuchen mit der neuen Lackierung so dicht wie möglich am Original zu bleiben. Die Decals sind ja auch gut zu bekommen.
 
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