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Aero Extensions für Canyon Grail

mamu89

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Hallo,
ich habe letztes Jahr gefallen am Triathlon gefunden (hauptsächlich Sprint Distanz). Ich habe momentan ein Canyon Grail CF. Hab für die Wettkämpfe dann immer Rennradreifen drauf und das ging eigentlich sehr gut.
Was denkt ihr bringen die Aero-Extensions von Canyon bei einem Grail auf der Sprintdistanz und wie groß ist der Unterschied zu einem Aeroad (mit oder ohne die Extensions)? Ich würde mal sagen, dass der Unterschied der Räder vermutlich gegen 0 geht bei meiner Geschwindigkeit (ca 30 km/h im Schnitt).
Merci schonmal!
 

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Re: Aero Extensions für Canyon Grail
Hilfreichster Beitrag geschrieben von felix#

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Wir reden vom aktuellen Grail?

Es müsste schon mindestens ein Grail CF SLX sein, damit du diesen sauteuren "Gear Groove" installieren kannst. Sonst käme noch ein neuer Lenker dazu. Da das Grail sehr lang ist, könnte es im Auflieger unbequem werden, müsste man vermutlich individuell ausprobieren.

Aber du wolltest ja eine Zahl hören: 2 bis 3 km/h schneller im Auflieger.

g.
 
Ja hab das SLX. Das mit dem Reach hab ich mir auch schon gedacht. Allerdings hab ich 0 Erfahrung mit diesen Aufliegern bzw. Triathlonrädern. Ist das mit dem aktuellen Aeroad besser?
 
Triathlon-Räder sind (klassisch) eher kurz. Man nimmt die (klassisch) auch meist eine Rahmengröße kleiner.

Ich habe da "nur" ein olles Felt S32, das aber im Laufe der Jahre nachgerüstet wurde.

Tendenziell würde ich sagen, dass sich ein Querfeldein-Rad, mit entsprechender Anpassung, also Auflieger, Laufräder, tatsächlich besser für Triathlon eignet als ein Gravel-Rad moderner Prägung.

Den Gear Groove würde ich gerne mal ausprobieren. Aber nur zum Probieren ist der spezifische Anschaffungswiderstand doch etwas hoch.

"Aeroad": Ich habe mal mit Aufliegern an Cannondales CAAD-Geometrie experimentiert. Die CAADs und entsprechend die SuSis sind ebenfalls recht lang. Da war der Auflieger für mich Quälerei. Allerdings hatten die Rahmen auch die für mich korrekte (Straßen-) Größe.

Das Aerorad selbst kommt mir auch ziemlich lang vor, bin ich aber nie gefahren. Aber da werden sich bestimmt Leute finden, die das Rad mal im Tri und mit Auflieger ausprobiert haben.

g.
 
Das Aeroad würde schon etwas schneller sein. Aber besonders viel vermutlich nicht. Gabel, Rahmen & Co werden nicht superviel ausmachen, aber sicherlich schon ein bisschen was. Was aber viel wesentlicher ist, ist die Überhöhung oder die Güte der Position auf dem Auflieger. Da ist das Aeroad selbst schon ein gewisser Kompromiss. Man müsste es sehr klein / sportlich kaufen, dass die Posi im Auflieger wirklich gut wird. Die meisten Leute kaufen die Räder aber viel zu groß. Damit ist ein Rad nicht nur meistens zu lang, sondern vorne vor allem auch viel zu hoch. Der Aufliegeraufsatz baut dann auch noch recht hoch, sprich da geht noch mal Überhöhung flöten.
Wesentlich in dem Zusammenhang vermutlich: das Grail dürfte vorne höher sein (20-30 mm) und ja - es scheint komischerweise auch sehr lang zu sein, egalisiert sich aber vermutlich durch den kürzeren Vorbau.

Bevor man ein Aeroad + Auflieger "nur" für Triathlon kauft, würde ich eher ein Speedmax holen. Das Grail dürfte locker für "Rennradtraining" ausreichen. Das Aeroad + Auflieger ist ein Kompromiss, der sich für einige Leute lohnen kann - aber das spezialisierte Speedmax ist dann doch einfach besser, vor allem was Sitzwinkel angeht. Ansonsten ja - mit Extensions gut eingestellt ist man schon schneller. Gar nicht mal so wenig. 5% Tempo mögen da durchaus drin sein, hängt natürlich von der Güte der beiden unterschiedlichen Positionen und der Strecke ab.
Mit den Extensions erst mal "probieren" ist natürlich klar günstiger als ein Speedmax oder ein Aeroad + Extensions zu kaufen. Auch logisch.
Ist natürlich ne blöde Sache - denn früher™ konnte man sich an normalen runden Lenkern für gefühlt 1/10 des Preises einen günstigen Auflieger holen und erst mal testen. Schade drum.

Der Punkt mit dem Sitzwinkel ist durchaus aber entscheidend. Man will ja über das Tretlager rotieren. Das geht nur, wenn man den Sattel weit genug vor bekommt. Beim Aeroad dürfte der Sitzwinkel ab Werk ca. 73,5° oder so entsprechen. Bei modernen Triathlonrädern sind es eher mindestens 80°, also grob 7° Unterschied. Bei den üblichen Sitzhöhen sind das in etwa 7 cm. So weit kann man einen Sattel nicht nach vorne schieben, die Sattelstreben vom Sattel bieten ja in der Regel nur +-1,5-2 cm. Wenn ich richtig geschaut habe, gibt es fürs Aeroad eine Sattelstütze mit 15 mm weniger Versatz, immerhin etwas. Aber eigentlich viel zu wenig.

Das bringt dann Probleme mit sich. In heutigen modernen Positionen will man extrem weit übers Tretlager und die Position auch nach vorne sehr weit verlängern. Die Möglichkeit dürfte auch mit dem neuen Canyonaufsatz beschränkt sein, also ein mehr oder weniger starker Kompromiss. Bisherige Werbungs-Tests in GTN & Co zeigen auch, dass die Leute die Rahmen extrem klein wählen müssen mit gefühlten Jan Ullrich-Überhöhungen (rund 20 cm), dann den Extensionaufbau mit gefühlten 5 cm Stack und dann passt so eine Position für kurze Strecken wohl schon. Auf Langstrecke wirds einem da vermutlich den Hüftbeuger so einklemmen durch die Position weit hinten, dass es mit dem Laufen schlecht aussieht oder schon beim Fahren furchtbar ist.

Sprich: ich sehe nicht die Länge vom Aeroad als Problem an, sondern den Sitzwinkel. Wenn der Sattel weit hinten ist, ist die Strecke zum Lenker natürlich lang; vom Tretlager aus gesehen sind Triathlonräder in der Regel sogar länger.
Bei früher alten, runden Sattelstützen konnte man sich von Fast Forward stark nach vorne gekröpfte Sattelstützen besorgen und kam wenigstens etwas weiter nach vorne. Am Ende ist es für den durchschnittlich beweglichen Menschen aber wohl deutlich angenehmer ein "echtes" Triathlonrad zu holen. Auch mitunter wegen Spurtreue und Geradeauslauf. Häufig ist der Lenkwinkel bei Triathlonrädern auch etwas flacher und ruhiger.

Am Ende musst du selbst entscheiden. Ist das mit dem Triathlon nur Nebensache und du hast Bock auf ein Aeroad, weil "geil". Klar. Kann man manchen. Ist der Triathlon allerdings der Hauptfokus, wäre das für mich (!) ein Fehlkauf, denn ein spezialisiertes Triathlonrad mit Triathlongeometrie ist dann einfach wesentlich besser geeignet. Wenn man sehr gelenkig ist und passende Körperproportionen hat, kann man auf einem Aeroad mit dem Auflieger bestimmt auch gut fahren - wenn man aber nur eins davon nicht hat - oder noch schlimmer beides - wird das wohl eher nicht so geil.
Ich persönlich kann sehr scharf auf dem Triathlonrad fahren. Von den Körperproportionen sind mir aber flache Sitzwinkel nicht möglich, der Hüftwinkel wird supereng, da haue ich mir die Beine nicht nur an die Rippenbögen, sondern schon bald ins Gesicht :D .

Preislich sind neue Räder + Extensions oder ein Speedmax natürlich schweineteuer. Möglicherweise wäre ein Test bei einem Vereinskollegen (?) auf einem halbwegs passenden Triathlonrad nicht verkehrt oder eben das Ausprobieren mit den meines Erachtens überteuerten Canyon-Extensions da nicht so verkehrt. Eine gute Position auf deinem Grail zu finden, hängt davon ab, wie groß das Rad gekauft wurde, wie du sitzen willst und wie du damit im allgemeinen klarkommst. Und wie gut man den Auflieger anpassen kann. Eine Möglichkeit den Auflieger anzuwinkeln sehe ich leider nicht - schade Canyon.

Edit: Um es zusammen zu fassen: eine Aufliegerposition wird man damit hinbekommen können. Wie gut die ist, hängt von vielen Faktoren ab.
 
Danke für die ausführliche Antwort. Das mit dem Sitzwinkel ist ein guter Punkt. Ich habe den Sattel schon weit vorne beim Grail und hab immer noch das Gefühl ich sitz eher zu weit hinten. Ich hab relativ lange Beine (91cm) und fahre das L (mit 186cm Körpergröße). Für s Training reicht das Grail auf jeden Fall. Für 2-3 Sprintdistanzen lohnt sich eine Neunanschaffung definitiv nicht. Und das Aeroad bietet mir gegenüber dem Grail auch keine nennenswerten Vorteile. Der einzige Punkt wäre vieleicht die Stütze mit Versatz.
Vllt bekomme ich die Extensions irgendwo gebraucht und kann es mal probieren....
 
"Training" alleine geht mit dem Gravel-Rad definitiv gut.

In der (Straßen-)Gruppe wird es dann schon zwielichtig. Dicke Reifen, kurze, oben zu gespreizte Übersetzung, vorne zu hoch und zu breit.

Nach dem großen Aufkommen "Post C19" der Gravelräder in den lokalen RR-Gruppen ist mir in den letzten zwei Jahren kein Schotter-Rad in den Gruppen mehr begegnet.

@TE: Wenn Tri für dich wirklich ein interessantes Thema sein sollte:

Nicht am Grail 'rumbasteln. Das kann das, was es kann...

Guck' mal, was du gebraucht als Tri-Rad bekommen kannst. Die Dinger sind für viele im Radschuppen sowas wie das fünfte Rad am Wagen und haben oft kaum Laufleistung.

Mein bald zwanzig Jahre altes S32 läuft noch auf der ersten Kette, hat aber so rund vierzig sturzfreie Wettkämpfe hinter sich. Ich gebe das übrigens die nächsten zehn Jahre auch nicht ab😜.

Bei Tri-Zeitfahren braucht man auch ganz bestimmt keine Scheibenbremse oder elektrische Schaltung.

g.
 
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