Ein Bericht von mir zur L'Etape du Tour de France Femmes. Nachdem meine Frau und ich letztes Jahr die L'Etape du Tour (von Nizza zum Col de la Couillole) gefahren waren, hatten wir uns für dieses Jahr die EDTFF ausgesucht, die bekanntlich von Chambery zum Col de la Madeleine führte. Einer der Gründe für die EDTFF, war für uns, dass die Strecke einfacher war, als die L'Etape des Männer-Rennens und wir noch ein bisschen in Frankreich zum Radfahren bleiben wollten. Letztes Jahr hatte uns die Strecke von Nizza aus mit 138km und 4500 Hm sowie die Wärme beim Event doch ordentlich zugesetzt. Die Woche danach sind wir dann natürlich trotzdem Radgefahren, das wurde dann allerdings zeitweise recht zäh. Die 117km und 3500 der EDTFF Hm sind natürlich leichter zu verdauen.
Waren es letztes Jahr angeblich 14.000 Starter in Nizza (wovon allerdings nur etwa 10.000 in den Ergebnislisten auftauchten) sollen es bei der EDTFF schlussendlich an die 7.000 gewesen sein. Soweit ich gehört habe, war die Veranstaltung damit ausgebucht, in der Ergebnislisten tauchten das letzte Mal, wo ich nachgeschaut habe, aber auch nur gut 5000 auf. Alles in allem war der Event eine sehr gelungene Sache. Wir sind schon Donnerstag in Chambery gewesen und haben festgestellt, dass das eine sehenswerte Stadt ist. Freitag stand dann die Zielankunft der Frauen an, bei guter Stimmung an der Strecke und mit einem spannenden Finale in der Abfahrt vom Col de Granier.
Beim Rennen am Samstag war das Wetter wechselhaft. Am Start nieselte es und blieb den ganzen Tag bedeckt und am Ziel auf knapp 2000m Höhe waren es einstellige Temperaturen. Es nieselte auch dort immer mal wieder, keine angenehmen Bedingungen. Das trübte die Party-Stimmung etwas, dazu später mehr, aber abgesehen davon ein toller Tag. Die Strecke war landschaftlich sehr schön, wolkenverhangene Berge haben durchaus ihren Reiz. Staus auf der Strecke gab es auch keine und es ging insgesamt recht entspannt zu. Ich finde aber ohnehin, dass es in Frankreich bei solchen Veranstaltungen meist entspannter zugeht, als in D. oder Österreich. Auch die L'Etape letztes Jahr machte da keine Ausnahme, allerdings gab es da doch einige Stürze, damals vor allem in der leicht feuchten Abfahrt vom Col de Turini (ob es wirklich ungewöhnliche viele Stürze waren oder meine Eindrücke von damals einfach durch das enorm große Teilnehmerfeld verursacht wurden, weiß ich aber natürlich nicht.). Dieses Mal habe ich nur einen Sturz gesehen, meine Frau auch nur einen.
Anderes als bei der L'Etape der Männer fand die EdTFF am selben Tag, wie das Profirennen der Frauen statt. Trotz des mäßigen Wetters harrten an viel Stellen der Strecke schon morgens Zuschauer aus. Die wollten natürlich die Profis sehen, jubelten aber auch den Hobbyfahrern enthusiastisch zu. Zielankunft war oben am Pass, das Veranstaltungsgelände lag aber etwas unterhalb im letzten Ort
Saint François Longchamp, daher musste man nach der Zieldurchfahrt auf dem Pass 5 km durch Gegenverkehr runter zum Veranstaltungsgelände. Hier war erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.
Mit dem Veranstaltungsgelände direkt an der Rennstrecke hatte man wohl drauf gesetzt, dass viele Teilnehmende bis zur Zielankunft des Frauenrennens ausharren und für Stimmung sorgen würden. Aufgrund des Wetters wurde es aber dort oben nach einiger Zeit doch sehr ungemütlich. Etliche Teilnehmende zitterten nach der Abfahrt vom Pass wie Espenlaub und viele sind dann im Laufe des Nachmittags wieder zurück ins Tal gefahren. Wir haben es genauso gehalten, konnten dann aber die Zielankunft immerhin noch im Fernsehen schauen.
Fazit: Schöne Veranstaltung, gut organisiert, tolle, nicht extrem schwere Strecke. Bin gespannt, was nächstes Jahr angeboten wird.