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Fingerlähmung nach Ultradistanz

dominik_bsl

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Hallo zusammen

Nach der erfolgreichen Teilnahme am Hope1000 (1000km 33000hm nonstop MTB Rennen, 6 Tage unterwegs) habe ich nebst dem erwarteten Kribbeln in Fingern und Zehen das Problem, dass mein rechter Zeigefinger am ersten Gelenk wie gelähmt ist: Ich kann den Finger nicht mehr aus der gestreckten Normalposition zur Handfläche ziehen, nur noch den oberen Teil (zweites und drittes Gelenk). Runterdrücken lässt sich der Finger, zusammen mit den anderen Fingern kriege ich ihn auch runter 🤔

Ich habe folgenden Link gefunden, welcher das Problem beschreibt: https://www.sportsmd.com/2021/11/13/cyclists-palsy-treatment-exercises/

Hat jemand von euch das auch schon erlebt und kann mir von seinen Erfahrungen berichten? Auch klar, wenn es in ein paar Wochen nicht besser wird, dann gehe ich zum Arzt! Aber oft reicht etwas Zeit, um Symptome abklingen zu lassen und ich brauche nicht deswegen die kostbare Zeit der Ärzte anderen Menschen mit wirklich dringenden Problemen wegnehmen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von ogr

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Hallo zusammen

Nach der erfolgreichen Teilnahme am Hope1000 (1000km 33000hm nonstop MTB Rennen, 6 Tage unterwegs) habe ich nebst dem erwarteten Kribbeln in Fingern und Zehen .....
Wenn es sowohl Hände und Füße betrifft, kann die Ursache auch in der Halswirbelsäule liegen.
Ich würde den Gang zum Neurologen nicht aufschieben.
 
Unbedingt zum Orthopäden und Neurologen gehen. Nicht auf die Zeit als Heilmittel setzen. Das kann zwar gutgehen, ist aber eine Gratwanderung und du wirst dir später Vorwürfe machen, nicht rechtzeitig hingegangen zu sein, sollte sich alles nicht von allein wieder normalisieren. Sei es dir wert!
 
Hoi Dominik
Gelähmter Finger hört sich schon etwas beunruhigend an. Hattest Du die Symptome schon während dem Hope? Ich habe jetzt nach dem Hope auch zum ersten Mal zwei deutlich taube Finger (Ring und kleiner Finger, also das typische Phänomen) aber kann sie noch gut bewegen (Tippen geht gut). Bei mir kam die Taubheit erst am Folgetag. Ich bin ungefedert unterwegs und hatte auch den Dämpfungsvorbau vor dem Hope gegen einen starren Vorbau getauscht, weil die Strecke ja nicht so ruppig ist, wie Anderes. Zudem bin ich mit mechanischen Discs unterwegs, das ist wohl auch noch eine stärkere Belastung für die Finger, weil man auf der Abfahrt doch kräftiger ziehen muss. Normalerweise braucht so etwas einfach Zeit, die Belastung ist ja weg. Hatte letzten Monat nach einer Tour auch leichtes Taubheitsgefühl, das nach 2 Wochen weg war, manche berichten aber von Monaten. Rollen soll etwas bringen (PET-Flasche nehmen und mit dem Unterarm drüber fahren - gibt YT-Videos) und gestern hatte ich noch von einem Fall gehört, wo die Ärztin vor allem Ruhe des Armes empfohlen hatte. Arzt/Nicht-Arzt muss m.E. jeder mit sich abmachen.
 
@Desertrider Kribbeln hatte ich schon während Hope und ist wg Reizung Ulnaris und Medialis bekannte Nebenwirkung. Lähmung kann ich nicht sagen, dass es mir aktiv aufgefallen wäre.

Anyway, danke an alle für Rückmeldung und mein Hausarzt hat mich heute Morgen für nächste Woche zum Handspezialisten überwiesen. Am Mittwoch weiss ich hoffentlich mehr!
 
N. medianus komprimiert - bis auf eine Ruhigstellung wird man anfangs nicht viel machen können, sonderrn eine mögliche Schwellung abwarten, ggf. Cortison, Vit. B12. Bei Persistenz Karpaltunnel OP = Dekompression.
 
@Desertrider Kribbeln hatte ich schon während Hope und ist wg Reizung Ulnaris und Medialis bekannte Nebenwirkung. Lähmung kann ich nicht sagen, dass es mir aktiv aufgefallen wäre.

Anyway, danke an alle für Rückmeldung und mein Hausarzt hat mich heute Morgen für nächste Woche zum Handspezialisten überwiesen. Am Mittwoch weiss ich hoffentlich mehr!
Da hattest du aber großes Glück so schnell einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen.
Ich habe mehrere Wochen auf einen Termin beim Neurologen warten müssen.
Ich wünsch dir gute Besserung und das es schnell wieder gut wird,
 
Hat jemand von euch das auch schon erlebt und kann mir von seinen Erfahrungen berichten? Auch klar, wenn es in ein paar Wochen nicht besser wird, dann gehe ich zum Arzt! Aber oft reicht etwas Zeit, um Symptome abklingen zu lassen und ich brauche nicht deswegen die kostbare Zeit der Ärzte anderen Menschen mit wirklich dringenden Problemen wegnehmen.
Kann mich nur den Meinung hier anschliessen, es fachlich abklären lassen, ob nicht doch auch die Bandscheibe betroffen ist (die das Kribbeln etc. auslösen). Ein sehr spezifischer lokaler Ausfall in einer Hand ist eher untypisch für eine Ursache im Rücken/Nacken. Ich vermute, es ist eine lokale Nervenreizung bzw. -entzündung, bedingt durch Handstellung bzw. Beanspruchung über die 6 Tage. Für so etwas musst du ggfs. viel Zeit mitbringen, bis sich so etwas wieder vollständig regeneriert/normalisiert (und den Heilungsprozess kann man auch nicht irgendwie sinnvoll wesentlich beschleunigen) Da können durchaus ein paar Monate ins Land gehen, bevor eine Nervenentzündung wieder komplett verschwindet. Gute Besserung.
 
Grundsätzlich wünsche ich dir gute Besserung.
Ich möchte als Alternative die Schmerztherapie von Liebscher und Bracht empfehlen. Sei es Sport oder Arbeit (Bau) gehe ich immer zuerst beim lokalen Therapeuten vorbei. :)
 
Grundsätzlich wünsche ich dir gute Besserung.
Ich möchte als Alternative die Schmerztherapie von Liebscher und Bracht empfehlen. Sei es Sport oder Arbeit (Bau) gehe ich immer zuerst beim lokalen Therapeuten vorbei. :)
Das scheint nach unterschiedlichen Quellen nicht unbedingt geeignet bzw. seriös für eine Diagnose, z.B.:

https://www.hessenschau.de/wirtscha...erneut-abgemahnt-v5,liebscher-bracht-104.html

https://www.derstandard.de/story/20...i-schmerz-versprechungen-von-liebscher-bracht
 
Oberflächlicher und tiefer Ast des Nervus Ulnaris geschädigt (Loge-de-Guyon-Syndrom). Daher im Bereich Zeigfinger Lähmung und Muskelabbau sowie Sensorikstörungen an allen Fingerkuppen. Jegliche weitere Reizung ist zu vermeiden.

Hiermit verabschiede ich mich für die nächsten 2-3 Monate vom Fahrrad 😪

Es bleibt der Stolz!
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Zuletzt bearbeitet:
Glaubst Du, ich hätte die Folgen wissentlich in Kauf genommen?
Nein, dass glaub ich nicht. Tut mir leid, wenn ich so rüber gekommen bin. Als ich mit Langstrecken auf dem Rad angefangen habe, hatte ich keine Ahnung von den möglichen gesundheitlichen Schäden. Das dämmerte mir erst im Lauf der Zeit. Bei meinem ersten 1200 km Brevet hatte ich hinterher wochenlang taube Finger und am linken Fuß taube Zehen, keine Lähmungen. Auf dem Weg zurück ins Hotel hatte ich Pseudohalluzinationen. Damals dachte ich, so was gehört dazu, quasi als eine Art Ritterschlag. Es hat noch ein paar Jahre gedauert, bis ich mir erlauben konnte, rechtzeitig vom Rad zu steigen. Meine DNF Bilanz sieht entsprechend aus .. .
Nochmal, nichts für ungut und gute Besserung.
 
Aus Eigeninteresse: Weißt Du genauer, wie bzw. an welcher Stelle die Ursache ist? Der Nerv ist ja lang - ist es etwas im Wirbelbereich? Oberarm? Handgelenk? Auf jeden Fall hoffe ich auf rasche Genesung.

Ich bin 50 und fahre seit März "richtig" Rennrad, steigere mich langsam - anfangs maximal 1-1,5 Std, seit nem Monat häufiger mal 50-60km, ca. 2-2,5 Stunden. Seit 2-3 Wochen merke ich aber so ab einer Stunde Fahrt Einschlaf-Gefühle an den Händen, meistens eher links, wo ich auch mal 3 Tage am Stück KLEINE Taubheitsgefühle an zwei Fingerkuppen hatte (so, als wäre da eine dicke Hornhaut). Ich habe aber schon seit Jahren zB nach dem Aufwachen oft eingeschlafene Hände, UND ich habe eine bekannte Anomalie im Halswirbelsäulenbereich.

Jetzt weiß ich erstens nicht, ob das einfach nur relativ normal ist, weil man sich nicht innerhalb von 3 Monaten schon komplett daran gewöhnt hat, oder ob es anormal ist. Bei Letzterem frag ich mich, ob die Probleme vom Nackenbereich kommen oder ob es am Handgelenk liegt - von außen betrachtet sind meine Arme und Handgelenke aber recht gerade, knicken nicht merklich ab. Ein bisschen natürlich schon, allein weil man ja mal etwas weiter unten, mal weiter oben greift. Aber die Problematik habe ich bei meinem Gravelbike 1:1, also weder schlechter noch besser.

Ich wollte nächste Woche mal zum Hausarzt, die Frage wäre dann, ob danach eher ein Orthopäde oder direkt Neurologe angesagt wäre.
 
Hier ein Bild von dieser Engstelle für den Ulnarnerv am Handgelenk.
@HerbinhoCGN , die tauben Finger beim Aufwachen weißen mehr auf ein Karpltunnelsyndrom hin, ein häufiges neurologisches Problem auch ohne Radfahren. Dein Hausarzt kann das sicher einordnen und dich zu den Behandlungen beraten.
 

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Hier ein Bild von dieser Engstelle für den Ulnarnerv am Handgelenk.
@HerbinhoCGN , die tauben Finger beim Aufwachen weißen mehr auf ein Karpltunnelsyndrom hin, ein häufiges neurologisches Problem auch ohne Radfahren. Dein Hausarzt kann das sicher einordnen und dich zu den Behandlungen beraten.
Könntest du mit Flatbar und Auflieger dem Problem nicht entgehen?
 
Hier ein Bild von dieser Engstelle für den Ulnarnerv am Handgelenk.
@HerbinhoCGN , die tauben Finger beim Aufwachen weißen mehr auf ein Karpltunnelsyndrom hin, ein häufiges neurologisches Problem auch ohne Radfahren. Dein Hausarzt kann das sicher einordnen und dich zu den Behandlungen beraten.
Da ich eben von der Halswirbelsäule her schon länger Probleme habe und meine Hände an sich beim Fahren nicht in einer Position sind, die auf den Karpaltunnel negativ einwirken, dachte ich allerdings eher an ein Problem von der Halswirbelsäule aus. Auch, da ich zB gerade jetzt ein KLEINES Kribbeln rechts in zwei Fingern merke, obwohl ich Freitag das letzte Mal gefahren bin und die Hand rechts dabei nie taub wurde.

Oder muss für Karpaltunnel gar nicht unbedingt ein abgenicktes Handgelenk die Ursache sein? Kann ein starker Druck auf dem Daumenballen daumenseitig eine mögliche Ursache sein? Denn beim Fahren hab ich wiederum gerade in den ersten 30 Minuten das Gefühl, dass auf den Daumenballen zwischen Daumenansatz und Handgelenk so viel Druck liegt, dass es schon fast ein wenig weh tut. Das geht dann aber weg.

An sich ist aber ja egal, ich wollte ja sowieso zum Arzt. Ich war allerdings vor nem halben Jahr beim Neurologen wg. Karpaltunnelsyndrom-Verdacht rechts, da sich das erste Glied am Zeigefinger (ohne Grund, kein Radfahren oder so) 1-2 Wochen seltsam anfühlte und bei bestimmten Drehbewegungen ein sehr schmerzhafter Stich zu spüren war. Da war neurologisch aber alles ok, nach 2 weiteren Wochen war es weg.


@solution: ich will beim typischen Rennradlenker bleiben, und Auflieger ist mir viel zu gefährlich hier in meiner Region, da kann ich kaum mal mehr als 1km fahren, ohne dabei nicht zu 100% bremsbereit zu sein. Ich greife halt jetzt öfter mal um, aber dummerweise kommt es vor, dass ich gar Negatives merke, und wenn ich dann mal kurz anhalte (z.B. Ampel) merke ich erst, dass links bereits leichte Taubheit vorhanden ist.
 
Ich bin 50 und fahre seit März "richtig" Rennrad, steigere mich langsam - anfangs maximal 1-1,5 Std, seit nem Monat häufiger mal 50-60km, ca. 2-2,5 Stunden. Seit 2-3 Wochen merke ich aber so ab einer Stunde Fahrt Einschlaf-Gefühle an den Händen, meistens eher links, wo ich auch mal 3 Tage am Stück KLEINE Taubheitsgefühle an zwei Fingerkuppen hatte (so, als wäre da eine dicke Hornhaut). Ich habe aber schon seit Jahren zB nach dem Aufwachen oft eingeschlafene Hände, UND ich habe eine bekannte Anomalie im Halswirbelsäulenbereich.
Mit zunehmender Dauer einer Radtour werden die Hände, genau wie der Sitzbereich, zu einer Problemzone. Das ist eigentlich ganz normal und deshalb empfiehlt es sich, auch regelmäßig die Griffposition zu ändern. Und die Sitzposition sollte auch so sein, dass man auch in den Unterlenker kommt bzw. greift. Es gibt viele, die fast nur im Oberlenker fahren (weil die Sitzposition/Überhöhung zu aggresiv ist).

Was die Symptome lindern kann:
  • dickeres Lenkerband (bzw. auch Lenkerband doppelt verwenden) und nicht das dünne ungepolsterte Lenkerband
  • STIs leicht nach innen gewinkelt ausrichten (STIs = Bremsgriffe nicht einfach gerade nach vorn ausrichten)
  • Rad mit Endurance/Langstrecken-Geometrie für längere Strecke (ab 2+ Stunden Fahrt) nutzen, die auch den Griff in den Unterlenker für mehrere Minuten ermöglicht.
  • Klassische Dehnungsschule bzw. auch Yoga hilft sehr viel.

Wenn, dies nicht hilft und die Nervenreizungen bzw. -irritationen anhalten, sollte man zum Arzt.
 
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