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Gedankenexperiment - mit Ulles Dienstrad

messi

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Pogocar hat gerade den Giro mit 10min. Vorsprung gewonnen. Ich frage mich, was wäre, wenn er Ulles altes Dienstrad von vor rund 25 Jahren genutzt hätte. Und wie wettbewerbsfähig. Also ein

Pinarello Prince (Alu-Carbon-Mix) + Campa Record 9-fach + LR Campa Bora HPW + 22mm-Schlauchreifen.

Ich meine: Pogocar hätte mit 8-9min gewonnen. Wegen der 2kg Mehrgewicht wäre der Vorsprung an ein paar wichtigen Anstiegen geringer ausgefallen. Also der Unterschied liegt vor allem an Carbonisierung. Und ein bisschen mehr Komfort.

Aber einen wirklichen Wettbewerbsvorteil sehe ich nicht trotz 25 Jahren....

Gruß messi
 

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Re: Gedankenexperiment - mit Ulles Dienstrad
Hilfreichster Beitrag geschrieben von TarMcDreck

Hilfreich
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Nachdem hier einige User der Meinung sind/waren, der Giro wäre langweilig bei zu großer Überlegenheit eines Protagonisten, könnte man ja analog zum Golf ein Handicap einführen und entsprechend des Vorsprungs des Siegers ihn im nächsten Jahr auf Vintage Technik starten lassen. Wäre auch neugierig.

Hej, bei uns ist schlechtes Wetter, da hat man Zeit für solche Antworten aber in Berlin hat es 22 Grad und
es ist heiter. Was ist los?
 
Ich glaube, du unterschätzt den Einfluss. Ich glaube wir sind uns einig, dass das ein massiver technischer Fortschritt ist. Das Rad von Pogacar wird nicht nur in den Anstiegen helfen, das rollte besser auf jeder Flachetappe (ergo mehr Kraftersparnis) und läuft schneller in den Abfahrten. Außerdem hat Pogacar einen Teil seines Vorsprungs in Zeitfahren herausgefahren, wo er eine noch speziellere Maschine fährt, die dem damaligen Material noch mehr überlegen sein dürfte.
 
Nachdem hier einige User der Meinung sind/waren, der Giro wäre langweilig bei zu großer Überlegenheit eines Protagonisten, könnte man ja analog zum Golf ein Handicap einführen und entsprechend des Vorsprungs des Siegers ihn im nächsten Jahr auf Vintage Technik starten lassen.
naja, wenn man manchen leuten glauben mag ist pogis colnago sowieso eine krücke, also hätte er sowieso schon ein handicap.
 
Andersrum fände ich es viel spannender, das technisch machbare wurde bei Ulle und seinen Kollegen viel weiter ausgereizt. Was wäre wenn, die in der damaligen Form auf aktuellem Material mitfahren würden ;-)
 
Um doch noch einen halbwegs sinnvollen Beitrag zu leisten....

Als ich ab 2004 wieder begonnen habe, mehr Rennrad zu fahren, da konnte ich es mir nicht vorstellen, so ein
neumodisches Rad mit Carbonrahmen zu fahren. Ich bin bis 2017 bei Stahl und Titan mit FB geblieben. 2017 kam ein Alu-Renner mit SB in den Stall und 2019 dann ein Rad mit Carbon Rahmen. Wenn ich dann aus nostalgischen Gründen wieder auf den Stahlrenner bin, ist mir der große Unterschied beim Komfort direkt aufgefallen.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei einer Grandtour über drei Wochen sicher auch das andere, besser gedämpfte Fahrgefühl eines modernen Rahmens mit weniger Belastung für den Körper eine Rolle spielt, die evtl. größer ist, als aerodynamische Unterschiede.
 
Pogocar hat gerade den Giro mit 10min. Vorsprung gewonnen. Ich frage mich, was wäre, wenn er Ulles altes Dienstrad von vor rund 25 Jahren genutzt hätte. Und wie wettbewerbsfähig. Also ein

Pinarello Prince (Alu-Carbon-Mix) + Campa Record 9-fach + LR Campa Bora HPW + 22mm-Schlauchreifen.

Ich meine: Pogocar hätte mit 8-9min gewonnen. Wegen der 2kg Mehrgewicht wäre der Vorsprung an ein paar wichtigen Anstiegen geringer ausgefallen. Also der Unterschied liegt vor allem an Carbonisierung. Und ein bisschen mehr Komfort.

Aber einen wirklichen Wettbewerbsvorteil sehe ich nicht trotz 25 Jahren....

Gruß messi
Welche Übersetzungen wären denn mit campagnolo record 9fach möglich gewesen?
Gab es dafür auch 32er Ritzel?
Oder hätte pogacar überall mit 39-25 hochfahren müssen?
 
Welche Übersetzungen wären denn mit campagnolo record 9fach möglich gewesen?
Gab es dafür auch 32er Ritzel?
Oder hätte pogacar überall mit 39-25 hochfahren müssen?
Das ist sicherlich ein Punkt. Es kommt auch darauf an, mit welchen Gegebenheiten der Fahrer in seiner "Ausbildung" klarkommen musste. Ulle, Indurain und Co waren es gewohnt, mit relativ großen Gängen und kleiner Kadenz bergauf zu fahren, weil es keine kleinen Gänge gab. Auch hat man viele gute Bergfahrer sehr viel mehr als heute im Wiegetritt gesehen.
Bei der Technik hat sich natürlich auch ´ne Menge getan. Interessanter wäre aus meiner Sicht der Vergleich der aktuellen Räden mit denen von vor 10 Jahren...
 
Mach doch mal Testreihen im Flandrien Hotel. Da steht alles voller oller Profiräder, einige kann man auch leihen. Ob man deren Ulle-Bike ausleihen darf, weiß ich aber nicht. (Und ich glaube, der Unterschied vom Material ist recht ordentlich- bitte auch Klamotten usw. berücksichtigen…)
 
bitte auch Klamotten usw. berücksichtigen…)
Nicht zu unterschätzender Punkt: womöglich würde ein Fahrer auf altem Rad aber mit modernen Pro-Level Einteiler (so eng dass es vmtl nach sehr wenigen Fahrten schlimm ausgeleiert wäre) einen Fahrer auf modernem Rad aber mit dem “Schlabberlook“ von damals komplett versägen..
 
Welche Übersetzungen wären denn mit campagnolo record 9fach möglich gewesen?
Gab es dafür auch 32er Ritzel?
Oder hätte pogacar überall mit 39-25 hochfahren müssen?
Zu Zeiten von Ulle/Lance/Marco waren solche supersteilen Anstiege, wie sie in letzter Zeit gern eingebaut werden (Planche Belle Filles ab Straßenende, Schneepflugspur auf den Kronplatz etc) noch nicht da. Ein normaler Alpenpass hat vielleicht 7% Steigung im Schnitt, das Stilfser Joch hat max 12%, Durchschnitt 7,5%. Der Pantani ist die Strecke unter 1:10h gefahren, ich meine 1:08; die Strava-dokumentierte halbwegs aktuelle Bestzeit ist 1:10 von Jay Hindley, wobei nicht bekannt ist, ob die Meßstrecken genau identisch sind.

Bissl Mathe:

~25km 1:10h, da sind wir bei 21,43km/h. Eine Hobbywanze wie ich mit halb so viel Watt pro Kilo, wo immer die herkommen mögen, fährt genau halb so schnell.
Es mag sportphysiologisch blabla besser sein, auf den paar Abschnitten mit zweistellig Prozent immer noch mit 100er Kadenz fusseln zu können, für spielentscheidend bei den Profis halte ich das nicht, das ist mehr Gewohnheit/Trainingsanpassung als alles andere, wenn ihr mich fragt. Für 20km/h braucht man kein 32er; Bei 39/52 und 12-25 fährt ein Bergspezialist den Berg überwiegend auf dem 3. Ritzel mit TF 90...
 
Zuletzt bearbeitet:
~25km 1:10h, da sind wir bei 21,43km/h. Eine Hobbywanze wie ich mit halb so viel Watt pro Kilo, wo immer die herkommen mögen, fährt genau halb so schnell.
Es mag sportphysiologisch blabla besser sein, auf den paar Abschnitten mit zweistellig Prozent immer noch mit 100er Kadenz fusseln zu können, für spielentscheidend bei den Profis halte ich das nicht, das ist mehr Gewohnheit/Trainingsanpassung als alles andere, wenn ihr mich fragt. Für 20km/h braucht man kein 32er; Bei 39/52 und 12-25 fährt ein Bergspezialist den Berg überwiegend auf dem 3. Ritzel mit TF 90...
Ohne Trainingsanpassung.
Einfach zum Beginn des Giro sein Colnago wegnehmen und das alte Pinarello hinstellen.
So habe ich die Frage verstanden.
Wäre er dann mit den schweren Übersetzungen am Berg klargekommen?
Wäre er mit dem alten Pinarello noch konkurrenzfähig gegenüber den anderen Fahrern mit aktuellem Material?
 
Pogocar hat gerade den Giro mit 10min. Vorsprung gewonnen. Ich frage mich, was wäre, wenn er Ulles altes Dienstrad von vor rund 25 Jahren genutzt hätte. Und wie wettbewerbsfähig. (...)
Das er mit dem alten Rad gewonnen hätte, halte ich für ausgeschlossen. Kann mir nicht vorstellen, das die Entwicklung bei den Reifen und der Aerodynamik, bei einem 3 wöchigen Rennen mit 3300km, nicht mehr als 10min auswirken. Vorteile von modernen Klamotten und Ernährung fallen ja raus, kann er ja auch auf einem alten Schinken nutzen. Das war ja nicht die Frage.
 
Das er mit dem alten Rad gewonnen hätte, halte ich für ausgeschlossen. Kann mir nicht vorstellen, das die Entwicklung bei den Reifen und der Aerodynamik, bei einem 3 wöchigen Rennen mit 3300km, nicht mehr als 10min auswirken.
Wie viele km ist er denn mit Tempo im Wind gefahren? Bei den irren Reynoldsnummern weiter hinten zählt eigentlich nur noch Stirnfläche und das konnten Räder auch schon früher
 
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