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Zuverlässigkeit von elektronischen Schaltungen?

Trolisdan

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Hallo zusammen,

angenommen, ihr würdet eine mehrwöchige Bikepacking-Tour in teils auch entlegenere Gebiete unternehmen wollen: Würdet ihr euch dabei auf die Funktion und Zuverlässigkeit von einer elektronischen Schaltung verlassen, oder in diesem Falle doch lieber bei der klassischen (mechanischen) Variante bleiben?
  • Wie sind die Langzeiterfahrungen mit elektronischen Schaltungen?
  • Gibt es häufig Verbindungsabbrüche?
  • Wie robust sind die Schaltungen gegenüber Regenfällen, etc.?
Für die abendliche Feierabendrunde oder das Tagesrennen im Bereich der Zivilisation sind elektronische Schaltungen sicherlich unschlagbar, aber wie sieht es bei längerfristiger Nutzung aus?

Zumindest das Aufladen könnte ja wenigstens für ein paar Ladezyklen via Powerbank erfolgen.

Ich bedanke mich für eure Einschätzung! :)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Leander_Taner

Hilfreich
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Ich kann nur was zur SRAM AXS sagen. Ich fahre die Force seit ca. 1,5 Jahren am Trekker (1x12) und seit einem halben Jahr am Renner- (2x12).
Akku am Schaltwerk hält zwischen 1500 und 2000km, zum Umwerfer kann ich noch nichts sagen. Auf eine längere Tour von > 1000km würde ich dann einen Ersatzakku mitnehmen.
Verbindungsabbrüche hatte ich noch nicht
Ich bin noch nicht sonderlich oft durch Regen gefahren, kann mir aber nicht vorstellen, dass den Schaltungen das sonderlich viel ausmacht. Immerhin fahren ja auch einige Profiteams damit - und da wäre es scon eher peinlich wenn da die Schaltungen reiehenweise ausfallen würden. Zudem reinige ich meine Räder mit dem Gartenschlauch, auch das ist 'unauffällig'.
 
Ich fahre seit 6 Jahren mit Dura Ace Di2 9070, gab bislang exakt null Probleme. Akku hält 1900 von 100% auf 50%, vermutlich mindestens 3000 km komplett.

Ich würde bei freier Auswahl auf eine mechanische Schaltung, aber nur mit AUSSENverlegten Zügen setzen, die bei Bedarf unterwegs gut reparierbar ist. Innenverlegte Züge sind hier aufwendig und fummelig.
Und idealerweise die Reise mit neu verlegten (und bereits getesteten) neuen Zügen beginnen, ebenso nicht mit ausgenudelter Kette.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei SRAM würde sich anbieten einen Nabendynamo oder Solarpanel mit USB Anschluss zu nehmen. Damit kannst du dann unterwegs einen Reserveakku aufladen. Bei Shimano geht das eher nicht.
Bei SRAM kam es früher schon mal dazu, dass die Befestigung am Akku abgebrochen ist. Das habe ich an einem Akku schon vor Jahren mit Epoxy repariert und hält seitdem. Eventuell ist da heute besseres Material.
Ansonsten funktioniert die Schaltung bei mir an zwei Rädern vollkommen problemlos, rain or shine.
Wenn es in wirklich abgelegene Gegenden gehen soll, würde ich aber eine Wäscheleinen Schaltung und einen Reservezug (mit) nehmen.
 
Ich würde bei freier Auswahl auf eine mechanische Schaltung, aber nur mit AUSSENverlegten Zügen setzen, die bei Bedarf unterwegs gut reparierbar ist. Innenverlegte Züge sind hier aufwendig und fummelig.
Das ist doch auch nur noch ein Vorurteil. Fahre seit ein paar Jahren nur noch mit Innenverlegten Zügen - wüsste nicht wo da ein Problem auftreten sollte.
 
Auf jeden Fall eine mechanische Schaltung. Innenverlegt ist vollkommen ok. Ein Zug ist mir noch nie gerissen. Und wenn es mal zum Austausch kommt, ist man eben etwas länger beschäftigt. Wer es bequem möchte, nimmt außenverlegt. Ich wüßte aber nicht warum der Zug reißen sollte. Wenn, dann entweder am Nippel (mir noch nie passiert) oder an der Klemmung am Schaltwerk/Umwerfer (dann wurde unsauber gearbeitet).
 
Die Frage ist, wie entlegen ist entlegen?

Bleibst du in Europa, USA oder vergleichbares? Dann spricht nichts gegen elektrische Schaltung. Ich hatte meine erste 2009 am Rad, die Dinger sind absolut zuverlässig und mMn sorglos.
Einziger Nachteil: sollte man was richtig schroten, lässt sich ein elektrischer SW nur schwer per Hand bewegen und zB mit Kabelbinder in bestimmter Position festmachen.

Reden wir hier von Afrika, Zentralasien oder ähnlichen Späßen, dann würde ich doch zur mechanischen Schaltung raten.
Hier dürfte man nicht so schnell Hilfe kriegen, wenn es drauf ankommt.

Allerdings würde ich in so einem Fall sogar weiter gehen und gleich auf Nabenschaltung mit Riemen setzen.
 
Seit gut einem Jahr habe ich meine erste E-Schaltung (Athena EPS, gebraucht gekauft, ~10 Jahre alt): Funktioniert tadellos, trotz Vielschalterei lange Akkulaufzeit), hinter Fragen wie Lebensdauer und Wasserempfindlichkeit kann man wohl ein grünes Häkchen setzen. Verbindungsabbrüche ist ja allenfalls ein Thema bei den Funkschaltungen, aber auch da scheint es keine nennenswerte Auffälligkeit zu geben.

Mit Reise-Einsatz habe ich mich nicht beschäftigt, aber in 2 Wochen zur Tour Transalp setze ich auch Mechanik + außenliegende Züge:
  • WENN auf einer Etappe unterwegs irgendwas ist, dann finde ich bei Mechanik immer einen Workaround, um ins Ziel zu kommen. (z.B. durch Sturz demolierte Teile.)
  • Evtl. Ersatzteilbeschaffung im Ziel schätze ich auch leichter ein als bei Elektroteilen. (Beides allerdings jeweils vor dem Hintergrund "Campa 11-fach", also etwas, was nicht jeder Radladen auf Lager hat.)
  • Leichter ist das mech. Gelump auch noch.
Mag manch anderer für sich anders entscheiden, aber so kann ich am sorglosesten in ein 1-wöchiges Etappenrennen starten.
 
Langzeiterfahrung = Fahr seit zirka 2012 nur noch DI2 an all meinen Rädern in 10x und 11x. Zur aktuelle 12x kann ich noch nicht schreiben.
Ausfälle hatte ich in all den Jahren genau 2 Stück. Das war aber noch am Anfang meiner DI2 Zeit. Da ist mir zwei mal nach einer Wintersaison am CX am internen Verteiler der Kontakt zu Akku wegen Korrosion kaputt gegangen. Seit dem ich da aber diesen Verteiler verbannt haben und auf Löten umgestiegen bin hatte ich keinerlei Ausfälle mehr.
Akku Laufzeit ist schwer zu bestimmen weil das sehr davon abhängt wie viel man bei welchem Wetter schaltet. Auch hängt es davon ab ob du ein BT Modul verbaust oder ohne fährst. Ich bin ohne unterwegs und am Rennrad wo ich hier überwiegend im flachen fahren ich locker 2000km ohne das der Akkustand unter 50% geht. Am CX im Winter wenn es kalt ist und ich im Gelände sehr häufig schalte kann es das dann schon nach 600 Kilometer sein das der Akkustand auf 50% kommt.
Was die Ersatzteil Beschaffung angeht kommt es natürlich drauf an wo man unterwegs ist. Denn selbst für einen mechanische Schaltung bekommst außerhalb von Europa wohl nur sehr selten irgendwas und wenn hast da ja dann noch das Problem das es zu deinen Teile kompatibel sein muß. Vor allem wenn dann noch so was wie Campa gefahren wird, selbst mit Sram stell ich mir das schon problematisch vor.
Mit Regen hatte ich noch nie ein Problem auch mit einem CX welches schon in einem See versenkt wurde weil die Eisdecke nachgegeben hatte gab es nach der Bergung keinerlei Probleme an der Elektronik.

Wie sind denn deine Schrauberkenntnisse?
 
Ich kann nur was zur SRAM AXS sagen. Ich fahre die Force seit ca. 1,5 Jahren am Trekker (1x12) und seit einem halben Jahr am Renner- (2x12).
Akku am Schaltwerk hält zwischen 1500 und 2000km, zum Umwerfer kann ich noch nichts sagen. Auf eine längere Tour von > 1000km würde ich dann einen Ersatzakku mitnehmen.
Verbindungsabbrüche hatte ich noch nicht
Ich bin noch nicht sonderlich oft durch Regen gefahren, kann mir aber nicht vorstellen, dass den Schaltungen das sonderlich viel ausmacht. Immerhin fahren ja auch einige Profiteams damit - und da wäre es scon eher peinlich wenn da die Schaltungen reiehenweise ausfallen würden. Zudem reinige ich meine Räder mit dem Gartenschlauch, auch das ist 'unauffällig'.
Dein SRAM Akku am Schaltwerk hält 1500-2000km? Magisch.... o_O

Fährst du im Flachland und schaltest sehr wenig? Oder wie kriegst du das hin?

SRAM hat 300mAh je Akku und schreibt: ~60h 1000+ km,
https://support.sram.com/hc/en-us/a...ly-charged-Rival-eTap-AXS-derailleur-battery-
Für Eagle sogar nur: ~20h Ride time or more...
https://support.sram.com/hc/en-us/a...-from-a-fully-charged-AXS-derailleur-battery-

--


Hier meine Erfahrung mit 2x11 Ultegra DI2 am Rennrad. Der Akku ist 500mAh.

Als sie neu war: der erste Ladezyklus hat mich 780km weit gebracht bis 10%: natürlich auch etwas Feinjustierung und Spielerei dabei (Schaltmodi ausprobiert), sowie konditionierung der Batteriechemie.

Ladezyklus 2: 1500km auf 20%
Ladezyklus 3: 560km auf 70%
mehr war noch nicht notwendig... aber ich schreib mein Akkutagebuch natürlich weiter.

1500 km entspricht auch dem, was man in diversen Foren liest; und ich gehe davon aus, dass die Leute eher übertreiben (sie verbrauchen im Auto ja auch alle nur 3l/100km ;-)



Im Urlaub eine 2x12 Ultegra DI2 für ein paar Tage gefahren; nach 360km Stand bei der Abgabe 80%; genauer habe ich es leider nicht. Grob überschlagen wären worst case 1200km und best case 1800km drin; also auch ca die erwarteten 1500km.




Zur Frage des Threaderstellers: Ich wüsste nicht, warum elektronisch unzuverlässiger ist als mechanisch. Bei SRAM würde ich ne Ersatzbatterie mitnehmen; bzw. Lademöglichkeiten abchecken. Und eine Ersatz CR2032 hat man ja eh meist dabei (für Pulsgurt, etc.)
Bei Defekten ist man elektronisch wie mechanisch oft auf Spezialteile angewiesen.

Vielleicht hat mechanisch bei Abenteuertouren einen kleinen Vorteil, da sie gut eingestellt "worrie free" sind, und man über den Akku keine Gedanken machen muss. Im Alltag, auf kürzeren Trips seh ich da kein Problem. Das funktioniert schon alles zuverlässig.

Andererseits, man hat ja nur ein paar Bikes. Oder geht es Dir um die Anschaffung zu genau dem Zweck?
Ich fahre meine DI2 super gerne, auch SRAM ist top vom Schaltverhalten. Aber ich mag auch mechanische Schaltungen, entsprechend würde ich ggf. leicht zur mechanischen tendieren.


Was denken die anderen? Gute/Schlechte Erfahrungen DI2 oder AXS auf längeren Trips gemacht?
 
Das ist doch auch nur noch ein Vorurteil. Fahre seit ein paar Jahren nur noch mit Innenverlegten Zügen - wüsste nicht wo da ein Problem auftreten sollte.
Wie es letztendlich gemeint war, weiß ich nicht. Aber ich hatte es so verstanden: Wenn man keine e-Schaltung will, weil mechanische leichter zu reparieren sind, dann sollte man auch so konsequent sein und außenliegende Züge nehmen. Denn unterwegs einen innenliegenden Schaltzug zu tauschen, kann sehr fummelig werden.
 
Bei SRAM würde sich anbieten einen Nabendynamo oder Solarpanel mit USB Anschluss zu nehmen. Damit kannst du dann unterwegs einen Reserveakku aufladen. Bei Shimano geht das eher nicht.
Hab ich bei Shimano auch schon gemacht. Nicht, weil es nötig war, sondern weil ich es mal testen wollte. Ich stand nämlich vor derselben Frage wie der TE, aber ohne dass es bei mir um entlegene Regionen ging. Bei mir ist es fürs Winter-RR/leichtes Reiserad dann die di2 geworden. Die letzte (kurze) Mehrtagestour ist erst ein paar Tage her, Probleme gabs keine. Das Ladegerät hatte ich dabei, Laden beim Fahren wäre wie gesagt auch möglich, man hat dann halt nur ne Zeit lang einen Kabelsalat unterm Lenker.
 
Reaparierfähigkeit kommt wirklich sehr aufs Rad an. Zu Hause kann man fast alles reparieren; unterwegs eher nicht so viel.
Bei richtig langen Touren über mehrere Wochen/Montage kann ich mir nur vorstellen, dass man für Mechanik schneller mal ein Ersatzteil bekommt; aber ich glaub um solche Touren geht es grade nicht, oder? Dafür wären Züge außen sicher leichter zu warten.
 
Zuletzt bearbeitet:
gehe mal davon aus das mein nächstes Rad auch mal E Schaltung haben wird , aber derzeit kein Bedarf.

Was innenverlegt bzw Aussen , hab beides .
Mittlerweile bekomme ich die Züge ratz fatz gewechselt.
Kann aber auch zu Fiasko werden.
 
Glaub nicht, dass die Akkus an meiner drei Jahre alten Sram Red Etap noch 'ne mehrtägige Tour durchhalten würden.

Aber die Entladung ist nur das eine Problem. Die angebrochenen Plastiknasen für die Akkuhalterung würden wohl eh nicht mehr so lange halten wenn ich damit mal Offroad fahren würde. 😝
 
Kommt darauf an, was man unter entlegene Gebiete vetsteht.

Erfahrene Welt-Radreisende setzen auf Technik die man überall auf der Welt ersetzen und leicht reparieren kann. Carbonhobel mit Hydraulik und Elektronik kommen da nicht in die engere Auswahl.
 
Der Akku sollte leicht ausbaubar sein. Zwecks korrekter Mülltrennung, wenn man das elektrifizierte, hydraulische Carbonrad im Straßengraben zurück lässt und in Bus oder Taxi steigt.
 
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