Sorry, für mich ein absolutes No-Go was Vinge da treibt. Erst ein Sieg für die Tochter, dann für den verunglückten Teamkollegen - hat ggf. seine Frau, Oma, Nachbar noch diese Woche Geburtstag?
Radsport ist Teamsport. (Ungeschriebene) Regel Nr. 1: attakiere deinen Teamkollegen im Leadertrikot nicht.
Seinem Team hat Vingegaard beide Toursiege zu verdanken und Kuus hat viel dazu beigetragen. Ihn hinsichtlich Vuelta-Sieg nicht zu supporten, sondern aus fadenscheinigen Gründen zu attakieren, sagt alles über den Bub aus.
Ich finde JV klasse. Das ist schon echt ne brutale Mannschaft, aber diese Aktionen sind einfach ekelhaft. Wir erinnern uns noch, als WvA mehrfach letztes Jahr bei der TdF zurückgepfiffen wurde und teilweise auf der Stelle stand, um anschließend den Leader zu supporten. Irgendwann muss man seinem Team was zurückgeben...
PS: Hätte Ulle Vingegaard-Mentalität hätte er Riis schon 1996 zersägt.
Problem dieser Argumentation: Radsport ist gar kein Teamsport, sondern ein Individualsport, der nur in Teams ausgetragen wird.
Vinge scheint klar der Stärkste zu sein. Hatte am Anfang auch angeblich Magen-Darm, jetzt geht's ihm zunehmend besser. Wenn er antritt, ist keiner mehr an seinem Hinterrad. Helfer belohnen schön und gut, hat Indurain auch gemacht. Und nicht nur er. Aber eine GT zu verschenken? Selbst wenn sich's nur um die Vuelta handelt, ist das doch wohl etwas überproportional. Erst recht als moralische Forderung. Vinge ist 26, oder? Im nächsten Jahr 27, das macht dann neben heuer noch 4-5 gute Chancen, danach läuft's beim einen so, beim anderen so. Mögliche Verletzungen, Krankheit oder Pech (man denke an G!) kommen hinzu. Das ist einfach zu viel verlangt.
Bei Ulle lagen die Dinge anders, haben andere ja schon geschrieben. Aber davon mal ab, was hatte Ulle denn davon, Riis nicht abgebürstet zu haben, als er es konnte, außer, dass der ihm später dumme Sprüche reingedrückt hat? Fignon hat die Tour mit 22 gewonnen, Hinault mit 23, jeweils bei der ersten Teilnahme. Da gab's auch erfahrenere Mitglieder im Team. Nur weiß heute niemand mehr, wie die hießen. Am Ende der Karriere können auch die größten Rennfahrer die Zahl ihrer GT-Siege an zwei Händen abzählen - nur der Außerirdische Merckx hat elf -, davon einen zu verschenken muss man sich sehr gut überlegen. A propos, Merckx hat erst unlängst WvA dafür kritisiert G-W verschenkt zu haben. Und das ist im Vergleich gar nichts.
Roglic ist für mich das große Rätsel....sieht manchmal so aus, als sei er auf der Kippe....dann haut er kurz vor dem Ziel immer nochmal einen raus.
Genauso ist es ja auch. Das ist kein Widerspruch. Bisschen der Fahrertyp Valverde, nur deutlich rundfahriger, dafür nicht ganz so spritzig.
Ein sehr großer Teil des Geschäftes besteht aus der Werbewirksamkeit für die Sponsoren.
Den Sympathieträger Kuss zum Sieg zu fahren, und es zur ner "große Freunde"-Story machen, wäre fürs Geschäft wahrscheinlich das Beste was Jumbo machen kann.
Das stimmt vollkommen! Hier liegt die Schwierigkeit aber darin, dass wie überall im Showgeschäft die Topstars die Seife in der Hand haben und nicht die AG. Die übliche Befehlskette funktioniert nur gegenüber den Austauschbaren.