Vuelta 2015

[Lbrtsn]

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Wie ein Degenkolb der auch hier und da mitgearbeitet hat auf den mittelschweren Etappen und sich trotzdem über Andorra und co gequält hat?

Cancellara ist da ähnlich zu Wiggins. Sie setzen sich ein Zielrennen und tauchen dort mit relativ wenig rennkilometern in den Beinen auf und lassen es krachen - weil sie es sich leisten können. Der Erfolg gibt ihnen Recht und irgendwann ist halt der Ofen langsam aus. Das hat wenig mit falscher Fokussierung zu tun sondern eher mit einer hammerharten Konkurrenz.

Ich setz hier mal ein wenig OT an, da das Stichwort Dege und Mannschaftsdienlichkeit fiel. Pelotonpatron hin, Pelotonpatron her. Die GTs, in denen Cance regelmäßig nach ein paar Renntagen sein Team nach seiner Abreise (unverletzt) zurück ließ, sind nicht wenige. Er ist nunmal in einer Mannschaftssportart unterwegs und darauf setzt er ja auch bei jedem Klassiker.

 

[Fe der Bergfloh]

Bei Cancellara könnte ich mir vorstellen, dass seine Vertragsverlängerung im letzten Jahr zu etwas Motivationsverlust geführt hatte. Gegenbeispiel vielleicht Valverde: der fährt seit seiner Sperre mehr als je zuvor.

Um vielleicht nochmal den Bogen zur Vuelta zu schlagen: Dieses Jahr fällt mir jetzt keiner ein, der die Vuelta primär im hinteren Feld kriechend zum Formaufbau für die WM genutzt hat. Degenkolb z.B. nutzt sie zwar zum Formaufbau, aber ich glaube nicht, dass er auch nur bei einem Sprint zurückgezogen hat.

 

[alfkeule]

Dann vergleichen wir Cancellara und Valverde doch einfach mal. Renntage/Kilometer (Jahr) - Quelle: CQ Ranking
Cancellara: 44/6.605,50 (2015), 80/12.562,90 (2014), 74/11.484,10 (2013), 51/7.948,40 (2012)
Valverde: 85/13,983,90 (2015), 77/12.774,20 (2014), 80/12.861,50 (2013), 80/12.776,10 (2012)

Also Fabian muss sich schon wie dieser Jahr und 2012 auf die Nase legen, um eine deutliche Differenz zum vermeintlichen Vielfahrer Valverde zu haben. Mal davon abgesehen hat Piti einfach ein größeres Spektrum an Rennen, die er auf Sieg fahren kann.
Bei Fabian spielt der Kopf schon eine sehr große Rolle. Das kann man in vielen Interviews immer wieder lesen/hören. Er motiviert sich eben für seine ganz eigenen Ziele. Regenbogentrikot, Gelbe Tage bei der Tour, Klassikersiege. Warum soll er sich denn auch für z.B. Mollema bei Tour aufreiben, nur damit der dann Siebter oder Achter im GK wird? Wenn man sich eine gewisse Stellung erarbeitet hat, dann genießt man doch auch seine Narrenfreiheit. Klar, ein 100%iger Teamplayer sieht anders aus, aber als dieser wird man auch niemals so erfolgreich wie Fabian. Bei der Tour 2012 ist er z.B. ausgestiegen, weil seine Frau ein Baby erwartet hatte. Also gleich wie bei GVA dieses Jahr.

Und dass die Vuelta dieses Jahr nicht so vermehrt als Trainingsrennen für die WM genutzt wurde, ist nunmal auch der Tatsache geschuldet, dass das Rennen in Übersee stattfindet. Außerdem sind nicht wirklich viele Weltmeister der letzten Jahre bei der Vuelta gewesen. (Das ist jetzt allerdings auch nur ein Gefühl. Das mag bitte wer anders veri- oder falsifizieren. Danke! )

 

[Ted.Bundy]

Nehmen wir Wiggins als Gegenbeispiel: Der ist 2012 von Paris-Nizza bis zur Tour alle seine Rennen auf Sieg gefahren, auch wenn er selbst sagt, dass er vor der Tour nicht bei 100% war.

Ich meine einfach nur, dass die Fokussierung auf 3 Frühjahrsklassiker (San Remo, Flandern, Roubaix) + Weltmeisterschaft für eine ganze Saison für einen Profi ein bisschen wenig ist.

Wiggins ist 2012 nur 10 Rennen gefahren, wovon er 3 aufgegeben hat (Katalonien Rundfahrt, Tour of Britain, Strassenrennen WM). Cancellara ist bei 17 Rennen gestartet und 4 mal aufgegeben (Flandern, Bayernrundfahrt, Tour de Suisse und Tour de France). Im Gegensatz zu Wiggins war er bei mindestens einer Aufgabe verletzt.
Vergleiche zwischen einem Klassikerfahrer und einem Rundfahrten Spezialisten sind einfach sinnlos.
Und wenn Du mich fragst, ist es sowieso kein richtiges Rennen, wenn es nicht in Belgien oder in der unmittelbarer Nähe zur belgischen Grenze stattgefunden hat.

 

[Fe der Bergfloh]

Und dass die Vuelta dieses Jahr nicht so vermehrt als Trainingsrennen für die WM genutzt wurde, ist nunmal auch der Tatsache geschuldet, dass das Rennen in Übersee stattfindet. Außerdem sind nicht wirklich viele Weltmeister der letzten Jahre bei der Vuelta gewesen. (Das ist jetzt allerdings auch nur ein Gefühl. Das mag bitte wer anders veri- oder falsifizieren. Danke! )

Ich hab's in den WM-Thread gestellt.

 

[kunda1]

Schaue gerade die Zusammenfassung der Vuelta auf Eurosport. War schon eine klasse Rundfahrt!

 

[To.Wa.]

Hab ich auch gesehen...wirklich klasse. (Hab die erste Hälfte der Rundfahrt verpasst) schöne Zusammenfassung und geile Rundfahrt. Mal holt der Zeit raus mal jemand anderes, ein richtiger Kampf. Die Vuelta verspricht seit JAhren mit großen Abstand die spannendste Rundfahrt im Jahr zu sein

 

[nature boy]

Für mich bleibt die Frage, ob die Vuelta spannender oder weniger spannend geworden wäre, wenn nicht einige der Protagonisten gestürzt wären. (Froome etc.)
Gestern in der Wallonie Belgien hatte es sehr schlechtes Wetter mit hoher Sturzgefahr. Da wurde gesagt, wer nicht stürzen will, hält sich vorne aus dem Pulk raus, hat dann aber keinen Einfluss, wenn vorne die Post abgeht.
D. h.: die Stürze bei der Vuelta waren vermutlich kein Pech, sondern ein selbstauferlegtes Risiko einer Angriffsstrategie. Alles oder gar nichts. Insofern darf ein Sturz bei einer Rundfahrt auf das Ergebnis Einfluss nehmen. Sind die Vuelta Favoriten zu recht ausgefallen? Ausnahme ev. Sagan?

 

[Gelöschtes Mitglied 67173]

Gestern in der Wallonie Belgien hatte es sehr schlechtes Wetter mit hoher Sturzgefahr. Da wurde gesagt, wer nicht stürzen will, hält sich vorne aus dem Pulk raus, hat dann aber keinen Einfluss, wenn vorne die Post abgeht.
D. h.: die Stürze bei der Vuelta waren vermutlich kein Pech, sondern ein selbstauferlegtes Risiko einer Angriffsstrategie. Alles oder gar nichts. Insofern darf ein Sturz bei einer Rundfahrt auf das Ergebnis Einfluss nehmen. Sind die Vuelta Favoriten zu recht ausgefallen? Ausnahme ev. Sagan?

Die Taktik bei einem kleineren Pro Rennen und einer GT kann man nicht vergleichen

In Spanien geht es um viel mehr. Ein Classement Fahrer und seine Helfer können es sich dort nicht leisten am Ende des Feldes herumzubummeln. Das wäre schlicht unprofessionell

 

[Gelöschtes Mitglied 67173]

schöne Zusammenfassung

Findste? Ich konnte es wegen der unpassenden "die-Titanic-sinkt" Musik nur schwer aushalten.

Und zu den Hollywood Orchestern dann Karsten Migels nüchterner statistischer Kommentar. Echt ein Arrangement aus den Untiefen des Privatfernsehens

 

[Phante]

Kann ich nur Zustimmen. Ständig bei allem diese Hollywood Musik ist nicht zum aushalten. Bei einem Trailer gut, nach 10 Minuten Nerv tötend!

 

[ennio_99]

...bei mir bleibt ein bitterer Nachgeschmack:

1.Astana 2.Katjuscha 3.Tinkoff ...macht doch keinen Spaß! Und wenn dann noch der Name Winoukourov fällt. L-B-L 2010 erkaufter Sieg,
positive Dopingprobe (Fremdblutdoping), Fuentes-Skandal, Oberschenkelbruch und kurz danach Olympiasieg, Astana Ausschluß aus MPCC....nee, nee, da paßt was gehörig nicht!

 

[Fe der Bergfloh]

...bei mir bleibt ein bitterer Nachgeschmack:

gääähn

 

[occultus]

Gilbert Ardennen-Sweep in der Vergangenheit, Cancellara Klassikerdominanz, Schleck positive Probe und auch wieder im Sattel, Greg Van Avermaet grad erst freigesprochen worden nach langem hick hack und auch recht gut gefahren dieses Jahr, Cannondale mit Tom Danielson, Chris Froome Debatte...

muss man alles fairerweise auch dazu sagen, auch wenn man als Wessi irgendwie eine anerzogene Abneigung gegenüber den Ost-Teams hat

 

[nature boy]

Findste? Ich konnte es wegen der unpassenden "die-Titanic-sinkt" Musik nur schwer aushalten

Das war so, weil die Hintergrundmusik immer die gleiche, hohe Lautstärke hatte. Normalerweise sollte die Musik leiser werden, wenn gesprochen wird und lauter in der Sprechpause.

 

[Gelöschtes Mitglied 67173]

muss man alles fairerweise auch dazu sagen, auch wenn man als Wessi irgendwie eine anerzogene Abneigung gegenüber den Ost-Teams hat

"Fair" wäre wohl eher die Sache genau und differenziert zu betrachten

Und da ist schon ein Unterschied ob ein Team in einer Historie 3 oder 30 Dopingfälle hatte

Das Gleiche gilt für den Betreuerstab. Ein oder zwei Suspekte gestalten sind überall zu finden. Besteht aber der gesamte Orga aus Halbkriminellen und Pharmahändlern ist es sehr schwer darüber hinwegzusehen

Teams wie Astana haben das Problem das der chronologische Ablauf irgendwelcher negativen Auffälligkeiten im Intenetzeitalter sehr exakt dokumentiert sind. Rausreden dürfte schwerfallen

 

[Gelöschtes Mitglied 67173]

Das war so, weil die Hintergrundmusik immer die gleiche, hohe Lautstärke hatte. Normalerweise sollte die Musik leiser werden, wenn gesprochen wird und lauter in der Sprechpause.

Musik sollte wenn dann schon passend gewählt sein. Der lockere Jazz in dem Film Höllentour gibt da ein gutes Beispiel ab.

Was man von den Engelschorälen zu Karstens Vuelta Betrachtungen leider nicht sagen kann. Da gibts noch Spielraum nach oben für die "Musikfans"