Zugucken ist richtig langweilig und ich hasse es, wenn mir jemand auf die Finger guckt. Dann klappt das schon gar nicht.
Meine Frau ist ähnlich drauf. Zugucken findet sie laaangweilig, unter Anleitung fühlt sie sich bevormundet.
Ich lasse sie dann machen und weiß schon dann, dass sie mir beim zu erwartenden Mißerfolg später vorwirft, sie nicht rechtzeitig auf ihren Irrtum aufmerksam gemacht zu haben. Reinreden wäre aber noch schlimmer. - Für mich.
Im Grunde weiß sie das alles auch. Nur zugeben? Ungern! Aber das wissen wir eben beide. (Und wir beide wissen, dass wir beide es wissen.)
Ich tue dann hübsch schuldbewußt und ihr geht es wieder etwas besser.
Mir haben allerdings vor Jahren ein paar Psychologiekurse ganz gut geholfen, solche typischen Reaktionen und Mißverständnisse besser zu verstehen.
Wenn meine Madame wieder besser drauf ist, dann bohre und stichele ich manchmal gerne ein wenig herum, bis auch sie darüber lachen kann. - Ist aber beim nächsten Mal meist wieder so, wie oben genannt.
Aber ich bin ja leidensfähig. Und weiß wie es weitergeht ...
PS. Was die Sattelstütze angeht, mach' dir da mal keinen Kopp. So etwas bekommt sogar die "Fachwerkstatt" bei mir um die Ecke hin. Und da arbeiten nur knallharte Kerle. (Jedenfalls wollen sie dafür gehalten werden.)
Ich selbst wollte auch schon mal Kurbel mit dem Kettenblatt an die falsche Seite basteln und wunderte mich, warum das Kettenblatt an der Kettenstrebe anschlägt. - Paßte doch vorher auch?
Tja, ich hatte vorher "Ewigkeiten" damit zugebracht ein festgegammeltes Vierkantlager zu entfernen, ohne die Rahmengewinde zu zerstören. Stunde um Stunde um das Rad rumlaufen. Immer mit dem Tunnelblick auf dieses sch*** Lager.
Endlich war das neue Lager drin ... und dann das! Mein Gesichtsausdruck muß klasse ausgesehen haben.
Nach einigen Sekunden (Minuten?) war mir dann klar, was ich da versuchte. Am Lager lag es ja nicht.
Ich machte mir dann erst einmal kopfschüttelnd und lachend einen Kaffee. Später lief es dann nach Plan.
Man steht davor, sieht es und kann es nicht glauben.
Ich wollte die Geschichte am Abend dann meiner Madame zur Erheiterung kundtun. Aber anstatt mit mir drüber zu lachen, glaubte sie, mich trösten zu müssen.
Das ist wohl der Unterschied. Wenn ich etwas total blödes tue, lache ich darüber (manchmal auch erst nach dem ärgern) und biege das wieder hin. Für mich zählt dann nur das Ergebnis. Meine Frau grübelt bei ihren Mißgeschicken stattdessen über ihr Versagen.
PPS. Gib das Schrauben nicht auf. Männer machen genauso (und manchmal noch weit größere) Fehler.
Sie "protzen" hier allerdings eher mit den Heldentaten, nicht mit den Mißgeschicken.
