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Rennradtourenplanung für Anfänger

Ickedette

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Hi

Ich hab zwar schonmal ein bisschen gesucht hier im Forum. Bin aber nicht so ganz fündig geworden.
Ick plane für den Sommer 2-3 längere Touren mit dem Rennrad. Will mich dabei nicht über und nicht unterschätzen. Und hätte gerne mal ein paar Tipps zu Streckenfindung und -planung.

Die Touren die Ich plane gehen einmal von Berlin bis nach Ankershagen (Meck-Pomm - ca. 150km) - Ankershagen bis Klütz(ebenfalls nochmal 150km)
Das andere wäre Paderborn - Klütz (ca. 430km)

Die Strecke Berlin - Ankershagen würde witzigerweise mit dem Radweg Berlin - Kopenhagen funktionieren, da der Radweg genau durch Ankershagen durch geht. Sind diese Radtouren zu empfehlen?

Nun hab ich mal geschaut nach Tourenplanern fürs Rad. Nur bei Naviki und Michelin dauert eine berechnung 10hoch45 Jahre
Und mit den OSM Karten komme ich irgendwie nicht so richtig zurecht. Ich war auch mal auf der OSM Seite. Nur was ist davon nun Rennradtauglich und was nicht?

Wieviel KM am Tag sind realistisch? Ist Paderborn-Klütz (ca 430km) in 2 Tagen machbar? Oder doch lieber 3 Tage für einplanen?

Und brauch ich wirklich Gepäck? Hatte vor die Strecken mit Handy, Ladegerät, EC-Karte und für den Notfall die Krankenkassenkarte im Gepäck zu bewerkstelligen. Pennen, Essen im Hotel.

Hoffe auf hilfreiche antworten..

Danke Martin
 
Hi,
also konkret zu Deiner Strecke kann ich Dir nichts sagen.
Für den Radweg Berlin - Kopenhagen würde ich dir raten, mal in einem Buchladen einen Blich in den BikeLine-Reiseführer für diesen Radweg zu gucken, da sind unbefestigte Abschnitte markiert.
Unter dem Link gibt es auch schon ein paar Infos, aber längst nicht so detailiert:
http://www.esterbauer.com/db_rtb_detail.php?buecher_code=BKH

Ich mache regelmäßig Mehrtagestouren, die ich in Reiseberichten beschreibe, falls Du Lust hast guck in die letzte mal rein, da stehen viele allgemeine Erfahrungen und Tipps von mir drin:
Jagst, Kocher, Rems und Murr 2010
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=90047

Wie viele km pro Tag realistisch sind hängt - neben Deinem Trainingszustand - von 3 Faktoren ab:
- Willst Du unterwegs z.B. druch schöne Orte fahren, dort auch mal kurz was angucken - oder willst Du am Stück nur Kilometer schrubben?

Im ersten Fall rechne bei Etappe mit mehr Sehenswürdigkeiten nur mit 100 km pro Tag. Du wirst ohnehin feststellen dass die theoretische Strecke kürzer ist, als die km die hinterher auf Deinem Tacho stehen. Wenn's gut läuft oder wenn weniger anzugucken ist oder Du durch Gegenden fährst, die eher schöen Landschaft als alte Städte zu bieten haben, dann können das real sicher mehr werden, 120 km, 150 km, ich bin einmal auch über 180 km gefahren (aber eher erzwungen, weil keine Hotel in der Gegend offen hatte). Genau: Und Unterkunft nicht erst suchen, wenn Du tot vom Rad fällst oder es dunkel wird, dann gibt es auch keine Probleme, weil man einfach noch etwas weiter fahren kann.
Grundregel: Nicht zu stringent planen, sonst kommt schnell Hektik in die Tour, denn irgendwas läuft meistens anders als geplant. Lieber vor dem eigenen Zeitplan liegen ;)

Wenn Du nur Kilometer runterreissen willst, dann mach es auch davon abhängig, ob Du schöne kleine Seitenstrassen benutzt (ggf. mehr Zeitaufwand, da mal Strassensperrungen, Navigationsprobleme etc, außerdem VIEL weiter als die Luftlinien-Entfernung) oder Du die mit Abstand ödeste Variante wählst und an der schnurgeraden Bundesstrasse kurbeln willst. Dann kannst Du es vielleicht selbst gut einschätzen, welches Tempo Du fährst.
Wichtig, anders als bei Rundtouren spielt der Wind hier eine Rolle. Wenn Du zwei Tage gegen starken Gegenwind ankurbelst kommst Du natürlich nie so schnell vorwärts wie bei Rückenwind oder Windstille.
Auch nicht vergessen: Wenn du z.B. eine Anreise (oder Rückreise) mit dem Zug hast kann dafür erstaunlich viel Zeit drauf gehen! Da bleibt von ersten Tag dann manchmal nicht viel Fahrzeit übrig. Von Verspätungen der Bahn ganz zu schweigen.
Denk an die Jahreszeit, wann es dunkel wird, das bestimmt ja auch, ob Du auch mal bis spät abends weiterkurbeln kannst. Den Unterschied zwischen Juni und Ende August merkt man da schon deutlich.

Ausrüstung: Bei 2 Tagen geht noch das Minimum (vgl. Kommentar unten), alles darüber würde ich nicht ohne etwas Gepäck machen. Schon weil das Wetter nicht mehr vorhersagbar ist, es also regnerisch und auch mal richtig kalt werden könnte und du genug geeignete Klamotten dafür brauchst. Auch würde ich meine Radklamotten ungewaschen nicht noch einen dritten Tag anziehen wollen. Also entweder unterwegs waschen (was durchaus gut funktioniert, ich mach das immer so, sie meine Reisebericht) oder einen zweiten Satz Hose/Trikot mit (was ich sicherheitshalber auf meinen Reisen trotzdem tue).
Die Minimalausrüstung für 2 Tage würde aber auch schon so Sachen wie Zahnbürste/Zahnpaste/Zahnseide/Sonnencreme/Sitzcreme/Karte oder GPS/Windjacke/Ärmlinge/Beinlinge unfassen.
Und willst Du wirklich in der verschwitze Radhose schlafen? Oder nackig? Oder in der gewaschenen, aber feuchten Radhose?
Es gibt auch heute noch Unterkünfte ohne Seife - ggf. also was mitnehmen.
Zumindest so ein Minischloss mit dünnen Stahlkabel zum provisorischen Sichern würde ich glaube ich auch mitnehmen, wenn Du mal was einkaufen musst.

So, vielleicht hilft Dir das etwas weiter.
Alles weitere findest Du reichlich in meinem Reisebereicht diskutiert.
 
Hallo,

bzgl. Routenplanung siehe http://www.rennrad-news.de/forum/threads/frage-zu-routenplanern.97737/#post-2105 #11 und folgende, v.a. #21. Eine so geplante Strecke nützt Euch aber nur was, wenn Ihr ein GPS habt. Nach Karte kannst Du so kleine Strßen und Wege über diese Distanz m.E. nicht fahren, da Du ständig auf regionale Wanderkarten schauen müsstest.

Zu dem Radweg kann ich nicht Konkretes sagen. Bin schon auf bekannten deutschen Radanderwegen mit top Asphalt gefahren (Elbe: Dresden => Sächsische Schweiz) als auch auf abschnittsweise fein geschotterten (Donau: Regensburg => Ingolstadt). Auch letzteres kann man eigentlich problemlos mit dem Rennrad machen, muss man aber wollen. Geschwindigkeitrekorde stellste auf solchen Radwanderrouten am WE oder in den Sommerferien keine auf. Dafür macht die Orientierung keine Mühe.

Wo kommen die 430km her? Info zu dem Radweg oder Google-Maps über Bundesstraße? In Fall 2 rechne mal eher mit 450km auf schönen Strecken. In 2 Tagen machbar, aber in keinster Weise anfängertauglich. Es sei denn, Ihr seid sehr leidensfähig und wollt's Euch mal so richtig besorgen. Mit Urlaub hat das nichts zu tun. Auf 3 Tage ist das jetzt auch noch nicht direkt eine Lulli-Tour. Auf Flachetappen rechne ich etwa einen 25er-Schnitt. Ist nicht so, dass ich nicht auch schneller könnte. Aber das ist ein realistisches Reisetempo für mich. Bei zunehmender Gebirgigkeit geht das dann bis auf etwa 20er-Schnitt runter.

Ohne Gepäck: Kann man sicher machen - siehe Leidensfähigkeit - würde ich aber nicht. Bei 3 Etappen wäre bei mir eine 2. Garnitur Radklamotten dabei (knapp 500g) und eine Garnitur "Zivil" (dünne lange Hose hat knapp 300g, eine Jeans knapp 500g, T-Shirt 120 bis 200g, wenn man mag, dünnes Fließ zu knapp 300g und leichte Schuhe zu 400-500g) Macht alles zusammen max. 2kg + 0,8 bis 1,5kg für eine Rucksack zum Transportieren.
 
Bin letztes Jahr von Amsterdam nach Berlin in 4 Tagen gefahren (755km, Aufteilung:216-157-181-201). War mein 2. Jahr aufm Rennrad, bis dahin hatte ich in dem Jahr gerade einmal 3.700 RR-Kilometer hinter mir, im Jahr vorher 1700 km. Trekker war ich vorher auch nicht viel gefahren. Ich habe (immer noch) ein bisschen Übergewicht und bin nicht besonders kräftig.

Will sagen, ich war durchaus nicht übermäßig trainiert und habe die Strecke gut geschafft. Wenns auch gelegentlich sehr anstrengend war.

Gepäck würde ICH so wenig wie möglich mit nehmen. Eine Montur für abends (Unterwäsche, leichte Hose, leichtes Hemd, leichte Schuhe), eine Regen-/Windjacke für aufm Rad. Werkzeug fürs Rad. Akkus und -lader für GPS und Lampen. Hygieneartikel, Rei in der Tube, etwas Kleingeld, Scheckkarte, Fahrradschloß. Fertig. Mehr braucht man nicht. Ich buche Pensionen vor, d.h. ich fahre solange bis ich am Ziel bin und brauche mich dann um nichts mehr zu kümmern, ausser duschen, Wäsche waschen und essen, letzteres ausgiebig.
Die Radklamotten werden im Zweifel im Waschbecken gewaschen und aufgehängt (an der Rezeption nachfragen lohnt, mir wurde auch schon umsonst die Wäsche in der Maschine gewaschen und schön zusammengelegt zum Frühstückstisch gebracht). Wenn die Sache bis zum nächsten Tag nicht vollständig trocken sind, macht das nichts. Weil es ist Sommer und die Sachen sind sowieso in spätestens einer halben Stunde naßgeschwitzt.

Vorbereiten auf solche Strecken kann man sich gut, wenn man jede Woche die Umfänge seiner Touren (und die Wochenleistung ) erhöht. Bsp. Längste Tour bisher 60 km. Dann fährt man z.B. erstmal 2x 40 km pro Woche. Nächste Woche 2x50, usw. Wenn man kaputt ist auch mal eine Woche lang nicht steigern. Wenn dann irgendwann die 2x100 km (oder auch mal 2x60 + 1x100, oder sowas) gecknackt sind, isses gut. Dann braucht man nicht mehr systematisch steigern, und kann sich guten Gewissens an eine 150er Tour wagen. Die ist dann ein Klacks. Wenn die 1-2 mal gemacht wurden gehen auch 200er.

2 Tage hintereinander sind am Anfang ungewohnt. Wenn man abends und morgens gut gegessen hat, geht das aber auch.
 
Lebt der eigentlich noch ?? :confused:
Führen wir hier Selbstgespräche??? :confused:
 
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