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Radweg mit Tücken

AW: Radweg mit Tücken

Auf ein anderes Beispiel bin ich hier gestoßen:
http://www.radfahren-in-koeln.de/2008/12/06/lebensgefahrlicher-radweg-in-koln-wahnheide-%E2%80%93-stadt-koln-findet-situation-okay/

Warnung ;) : sehr ausführlich, aber durchaus lesenswert.

Von offizieller Seite wurde sogar bestätigt, daß die Radfahrer Vorrang haben, aber wegen der Verschwenkungen saugefährlich.

Der Abschnitt ist klasse :

Ein Gedankenexperiment – Bitte stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind auf dem Weg zur Arbeit. Sie fahren in Ihrem Auto auf einer Vorfahrtstraße. Tempo 50, der Verkehr rollt, alles klar. Auf einmal schießt von rechts kurz vor Ihnen ein Vierzigtonner auf die Fahrbahn und bleibt mitten auf Ihrer Spur stehen. Nur knapp können Sie durch eine Vollbremsung einen Unfall verhindern. Der Lkw-Fahrer zuckt nur mit den Schultern. Sie atmen durch und fahren weiter. 250 Meter weiter schießt von rechts kurz vor Ihnen ein anderer Vierzigtonner auf die Fahrbahn und bleibt mitten auf Ihrer Spur stehen. Vollbremsung. Sie werden sauer: „Ich habe Vorfahrt!“ Durchs halb geöffnete Fenster antwortet der Lkw-Fahrer „’Tschuldigung, ich musste vorziehen, von da hinten kann ich nix sehen.“ Sie denken: „Arschloch“ und fahren weiter. 200 Meter weiter das gleiche Ereignis: Von rechts schießt ein Lkw heran und nimmt Ihnen die Vorfahrt…

Bezogen auf folgende Situation : http://www.radfahren-in-koeln.de/wp-content/uploads/2008/12/wahn_nw1_m.jpg
 
AW: Radweg mit Tücken

..und genau das bestreite ich im Prinzip. Wir wären gar nicht so gefährdet auf Radwegen, wie wir's immer darstellen, wenn wir dort so fahren würden, wie's der Gesetzgeber vorsieht. Hab mal was von 15 Km/h als angemessene Geschwindigkeit gehört.
Dir scheint entgangen zu sein, dass die bevorzugten Verkehrsopfer auf Radwegen nicht die Leute sind, die körperlich in der Lage sind, auch mal auf 40 km/h zu beschleunigen und sich dort schikaniert fühlen. Die sind relativ sicher, weil ihnen die Gefahr dort bewusst ist und sie auch oft genug noch schnell genug reagieren können, falls sie mal wieder übersehen wurden.

Man könnte also annehmen, dass es keine Geschwindigkeit gibt, bei der man auf Radwegen sicherer ist, als auf der Fahrbahn. Warum sollte man sich also ausbremsen und stärker gefährden lassen und das auch noch gut finden?
 
AW: Radweg mit Tücken

@Kettenschoner

Du hast überhaupt nicht verstanden, was ich mit meinem Posting sagen wollte.
Liegt das vielleicht daran, dass dein Vergleich dermassen hinkt? Wenn ich mit dem Auto in der Stadt nur 50km/h fahren darf, hat das einen vernünftigen, von mir nachvollziehbaren Grund. Ich bin auch zufrieden damit, dass ich hier ausserorts "nur" 80km/h fahren darf, so habe ich beim Autofahren weniger Stress. Aber warum fehlt mir auf vielen Radwegen das Verständnis für deren Konstruktion und Benutzungspflicht, bin ich so dumm? (ja gut, ich weiss was du jetzt denkst :D)

Weil Du genau der verblendete Typ von Biker bist, von dem ich schreibe.
So gut kennst du mich doch gar nicht, dass du so etwas schreiben kannst. Mir fällt z.B. auf, dass ich auf dem Radweg langsamer neben Fussgängern vorbeifahre als die Alltagsradler, die zwar eine langsamere Durchschnittsgeschwindigkeit haben, dafür aber nur in Notfällen bremsen.


Heute werden die Radfahrer richtig gehend dazu erzogen, möglichst nie auf der Strasse zu fahren. Jedes Stückchen Trottoir, auf das noch kein Radweg gepinselt ist, wird verbotenerweise mitbenutzt. Überfahren werden die Radler dann beim Überqueren der Strasse, denn die Kreuzungspunkte werden ja mit den Radwegen nicht weniger oder sicherer.
 
AW: Radweg mit Tücken

..und genau das bestreite ich im Prinzip. Wir wären gar nicht so gefährdet auf Radwegen, wie wir's immer darstellen, wenn wir dort so fahren würden, wie's der Gesetzgeber vorsieht. Hab mal was von 15 Km/h als angemessene Geschwindigkeit gehört. Aber nein, da man ja lt. Gesetz dort keine Geschwindigkeitsbeschränkung hätte, könne man ja wohl auch einen hochgeschwindigkeitstauglichen, breiten, kreuzungsfreien Radweg verlangen.. nö, kann man eben nicht.

Also Teutone, ich finde, Du bist da ein bischen auf dem falschen Dampfer. Es geht nicht um das Recht, die jeweilige Höchstgeschwindigkeit eines beliebigen Verkehrsmittels ausschöpfen zu dürfen/können.

Wozu sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen da? Um Unfallrisiken zu mindern. Als Radfahrer bewegen wir uns fast immer unterhalb der üblichen Speedlimits, darüber hinaus ist das Gefährdungspotential, welches von Radfahrern ausgeht, auf der Strasse nahe Null.

Wenn aber der Gesetzgeber meint, Radfahrer fast durchgängig von der Strasse auf Sonderwege verbannen zu müssen, kann man, wie ich finde, schon erwarten, dass dann diese Sonderwege ein zügiges Vorankommen ermöglichen. Worin soll der Sinn liegen, ein umweltfreundliches, beliebtes Verkehrsmittel künstlich auszubremsen? Im Gegenteil, je leichter und schneller Wege zurückgelegt werden können, umso grösser wird der Nutzungsanteil des Fahrrades.

Ich und (viele andere) fahre nicht nur 'zum Spass' Fahrrad, sondern mache auch viele Erledigungen damit. Das tue ich aber nur, wenn sich der Zeitverlust gegenüber dem Auto in Grenzen hält. Dabei ist es unerheblich, ob ich mit dem Treckingrad 28-30 fahren kann und möchte, oder mit dem Rennrad 5 km/h mehr, das ist dieselbe Liga.

Der Gesetzgeber ist dabei ja auch völlig schizophren: Wenn ich statt des Rades ein Mofa mit 25 km/h bewege, darf ich auf der Strasse fahren, mit dem Rennrad bei 35 km/h nicht.

LG, Sri
 
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Erstmal ein großes Lob an alle, die sich gegen den Schwachsinn der Verkehrsplaner wehren!

Hier hab ich mal einen parat aus Düsseldorf:
IMAG0010.jpg
[/URL][/IMG]

Da hilft nur umfahren, beschweren etc.
 
AW: Radweg mit Tücken

Erstmal ein großes Lob an alle, die sich gegen den Schwachsinn der Verkehrsplaner wehren!

Hier hab ich mal einen parat aus Düsseldorf:
IMAG0010.jpg
[/URL][/IMG]

Da hilft nur umfahren, beschweren etc.

Ist der Grund für diese Führung vielleicht der, daß Radfahrer die Straßenbahnschienen nur rechtwinklig queren sollen, um sich nicht langzulegen?
 
AW: Radweg mit Tücken

Das ist meistens tatsächlich der Grund, wenn ein Radweg erst verschwenkt und dann "ohne Vorfahrt" bzw. mit Vorfahrt für den abbiegenden/einmündenden Straßenverkehr geführt wird. Ein straßenbegleitender gerader Radweg muss nach meinem Wissen Vorfahrt haben - also gleichberechtigt mit der Straße, die der Radweg begleitet. Da in Autofahrerland Deutschland aber nun mal sowas nicht funktioniert, wird erst eingeschwenkt und dann mit Vorfahrt gewähren oder Fussgängerampel die Einmündung überquert. Pervers aber: im Endeffekt ist das so tatsächlich sicherer - für Radfahrer aber natürlich ärgelich.

Entschuldige - aber das ist vollkommener Blödsinn! Es wird doch keiner behaupten wollen dass er sicherer unterwegs ist wenn er eine Kreuzung mit "Vorfahrt gewähren" überquert, als wenn er die Kreuzung ganz normal mit Vorfahrt überquert - so wie es bei einem straßenbegleitenden Radweg Vorschrift ist. Ich kann nur ganz dringend empfehlen in so einem Fall die Fahrbahn zu benutzen. Das ist in so einem Fall ganz legal möglich. Wie bereits oben angeführt muß ein straßenbegleitender Radweg einer Vorfahrtstraße auch Vorfahrt haben - ansonsten ist er nicht "straßenbegleitend" und auch nicht benutzungspflichtig!

das ist der zweite Grund: Die Verkehrsplaner, die dann eben auch den radweg mitplanen, haben keine "Radbrille" auf und basteln manchmal "schöne" Verschwenkungen und Schnörkel ein. das ist oft einfach nur Dummheit und gar nicht mal böse Absicht.

Auch hier muß ich ganz entschieden widersprechen - das ist sehr wohl böse Absicht. "Der blöde Radfahrer der kann ja gefälligst warten bis die Autos vorbei sind". So sieht die Denkweise dieser Leute aus.
 
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..und genau das bestreite ich im Prinzip. Wir wären gar nicht so gefährdet auf Radwegen, wie wir's immer darstellen, wenn wir dort so fahren würden, wie's der Gesetzgeber vorsieht. Hab mal was von 15 Km/h als angemessene Geschwindigkeit gehört. Aber nein, da man ja lt. Gesetz dort keine Geschwindigkeitsbeschränkung hätte, könne man ja wohl auch einen hochgeschwindigkeitstauglichen, breiten, kreuzungsfreien Radweg verlangen.. nö, kann man eben nicht.

Ich bin ja nicht so übermäßig oft in diesem "Rennrad-Forum" unterwegs, aber was hier teilweise von Radfahrern vom Stapel gelassen wird ist ja wohl voll daneben. Woher stammt Deine Behauptung 15 km/h sind angemessene Geschwindigkeit auf dem Radweg? Es gibt keine speziellen Geschwindigkeitsbeschränkungen für Radwege. Ich kenne viele Leute die zwischen 5 und 25 Kilometer täglich mit dem Rad zur Arbeit fahren. Die müssen also in Zukunft ca doppelt solang unterwegs sein damit der Autoverkehr auch absolut nicht durch Radfahrer gestört wird. Ich fass es nicht.
 
AW: Radweg mit Tücken

Liebe Nic! Da hat die Stadt Viersen die Dülkener Str. so schön mit gelben Frühblühern und gelben Schrotträdern aufgepeppt und dann forderst Du so profane Sachen wie intelligente Verquersführung! ;)
Ich dachte immer, Frauen sterben für Deko...:eek:
 
AW: Radweg mit Tücken

Ich bin ja nicht so übermäßig oft in diesem "Rennrad-Forum" unterwegs, aber was hier teilweise von Radfahrern vom Stapel gelassen wird ist ja wohl voll daneben. Woher stammt Deine Behauptung 15 km/h sind angemessene Geschwindigkeit auf dem Radweg? Es gibt keine speziellen Geschwindigkeitsbeschränkungen für Radwege. Ich kenne viele Leute die zwischen 5 und 25 Kilometer täglich mit dem Rad zur Arbeit fahren. Die müssen also in Zukunft ca doppelt solang unterwegs sein damit der Autoverkehr auch absolut nicht durch Radfahrer gestört wird. Ich fass es nicht.

http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#geschwindigkeit:
Radfahrer dürfen nur so schnell fahren, wie es von einem Radfahrer allgemein erwartet wird. Dies gilt vor allem, weil sie akustisch und optisch schlechter wahrnehmbar sind, als andere Kraftfahrer (OLG Karlsruhe, VRS 78, 329).

Auch auf einem 2,30 m breiten innerstädtischen Radweg darf ein Radler nicht mir 25-30 km/h fahren, wenn die Sicht zur Fahrbahn hin durch parkende Autos beschränkt ist. Der Radler musste für 2/3 des beim Unfall entstandenen Schadens aufkommen (KG, VerkMitt 1984, 94).

Die 15km/h hat er vielleicht im Tour-Forum gelesen. :wink2:

Von einem Radfahrer, insbesondere von einem RR-Fahrer wird allgemein erwartet, dass er sich an keine Regeln hält. Das beweisen sämtliche Saure-Gurken-Zeit-Zeitungsartikel zum Thema Radfahrer, sowie unzählige Leserbriefe von frustrierten Autofahrern und Beiträge in Autoforen. Es ist also völlig in Ordnung, seine Sprints auf einem schmalen Radweg zu trainieren. :aetsch:
 
AW: Radweg mit Tücken

Noch einer von Deiner Sorte.. nun denn:

Woher stammt Deine Behauptung 15 km/h sind angemessene Geschwindigkeit auf dem Radweg?

Aus Urteilen, wie schon oben zitiert. Das erste mal habe ich's von nem Polizisten gehört, der mein Rad beschlagnahmen wollte. Außerdem hab ich nichts "behauptet", sondern geschrieben, dass ich es "gehört" habe. Aber der Nachweis wurde ja schon erbracht. Und wenn der Richter sagt, 25-30 sind zuviel, dann heißt das bestimmt nicht, dass er 24 für angemessen hält.

Es gibt keine speziellen Geschwindigkeitsbeschränkungen für Radwege.

Genau deshalb sage ich jetzt, dass Du einer von diesen arroganten Ignoranten bist. Denn es gibt auch §1 STVO. Und die oben erwähnten Richtersprüche. Nur weil Du meinst, aus dem Gesetz keine direkte Beschränkung auf eine bestimmte Km/h-Zahl ableiten zu können, heißt es nicht, dass Du alles darfst. Aber das sage nicht ich Dir, sondern im Zweifelsfall eben ein Richter.


Ich kenne viele Leute die zwischen 5 und 25 Kilometer täglich mit dem Rad zur Arbeit fahren. Die müssen also in Zukunft ca doppelt solang unterwegs sein damit der Autoverkehr auch absolut nicht durch Radfahrer gestört wird. Ich fass es nicht.

Ich wäre mit dem Auto auch doppelt so schnell in der Arbeit, wenn ich nicht dauernd von dämlichen Ampeln und Geschwindigkeitsbeschränkungen schikaniert werden würde, die dem Schutz von Fußgängern und Radlern dienen sollen.

Echt geil, wie sich hier viele ans Bein gepisst fühlen, wenn man mal versucht, den Blick für die andere Sichtweise zu öffnen..

Gruß,

Markus
 
AW: Radweg mit Tücken

Noch einer von Deiner Sorte.. nun denn:
Aus Urteilen, wie schon oben zitiert. Das erste mal habe ich's von nem Polizisten gehört, der mein Rad beschlagnahmen wollte. Außerdem hab ich nichts "behauptet", sondern geschrieben, dass ich es "gehört" habe. Aber der Nachweis wurde ja schon erbracht. Und wenn der Richter sagt, 25-30 sind zuviel, dann heißt das bestimmt nicht, dass er 24 für angemessen hält.
Wenn ein Radweg grundsätzlich so beschaffen ist dass man ihn mit weniger als 25 km/h befahren muß dann ist er ganz sicher nicht
benutzungspflichtig.



Genau deshalb sage ich jetzt, dass Du einer von diesen arroganten Ignoranten bist. Denn es gibt auch §1 STVO. Und die oben erwähnten Richtersprüche. Nur weil Du meinst, aus dem Gesetz keine direkte Beschränkung auf eine bestimmte Km/h-Zahl ableiten zu können, heißt es nicht, dass Du alles darfst. Aber das sage nicht ich Dir, sondern im Zweifelsfall eben ein Richter.

Danke für die Belehrung. Ich komme eigentlich recht selten in Konflikt mit der STVO - Ausnahme Radwegebenutzungspflicht. Aber die bisherigen Verfahren zur Radwegebenutzungspflicht habe ich für mich entschieden.:)

Ich wäre mit dem Auto auch doppelt so schnell in der Arbeit, wenn ich nicht dauernd von dämlichen Ampeln und Geschwindigkeitsbeschränkungen schikaniert werden würde, die dem Schutz von Fußgängern und Radlern dienen sollen.

Ich wäre ebenfalls schneller unterwegs wenn ich nicht dauern durch dämliche Pseudo-Radwege schikaniert würde die angeblich dem Schutz von Radfahrern dienen.

Echt geil, wie sich hier viele ans Bein gepisst fühlen, wenn man mal versucht, den Blick für die andere Sichtweise zu öffnen..

Ich bin aus beruflichen und persönlichen Gründen auch viel mehr km mit dem Auto und anderen Kraftfahrzeugen unterwegs und kann das ganze sehr wohl auch durch die "Autofahrerbrille" betrachten. Es gibt keine andere Gruppe von Verkehrsteilnehmern die von Verkehrsplanern so benachteiligt wird wie Radfahrer. Das ganze natürlich unter dem Deckmäntelchen des angeblichen Schutzes der Radfahrer.
Gruß,

Markus

Wenn ich mich in dieser Diskussion etwas zu agressiv äußere dann bitte ich um Nachsehen - aber ich verstehe es nicht dass sich User in einem Rad-Forum dafür stark machen dass Radfahrer die von der Fahrbahn auf der man 50 km/h fahren darf abgedrängt werden auf einen Radweg auf dem dann plötzlich nur noch 15 km/h erlaubt sein sollen. Nicht jeder Radfahrer fährt nur spazieren. Die Mehrzahl der Leute die ich zur Zeit fahren sehen fahren beruflich bedingt.
 
AW: Radweg mit Tücken

Um auf meinem Arbeitsweg, den ich bislang stets mit dem Rad zurücklegte, nicht weiter der Gefahr ausgesetzt zu sein, wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit auf richterliche Gnade angewiesen zu sein, bevorzuge ich nun, die 8km zu Fuß zu absolvieren. Was ist nun, wenn ich, in Folge der durch das tägliche Training gesteigerten Leistungsfähigkeit, die gesetzestreuen Radler behindere, weil ich mich an ihnen vorbei drängle? Mach ich mich strafbar, wenn ich schneller als 15km/h laufe? Oder darf ich gar die 5 km/h nicht überschreiten, weil das die "i.A. von Fußgängern erwartete Geschwindigkeit" ist?

Fragen über Fragen...
 
AW: Radweg mit Tücken

http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#geschwindigkeit:
Zitat:
Radfahrer dürfen nur so schnell fahren, wie es von einem Radfahrer allgemein erwartet wird. Dies gilt vor allem, weil sie akustisch und optisch schlechter wahrnehmbar sind, als andere Kraftfahrer (OLG Karlsruhe, VRS 78, 329).

Auch auf einem 2,30 m breiten innerstädtischen Radweg darf ein Radler nicht mir 25-30 km/h fahren, wenn die Sicht zur Fahrbahn hin durch parkende Autos beschränkt ist. Der Radler musste für 2/3 des beim Unfall entstandenen Schadens aufkommen (KG, VerkMitt 1984, 94).

Radfahrer erwarten allgemein, daß ihnen nicht die Vorfahrt genommen wird, daß sie mit ausreichend Abstand überholt werden, daß der nachfolgende Pkw mehr als 3,50 m Abstand hält und daß Autofahrer, wenn ihnen die Sicht auf den Radweg versperrt ist, entsprechend langsamer abbiegen/ausfahren ...
 
AW: Radweg mit Tücken

Ich weiss nicht ob "die Radfahrer die am meisten benachteiligte Gruppierung bei Straßenbauplanungen" sind. Ich würde stattdessen vermuten, es sind die Reiter.

Radfahrer werden im allgemeinen ja schon berücksichtigt, deswegen werden ja "für x-Millionen Radwege gebaut" (wie der erboste Autofahrer denkt wenn der RR-Fahrer vor ihm den nicht benutzt), das Problem ist nur dass es "die Radfahrer" eigentlich nicht gibt. Das 6-jährige Kind, die 80-jährige Oma auf dem Klapprad, und noch dazu der Rennradfahrer der erwartet Höchstgeschwindigkeit fahren zu können weil er mit seiner Kraftmaschine im öffentlichen Verkehrsraum trainiert: Alle sind sie "Radfahrer", aber ansonsten sind ihre Anforderungen doch sehr verschieden.
Das macht es ja auch so schwierig wenn eine Gruppe wie der ADFC meint für "die Radfahrer" sprechen, oder mitplanen zu wollen... oder auch die Kraftsportler auf 2 Rädern meinen sie seien "die" Radfahrer.
 
AW: Radweg mit Tücken

Ich wäre mit dem Auto auch doppelt so schnell in der Arbeit, wenn ich nicht dauernd von dämlichen Ampeln und Geschwindigkeitsbeschränkungen schikaniert werden würde, die dem Schutz von Fußgängern und Radlern dienen sollen.
Die meisten Ampeln regeln die Blechlawine und die Geschwindigkeitsbegrenzungen dienen auch dem Schutz der Autofahrer und erhöhen bei starkem Verkehr den Durchsatz. Nur das Autoclub-Stammtischmitglied meint, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, Fahrradfahrer und Fussgänger wäre er doppelt so schnell.

Fahrradfahrer und Autofahrer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Das bedeutet nicht, dass jeder anteilmässig seiner theoretischen Maximalgeschwindigkeit fahren darf. Das meint der §1 der STVO nicht. Ansonsten definiere ich jede Autofahrt eines Nichtbehinderten, über eine Distanz von weniger als 15km mit weniger als 10kg Gepäck als vermeidbar. Ob sich wohl jemand in einem Autoforum angepisst fühlt, wenn ich solche Theorien vertrete?
 
AW: Radweg mit Tücken

Das ist diese absolut irrsinnige Fähigkeit, sich mal in andere hineinversetzen zu können. Hilft einem im Leben oft weiter. Allerdings hab ich's leicht, da ich tatsächlich oft Fußgänger, Autofahrer und "Normalradler" bin. Und ich kann mich auch nach vollzogener Metamorphose von der einen zur anderen Gattung noch an die Sichtweise des anderen erinnern!!

Du bist also in der Lage dich in die Sichtweise anderer hineinzuversetzen und allen anderen sprichst du diese Fähigkeit scheinbar ab?


Wir müssen halt immer freie Bahn haben, einfach weil wir wir uns für was Besonderes halten. Oder nicht? Wir quälen uns freiwillig über die Alpen und sprinten an jedem Ortsschild wie blöde.. und hier lese ich, dass es nervig ist, an einer Ampel neu anzutreten.

Ich schreibe ja auch dauernd von "wir", eben weil ich von mir und allen anderen Rennradlern weiß, was wir uns (eigentlich unberechtigter Weise) für einen tollen Sonderstatus herausnehmen.

Gruß,

Markus

Wenn es um schlechtes Verhalten geht sind es natürlich „wir“, weil du von dir auch auf alle anderen (die du kennst) schließt.


Auf die Frage nach einem „Recht auf schnelles Vorankommen“ schließt du in deiner unendlichen Weitsicht sofort auf einen ungebremsten Blindflug (Tempo 30 km/h oder mehr) mit uneingeschränktem Vorfahrtsrecht ohne Rücksicht auf den übrigen Verkehr.

Das man sich, ganz gleich ob Fußgänger, Radfahrer oder Kfz-Führer jederzeit vorausschauend und mitdenkend im Straßenverkehr bewegt, setzte ich voraus. Das heißt auch das man nicht rücksichtslos auf ein Vorfahrtsrecht beharren kann. Menschen machen Fehler und da kann sich keiner von freisprechen und darum muss man damit auch jederzeit rechnen.

Mit meinem Eingangspost wollte ich herausfinden welche Gründe für die dort beschriebene Verkehrsführung sprechen.

Ein Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger Thread war von mir nicht beabsichtigt und ich habe auch in keineswegs eine Hatz auf „böse Autofahrer“ angestimmt. Ich habe eher den Eindruck das du gerne provozierst und mit Auto/Rennrad-Vergleichen das Thema in die von dir gewünschte Richtung lenken möchtest.
Deinem Ton nach scheint es als wärst du derjenige, der sich ans Bein gepisst fühlt, wenn man mal versucht, den Blick für die andere Sichtweise zu öffnen..

..und genau das bestreite ich im Prinzip. Wir wären gar nicht so gefährdet auf Radwegen, wie wir's immer darstellen, wenn wir dort so fahren würden, wie's der Gesetzgeber vorsieht. Hab mal was von 15 Km/h als angemessene Geschwindigkeit gehört.

Worauf bezieht sich das? Bei einem innerstädtischen Radweg, den man sich vielleicht noch mit Fußgängern teilt, dessen Sicht links zur Fahrbahn hin durch parkende Autos beschränkt ist und wo man jederzeit damit rechnen muss, dass jemand von rechts aus einem Hauseingang oder einer Einfahrt kommt, da könnten schon 15km/h zu schnell sein.
Auf dem Radweg neben der Landstraße soll man dort auch nicht schneller als 15 km/h fahren, selbst wenn der Weg frei ist und weder andere Radler oder Fußgänger gefährdet werden? Stattdessen mit 35 km/h auf der Straße fahren und sich dann wundern wenn Autofahrer die Scheibe runterkurbelt und brüllt: Da drüben ist ein Radweg! Auf der Straße ist Tempo 100 erlaubt, 80 km/h wären angemessen und du schaffst nicht mal die Hälfte?

Aber nein, da man ja lt. Gesetz dort keine Geschwindigkeitsbeschränkung hätte, könne man ja wohl auch einen hochgeschwindigkeitstauglichen, breiten, kreuzungsfreien Radweg verlangen.. nö, kann man eben nicht.

Hat auch keiner verlangt!

Um wieder zum Thema zurückzukommen: Ob ich nun mit 10, 15, 20 oder 30 km/h schnell vorankommen möchte ist eher nebensächlich. Bei einer Ampelkreuzung muss ich bei Rot halten - kein Problem und es gibt zahlreiche Ampelkreuzungen an denen die Fußgängerampel gleichgeschaltet ist mit der des Straßenverkehrs. Wenn man sich an der beschrieben Bedarfsampel richtig verhalten möchte, dann müsste man (ausgenommen radfahrende Kinder unter 10 Jahren) links vom Fußgängerraum halten, das Rad abstellen, zur Ampelanlage gehen und Taste betätigen, zurück zum Rad und bei Grün die Straße überqueren. Mit ein bisschen „Glück“ darf man dann hinter dem Glascontainer noch den Schlauch wechseln.

An den Kreuzungen mit den verschwenkten Wegen und der geänderten Vorfahrt muss man ja auch nicht zwingend stehen bleiben, steht ja schließlich kein Stopschild sondern ein Vorfahrt achten Schild dort. Für einen geübten Radfahrer natürlich gar kein Problem, der nimmt die Rechts/Linksschlenker locker, behält dabei den von vorne kommenden Linksabbiegerverkehr, sowie den Verkehr von rechts und links im Auge und kann auch gleich noch einen Blick über die Schulter werfen, ob nicht von hinten noch ein Rechtsabbieger kommt. Und wenn dann doch mal jemand übersehen wird, dann ist der Unfallverursacher wer?


@oimara: Danke für den interessanten Link.


Die einzige Frage von Dir, die leicht zu beantworten ist: Fußgänger haben längere Räumzeiten, d.h. die Ampelphasen können schneller geschaltet werden und der motorisierte Individualverkehr zügiger durchgeschleust werden, wenn Fußgänger (und Radfahrer) nur dann berücksichtigt werden, wenn auch welche da sind.

Gut erklärt, danke.
 
AW: Radweg mit Tücken

Liebe Nic! Da hat die Stadt Viersen die Dülkener Str. so schön mit gelben Frühblühern und gelben Schrotträdern aufgepeppt und dann forderst Du so profane Sachen wie intelligente Verquersführung! ;)
Ich dachte immer, Frauen sterben für Deko...:eek:

Hallo Sherlock,

Viersen war schon mal heiß, aber Dülkener Straße leider falsch. :p Aber du darfst noch mal.
Kleiner Tipp: Je nach Windrichtung liegt schon mal ein liebliches Duftkomposé aus frisch gebackenen Keksen und feinster Gülle in der Luft, darum spart die Stadt dort an schwefelgelber Schrottfahrraddeko. :rolleyes:
 
AW: Radweg mit Tücken

Ich weiss nicht ob "die Radfahrer die am meisten benachteiligte Gruppierung bei Straßenbauplanungen" sind. Ich würde stattdessen vermuten, es sind die Reiter.

Radfahrer werden im allgemeinen ja schon berücksichtigt, deswegen werden ja "für x-Millionen Radwege gebaut" (wie der erboste Autofahrer denkt wenn der RR-Fahrer vor ihm den nicht benutzt), das Problem ist nur dass es "die Radfahrer" eigentlich nicht gibt. Das 6-jährige Kind, die 80-jährige Oma auf dem Klapprad, und noch dazu der Rennradfahrer der erwartet Höchstgeschwindigkeit fahren zu können weil er mit seiner Kraftmaschine im öffentlichen Verkehrsraum trainiert: Alle sind sie "Radfahrer", aber ansonsten sind ihre Anforderungen doch sehr verschieden.
Das macht es ja auch so schwierig wenn eine Gruppe wie der ADFC meint für "die Radfahrer" sprechen, oder mitplanen zu wollen... oder auch die Kraftsportler auf 2 Rädern meinen sie seien "die" Radfahrer.

ok wenn wir Reiter als Verkehrsteilnehmer betrachten dann mag es schon sein sein dass die noch mehr benachteiligt sind - nur von der Reitern die ich kenne reitet keiner zur Arbeit, zum einkaufen, oder ins Kino.:)

Aber Deine Aussage: Radfahrer werden im allgemeinen ja schon berücksichtigt, deswegen werden ja "für x-Millionen Radwege gebaut" stimmt so nicht. Die Radwege werden nur gebaut damit die Autos nicht durch Radfahrer auf der Fahrbahn gestört werden.
 
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