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Radcam für Ernstfall sinnvoll...?

Grundsätzlich ist ne laufende Cam am Rad gar nicht so schlecht, um den ein oder anderen Rüpel wenn auch nur temporär aus dem Verkehr ziehen zu können. Manche werden ja nur aus Schaden klug.
Problematisch ist die Cam selbst. Keine Cam am Markt hält mehr als ca. 2,5 Stunden ununterbrochene Laufzeit. Daher muss man am Rad 1. eine Cam montieren und 2. auch noch eine powerstation in der Grösse ab ca 2000mA am Rahmen festkletten. Wegen Bildqualität empfiehlt sich dann noch eine HD Cam mit mindestens 720P/60P um bei evtl erforderlichen Standbildern (Kfz-Kz etc) überhaupt etwas erkennen zu können. Dazu eine SD-Karte, die gar nicht gross sein muss, da die Cams einen Modus haben, in dem der Chip, wenn voll, immer wieder von vorne neu bespielt wird. Summa sumarum liegt man dann bei ca 150€.
Wer das ausgeben will nur um Sheriff zu spielen.......
Die Cam nur einzuschalten, wenn man meint da könnte was passieren geht gar nicht. Es passiert immer dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Also entweder Zusatzakkus und grosse Chipkarte verwenden oder es gleich sein lassen.
Also für längere Aufnahmen ( gesamte Tour ) reicht der Akku bestimmt nicht.
Um Sheriff zu spielen ist mir meine Freizeit wirklich zu schade.
Die Kamera einzuschalten wenn man meint es könnte was passieren, manchmal sieht man einige Ereignisse schon von weitem, bzw schalte ich die Kamera an mir bekannten Schwerpunkten schon vorher an.
Hier ein Beispiel kürzlich auf der gleichen Strecke.
Diesmal war es nicht ein Rüpel, sondern ein unaufmerksamer Fahrer, der sich lieber ein Unfallgeschehen ansieht und ohne auf den Gegenverkehr zu achten, links abbiegt.
Die Bildqualittät läßt doch einiges erkennen, im bewegten Bild schlechter, aber auf dem Bild brauchbar.
medium_Momentaufnahme000023.JPG

Der Fahrer schaut nach links ( zu sehen an der roten Kappe ), fährt aber weiter.
medium_Momentaufnahme000024.JPG

Er schaut immer noch nach links ( der Gullideckel ist unter dem linken Vorderrad ), aber er blinkt;)

medium_Momentaufnahme000025.JPG

Er hat mich immer noch nicht bemerkt ( man beachte die Teerlinie der Hauptst.Nebenstr. ) Schatten von Autodach.
medium_Momentaufnahme000026.JPG

Die Fahrt wird immer noch fortgesetzt, jedoch der Blick geht langsam nach vorn.
medium_Momentaufnahme000027.JPG

Wie man am Schatten erkennt ist er seit dem letzten Bild noch weiter gefahren.
Vielleicht noch zur Erklärung, die Kamera ist linksseitig am Lenker befestigt.
Es war noch einmal gutgegangen, jedoch es war sehr knapp.
Da in diesem Fall die Geschwindigkeit vom Auto und von mir ( hatte schon abgebremst) nicht hoch war, wäre wohl auch nicht allzu viel passiert.
Ich habe dieses Beispiel eigentlich nur mal wegen der Verwertbarkeit/Qualität eingesetzt.
Ich betone nochmals, es geht nicht um den Sheriff zu machen oder um Klugscheißerei sondern im fall des Falles um Beweise.

Gruß Jochen
 
Bei notorischen Verbrechern wie hier geschildert kann die Aufnahme auch währenddessen eingeschaltet werden, ohne große Informationsverluste.

Bei der Auflösung muss man aufpassen, teilweise wird hier hochskaliert (bei meiner Cam um bis zu 2x, dh. eine 720p/60Hz ist in Wirklichkeit 360p/60Hz) und das Bild ist entsprechend detailarm (stufig oder matschig je nach Geschmack).
Wenn ich sie an dem Tag dabei gehabt hätte, wären die 2 gefährlichen Überholmanöver sowie das Querstellen nach dem einschalten der Kamera bestimmt drauf gewesen;)

Jochen
 
mir ist schon klar worauf du hinaus willst. Ich habe auch schon übelste Situationen erlebt, wo ich mir gedacht habe, hättest du die Cam blos mitgenommen, denn manche Zeitgenossen gehören einfach nicht auf die Strasse.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Autofahrer durchaus erkennen, dass das rote Ding am Lenker keine Lampe ist und zurückhaltender reagieren, wenn man darauf hinweist die gesamte Situation auf Video gebannt zu haben. "Man kann ja mal zusammen zur Polizei fahren und denen dort das Video zeigen und mal sehen wie es von denen beurteilt wird." dieses Angebot mögen die betroffenen dann gar nicht.
Aber trotz so mancher Negativerfahrung am Rad, desswegen immer das Ding dran zu bauen habe ich nicht wirklich Lust zu. Wenn ich aber mal mache, dann läuft sie ununterbrochen. Wenn schon denn schon.
 
Henrygun, hast völlig recht, ich könnte auch gern auf die Kamera verzichten, jedoch im ersten Fall war das meine 3. Tour ohne sie dabei gehabt zu haben und da hätte ich sie gebraucht.
Gibt ja auch zum Glück noch vernünftige Verkehrsteilnehmer:), erlebe ich zum Glück auch oft.

Jochen
 
Moin:

ich fahre seit Februar mit einer goPro HD Hero2. Beste Investition seit langem!

Am Trekkingrad habe ich die Kamera am Lenker, auf dem Renner auf dem Kopf (Helm), für alle deutlich sichtbar (O-Ton vieler Fußgänger "Ey, Google Street View!"). Ich habe mir zwei (nachgemachte) Ersatzakkus und eine 32GB Speicherkarte zugelegt. Ein Akku hält ca. 1,75 Std., d.h. ich kann problemlos eine 100+ Tour komplett aufzeichnen, muß also höchstens den Akku wechseln (das geht bei ner RTF z.B. bestens an der Kontrolle). Das Ganze übrigens in Full HD, 1080p.

Ursprünglicher Sinn der Cam war eigentlich, schöne Videos von Radtouren zu machen, sowie Filme für meinen Blog http://www.radfahren-in-koeln.de zu erstellen und nicht, den Verkehr zu "überwachen". ABER: die Sammlung von Verkehrsrowdytum gegen mich wuchs eigentlich von Anfang an exponentiell, das war schnell ein Archiv, das man Fahrschulen zur Verfügung stellen könnte, wie man es *nicht* machen sollte. Alles dabei: eng überholen, schneiden, Vorfahrt nehmen, etc.

Ich habe einen Mann anzeigen müssen, der mich ohne genügend Abstand überholte, schnitt und abdrängte, letztlich anhielt und mich wüst beschimpfte, weil ich die Frechheit besaß, gegen seine Fensterscheibe zu klopfen, während er versuchte, mich mit wenigen Zentimetern Abstand zu überholen (ich mußte ja auf mich aufmerksam machen, scheinbar hatte er mich nicht bemerkt). Ich habe in der Anzeige erwähnt, daß ich ein Video von dem Vorfall habe und wurde von der Polizei gebeten, das Video auf Datenträger vorbei zu bringen.

Am kuriosesten finde ich aber: seit ich die Kamera auf Rennradtouren auf dem Kopf trage ist die Zahl der Drangsalierer wesentlich (geschätzt nur noch 1/4 von dem was ich sonst so gewohnt war) zurückgegangen! Man hört das sogar an den Motorengeräuschen, es wird abrupt hinter mir gebremst und dann tatsächlich mit Abstand irgendwo links im Bankett überholt! Es scheint also tatsächlich so zu sein, daß viele Verkehrsteilnehmer sehen "oh, der hat ne Kamera" und sich dann erst regelkonform Verhalten und auf eine Gefährdung verzichten. Das passiert also auch, wenn die Kamera gar nicht läuft! Traurig aber wahr ... wieviele Leute eine Gefährdung eines schwächeren Verkehrsteilnehmers sonst in Kauf nehmen. Mir ist es zwar eigentlich zuwider, den "Verkehrsüberwacher" zu spielen, aber -gerade in einer Stadt wie Köln- ist es mir diesen äußerst netten Nebeneffekt wirklich Wert!

cheers,

Laufi
 
Mal abgesehen von Cam oder nicht Cam....Die deutsche Kreiselregelung für Fahrradfahrer ist eh schrott.. meistens wird man ja sogar noch rechts rausgenommen um dann bei den Kreisel Aus- und Einfahrten zu kreuzen...:idee: zwei mal Kollisionsgefahr bei jedem Zubringer... In der Schweiz geht das anders ( besser) nur wissen es die meisten Radfahrer nicht und begeben sich so in Gefahr. In der Schweiz löst man sich vor dem Kreisel vom rechten Fahrbahnrand und sperrt so die Strasse ( Schulterblick ). Dann fährt man den Kreisel in der Fahrbahnmitte was das Überholen und schneiden im Kreisel unterbindet.

http://www.kapo.sg.ch/home/verkehr/...tPar/download_1.ocFile/Regeln für Kreisel.pdf (Quelle KaPo SG)

PS: wer bei schmalen Strasse aüsserst rechts fährt ist selberschuld wenn er geschnitten wird... man kann Idioten auch einladen ....
Kinder hacken in der Schule auch immer auf dem Aussenseiter herum ;-)

Gruss Dani

Zur Rechtschreibung ist weiter oben schon alles gesagt ;-)
 
Ich halte mich mittlerweie vor einem Kreisverehr auch immer schon mittig Zu oft wird man noch kurz vorher überholt und dann entweder geschnitten oder ausgebremst. Dabei machen es viele wahrscheinlich wirklich nicht absichtlich, sondern haben den Radfahrer schlicht schon wieder vergessen.
 
Zumal man im Kreisverkehr eigentlich schneller ist, als der Autofahrer. Es sei denn man selbst hat zu viel Respekt oder der Autofahrer ist nen Halbstarker unf fährt wie Ben Hur mit quietschenden Reifen da rum :D
 
Bei manchem Kreisverkehr kann man mit dem Auto ja leider annähernd geradeaus rüberbrettern.
 
Ich denke auch, dass gerade auf schmalen Strassen das Fahren äusserst rechts kontraproduktiv ist. Man beschwört nahezu die Situation herauf, dass man bei Gegenverkehr trotzdem noch überholt wird weil die Fahrbahnbreite falsch eingeschätzt wird. Auf der andren Seite fühlen sich einige unliebsame Zeitgenossen dadurch behindert, was teils zu agressivem Verhalten führt.
So eine kleine, sichtbare Videocam schreckt da schon ab ;)
 
Am kuriosesten finde ich aber: seit ich die Kamera auf Rennradtouren auf dem Kopf trage ist die Zahl der Drangsalierer wesentlich (geschätzt nur noch 1/4 von dem was ich sonst so gewohnt war) zurückgegangen! Man hört das sogar an den Motorengeräuschen, es wird abrupt hinter mir gebremst und dann tatsächlich mit Abstand irgendwo links im Bankett überholt! Es scheint also tatsächlich so zu sein, daß viele Verkehrsteilnehmer sehen "oh, der hat ne Kamera" und sich dann erst regelkonform Verhalten und auf eine Gefährdung verzichten. Das passiert also auch, wenn die Kamera gar nicht läuft! Traurig aber wahr ... wieviele Leute eine Gefährdung eines schwächeren Verkehrsteilnehmers sonst in Kauf nehmen.

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Kann ich 1:1 so bestätigen und unterschreiben - genau die gleiche Erfahrung habe ich auch mit meiner Contour HD gemacht ...

Insofern macht es so oder so Sinn mit Helmkamera zu fahren ...

:)

Ich denke auch, dass gerade auf schmalen Strassen das Fahren äusserst rechts kontraproduktiv ist. Man beschwört nahezu die Situation herauf, dass man bei Gegenverkehr trotzdem noch überholt wird weil die Fahrbahnbreite falsch eingeschätzt wird. Auf der andren Seite fühlen sich einige unliebsame Zeitgenossen dadurch behindert, was teils zu agressivem Verhalten führt.
So eine kleine, sichtbare Videocam schreckt da schon ab ;)

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Stellungnahme des ADFC:

"Radfahrer können durch Ihr Verhalten deutlich dazu beitragen, als gleichberechtigte fahrzeugführende Verkehrsteilnehmer wahrgenommen zu werden. Dazu gehört in erster Linie Präsenz auf der Fahrbahn, aber auch die selbstbewusste Inanspruchnahme des Verkehrsraumes."
:daumen:

Ich denke auch, dass gerade auf schmalen Strassen das Fahren äusserst rechts kontraproduktiv ist. Man beschwört nahezu die Situation herauf, dass man bei Gegenverkehr trotzdem noch überholt wird weil die Fahrbahnbreite falsch eingeschätzt wird. Auf der andren Seite fühlen sich einige unliebsame Zeitgenossen dadurch behindert, was teils zu agressivem Verhalten führt.
So eine kleine, sichtbare Videocam schreckt da schon ab ;)

...


Stellungnahme des ADFC:

"Radfahrer können durch Ihr Verhalten deutlich dazu beitragen, als gleichberechtigte fahrzeugführende Verkehrsteilnehmer wahrgenommen zu werden. Dazu gehört in erster Linie Präsenz auf der Fahrbahn, aber auch die selbstbewusste Inanspruchnahme des Verkehrsraumes."
:daumen:
 
Absolut korrekt. Wenn ich an enge Stellen komme und ich entweder ein Fahrzeug hinter mir wahrnehme oder eins vor mir erkenne, mache ich mich breit. Denn manche meinen wirklich sie können da noch vorbei, eben schnell überholen oder anderes. Man muss natürlich ein wenig den Mut haben, etwas mehr in die Mitte zu fahren. Selbstbewusst sein.

Das ganze hat auch einen weiteren Vorteil: Sollte tatsächlich dann noch jemand meinen, er könne da vorbei hat man wesentlich mehr Platz nach rechts auszuweichen, als wenn man bereits ganz rechts fährt.

Hat auch alles nichts mit "Sheriff" spielen zu tun, letzten endes kann sowas einfach Leben retten.
 
Anhand dieses Unfalles sieht man, wie wichtig eine Cam im Ernstfall sein kann:


Ohne Zeugen hätte der Radfahrer schlechte Karten gehabt. Die Geste des Van-Fahrers ( ...der ist plötzlich auf meine Spur geschwenkt...) dürfte die Standardausrede von Autofahrern sein, die sich rausreden wollen.
 
Für Radfahrer ist das natürlich auch eine total beschissene Straße. Zum Glück muss ich nicht über sowas fahren. Bei derart vielen Spuren sind doch die meisten Autofahrer - ich schließe mich da auch mit ein - schnell mal überfordert.
 
Fast mehr als die Schilderungen der Wild West-Manieren regen mich bei solchen Threads die Aussagen auf, Anzeigen würden ja nichts bringen, weil man keine Zeugen hat. Blödsinn! Es geht einzig und allein um die Glaubwürdigkeit, und da ist man schon klar im Vorteil, wenn man sich die Mühe einer vernünftigen Situationsschilderung macht, am besten per Online-Anzeige oder per Mail. Nicht zur Polizeiwache vor Ort gehen, die haben in der Regel keine Motivation, unsereinem zu helfen. Formular bzw. Kontaktdaten sind ganz leicht über die Landespolizeiseiten zu finden.

Selbst wenn es nicht zu einem Urteil kommt, hat der Gegner aber erstmal so richtig Stress mit Fragebogen, polizeilicher Anhörung und evtl. einer Vorladung. Das wirkt nachhaltig und der Typ wird aktenkundig. Somit überlegt er es sich beim nächsten Mal sicher 3mal, noch einmal gegen ein Radler anzutreten. Ich habe die von mir in den letzten 4 Jahren angezeigten 3 Fälle, sämtlich ohne Zeugen oder Cam, "erfolgreich" abgeschlossen, das heißt mit Bußgeldern für den Gegner. Einmal musste ich gegen die zunächst erfolgte Einstellung Einspruch bei der übergeordneten Behörde einlegen, letztlich mit Erfolg. Also: immer anzeigen, um sich und andere vor solchen lebensgefährlichen Situationen zu schützen.

Ein besonders schönes Erlebnis hatte ich, als mir ein LKw-Fahrer, der mich erst geschnitten und dann beleidigt hatte, an der nächsten Ampel anbrüllte, ich Wixer möge ihn doch anzeigen, stünde eh Aussage gegen Aussage, und dann vom Richter ne Geldbuße von 600 Euro aufgebrummt bekam. Man, hat der schön doof aus der Wäsche geguckt, als er sich auf Anraten seines Anwaltes vorm Urteilsspruch bei mir entschuldigte.

Zur Cam: ich nutze die hier im Forum vielbesprochene Mini Key Cam, mit Klettverschluss am Lenker fällt sie nicht auf und macht gute Bilder. Allerdings habe ich sie zur Streckenaufzeichnung angeschafft, nicht zur Jagd. Wie geschrieben war das bisher auch nicht nötig.
 
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