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Puch Mistral Professional

Chris_BB

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Als Österreicher, genauer als Steirer habe ich eine quasi angeborene Nähe zu den Drahteseln von Puch. Aber es gibt nicht nur einen geographischen Bezug zu Graz-Thondorf, mein Großonkel war bei Puch in der Fahrzeugentwicklung tätig, soweit der familiäre Zugang. Und dann kommt natürlich der legendenhafte Bezug zu den Mistral-Rädern, die damals hier nur wenige fuhren, markierten sie doch die "top-of-the-line" der Radproduktion von Puch. Wir waren ja schon fast Weltmeister, wenn wir ein Clubman hatten, einen der bei uns nicht minder berü(hmten)chtigten Halbrenner.
Als mittlerweile in die Jahre gekommener Radfan hatte ich nun auch schon 2 Mistrals, von denen ich mich aber aus verschiedenen Gründen getrennt habe, das letzte war hier sogar ein Thema, aber das Ergebnis war: zu groß für mich, daher wurde es weitergegeben. Aber kaum war dieses erbsengrüne Mistral gegangen, kam ich in den Besitz von folgendem Rad:
IMG_0160.JPG


Das für mich absolut Spannende ist die belegbare Historie zu diesem Rad, die ich zu gegebener Zeit (wenn ich alles zusammengetragen und gesichtet habe) hier dokumentieren werde.

Würde mich freuen, wenn es den einen oder anderen hier interessiert!

Viele Grüße aus Graz!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Komponenten sind locker 2 Klassen unter der des Rahmens einzuordnen , funktionell oK , aber ...
Und das es Puch nicht mal schaftt bei so einem hochwertigem Gestell die Sattelstützbohrung gratfrei zu liefern stimmt traurig , die
montierte Stütze sieht grauenhaft aus .
Setzen , sechs ....
:crash:
 
Der Rahmen ist ein sogenannter Mitarbeiterrahmen, ohne Seriennummer. Rahmen die über die offiziellen Vertriebskanäle verkauft wurden, wurden sicherlich von der Qualitätskontrolle bei der Endkontrolle genau unter die Lupe genommen.
Wie bereits geschrieben, ich bin noch am Zusammentragen und Sichten der Geschichte hinter dem gezeigten Rad. Nur soviel vorab, es wurde nicht für "show & shine" so zusammengestellt sondern war ein kompromissloses Trainingsrad und wurde auch als so!ches sicherlich mehrfach auf andere Komponenten umgebaut, die halt gerade da, verfügbar oder einfach funktionell waren.
 
Nach längerer Abstinenz melde ich mich mal wieder und beantworte die nicht gestellte Frage, was aus obig beschriebenen Rad nun denn wurde. Tatsächlich war nach der Anfangseuphorie quasi die Luft raus, und ich wusste nicht so recht, was ich mit dem Rad machen soll. Tolle Historie zwar, aber aufgrund meiner Rahmenschaltungsphobie und Schlauchreifenallergie (bitte diese frevelhafte Einstellung nicht ganz ernst nehmen) für mich praktisch unbrauchbar. Also stand es einmal herum, später dann wollte ich es auf den Markt werfen, erzielte aber nicht den Preis. Teils seltsame Interessenten, die bald vorgaben mehr als ich über das Rad, genauer dem Background desselbigen zu wissen, etc. pp.
Dann erwachte jeh der Basteltrieb und ich enstchloss mich augenscheinlich zur Schändung des Rades, sprich Umbau. Genauer betrachtet, habe ich aber nur die Einstellung des Vor- und Erstbesitzers konsequent weiterverfolgt und moderat, ja beinahe historisch korrekt modernisiert.
Somit fanden neben einen 8fach Clincher-LRS und frühe 8fach STIs auch modernere Bremsen ihren Platz am Rad. Die (Nicht)Farbe Schwarz wurde dann bis zum Lenkerband durchgezogen, bis auf die zum beigen Grundrahmen passenden "Schaltwäscheleinen".
Bitte alle ehrwürdigen Sammler und Katalogbikebauer alle verfügbaren Augen zudrücken, hier das Ergebnis:
IMG_1248.JPG IMG_1249.JPG
Die erste Einstellungsfahrt, natürlich im Grazer Raum, habe ich hinter mich gebracht - es funktioniert alles ganz wunderbar. Ich habe durch und um Graz herum tatsächlich die eine oder andere Sympathie für dieses alte Radl von Betrachter gespürt, es war ein tolles Erlebnis :)
 
Nach längerer Abstinenz melde ich mich mal wieder und beantworte die nicht gestellte Frage, was aus obig beschriebenen Rad nun denn wurde. Tatsächlich war nach der Anfangseuphorie quasi die Luft raus, und ich wusste nicht so recht, was ich mit dem Rad machen soll. Tolle Historie zwar, aber aufgrund meiner Rahmenschaltungsphobie und Schlauchreifenallergie (bitte diese frevelhafte Einstellung nicht ganz ernst nehmen) für mich praktisch unbrauchbar. Also stand es einmal herum, später dann wollte ich es auf den Markt werfen, erzielte aber nicht den Preis. Teils seltsame Interessenten, die bald vorgaben mehr als ich über das Rad, genauer dem Background desselbigen zu wissen, etc. pp.
Dann erwachte jeh der Basteltrieb und ich enstchloss mich augenscheinlich zur Schändung des Rades, sprich Umbau. Genauer betrachtet, habe ich aber nur die Einstellung des Vor- und Erstbesitzers konsequent weiterverfolgt und moderat, ja beinahe historisch korrekt modernisiert.
Somit fanden neben einen 8fach Clincher-LRS und frühe 8fach STIs auch modernere Bremsen ihren Platz am Rad. Die (Nicht)Farbe Schwarz wurde dann bis zum Lenkerband durchgezogen, bis auf die zum beigen Grundrahmen passenden "Schaltwäscheleinen".
Bitte alle ehrwürdigen Sammler und Katalogbikebauer alle verfügbaren Augen zudrücken, hier das Ergebnis:
Anhang anzeigen 569138 Anhang anzeigen 569139
Die erste Einstellungsfahrt, natürlich im Grazer Raum, habe ich hinter mich gebracht - es funktioniert alles ganz wunderbar. Ich habe durch und um Graz herum tatsächlich die eine oder andere Sympathie für dieses alte Radl von Betrachter gespürt, es war ein tolles Erlebnis :)

ich finde den Umbau durchaus legitim, wenn Du dadurch das Rad jetzt wenigstens fährst. :daumen:
Ein Rad was nur rumsteht ist doch auch schade.
 
An der Geschicht des Rades wäre ich immer noch interessiert.
 
Das Rad war das Trainingsad eines gewissen Edi T., seines Zeichens u.a. ein Betriebsratmitglied bei Puch und Teil des damaligen Amateur-Sportteams. Edi bestritt vor geraumer Zeit einige Amateurrennen, von ihm gibt es einiges an Bildmaterial und Zeitungsausschnitten über seine gefahrenen Ergebnisse. Er verstarb vor einigen Jahren, und seine Witwe hielt das besagte Rad noch ein paar Jahre "in Ehren", bis es ihr in ihrer Wohnung dann wohl doch im Weg war. Ich habe das Rad direkt von Fr. T.
Ein Interessent für das Rad kramte eine etwas difusere Geschichte über die Herkunft des Rades aus:

Hallo Chris, ich habe am WE den Franz kennen gelernt, den Vater eines Kollegen, der hat zu Zweiradzeiten in der Produktion gearbeitet und hat in den 80er Jahren bis zum bitteren Ende Mistrals komplettiert. Er kennt Dein Rad. Wegen der auffälligen EDI-Gravur hat er sich sofort erinnern können. Es war wohl wirklich ein Geschenk, das offensichtlich einige Kollegen gemeinsam bezahlt und dem EDI geschenkt haben. Er glaubt es war Frühling 1986, kann aber auch Herbst gewesen sein, maximal Winter 86/87. Es war ein Mistral Equipe mit Speziallackierung "Professional" (die war damals absolut brandaktuell und wurde scheinbar deswegen genommen, weil sie was gleichgeschaut hat) und Gravur des Namens. Also kein 531-Rohr, natürlich auch nicht 531-Professional, sondern 501er und auch sonst alles wie Equipe, es ist kein Professional. Das Equipe war nach dem "Sprinter" das zweit-günstigste Modell, dann kam das "Leader" und das "Royal Force". Im Gegensatz zu vielen anderen Mitarbeiterrädern ist es nicht ausserhalb des Werks aus "beschafften" Komponenten gebaut worden, sondern in der offiziellen Montage direkt komplett montiert, nachdem der Rahmen seine Speziallackierung erhalten hat. LG xxx

Wie auch immer, und ohne den Kaufinteressent hier öffentlich diskreditieren zu wollen, hatte das ganze für mich einen fahlen Beigeschmack, da er mir "trotz" allem immer wieder versicherte, er würde es schon haben wollen, nur nicht um den Preis, den ich mir vorgstellt habe.

Ein anderer, mir persönlich sympathischerer Interessent meinte wiederum:

Hallo,
Hab Interesse am Puch. Der Rahmen hat keine Dellen? Wie siehts mit Kratzern aus? Wieso sollte der Rahmen 501er sein. Bin mir da grad nicht ganz sicher. Ist modell 86 od 87. War vielleicht so wie beim Competition in dem Jahrgang. Gabs auch in 531 und Columbus...

Wie auch immer, bei Mitarbeiterräder von Puch ist es nun einmal schwierig sie genau zu klassifizieren, damals wurde ziemlich wild alles Mögliche zusammengeschraubt. Ganz sicher ist sein "verbriefter" Erstbesitzer eben Edi gewesen, alles daneben und rundherum macht es für mich nur spannender. Und das letzte Jahr "Reifezeit" seit es in meinem Besitz ist, hat mich nur bestätigt, es nicht mehr hergeben zu wollen.

Danke fürs Lesen und Glück auf!
 
Das Rad war das Trainingsad eines gewissen Edi T., seines Zeichens u.a. ein Betriebsratmitglied bei Puch und Teil des damaligen Amateur-Sportteams. Edi bestritt vor geraumer Zeit einige Amateurrennen, von ihm gibt es einiges an Bildmaterial und Zeitungsausschnitten über seine gefahrenen Ergebnisse. Er verstarb vor einigen Jahren, und seine Witwe hielt das besagte Rad noch ein paar Jahre "in Ehren", bis es ihr in ihrer Wohnung dann wohl doch im Weg war. Ich habe das Rad direkt von Fr. T.
Ein Interessent für das Rad kramte eine etwas difusere Geschichte über die Herkunft des Rades aus:

Hallo Chris, ich habe am WE den Franz kennen gelernt, den Vater eines Kollegen, der hat zu Zweiradzeiten in der Produktion gearbeitet und hat in den 80er Jahren bis zum bitteren Ende Mistrals komplettiert. Er kennt Dein Rad. Wegen der auffälligen EDI-Gravur hat er sich sofort erinnern können. Es war wohl wirklich ein Geschenk, das offensichtlich einige Kollegen gemeinsam bezahlt und dem EDI geschenkt haben. Er glaubt es war Frühling 1986, kann aber auch Herbst gewesen sein, maximal Winter 86/87. Es war ein Mistral Equipe mit Speziallackierung "Professional" (die war damals absolut brandaktuell und wurde scheinbar deswegen genommen, weil sie was gleichgeschaut hat) und Gravur des Namens. Also kein 531-Rohr, natürlich auch nicht 531-Professional, sondern 501er und auch sonst alles wie Equipe, es ist kein Professional. Das Equipe war nach dem "Sprinter" das zweit-günstigste Modell, dann kam das "Leader" und das "Royal Force". Im Gegensatz zu vielen anderen Mitarbeiterrädern ist es nicht ausserhalb des Werks aus "beschafften" Komponenten gebaut worden, sondern in der offiziellen Montage direkt komplett montiert, nachdem der Rahmen seine Speziallackierung erhalten hat. LG xxx

Wie auch immer, und ohne den Kaufinteressent hier öffentlich diskreditieren zu wollen, hatte das ganze für mich einen fahlen Beigeschmack, da er mir "trotz" allem immer wieder versicherte, er würde es schon haben wollen, nur nicht um den Preis, den ich mir vorgstellt habe.

Ein anderer, mir persönlich sympathischerer Interessent meinte wiederum:

Hallo,
Hab Interesse am Puch. Der Rahmen hat keine Dellen? Wie siehts mit Kratzern aus? Wieso sollte der Rahmen 501er sein. Bin mir da grad nicht ganz sicher. Ist modell 86 od 87. War vielleicht so wie beim Competition in dem Jahrgang. Gabs auch in 531 und Columbus...

Wie auch immer, bei Mitarbeiterräder von Puch ist es nun einmal schwierig sie genau zu klassifizieren, damals wurde ziemlich wild alles Mögliche zusammengeschraubt. Ganz sicher ist sein "verbriefter" Erstbesitzer eben Edi gewesen, alles daneben und rundherum macht es für mich nur spannender. Und das letzte Jahr "Reifezeit" seit es in meinem Besitz ist, hat mich nur bestätigt, es nicht mehr hergeben zu wollen.

Danke fürs Lesen und Glück auf!

Danke,

bei Puch war ja in der Endphase alles möglich.
Die Ausstattung paßt allerdings zur Geschichte des Interessenten.

Wenn ein Puch-Sammler mit Zugang zu Informationen aus dem Werk
so ein Unikat haben möchte kann ich mir schon vorstellen das der den
Wert gut taxieren kann (Ich weiß ja nicht was du haben wolltest als
es noch zum Verkauf stand).

Gruss
Gman
 
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