Powermeter

[schnelltreter]

Dann mal anders gefragt: Hat jemand Erfahrung mit dem Powermeter bei PBP?

Ja hab ich!

Ich fand es ungemein nützlich wenn man in Gruppen fährt. Früher (ohne Leistungsmesser) hab ich gerne mal die Gruppe zerlegt wenn ich vorne gefahren bin. Das aber völlig ohne böse Absicht, sondern alleine der Tatsache geschuldet, dass ich nicht einschätzen konnte wie schnell ich bin...

Mit Powermeter beobachtet man einfach mit wie viel Watt die Gruppe so im Schnitt unterwegs ist und übernimmt dann diese Leistung, wenn man vorne fährt. Dies hat sich bei PBP vielfach geändert. Mit jeder Gruppe hatte man eine andere Pace. Aber nur mit Powermeter kann man diese steigungsunabhängig erkennen und einordnen.

Dann kann man lange vorne fahren ohne sich ständig umdrehen zu müssen, ob man mal wieder ein Loch gefahren hat...

Ach ja ich habe eine Power2Max Kurbel und bin damit sehr zufrieden. Wenn ich die Entscheidung zu treffen hätte, ein Rad zu kaufen welches 1kg weniger wiegt oder eines mit Powermeter, würde ich das Geld in den Powermeter investieren!

 

[schnelltreter]

... kann man bestimmt ganz toll einen Watt wert ermitteln, den man halt die ganze zeit halten kann.

Diesen einen Wert gibt es nicht! Es sind immer viele Werte. Z.B. je nach Gruppe. Oder je nachdem wo man sich gerade befindet. Man ist am Anfang immer stärker als am Ende. Man hat Phasen wo man rumeiert und dann wieder Phasen wo man wieder stark ist. Es ist ein ständiges auf und ab...

Wichtiger sind meiner Meinung nach folgende zwei Vorteile:
- Man ist in der Lage sich am Anfang gezielt zu dosieren (d.h. in der Phase der überschüssigen Energie)
- Man kann sehr gut das Fahren in der Gruppe dosieren (siehe vorheriger Beitrag)

 

[Nordexpress]

Ich schwanke zwischen Power2Max und einer PowerTab Nabe..

Habe beide, ein P2M (altes System) u. eine PT G3-Nabe. Würde den P2M nehmen. Die PT Nabe war anfangs zuverlässig, zeigte aber nach ca. 1 Jahr immer wieder Abweichungen zum P2M von >5% (auf der Rolle parallel getestet). Außerdem meldet sie nach ein paar Stunden schon "Batteriestand kritisch". Stimmt zwar nicht, aber ist unschön. Der P2M war bisher absolut unauffällig.

Mal eine ketzerische Frage: Welchen Nutzen kann man sich von einem Powermeter für Brevets erhoffen?

Ich sehe den Nutzen eher im Training, sofern man interessiert ist, gezielt zu trainieren. Soll es ja auch unter Randonneuren geben. ;-)

Mir hat das Ding geholfen, ein Gefühl für gleichmäßiges Pacing bei welligen Strecken zu bekommen, zumal ich sehr viel allein fahre. Gefühlt war das zwar vorher auch nicht schlecht, aber man sieht dann doch recht klar, wie man entgegen der gefühlten Anstrengung in den ersten Stunden an leichten Wellen Körner verballert bzw. das man das Tempo länger halten kann, wenn man dies eben nicht tut und sich im Zaum hält.

Wenn man als Trianing "nur" Rad fährt und beim Brevet praktisch nur in Gruppen mitfährt, kann man sich's auch sparen.

 

[Condor76]

Mal eine ketzerische Frage: Welchen Nutzen kann man sich von einem Powermeter für Brevets erhoffen?

Hallo, ich bin auch mit dem Garmin-Vector PBP gefahren.
Da ich durch einen Leistungstest weiß, dass meine Grundlagenausdauer1 bis knapp über 200 Watt geht, konnte ich mir meine Leistung gut einteilen. Ich bin also immer um die 200 Watt gefahren in Anstiegen mal leicht drüber, und konnte das bis Paris so durchziehen. Nach Puls zu fahren ist für mich schwierig, da dieser gerade am ersten Tag so abgerutscht ist, dass ich danach gar nicht mehr hätte fahren können.
In den Steigungen sind mir sehr viele Fahrer(ohne Powermeter) aufgefallen, die mich im unteren Bereich überholt haben, aber diese Leistung im Berg nicht halten konnten, sodass ich sie mit meiner Gleichbleiben Leistung in der Mitte des Berges schon wieder zurück überholen musste. Ich halte die gleichmäßige Fahrweiße für deutlich Energiesparender.
Wie schon beschrieben ist das fahren in der Gruppe mit Powermeter auch einfacher, allerdings ist es anfangs(mit neuem Powermeter) schwierig zu wissen, mit wieviel Watt man im Wind mehr treten muss.

 

[silberkorn]

 

[redfalo]

Dann mal anders gefragt: Hat jemand Erfahrung mit dem Powermeter bei PBP?

Ein englischer Freund von mir, der auch sehr erfolgreich viele Time Trials fährt, war mit Powermeter (stages) dabei. Ich bin immer sehr beeindruckt, wenn ich mit ihm zusammen fahre, weil er genau weiß, welche Kraft er wie lange durchhalten kann; und auch sieht, wie sehr der Krafteinsatz am Berg hochschießt. Beides sind gute Informationen, um deutlich kraft-effizienter zu fahren. Ich habe auch mal kurz geliebäugelt mit einem Powermeter, habe die Idee aber vorerst zur Seite gelegt.

 

[KetteRechts.de]

Eigentlich diskutiert ihr hier an der falschen Stelle (aber das wisst ihr wahrscheinlich ), im Elektronik-Bereich gibt's mehrere Threads zu diesem Thema und zu den verschiedenen PM.
Wer sich für ROTOR InPower interessiert kann auch hier noch was nachlesen.

 

[Condor76]

Es ging aber auch um die Frage Powermeter im Einsatz bei Brevets.

 

[KetteRechts.de]

habe ich gelesen, aber das Thema ist inzwischen woanders hin gedriftet. Aber egal, wollte nur darauf hinweisen

 

[exOWL]

Das stelle ich mir PBP im hügeligen Gelände schwierig vor.

Hallo Crocodillo, GERADE im hügeligen Gelände nacht ein PM Sinn. Wenn ich "nach Gefühl" fahre passiert ggf. an einer Steigung folgendes "oh Schreck - nur 9 km/h". Als Powermeter Nutzer schau ich nach und sehe "oh schon bei 210 W" . Da weiß ich persönlich: AUFPASSEN meine Leistungsfähigkeit auf Dauet liegt ja nur bei 175 W. Mit Powermeter fahre ich keine konstante Geschwindigkeit. Meine Orientierung ist die tatsächlich erbrachte Leistung. Bon Route

 

[usr]

Wenn ich "nach Gefühl" fahre passiert ggf. an einer Steigung folgendes "oh Schreck - nur 9 km/h". Als Powermeter Nutzer schau ich nach und sehe "oh schon bei 210 W" .

Genau das: selbst wenn man sich in der Welle gut zurückhalten kann, ohne Watti ist diese Zurückhaltung negativ belegt, der strenge Zeigefinger: “wenn ich jetzt nicht langsamer mache obwohl ich doch aktuell noch so viel Luft habe kommt nachher der böse Einbruch“. Mit Watti ist es ein deutlich positiveres “Hey, du trittst doch schon ganz gut, da brauchst du jetzt wirklich keine Schippe mehr draufzulegen“.

Bei längeren Anstiegen kann diese Rolle natürlich sehr viel billiger vom Barometer übernommen werden, aber bei der Steigleistung muss man meiner Einschätzung nach deutlich großzügiger Glättung anwenden als beim PM. Meine Pedale beobachte ich z.B. mit einem 3s-Boxfilter, die Steigleistung mit 30s (was aber immer noch sehr viel flinker ist als Puls).