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Disc-Bremse am Rennrad

Die Scheibenbremse lässt sich mit weniger Kraftaufwand sehr fein dosieren. So, wie ich mit dieser Bremse in eine Kurve hineinbremse, traue ich mich das mit der Ultegra Bremse nicht. Wenn ich mit der Ultegra so kurz und stark vor der Kurve abbremse, wie ich das mit der Scheibenbremse mache, fängt das Vorderrad an zu springen. Mit der Schiebenbremse kann ich auch noch in Schräglage gefühlvoll in die Kurve reinbremsen, was mit der Felgenbremse nicht so "gutmütig" möglich ist.

Also ich bremse immer vor einer Kurve und nehme das Tempo mit, man darf nie in einer Kurve noch zusätzlich bremsen, egal welche Bremsen an einer Rad dran sind. Wenn man noch in der Schräglage bremst, so wie Du es beschreibst, da hast Du ja gar kein Tempo mehr. Ich bin absolut der Meinung, dass es nicht auf die Bremsen ankommt, wie schnell man den Berg runter fährt, sondern wie man richtig bremst, das geht mit Felgenbremsen genau so gut wie mit Scheibenbremsen...
 
Ja, ich musste ja dauernd schleifen lassen. Bei >10% wird es schnell ganz schnell.

Aber ein MTB bzw. dessen Bremsen sollten doch dafür ausgelegt sein. Bremse hat zwar (noch) nicht versagt, waren aber auch nur 300Hm. Da war ich schon erstaunt, dass das System so schnell aussteigt.

Mein Fazit: Dosierbarkeit und Bremskraft ist bei eine Disc Topp, aber die Standfestigkeit sollte kein Kaufgrund gegenüber einer Felgenbremse sein.

Zwei leider weit verbreitete Irrtümer!

....
:daumen:
Also bei 10% Gefälle auf Asphalt ist es absolut kein Problem, die Bremse kurz zu öffnen! Lieber mehrfach kurz und knackig bremsen als dauernd schleifend. Das ist einfach der klassische Anfängerfehler, den auch ich vor ca. 15 Jahren gemacht habe. Möglicherweise macht er sich bei Scheibenbremsen nur etwas schneller bemerkbar. Aber nicht, ohne sich vorher deutlich anzukündigen (Fading, weicher Druckpunkt, stinkende Beläge). Bei Felgenbremsen kann der Schlauch im dümmsten Fall ohne Vorankündigung platzen.
Bei mir war es damals eine deutlich steilere Asphaltstraße mit ca. 25% Gefälle, gefolgt von einer 90° Kurve, die ich mit viel Glück (!) gemeistert habe. Das Erlebte hat mich dazu bewogen, mich mit korrekter Brems(en)technik auseinanderzusetzen. Sowohl die Art und Weise wie man an den Hebeln zieht, als auch die korrekte Montage (anständige und korrekt eingebremste Beläge, dem Einsatz entsprechend dimensionierte Scheiben)
Heute habe ich sehr viel Spass bei langen und steilen Singletrailabfahrten, bei denen man an manchen Stellen durchaus überlegt, ob man die Bremse öffnet, oder doch lieber schleifen lässt. ;)
 
Mit meinem ersten BB7-Disc-Aufbau (Stahlrahmen mit Alfine und Versa) der großzügige 180mm Bremsscheiben hatte bin ich mal mutigerweise ein eher MTB-artiges Stück Felsweg runtergefahren und musste daher mehr bremsen als gewöhnlich. Vergleichsweise geringer Höhenunterschied aber die Bremsen haben ziemlich schnell Fadingerscheinungen gezeigt. Da habe ich dann gemerkt dass Scheibenbremse auch nicht alles ist - Bremstechnik macht eine Menge aus.

Andererseits fahre ich auch auf dem RR Zondas ohne Felgenband mit Latexschläuchen - da bremse ich aber auch einfach nicht permanent am Stück, und habe auch nicht das Gefühl dass ich eine bessere Bremse brauche.
 
Mit der Schiebenbremse kann ich auch noch in Schräglage gefühlvoll in die Kurve reinbremsen, was mit der Felgenbremse nicht so "gutmütig" möglich ist.

Bremsen kostet Grip. Wenn du in der Kurve bremst, geht dir schnell der Grip aus, den du für die Schräglage sehr dringend benötigst. Wenn dir das Rad erstmal seitlich ausbricht, liegst du automatisch auf der Straße.

Besser nicht machen.
 
Also so war das natürlich nicht zu verstehen, das ich in der Kurve bremse. Ich bin allerdings ein ausgesprochener Spätbremser (Motorsport-vorbelastet :rolleyes: ) und da kann es schon sein, dass ich die Schräglage einleite und die HR-Bremse noch nicht offen ist...
 
Gegen das Bremsen in der Kurve ist ja prinzipiell auch gar nichts einzuwenden. Man sollte sich eben nur über die physikalischen Randbedingungen im Klaren sein, dass sich das Rad dabei aufrichtet und dass die Haftreibung bedingt durch Flieh- und Bremskräfte deutlich schneller an ihre Grenzen kommt.
 
An meinem CX waren serienmäßig mechanische Avid BB7 Scheibenbremsen verbaut. Am Anfang fand ich sie super, aber jetzt so nach drei Jahren fangen die Dinger schon an etwas zu nerven. Dauernd ist man am nachstellen und wehe man muss z.B. mal ein Rad aus dem Rahmen herausnehmen, man bekommt es nie wieder zu 100% so rein wie es vorher war. und schon ist schleifen oder schrubben oder quitschen oder [beliebige Geräusche einsetzten] vorprogrammiert.
 
... und wehe man muss z.B. mal ein Rad aus dem Rahmen herausnehmen, man bekommt es nie wieder zu 100% so rein wie es vorher war. und schon ist schleifen oder schrubben oder quitschen oder [beliebige Geräusche einsetzten] vorprogrammiert.
Da sind Steckachsen natürlich ein Segen. Da sitzt das Rad immer 100prozentig da, wo es hingehört ;)

Ansonsten den Bremssattel neu justieren. Das ist normalerweise in einer Minute erledigt. Bei meinen TRP Spyre (mit Schnellspanner) habe ich das Problem aber nicht.
 
Steckachsen sind Motorradachsen und gehoren nicht an einen Rennrad.
Bremsen am Rennrad? Achja, zur relativierung hier meine Erfahrung gestern:
Habe mir wieder ein Klassiker aufgebaut mit z.t. 40 Jahre alten Teilen und gestern 60 km gefahren.
Gelande war hügelig.
Bremsen sind Campa Record mit Originalbelage (dieselbe womit in 1976 die Bremsen der Laden verlassen haben).
Belage sehen kaum benutzt aus....
Ein klare Indikation wieviel ich damit gebremst habe in 12 Jahre training und viele, viele Rennen.
Quietschen nur ein bisschen, vielleicht kann ich das noch beheben.

Offtopic: gestern mit die alte Kiste (6 Fach Unterrohrhebel) war ich im Schnitt schneller als heute mit die viel moderneren Alu 10Fach Campa Renner.
 
Da sind Steckachsen natürlich ein Segen. Da sitzt das Rad immer 100prozentig da, wo es hingehört ;)

Ansonsten den Bremssattel neu justieren. Das ist normalerweise in einer Minute erledigt. Bei meinen TRP Spyre (mit Schnellspanner) habe ich das Problem aber nicht.
Wenn ich ein Laufrad einbaue, ziehe ich die Bremse an, danach den SSP und das Ganze funktioniert. Egal, um welches Bremssystem es sich handelt. Einzig das "Einfummeln" der Bremsscheibe zwischen die Bremsbeläge muß "ein wenig" vorsichtiger erfolgen.
Ach ja, wo zumindest bisher am Vorderrad der SSP relativ locker angezogen sein konnte, muß der bei Scheibenbremsen eben doch recht fest angeknallt werden, weil sich das Laufrad ansonsten doch gerne ein wenig "schrägstellt". - Lasche Leichtbauschnellspanner versagen in dem Punkt gerne mal.

Steckachsen kann man ja gerne verwenden. An "normalen" Fahrrädern finde ich die Dinger aber eher als "Mit Kanonen auf Spatzen ..." :D
 
@Kees52 : Wie ich sehe kommst du aus Holland. Da braucht man wirklich keine Scheibenbremsen und auch keine Steckachsen.
Viel Spaß mit deiner alten Möhre und mach sie alle nass, die 10 fach Campas :) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Holland kann auch fies steil sei - fahrt mal nach Süd-Limburg. Zwischen Aachen, Maastricht, Epen und Landgraaf geht es derb zur Sache.
 
Steil oder hugelich heisst noch nicht dass man viel soll bremsen...
Ubrigens bin ich viel in Limburg und Ausland unterwegs und habe in die letzten 5 Jahre keine neue Beläge kaufen mussen.
12 Jahre Rennen und man braucht nicht bei alles zu bremsen...
 
Hallo Kohlenbissen,

Wer hat Erfahrungen mit Disc-Bremsen am Rennrad ? Habe gehört, dass im Wiegetritt am Berg evtl. die Scheibe scheuert. Ist es bei langen Abfahrten wirklich extrem bequemer beim Bremsen ?
1) Im Wiegetritt scheuert es nur, wenn man weiche (minderwertige) Naben hat.

2) Ich persönlich finde die erheblich geringere Handkraft sehr angenehm. Bei mir sind Rennrad und Crosser sehr ähnlich. Am Rennrad Ultegra-Rennradbremsen, am Crosser mechanisch betätigte Avid BB7 Road. Am Rennrad muss ich schon kräftig zupacken, wenn ich wirklich bremsen will. Am Crosser komme ich mit viel weniger Kraft aus.

3) Größter Vorteil: Man verschleißt die Felgen nicht durch das Bremsen

4) Größter Nachteil: Scheibenbremse ist schwerer, rund 300-350 Gramm im Vergleich zu Ultegra-Bremsen (etwa 75 g Mehrgewicht der Naben, etwa 200 g für die Bremsscheiben, und die Bremsen selbst mit Adaptern/Schrauben sind rund 45 g schwerer).

5) Regen: Da haben Scheibenbremse Vorteile. Wie groß die sind, hängt auch von den Bremsbelägen ab. Am Rennrad habe ich die roten Koolstop-Beläge, damit kann ich auch bei Nässe noch gut bremsen.

Grüße
Andreas
 
4) Größter Nachteil: Scheibenbremse ist schwerer, rund 300-350 Gramm im Vergleich zu Ultegra-Bremsen (etwa 75 g Mehrgewicht der Naben, etwa 200 g für die Bremsscheiben, und die Bremsen selbst mit Adaptern/Schrauben sind rund 45 g schwerer).
Du vergißt die Maßnahmen die an Gabel und Hinterbau notwendig sind um die Bremskräfte verwindungsfrei aushalten zu können. Da muss auf jeden Fall mehr Material hin.
 
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge, wer kann mir denn einen guten Disc-Rahmen empfehlen, der ggf. auch 28mm Reifen verkraftet?
Weiterhin lese ich oft, dass nicht alle Felgen Disc-geeignet sind. Ich habe an meinem jetzigen Rad, Stevens Ventoux, gerade neue Dura Ace
Laufräder WH 9000 C 35 CL installiert.
Danke für Eure Tipps, Kohlenbissen
 
Weiterhin lese ich oft, dass nicht alle Felgen Disc-geeignet sind. Ich habe an meinem jetzigen Rad, Stevens Ventoux, gerade neue Dura Ace
Laufräder WH 9000 C 35 CL installiert.
Wenn du Scheibenbremsen fahren willst, benötigst du natürlich dafür geeignete Laufräder.

Das ist weniger eine Frage der Felge, als der Nabe, weil die Bremsscheibe an der Nabe befestigt wird. Naben für felgengebremste Räder fehlt die Disc-Aufnahme.

Generell kannst du natürlich Felgen mit Bremsflanke mit entsprechenden Naben auch zu scheibengebremsten Laufräder verbauen (lassen). Das macht aber IMO nicht sehr viel Sinn, weil man dann eine, relative schwere, Bremsflanke mitschleppt, für die kein Bedarf besteht.

Rennradfelgen ohne Bremsflanke sind aber recht selten. Man könnte im MTB-CC Bereich wildern, die sind aber meist etwas zu breit für nen Renner (Bei 21 mm Maulweite geht das meistens los).

Es gibt aber wohl ein paar Industrielaufräder für scheibengebremste Rennräder.
 
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