Die bisherigen Posts zum Thema Conti Classic beweisen ja, daß man sich in Korbach mit "uns" eine hoch interessierte zielgruppe gewählt hat. Es ist tatsächlich sehr schön zu sehen, daß dabei nicht nur ein
BilligEinsteigermodell (wie bei
Michelin) auf klassisch gefärbt wird.
Die Zweifarbigkeit ist ja nicht nur ein Zitat des Retrodesigns, mit dem das alte Rennrad auch periodenkorrekt aussieht, es schafft einfach eine optische Leichtigkeit, die die der Aluminiumkastenfelgen verstärkt.
Was aber könnte den ÜBERGROßEN, pseudo-handschriftlichen Aufdruck erklären?
Typographisch finde ich das unsinnig, überflüssig und schlecht gelöst. Clement hatte bspw. sehr kleine und dezente Aufdrucke, die traditionellen ContiAufdrucke sind ja auf rechteckigem grund und zweifarbig ebenfalls sehr zurückhaltend, vermitteln eine technische Hochwertigkeit die ja zutrifft.
Diese digitale Schreibschrift ist auch vom Stil her verunglückt: mühsame Schönschriftübung der zweiten Klasse. da gibt es Anfang der achtziger Jahre, als seeeehr viele Produkte mit Schreibschrift veredelt wurden elegantere Lösungen.
Hat da jemand in der Marketingabteilung gedacht : die Zielgruppe sind die neuen Lesebrillen BestAgers? Hatte Conti Angst, hier könne man einen neuen
Reifen für einen alten halten? Sie werden es selber wissen und hätten es besser wissen können.
Von der Breite finde ich den
Reifen mit "24mm" übrigens ideal - je nach Felge wird es ein guter 23er oder ein kanpper 25er, vom Rollwiderstand ist das eigentlich unerheblich, laut Jan Heines Bicycle Quart sogar optimal. Vielleicht klärt uns dereinst die Tour auf -.
Da ich dies in völliger Unkenntnis professioneller Aussagen schreibe, vermiute ich, daß der
Reifen die Quadratur der Anforderungsprofile erfüllen soll: Fürs Citybike pannensicher, Für den Randonneur komfortabel genung und für den Sportler minimaler Rollwiderstand.
Bevor ich mir diesen "seht alle mal her" Pseudoretro anhefte fahre ich meine alten
Grand Prix erstmal runter.