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Braucht man Talent im Radsport??

HannesDie Frage ist für mich auch schrieb:
spezielles[/B] Talent braucht; muss man beispielsweise über eine besondere Ausprägung des Gleichgewichts, Reaktionsfähigkeit, Ausdauerbereiteitschaft verfügen? Unterscheidet sich das RR-fahren insoweit von anderen vergleichbaren Sportarten?
Hab ich mich auch schon öfters gefragt. Ich glaube nicht, daß es eein spezielles Radfahrtalent gibt, sondern daß alle richtig guten Leistungssportler über eine ganze Latte überduchschnittlicher Talente verfügen. Und da gibts dann eine Kombination, die besonders fürs Radfahren geeignet ist, eine die besonders fürs Gewichheben oder Boxen taugt.
Anscheinend kann man das irgendwie messen, damit haben sich ja die Selektionseinrichtungen der Sportförderung im Osten ja erheblich beschäftigt. Und es gibt ja doch recht häufig Profisportler, die nach einem vielversprechenden Auftakt die Sportart gewechselt haben und in der neuen Disziplin genauso gut oder beser sind.

(Genauer muß man eigentlich sagen, daß es mehrere Kombinationen fürs Radfahren gibt - Stichwort Bergziegen vs Sprinter, Tagesfahrer vs rundfahrer etc.)

Gleichgewichtssinn, Reaktionsfähigkeit, sehr gute Hebelverhältnisse und allgemeiner "Leichtbau", ein allgemein sehr gutes Körpergefühl (Stichwort optimale Haltung, feindosierung der Muskelaktivität), eine hohe intramuskuläre Koordination, sehr hohe aerobe Leistungsfähigkeit (Lungenvolumen, Sauerstoffkapazität des Blutes, bis hin zu den Enzymaktivitäten im Muskel). Der Cunego zB hat laut procycling einen angeborenen Hämatokritwert von 52, während unsereins irgendwo in den mittleren Vierzigern sein dürfte.
Quälwille, Mut & Reaktionsfähigkeit (für Sprinter), Ermüdungsresistenz, hohe Regenerationsfähigkeit gehören dann auch noch dazu. Wäre alles, was mir erstmal einfallen würde - gibt aber sicher noch ein Dutzend weitere?

Anyway: ich glaube , nix davon ist ausschließlich fürs radfahren wichtig. Für einen ballsportler kommen sicher noch mehr feinmotorisch-Koordinative Fähigkeiten dazu, die für einen radrennfahrer (!) vielleicht nicht so wichtig sind (wie sagt der Duke immer so schön: einfach feste drücken..). Und eine Eistänzerin wird wahrscheinlich mit der Aggressivität eines Sprtinttieres nicht unbedingt viel anfangen können, braucht dafür aber wahrscheinlich einen besseren Gleichgewichtssinn, Rhytmusgefühl usw...
Aber ansonsten? Wird alles gebraucht.

Und um aufs Ursprungsthema zurückzukommen: Talent (= der richtige Genotyp) ist unabdingbar. Du mußt schon ein Rohdiamant sein, wenn Du zum Juwel geschliffen werden willst, Erfog nicht garantiert.
Aus nem Stück Holzkohle wird aber auch durch noch so viel Training nix.

Schwarz und staubig grüßt
 
Balai schrieb:
Hab ich mich auch schon öfters gefragt. Ich glaube nicht, daß es eein spezielles Radfahrtalent gibt, sondern daß alle richtig guten Leistungssportler über eine ganze Latte überduchschnittlicher Talente verfügen. Und da gibts dann eine Kombination, die besonders fürs Radfahren geeignet ist, eine die besonders fürs Gewichheben oder Boxen taugt.
Anscheinend kann man das irgendwie messen, damit haben sich ja die Selektionseinrichtungen der Sportförderung im Osten ja erheblich beschäftigt. Und es gibt ja doch recht häufig Profisportler, die nach einem vielversprechenden Auftakt die Sportart gewechselt haben und in der neuen Disziplin genauso gut oder beser sind.

(Genauer muß man eigentlich sagen, daß es mehrere Kombinationen fürs Radfahren gibt - Stichwort Bergziegen vs Sprinter, Tagesfahrer vs rundfahrer etc.)

Gleichgewichtssinn, Reaktionsfähigkeit, sehr gute Hebelverhältnisse und allgemeiner "Leichtbau", ein allgemein sehr gutes Körpergefühl (Stichwort optimale Haltung, feindosierung der Muskelaktivität), eine hohe intramuskuläre Koordination, sehr hohe aerobe Leistungsfähigkeit (Lungenvolumen, Sauerstoffkapazität des Blutes, bis hin zu den Enzymaktivitäten im Muskel). Der Cunego zB hat laut procycling einen angeborenen Hämatokritwert von 52, während unsereins irgendwo in den mittleren Vierzigern sein dürfte.
Quälwille, Mut & Reaktionsfähigkeit (für Sprinter), Ermüdungsresistenz, hohe Regenerationsfähigkeit gehören dann auch noch dazu. Wäre alles, was mir erstmal einfallen würde - gibt aber sicher noch ein Dutzend weitere?

Anyway: ich glaube , nix davon ist ausschließlich fürs radfahren wichtig. Für einen ballsportler kommen sicher noch mehr feinmotorisch-Koordinative Fähigkeiten dazu, die für einen radrennfahrer (!) vielleicht nicht so wichtig sind (wie sagt der Duke immer so schön: einfach feste drücken..). Und eine Eistänzerin wird wahrscheinlich mit der Aggressivität eines Sprtinttieres nicht unbedingt viel anfangen können, braucht dafür aber wahrscheinlich einen besseren Gleichgewichtssinn, Rhytmusgefühl usw...
Aber ansonsten? Wird alles gebraucht.

Und um aufs Ursprungsthema zurückzukommen: Talent (= der richtige Genotyp) ist unabdingbar. Du mußt schon ein Rohdiamant sein, wenn Du zum Juwel geschliffen werden willst, Erfog nicht garantiert.
Aus nem Stück Holzkohle wird aber auch durch noch so viel Training nix.

Schwarz und staubig grüßt


Ich hab die Frage schonmal gestellt , aber mir ist das immer noch nicht so richtig klar.Ich kann mir nicht vorstellen dass angenommen ein 15 jähriger Junge jeden Tag 100 km Rennrad fährt (für die besserwisser:damit mein ich nicht mich!!!Ich bin 14 und fahr nur 70km am Tag) keine Chance hat einmal ein großer Profi zu werden.:confused:
 
Hallo,

ich versuchs auch mal. :D

@lancearmstrong:
Auch auf die Gefahr hin, dass Dir die Antwort nicht gefällt: JA!

... und mit 14 müsstest Du eigentlich verstehen können was die anderen Dir geschrieben haben.

Mal etwas einfacher:
Talent brauchst Du für bessere Motivation.
Motivation brauchst Du damit Du mehr Trainieren/ Lernen kannst.
Training brauchst Du damit Du stärker und schneller wirst...
... und nur die stärksten und schnellsten werden Profi.

Wie dicht die Weltspitze ist - Stell es dir ungefähr so vor.
Nimm Dein schlechtestes Schulfach und dann nimmst Du den besten deiner gesamten Schule in dem Fach (dass ist der mit Talent). Dann trainiert ihr beide jeden Tag bis ihr umfallt für die nächsten 20 Jahre. Was meinst Du wer die ganze Zeit besser ist?
oder:
Nimm das kleinste und schmalste Mädchen deiner Klasse. Glaubst Du, dass sie ein grosser Boxer wird, auch wenn sie jeden Tag trainiert?

Aber es gibt noch andere Gründe die beeinflussen werden, ob oder wie gut Du als Profi sein wirst.
z.B. : - wenig Verletzungen / gute Gesundheit
- nach dem Sport leben - essen, schlafen gehen, Freunde, etc.(24h am Tag - 8h reicht nicht)
- gute Trainer, Sponsoren, etc.
- Glück
- etc.

Aber ich verstehe Deine Frage so, ob Du Talent hast oder nicht?:confused:

Lass Dich von dieser Frage nicht beirren. Wenn Du Spass an der Sache hast, dann tu sie, ohne wenn und aber. Wenn Du älter wirst, wird sich zeigen, wie gut Du sein wirst, und ob es zum "Profi" reicht. Falls ja - gut, Falls nein - auch gut, Du wirst die Erfahrungen und Dein Können für etwas anderes benutzen können.
Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen.

Ich wünsche Dir noch viel Spass am Radfahren.

Gruss

Wrobel
 
lancearmstrong schrieb:
Ich hab die Frage schonmal gestellt , aber mir ist das immer noch nicht so richtig klar.Ich kann mir nicht vorstellen dass angenommen ein 15 jähriger Junge jeden Tag 100 km Rennrad fährt (für die besserwisser:damit mein ich nicht mich!!!Ich bin 14 und fahr nur 70km am Tag) keine Chance hat einmal ein großer Profi zu werden.:confused:
Nun wart doch einfach mal ab! Falls du es noch nicht getan hast, tritt in einen Verein ein, lass dich von einem vernünftigen Trainer aufbauen und dann wird man schon sehen. Ob du wirklich mal Profi wirst hängt nicht nur von deinem Einsatz ab, sondern auch von äußeren Umständen (die du nur bedingt beeinflussen kannst).
Fang aber erst einmal mit kleineren Schritten auf deinem Weg an (und nicht so wie diese DSDS-Vollpfosten, die meinen sie hätten schon was erreicht) und hab Spaß an der Sache. Wenn du jetzt nicht deutlich zu groß/schwer für einen guten Radfahrer bist (so wie ich mit meinen 196/96Kg), dann kann man nur schwer eine Prognose treffen, wie viel du sportlich erreichen kannst.
Aus eigener Erfahrung kenne ich sowohl Leute, denen das Potential (=Talent) für den ganz großen Sprung abgesprochen wurde und die dann mehrere WM-Medaillen geholt haben (andere Sportart, lässt sich aber übertragen), während anderen mit 16/17 eine erfolgreiche Zukunft prognostiziert wurde, die dann aber sang-und klanglos verschwunden sind.
Letztendlich kann dir hier keiner eine Garantie geben oder dir sagen, wieviel Talent du hast, so etwas zeigt sich halt mit der Zeit.
Gruß Wiki
 
lancearmstrong schrieb:
Man hört und sieht ziemlich oft geschrieben , dass Jan Ullrich und die andere Profi Radsportler sehr viel Talent zum Radfahren haben.

Meine Frage ist: Braucht man wirklich Talent?? Es ist doch eigentlich reine Trainingssache und zum trainieren braucht man nicht wirklich Talent:confused: .Vielleicht verstehe ich das auch falsch.

In dem Fall ist Training gleich Willen. Darum gehts hauptsächlich im Ausdauersport! Talent? ...nicht wirklich! :) Meine Meinung!
 
So wirklich Talent wird man im Radsport nicht brauchen, da wird mehr der physische Körperbau, Eigengewicht, die Kraft und Kondition entscheident sein.

Talent braucht es für die Radkontrolle wie Steuern und finden des optimalen Bremspunktes, sowie ein taktisches Verständnis, aber ich weiss nicht ob das unter Talent geht.

Mountainbiken wird wohl noch anspruchsvoller sein als Rennradeln, der Gleichgewichtssinn und die schneller Verarbeitung der Umgebung und dem entsprechenden richtigen Handeln (steuern) stelle ich mir komplexer vor. Ich habe aber noch nie auf so einem Teil gesessen, geschweige dann Downhill oder Crosswood gemacht.

Ballsportarten generell fordern sicherlich ein gewisses Talent das man es zu was bringt.

Bodybuilding hingegen, da kann ich mir nicht vorstellen das es Talent braucht, ich weiss allerdings auch nicht ob das unter richtigem Sport läuft :confused:

So die komplexesten Sportarten welche ich persönlich kenne und schon betrieben habe oder noch betreibe sind Segeln, Cricket und Schach.

Gruss, Bidonvergesser
 
naja, es kommt ja immer auf die ansichtssache na.

man könnte natürlich eine für einen sport positive genetische veranlagung durchaus als talent bezeichnen. in dem fall bräuchte man also talent für den radsport.... genauso als bahnsprinter...
 
So wie es aussieht haben alle eine andere Meinung...manche sagen man braucht Talent andere sagen man braucht kein Talent.
Naja,ich wünsche euch allen frohe weinachten und danke für eure Antworten..Natürlich könnt ihr noch mehr schreiben wenn euch was zu dm Thema einfällt!!:jumping:
 
Frohe Weihnachten!

Es gibt viele Faktoren, die auf die Entwicklung von Sportlern Einfluß nehmen können. Z.B. familiäres und soziales Umfeld, Trainingsbedingungen, materielle Voraussetzungen, Wohnort, gesunde Ernährung, etc.
Dies sind alles äußere Einflüsse, auf die der Sportler selbst nur teilweise einwirken kann.
Was Du mit Talent meinst, sind endogene Faktoren, also alles, was innerhalb des Sportlers passiert. Das sind physische und psychische Eigenschaften, mit Training kann man einige Bereiche verbessern, andere nicht.
An Deiner Körpergröße und Körperbau kannst du nichts ändern (na gut, Hormontherapie im Kindes- und Jugendalter, aber wer macht das schon), und es ist dir auch nur eingeschränkt möglich, auf die Zusammensetzung der Muskulatur Einfluß zu nehmen. Dort gibt es nämlich verschiedene Fasertypen, helle und dunkle, die hellen sind die schnellen starken, die dunklen sind langsam und ausdauernd. Wenn du einen kenianischen Marathonläufer mit einem Sprinter aus den USA vergleichst, dann sieht man sofort die Unterschiede im Körperbau: Der Kenianer ist extrem schlank, hat lange Arme und Beine, der Sprinter sieht fast wie ein Kraftsporler aus. Der eine ist Weltmeister im Marathon, der andere auf 100m, beides also Spitzenathleten. Wenn jetzt jeder die Disziplin des anderen trainiert, dann kommt trotzdem nichts bei rum, da sie eben nicht die Voraussetzungen haben, in der anderen Disziplin Höchstleistungen zu erbringen.
Dagegen haben warscheinlich beide ähnliche psychische Voraussetzungen: Den Willen, zu tun, was nötig ist, um spitze zu sein, nämlich nicht nur lange, sondern auch hart zu trainieren. Im einzelnen werden sich natürlich auch hier Unterschiede ergeben, weil beide Disziplinen natürlich andere Voraussetzungen haben (10sec gegen 2:06h), aber das ginge jetzt zu weit.

Nehmen wir mal an, die beiden haben jeweils einen Zwillingsbruder, die keine Weltmeister werden wollten, deshalb also nie trainiert haben wie ihre Geschwister. eineiige Zwillinge haben die gleichen köperlichen Voraussetzungen. Vielleicht wären die auch Weltmeister geworden, aber sie haben es nie gewollt und werden es deshalb auch nicht. Was sie aber nicht daran hindern muss, Sport zu treiben, der ihnen Spaß macht.

Was dir helfen sollte, dein Problem theoretisch zu lösen, ist folgender Link zum Oldenburger Sportwissenschaftler Prof. Dr. Rockmann.

http://www.uni-oldenburg.de/sport/bww2/Lehre/F_u_F/f_u_f.html

Kleiner Tip: Talent = Fähigkeiten, auch langfristig kaum zu ändern
Fertigkeiten sind durch Training zu beeinflussen

Was dir helfen sollte, dein Problem praktisch zu lösen, haben hier schon andere geschrieben: Geh in einen Radsportverein mit gut ausgebildeten Trainern und kompetenter Jugendarbeit und trainiere dort, dann wirst du schon sehen, ob du für den Radsport überhaupt, und wenn ja, auf welchem Gebiet (Straße: EZF, Berge, Sprint ; Bahn: Sprint, Verfolgung...).
Vielleicht bist du ja auch ein begnadeter Kunstradfahrer?;)

Was dir garantiert nicht hilft, ist mit 14 Jahren jeden Tag 70km zu fahren, schon gar nicht, wenn Strecke und Tempo immer gleich bleiben.:spinner:

Ein Grund mehr, in den Verein zu gehen, um sinnvoll gestalltetes und periodisiertes Training zu machen.
 
Erst einmal muß man deffinieren was Talent überhaupt ist. Die haben ja den Eddy mehrfach untersucht. Sein Herz und sein Lungenvolumen und auch seine Hebel waren recht durchschnittlich. Aber, und das zeichnet ihn aus, war sein unbändiger Wille. Davon hatte er mehr, viel mehr als andere. Ohne den Willen geht garnichts. Das zähle ich aber auch zum Talent. Es gibt andere, wie z.B. Jan Ullrich, der aus seinen körperlichen Werten fast alles herauszieht. Seine psychischen Fähigkeiten sind da nicht gerade seine Stärke. Oder Ete, der fleissige Arbeiter. Ete trainiert und fährt Rennen fasst ohne Pause. Er ist fleissig und hat wahrscheinlich nur"gute" Voraussetzungen für diesen Sport. Oder Jens Voigt , mit seinem unbändigen Willen und der Fähigkeit sich zu quälen. Die physischen Voraussetzungen sind gut, aber nicht sehr gut. Dafür die psychischen sehr gut.
Ich bin regelmäßig beim Traning des Nachwuchses bei uns im Verein dabei. Wer da jahrelang regelmäßig dabei ist, kann ein Lied davon singen. Es kommen Kinder, die hoch motiviert beginnen und sich bis zu einem gewissen Maße steigern. Dann irgendwann ist Schluss, sie bleiben in der Mitte hängen. Bei allen Rennen immer nur irgendwelche Plätze in der Mitte oder weiter hinten. Oft ist es so, dass Eltern und Trainer es nicht wahrhaben wollen. Jedes Rennen im Umkreis von 200 km oder mehr wird mitgenommen. Dann kommen die so auf 40-45 Rennen im Jahr. Aber kein einziger Platz auf dem Podium dabei. Man sieht den Frust, aber sie machen weiter, immer weiter. Angetrieben von den Eltern, entgegen aller Vernunft. In der Hoffnung, dass der Knoten irgendwann platzt. Es gibt Szenen an der Strecke, die man sich als Zuschauer und Eingeweihte nicht wünscht.
Von denen gibt es mehr, als von denen die was reissen.
Es gibt aber auch welche, die immer besser werden und irgendwann einen Profivertrag kriegen.
Unser Trainer hat Leute wie Hundertmarck und Thurau als Schüler gehabt. Die waren, jeder auf seine Art, immer beispielhaft und aussergewöhnlich, quasi von Anfang an. So sagt er.

Die schlimmste Mischung ist, so finde ich, wenn die Eltern den Ehrgeiz haben, den die Sprößlinge länst nicht haben. Der Vater, selbst ein verhinderter Radsportler. Wenn der Krieg nicht gewesen wäre oder andere Umstände, dann wären sie selber ganz ein Großer geworden.:D Diesen Schwachsinn sollen nun die Kinder nachholen dürfen.:mad: Das ist die furchbarste Allianz. Die es leider viel zu häufig zu bestaunen gibt.

L.
 
Oh mann, die Eltern kenn ich doch!
Das sind die Leute, die beim Wassertraining in der Schwimmhalle an der Seite sitzen, und nach dem Training fragen, warum denn ihr Kind noch nichts gerissen hat. Es trainiert doch schon zwei Monate lang, da sollte doch mal der Ruf in den Nationalkader kommen. (Zitat: "Vielleicht könnten Sie ihr Training etwas härter machen?")
Dasselbe Kind bekommt ein nettes Rennrad, zwei Wochen, nachdem sie sich im Verein angemeldet hatte, obwohl die Mutter gerade den Job verlohren hatte, das neue Häuschen... Aber die Kleine wird mal ganz groß, keine Frage. Die war noch nicht mal 12 und hat nach dem Training oft geheult, wenn ihr Papa mal wieder deutlich gemacht hat, das sie sich nicht genug gequält hat.
Da macht Sport doch richtig Spaß:(
Am liebsten wäre der Papa auch bei den Rad- und Laufeinheiten dabeigewesen, was ich mir aber zum Glück verhindern konnte.
 
Wer öffentlich überlegt Radprofi zu werden, der wirds bestimmt nicht. Das sind Fragen die man im stillen überlegt.

Die Vorraussetzungen hat nicht jeder, dazu wird noch eine Portion Glück benötigt, die richtigen Kontakte, die richtigen Beziehungen und Förderer.

Ohne Talent wirds aber durch harte Arbeit vermutlich nur max. für KT reichen.
 
Laktat schrieb:
Die schlimmste Mischung ist, so finde ich, wenn die Eltern den Ehrgeiz haben, den die Sprößlinge länst nicht haben. Der Vater, selbst ein verhinderter Radsportler. Wenn der Krieg nicht gewesen wäre oder andere Umstände, dann wären sie selber ganz ein Großer geworden.:D Diesen Schwachsinn sollen nun die Kinder nachholen dürfen.:mad: Das ist die furchbarste Allianz. Die es leider viel zu häufig zu bestaunen gibt.

L.

Und nicht nur die Lust am Sport verdirbt sondern - wie ich selber beobachten durfte - zum Teil einen großteil aller beruflichen Chancen verbaut.
 
Wir hatten jetzt Athletikwettbewerb.

Das bedeutet 1500 Meter Lauf auf der Bahn und diverse Hallenübungen. Adlerschwingen, Klimmzüge u.s.w.
Natürlich kamen die Kinder mit ihren Eltern. An dem Ort wo es ausgetragen wurde, war die Laufbahn allerdings verschneit. Der Veranstalter überlegte den Lauf zu canceln. Daraufhin habe ich und zwei andere sich bereit erklärt, die Bahn vom Schnee zu befreien, damit der Lauf stattfinden kann. Daraufhin kam ein Vater aus unserem Verein zu mir und gab mir ziemlich unmissverständlich zu verstehen, dass er meine Initiative Scheiße findet, da ich doch genau wüsste, dass sein Sohn nicht laufen kann. Ich hab's mit Humor genommen und weitergemacht. Tatsächlich hat sich der Sohn dann das Podium durch eine schlechte Laufleistung vergeigt. Ihr hättet mal sehen sollen, wie die auf mich los gingen. "Wie kann ein Erwachsener sich so bescheuert benehmen", hat die Alte zu mir gesagt. Dabei habe ich nur mit dafür gesorgt, dass der Wettkampf umfassend wie geplant stattfinden kann.
Ich behaupte, dass es manche gibt, die würden auch ihre eigenen Kinder dopen, um sie siegen zu sehen. Das ist fern von jeglichen Sportsgeist, was da stattfindet und macht überhaupt keinen Spaß.
Die gleichen Leute gehen her und verteilen Geschenke an die Trainer und sonstigen Leute im Verein, so dass das eigene Kind den allerbesten Stand hat. Z.B. der Trainer Sondertrainingseinheiten mit dem Sproß veranstaltet. Da gibt es eine Konkurrenz nicht nur zwischen den Kindern, sondern auch zwischen den Eltern. Wobei sich die Konkurrenz der Kinder nur auf den Sport bezieht. Zwischen den Eltern setzt sich das in Hass und Missgunst fort.

L.
 
Anubis schrieb:
Man braucht Gene um radsport zu machen, talent haben die wenigsten.
:confused: Wie definierst du Talent?
Talent ist eine bei der Geburt bereits gegebene Voraussetztung für ewas. Wie anders, als durch die Gene sollte das funktionieren.
Ganz vergessen: Wie bei allem hilft Talent enorm und wer keines hat wird im Radsport vielleicht gut, aber nie der Beste.
(Ausser vielleicht im Singlespeed)
 
Bei uns im Verein gibt es ein Kind. Wo der Vater direkt gegenüber eines bekannten Radprofis, zusammen mit dem aufgewachsen ist. Nur bei ihm führte sein unglaubliches Radsporttalent "nur" zu einer Handwerkslehre. Nun hat er selber einen Sohn. Der mußte jetzt das nachholen, was der Vater nicht werden konnte, da er ja selbstverständlich das Talent vom Vater geerbt hat. Der Vater war wie besessen von diesem Gedanken. Das Kind hat mit seinen zarten 10 Lebensjahren bereits über 80 km in der Woche trainieren müssen. Der Kleine hat in der vorigen Saison 42 Rennen gefahren. Die Familie hat so stark darunter gelitten, dass die Eltern sich in Scheidung befanden. Die Mutter war gegen diesen Wahn. Nun kam er im Frühsommer zu mir und fragte mich, ob ich mit ihm und seinem Sohn und meinem Sohn noch dazu, nicht eine Alpenüberquerung in den Sommerferien machen wollte.Ich habe ihn auf der Stelle für verrückt erklärt und natürlich dankend abgelehnt. Es fand sich aber jemand, der mit ihm und seinem Sohn diese Unternehmung gestartet hat. Derjenige war bekanntermaßen gut trainiert und für ihn war es bereits die dritte Alpenüberquerung.Heute behauptet er allerdings, dass er von der Teilnahme eines Kindes vorher nichts wusste. Nun, die sind von Oberstdorf Richtung Gardasee zu dritt gestartet. Schon am ersten Tag, fiel dem dritten im Bunde auf, worauf er sich eigentlich eingelassen hat. Mit Gepäck und einem Kind im Schlepptau, waren die Etappen viel zu lang und ungeeignet. Also schwächte er das Ganze, so gut es ging und gegen den Wiederstand unseres verhinderten Radprofis ab . Es wurde die Gondel genommen und vorzugsweise sofern es ging, die Durchquerung von Tälern angestrebt.
Die drei kamen tatsächlich am Gardasee an. Dort ging es aber weiter. Der Vater scheuchte seinen Sohn die 2000er hoch. Nach einer Woche wurde dann die Rückreise mit dem Shuttlebus angetreten. In Oberstdorf angekommen, wurde dann noch einmal eine kleine Bergetappe hingelegt, weil das Auto weitab geparkt war. Der Vater war missmutig und sauer auf den Begleiter, weil der ihm ständig die Meinung über sein unvernünftiges Verhalten gegeigt hatte. Deshalb fuhr er schlechtgelaunt die 15 km in einem Irrsinnstempo ohne Rücksicht vorweg. Als alle am Auto angekommen waren, wurde die Heimreise angetreten. Nach wenigen Kilometern, sagte der Vater, dass ihm schlecht sei. Im selben Augenblick brach er hinter dem Steuer zusammen.Der Begleiter saß daneben und brachte das Auto zum Stehen. Unfähig Reanimation zu betreiben und mit ausgeschalteten Handys dauerte es ein Weile bis Hilfe zur Stelle war. Sein Herz war stehengeblieben. Er lag 3 Tage im Koma, sein Hirn hat Schaden genommen und man kann ihn getrost als geistig Behinderten bezeichnen. Seine Motorik ist allerdings o.k. Er bedarf der ständigen Pflege und hat einen Vormund.
Seinen Beruf kann er nicht mehr ausüben.
Der Sohn hat seitdem kein Rad mehr angerührt. Wer will es ihm verdenken.

L.
 
Laktat schrieb:
Bei uns im Verein gibt es ein Kind. Wo der Vater direkt gegenüber eines bekannten Radprofis, zusammen mit dem aufgewachsen ist. Nur bei ihm führte sein unglaubliches Radsporttalent "nur" zu einer Handwerkslehre. Nun hat er selber einen Sohn. Der mußte jetzt das nachholen, was der Vater nicht werden konnte, da er ja selbstverständlich das Talent vom Vater geerbt hat. Der Vater war wie besessen von diesem Gedanken. Das Kind hat mit seinen zarten 10 Lebensjahren bereits über 80 km in der Woche trainieren müssen. Der Kleine hat in der vorigen Saison 42 Rennen gefahren. Die Familie hat so stark darunter gelitten, dass die Eltern sich in Scheidung befanden. Die Mutter war gegen diesen Wahn. Nun kam er im Frühsommer zu mir und fragte mich, ob ich mit ihm und seinem Sohn und meinem Sohn noch dazu, nicht eine Alpenüberquerung in den Sommerferien machen wollte.Ich habe ihn auf der Stelle für verrückt erklärt und natürlich dankend abgelehnt. Es fand sich aber jemand, der mit ihm und seinem Sohn diese Unternehmung gestartet hat. Derjenige war bekanntermaßen gut trainiert und für ihn war es bereits die dritte Alpenüberquerung.Heute behauptet er allerdings, dass er von der Teilnahme eines Kindes vorher nichts wusste. Nun, die sind von Oberstdorf Richtung Gardasee zu dritt gestartet. Schon am ersten Tag, fiel dem dritten im Bunde auf, worauf er sich eigentlich eingelassen hat. Mit Gepäck und einem Kind im Schlepptau, waren die Etappen viel zu lang und ungeeignet. Also schwächte er das Ganze, so gut es ging und gegen den Wiederstand unseres verhinderten Radprofis ab . Es wurde die Gondel genommen und vorzugsweise sofern es ging, die Durchquerung von Tälern angestrebt.
Die drei kamen tatsächlich am Gardasee an. Dort ging es aber weiter. Der Vater scheuchte seinen Sohn die 2000er hoch. Nach einer Woche wurde dann die Rückreise mit dem Shuttlebus angetreten. In Oberstdorf angekommen, wurde dann noch einmal eine kleine Bergetappe hingelegt, weil das Auto weitab geparkt war. Der Vater war missmutig und sauer auf den Begleiter, weil der ihm ständig die Meinung über sein unvernünftiges Verhalten gegeigt hatte. Deshalb fuhr er schlechtgelaunt die 15 km in einem Irrsinnstempo ohne Rücksicht vorweg. Als alle am Auto angekommen waren, wurde die Heimreise angetreten. Nach wenigen Kilometern, sagte der Vater, dass ihm schlecht sei. Im selben Augenblick brach er hinter dem Steuer zusammen.Der Begleiter saß daneben und brachte das Auto zum Stehen. Unfähig Reanimation zu betreiben und mit ausgeschalteten Handys dauerte es ein Weile bis Hilfe zur Stelle war. Sein Herz war stehengeblieben. Er lag 3 Tage im Koma, sein Hirn hat Schaden genommen und man kann ihn getrost als geistig Behinderten bezeichnen. Seine Motorik ist allerdings o.k. Er bedarf der ständigen Pflege und hat einen Vormund.
Seinen Beruf kann er nicht mehr ausüben.
Der Sohn hat seitdem kein Rad mehr angerührt. Wer will es ihm verdenken.

L.



Also meine Eltern zwingen mich zu garnix....aber unterstützen tun sie mich auf jeden fall.ich mach alles freiwillig und aus Spass am Radfahren.Zum Glück hab ich nicht solche Eltern.
 
wenn ich mir die rennergebnisse unserer lokalen und regioanlen rennen anschaue, da gewinnen eigentlich immer diejenigen die die meiste zeit zum trainieren haben dh beamter, lehrer, postbote, bäcker... (nichts gegen diese berufe, sind mit sicherheit ehrenwerte berufe - don't get me wrong here - aber die haben nun mal die meiste freizeit)

ich denke schon, dass man talent etc braucht um an die weltspitze zu kommen, aber für die kleinen lokalen rennen ist meiner Ansicht nach der Trainingsfleiss und Quälbereitschaft ausschlaggebend.
 
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