Ich denke doch der finanzielle Gewinn dieser angeblich "nicht kommerziell ausgelegten" Veranstaltung ist Motivation genug für die Macher
Und trotz des enormen Startgeldes und der anscheinend RTF- (schlechte RTF) mäßigen Verpflegung gibt es doch genug positive Stimmen. Ich bleib dabei und fahre für das viele Geld lieber 10-15 schöne Radmarathons, auf Trikots kann ich dabei verzichten....
Nun, das Startgeld entsprach in etwa dem der Vätternrundan, dem das Ereignis wohl auch etwas ähneln will. Ja, das Startgeld ist etwas happig. Ich glaube allerdings nicht, dass man damit tatsächlich Gewinn macht. Eher ist es wohl so, dass sich die Sponsoren ein wenig davon erhoffen.
Ich selbst fahre meist lieber allein oder nur mit wenigen Mitfahrern. Ist irgendwie ruhiger.
Solche Rundfahrten bieten aber auch mal denen die Chance solche Strecken anzugehen, die sich sonst vielleicht nicht trauten. Abbruch ist ja jederzeit möglich und der Rücktransport zum Start ist einfach und gewährleistet.
Und das Flair, das solchen Veranstaltungen innewohnt ist ja auch ganz eigen.
Allerdings finde ich die Veranstaltungen für die Förderung des Breitensports etwas unglücklich gewählt. (Ist jetzt nicht schlimm, man sollte sich dessen aber bewußt sein.) Es gab eine 90er Frauen- und eine 300er gemischte Runde.
Mir scheint das ungewollt(?) sexistisch zu sein.
Ich erlebe bei solchen Veranstaltungen laufend Frauen, die die 300er besser als viele Männer absolvieren, ich kenne aber genug Männer, die die 300er nicht hinbekommen oder denen die zu anstrengend ist. (Die sich die eben nicht zutrauen.)
Warum eine extra Frauenrunde? Einfach eine 150er gemischt würde wohl auch so manchen Herren zur Teilnahme veranlassen können.
Da finde ich den Ansatz des Prenzlauer Hügelmarathons besser. Da kann jeder eine Strecke für sich finden. Ein echter Jedermann also.
Insgesamt begrüße ich aber jede Rundfahrtveranstaltung, die in Deutschland stattfindet.
Seitdem die Medien ganz überraschend
feststellten, dass im Profiradsport gedopt wird, (In welcher Leistungssportart eigentlich nicht?) finden solche Ereignisse medial ja kaum noch statt. Eher wird dem Radsport insgesamt das Mäntelchen des Schmutzigen umgehängt. - Und das hat wohl keine Sportart verdient.
Ich kenne einige aktive und ehemalige Leistungssportler, die schon im Amateurbereich mit Doping in Kontakt kamen. (Meist nur als Verweigerer.)
Selbst bei reinen Freizeitsportlern ist das gar nicht ganz so selten ein Thema. Aber doch längst nicht nur im Bereich Radsport.
Rundfahrten begeistern allerdings nicht nur die Teilnehmer. Schon so manch Zuschauer oder Unbeteiligter, der das Ereignis nur am Rande bemerkte, kam danach schon auf die Idee, sich auch mal auf's Rad zu schwingen und mit der Zeit etwas ambitionierter zu fahren. Es bedarf da gar nicht so sehr der "Helden der Landstraße".
Und ja, ich finde es doch etwas zu viel genöhlt. Ein paar Reserven habe ich bei solchen Veranstaltungen immer dabei, weil ich eben nicht weiß, ob die Versorgung meinen Vorstellungen entspricht. Dass es bei den Warmmahlzeiten längere Schlangen gibt, ist ja ebenfalls bekannt. Bei der Vätternrundan habe ich auch schon mal deswegen auf die Ration verzichtet.
Und mal ganz ehrlich: Das bißchen Kopfsteinpflaster wird schon bejammert? Man möge doch mal schauen, wie die Straßen der TdF aussahen, als die "Götter" unterwegs waren. Da war Kopfsteinpflaster normal. Klar belastet das Fahrer und Material "etwas" mehr. Aber heh, wir reden hier von Straßen(!)radsport. Wer nur in schlaglochfrei fahren kann/will, kann doch auf der Bahn seine Runden drehen. - Gestürzt wird da allerdings auch.
Mir geht ja schon das Gejammere bei der TdF auf die Nerven. "Hilfe, es könnte regnen!" und "Oh mein Gott, da haben die ganz verantwortungslos Paves mit eingebaut!" Das ist ja so, als ob jemand unbedingt Boxer werden will, aber rumjammert, wenn er sich mal eine blutige Nase holt.
Dann sollen die eben zuhause bleiben und sich dem Hallenrahnradsport zuwenden. Dann bleiben die auch immer schön trocken.
Und bei Rundfahrten muß niemand riskant rumheizen. Ich habe da im Grunde nie eine höhere Sturzgefahr gehabt, als auf dem Weg zur Arbeit. Ich habe genug Zeit und zu gewinnen gibt es auch nichts.