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Der neue Hammerhead Karoo im Test
SRAM Angriff auf Garmin und Co.

Der neue Hammerhead Karoo der 3. Generation im Test: Mit dem Hammerhead Karoo in dritter Generation präsentiert SRAM einen Radcomputer der absoluten Spitzenklasse. Mit großer Rechenpower, viel Speicher, einem exzellenten Display und einer umfangreichen Funktionsvielfalt greifen die Amerikaner die etablierten Platzhirsche Garmin und Co. kraftvoll an. Wir sind bereits 1.000 km mit dem neuen „Smartphone auf Rädern“ gefahren.

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Hammerhead Karoo kurz und knapp

Hammerhead bezeichnet den neuen Karoo in dritter Generation als den „Ferrari der Radcomputer“. Und tatsächlich muss sich das US-Unternehmen, das im Jahr 2022 von SRAM gekauft wurde, mit diesem neuen Radcomputer definitiv nicht vor der Konkurrenz verstecken. Im Vergleich zum Karoo 2 hat man noch einmal einen gehörigen Schritt nach vorn unternommen. Hier die Fakten:

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# Neues Gehäuse, neues Glas, neue Hardware - der Hammerhead Karoo in 3. Generation wurde umfangreich verbessert - er ist ab sofort für 499,99 Euro bei allen SRAM Händlern und online verfügbar.
# Schlankes Gehäuse und hervorgehobene Tasten - das Gewicht liegt bei 118 Gramm.
# Hammerhead verwendet ein eigenes Befestigungssystem - es kann mit Adaptern auf gängige Standards umgerüstet werden.
# Das fein auflösende Display mit 480 x 800 Pixel ist eines der Hauptargumente für den neuen Karoo.

Was ist neu am Hammerhead Karoo der 3. Generation?

Neuer Prozessor und größerer Speicher

Abgesehen von der äußerlichen Ähnlichkeit fast alles. Die komplette Hardware wurde erneuert und verbessert. So bietet der neue Quad Core Prozessor mit 2.0 GHz und einem auf 4 GB RAM verdoppelten Arbeitsspeicher mehr als die doppelte Prozessor-Leistung wie der Vorgänger. Das sorgt unter anderem dafür, dass die Bedienung des Touch-Screen sehr flüssig läuft und Routen schnell und komplex berechnet werden können. Auch der Arbeitsspeicher wurde auf 64 GB verdoppelt und bietet damit mehr als ausreichend Platz für Karten, Routen und persönliche Daten.

# 64 GB Speicher dürften für die meisten Anwender mehr als ausreichend sein - auch der Arbeitsspeicher wurde auf 4 GB verdoppelt.

Verbessertes Farbdisplay

Das 3,2 Zoll große Display war ohnehin schon eines der Besten aller Radcomputer und wurde für die dritte Generation weiter verfeinert. Die Helligkeit wird automatisch angepasst, um in jeder Situation eine optimale Lesbarkeit zu garantieren. Mit 480 x 800 Pixel ist die Darstellung der Daten und Grafiken sehr detailreich und fein. Der Blick auf den Hammerhead erinnert eher an ein Smartphone, als an einen Radcomputer. Um die Sicht auf das Display zu verbessern, wird ein entspiegeltes Gorilla-Glas von Corning eingesetzt.

# Das Display wird mit einem Gorilla Glas von Corning geschützt - die Anzeige ist herausragend.

Gehäuse und Akku

Der Akku ist ebenfalls komplett neu und soll zusammen mit dem reduzierten Stromverbrauch eine Laufzeit von über 15 Stunden garantieren. Nicht zuletzt wurde das Gehäuse überarbeitet und die Bedientasten in etwas erhabene Strukturen gesetzt. So kann man die Tasten auch ohne direkt auf den Computer zu schauen noch leichter finden und bedienen.

Hammerhead Karoo – Einrichtung

Die Einrichtung des Hammerhead Karoo ist denkbar einfach. Wer bereits einen Account bei Hammerhead, oder über die SRAM AXS App hat, muss sich nur mit seinen Login-Daten einloggen und kann direkt losfahren. Aber auch ohne vorherigen Zugang ist der Hammerhead schnell einsatzbereit. Man legt sich dazu einen Account für das Hammerhead Dashboard an und kann dort alle Details konfigurieren. Ebenso kann man alle Einstellungen aber auch direkt am Hammerhead Karoo vornehmen.

Die Anzeige selbst kann in allen nur erdenklichen Varianten nach den persönlichen Vorlieben gestaltet werden. Dazu kann man mehrere Profile mit jeweils individuell festgelegten Datenseiten und Layouts programmieren. Die Einrichtung ist intuitiv und wird mit sehr einfachen Einrichtungsschritten gut geführt. Zudem gibt es viele Vorlagen und anschauliche Visualisierungen mit denen man seine ganz persönlichen Datenseiten festlegen kann.

# Gespeicherte Routen synchronisieren sich automatisch zwischen dem Hammerhead Dashboard und dem Karoo.
# Die gefahrenen Routen werden, nach Wunsch auch zu Drittanbietern, natürlich automatisch synchronisiert.

Besonders einfach ist die Verbindung mit SRAM AXS Schaltungen. Dazu genügt ein Knopfdruck auf das Schaltwerk und der Karoo verbindet sich direkt mit sämtlichen SRAM Komponenten, die am Rad verbaut sind. In der Folge wird dann zum Beispiel der Akkustand von allen Bauteilen einzeln angezeigt.

Hammerhead Companion-App

Da die neue Companion-App erst zum Launch am 15. Mai offiziell freigeschaltet wird, konnte ich während des Testes nur eine Vorserien-Version ausprobieren. Die Kopplung erfolgt völlig problemlos und einfach über einen QR-Code, danach wurde der Computer von meinem iPhone schnell und zuverlässig erkannt. Die Funktionen der App waren noch recht rudimentär, sie dient in erster Linie dazu, eine Verbindung zum Internet darzustellen, wenn man nicht in der Reichweite eines WLAN-Netzes ist, das der Hammerhead Karoo natürlich selbstständig nutzen kann. So lassen sich auch unterwegs, zum Beispiel im Urlaub oder auf Tour, Daten schnell und zuverlässig synchronisieren.

Hammerhead Karoo im Einsatz

Bedienung

Die Bedienung des Hammerhead Karoo erfolgt sehr intuitiv und selbsterklärend. Der Touchscreen funktioniert zuverlässig und berechenbar. Und er reagiert sehr schnell und flüssig! Im Prinzip hat man das gleiche Feeling wie bei einem modernen Smartphone. Die Menüs sind übersichtlich aufgebaut und grafisch sehr schön dargestellt. Ähnlich wie beim Smartphone gibt es auch bestimmte Wischgesten, die Datenfelder ein- oder ausblenden oder die Ansicht ändern. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit erfolgt die Bedienung wirklich sehr einfach.

Ob man alles per Touchscreen erledigt oder die vier Tasten an den Seiten nutzt, ist Geschmackssache. Beides funktioniert problemlos. Die Taster an den Seiten sind perfekt zu erreichen und lassen sich auch mit Handschuhen zuverlässig bedienen.

# Eine „Regensperre“ verhindert Fehlbedienung bei Nässe.

Übrigens gibt es auch eine spezielle Funktion, die man bei Regenfall aktivieren kann um eine Fehlbedienung des nassen Touchscreens zu verhindern.

Falls man die mitgelieferte Halterung verwendet, hat diese den Vorteil, dass sich der Computer in Längsrichtung verschieben lässt. Somit kann man den Abstand zum Lenker individuell einstellen.

# Auf dem Bild ist gut zu erkennen, dass die original Halterung in Längsrichtung verstellbar ist - so kann der Abstand zum Lenker individuell eingestellt werden.

Anzeige

Das Display des neuen Hammerhead Karoo ist für einen Radcomputer wirklich herausragend. Dank dem entspiegelten Gorilla Glas und der automatisch angepassten Helligkeit kann man den Bildschirm in allen Situationen wunderbar ablesen. Es gibt keine unangenehmen Spiegelungen, keine ungenauen Anzeigen, keine grobpixeligen Grafiken. Egal, ob bei Dunkelheit, greller Sonne oder bewölktem Himmel, ich empfand die Lesbarkeit der Anzeige während über 1.000 Testkilomtern jederzeit hervorragend.

# Die Anzeigefelder können nach persönlichen Vorlieben gestaltet werden - dazu gibt es sehr viele Vorlagen zur Auswahl.

Angenehm sind auch die nahezu frei gestaltbaren Anzeigeseiten, auf denen man seine Daten ganz nach persönlichen Vorlieben visualisieren lassen kann. Auf Wunsch gibt es kleine Pop-up-Fenster, die sich von unten in die Anzeige schieben und unter anderem Steigungen oder Rundendaten anzeigen. Sie lassen sich mit einfachen Wischgesten ein- und ausblenden oder wechseln. Auf diese Art und Weise kann man sich zum Beispiel auch Nachrichten vom Smartphone anzeigen lassen.

# Ab hier wird es anstrengend - die Climbing Funktion präsentiert den bevorstehenden Anstieg.
# Jederzeit kann man sich informieren wann es wieder berghoch geht - die Pop-Up-Fenster kann man einfach mit Wischgesten ein- oder ausblenden und wechseln.
# Die durchschnittlichen Steigungen der einzelnen Segmente werden ebenso angezeigt - wie die gesamten Höhenmeter und die Entfernung zum Gipfel.

Die Navigation mit dem Hammerhead Karoo kann auf unterschiedliche Arten geplant werden. Routen, die man im Hammerhead Dashboard vorliegen hat, werden automatisch synchronisiert und können dann im übersichtlichen Display aufgerufen werden. Auch die Synchronisation mit Komoot hat im Test zuverlässig und sehr einfach funktioniert. Dazu muss man nur die beiden Konten verbinden und der Rest erfolgt automatisch.

# Klare Anweisung im Navigations-Modus - die Entfernung zum Kreisel wird numerisch und optisch angezeigt.
# Die Routenliste ist übersichtlich und einfach einzublenden.
# Auch die Infos zu allen Bergen auf der Tour werden übersichtlich dargestellt.
# So sieht die große Darstellung der Navi-Anweisung aus.
# Und so der etwas dezentere Hinweis mit freiem Blick auf alle Datenfelder.
# Auch in der Kartenansicht können weitere Datenfelder angezeigt werden - natürlich mit freier Auswahl von Anzahl und Art.

Auch wer unterwegs Änderungen vornehmen oder zu einem neuen Ziel navigieren möchte, bleibt nicht im Regen stehen. Einfach in Google Maps oder auf Apple Karten ein Ziel festlegen und per Knopfdruck an den Hammerhead Karoo senden. Der plant dann, selbstverständlich unter Berücksichtigungen der Streckenvorlieben (Asphalt, MTB oder Gravel) eine passende Route und schon kann es losgehen.

Die Navigation hat im Test sehr zuverlässig funktioniert. Die Abbiegehinweise kommen rechtzeitig und sind grafisch exzellent aufbereitet. Selbstverständlich kann man die Visualisierung in verschiedenen Größen und Formen anzeigen lassen. Auch ungeplante Änderungen oder das „Verfahren“ meistert der Karoo problemlos und berechnet in Windeseile eine angepasste Route. Dank der übersichtlichen Kartendarstellung kann man diese auch schnell prüfen und selbst entscheiden, ob es so passt oder nicht.

Konnektivität

Ich habe es weiter oben schon in Bezug auf Komoot erwähnt, der Hammerhead Karoo lässt sich sehr einfach mit anderen Online-Plattformen verbinden und synchronisiert Daten, Workouts, Routen oder KOMs dann automatisch. Neu ist eine Anbindung an die Trainingsplattformen Training Peaks und TrainerRoad mit der sich auch Workouts von Trainingsplänen synchronisieren. Mit dem anpassbaren Workout-Player lassen sich spezifische Trainings mit Intervallen grafisch aufbereitet und mit visueller und numerischer Zielführung absolvieren.

# Die Kopplung mit weiteren Geräten und Sensoren erfolgt intuitiv im Menü.
# Vernetzte Konten werden auf Wunsch automatisch synchronisiert.
# Mit der neuen Software können auch Workouts komfortabel synchronisiert und absolviert werden.

In Bezug auf die Konnektivität mit SRAM Rennrad-Schaltgruppen wie der neuen SRAM Red AXS hat sich mit der dritten Generation des Karoo ebenfalls einiges verbessert. So werden nicht nur die detaillierten Akku-Informationen jeder einzelnen Komponente angezeigt, sondern es lassen sich sogar unterwegs Funktionen der Schaltung neu programmieren. So kann man etwa die Belegung der neuen Bonus-Buttons an der SRAM Red AXS ändern und frei programmieren.

# Alle SRAM Komponenten werden übersichtlich mit Akku- oder Batterie-Ladezustand angezeigt.

Eine ähnliche Funktion ist für Shimano Schaltungen derzeit leider nicht verfügbar. Hammerhead würde das nach wie vor gerne anbieten, wurde uns auf dem Launch auf Nachfrage erklärt, aber Shimano stellt diese Funktion aktuell nicht zur Verfügung. Ebenso ist eine Synchronisation der Fahrten mit Garmin-Konten derzeit nicht möglich. Das liege jedoch auch hier an einer Entscheidung von Garmin, und es betrifft nicht nur Hammerhead, sondern auch andere Hersteller von Radcomputern. Hier möchten sich einige Unternehmen wohl von den Mitbewerbern abschotten.

# Mit dem großen und sehr scharfen Display hat man alle Daten jederzeit im Blick.

Fazit – Hammerhead Karoo

Der Hammerhead Karoo in dritter Generation ist ein Radcomputer der absoluten Spitzenklasse. Diesen Satz habe ich schon in der Einletung verwendet und ich kann ihn nach über 1.000 km mit dem neuen Karoo auch unterschreiben. Der Karoo erinnert vom Display und von der Bedienung an ein modernes Smartphone und setzt damit ein klares Statement. Die Funktionsvielfalt, die problemlose Bedienung und die herausragende Ablesbarkeit des farben- und detailreichen Displays sind sehr überzeugende Kaufargumente. Da geht sogar der Preis von knapp 500 Euro in Ordnung.

Pro / Contra

Pro

  • Überragendes Display
  • Hohe Rechenpower
  • Großer Speicher
  • Einfache Bedienung

Contra

  • Nichts
# SRAM Angriff auf Garmin und Co.

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Weitere kurze Tests aus der Serie Ausprobiert findest du auf dieser Übersichtsseite. Wenn du ein Produkt für einen ersten Test vorschlagen möchtest, schreibe uns einfach hier eine Nachricht!

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Text: Harald Englert / Fotos: Harald Englert, SRAM, Patrick Sturm
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