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Woher kommt das "Poltern" beim Fahren?

AW: Woher kommt das "Poltern" beim Fahren?

Hallo Leute,

ich habe da ein Problem, das ich nicht in den Griff kriege:

Bei meiner neu aufgebauten Gazelle poltert, klopft, knackt was. Nicht immer, aber immer wieder und in ganz unterschiedlicher Art. Manchmal rythmisch bei jeder Umdrehung, manchmal Doppel"schlag". Es ist weg, wenn ich zu kurbeln aufhöre und verschwindet kurzzeitig, wenn ich rückwärts und dann wieder normal kurble und ist unter Last (manchmal) lauter.

Zuerst hatte ich die 9fach Kette auf 8 fach Schraubkranz im Verdacht, dass sie mit den Zahnbreiten Probleme hat oder zwischen den geringfügig taumelnden Ritzeln hinten anschlägt oder das Kettenschloß (Sram) touchiert.
Neue 8fach Kette auf neuen 8fach Schraubkranz, Kette sauber vernietet - war's nicht, auch nicht vorne am Umwerfer.
Dann dachte ich die Kurbelarme, die gearbeitet haben. - War's nicht.
Dann die Kugeln im Tretlager - war's nicht.

Dann hat mein Monteur im Laden gesagt, es könne die Satttelstütze sein, die müsse man fetten. Gemacht. Besser, aber nicht gut. Jetzt fette ich noch die Sattelklemmung. Aber es ist auch leise da, wenn ich aus dem Sattel gehe.

Kettenradverschraubung, Führungsröllchen oder Pedale?

Ganz offensichtlich gibt es hier verschiedene Lärm-Quellen.
Fällt euch noch was ein, was ich übersehen habe?

Übrigens, das hatte ich noch nie an einem meiner vielen Selbstaufbauten.

Hat schon mal jemand mit solchen Problemen (erfolgreich) gekämpft?

Beim Gekreuzigten von Nazareth, das hatte ich überlesen, bevor ich Dir zuletzt antwortete.

Es ist keine gute Idee, Lagerfett (und dies war hier gewiß mit "Fett" gemeint) auf Sattelstützen oder in Sattelstützklemmen zu geben, denn Lagerfett ist hochdruckfest, ist also bei der Anwendung in Kugellagern dazu bestimmt, die Friktion zwischen den Lagerteilen herabzusetzen. Bei der Klemmung einer Sattelstütze kommt es aber darauf an, mit möglichst geringem Anzugsmoment eine hohe Friktion zwischen Sattelstütze und deren Klemmung zu erreichen. Lagerfett in Sattelstützklemmen ist im Sinne des Zustandekommens einer zuverlässigen Klemmung mit wenig Anzugsmoment kontraproduktiv und führt dazu, daß im Falle einer kritischen Klemmung, also eines geringfügig zu kleinen Sattelstützdurchmessers (1 Zehntel), die Sattelstützklemme so stark angezogen werden muß, daß entweder die Klemmung verbiegt, was häufig geschieht, oder das Gewinde der Schraube abgekämmt wird. Hinzu kommt, daß Lagerfett, so es sich nicht um eines der teuren, synthetischen Fette handelt, zum Verharzen neigt und so dazu führt, daß die Sattelstütze nach einiger Zeit (Jahren) festsitzen kann, also genau das eingetreten ist, was man vermeiden wollte.

Das, wovor man Sattelstützen sowie Vorbauten bewahren möchte, nämlich Kontaktkorrosion, wird auch von Vaseline geleistet, diese hat jedoch den Vorteil, nicht zu verharzen (also "festzumodern") und darüberhinaus nicht hochdruckfest zu sein, also ein Zustandekommen einer sicheren Friktion ohne unnötig großes Anzugsmoment nicht zu behindern. Alternativ kann in Fällen einer besonders kritischen Klemmungen eine friktionserhöhende Montagepaste verwendet werden, diese ist jedoch in den meisten Fällen unnötig. Warnung: Montagepaste gehört nicht in Kugellager (ich selbst habe in einem Fahrradladen erlebt, daß einem Kunde auf die Frage, ob er mit der Dynamics-Paste auch seine Naben fetten könnte, gesagt würde, dies würde "zur Not auch gehen")!

Vaseline ist nicht ohne Grund als der "Freud in allen Lebenslagen" bekannt und kann getrost auf alle phallischen Objekte aufgetragen werden. Vaseline, technische oder die "nach Arzneibuch" gibt es entweder im Baumarkt oder im Drogeriemarkt für etwa 1 Euro die Dose.
 
AW: Woher kommt das "Poltern" beim Fahren?

Hallo flammberg,

vielen Dank für diesen Hinweis. Ich werde sofort Vaseline - gibt es bei mir im Haus in mehreren Dosen, sogar in der Werkstatt - hinschmieren. Im Übrigen war es nicht die Sattelstütze.

Zum Chrom im anderen Kotter - thread habe ich mich geäußert, auch zu deinen Ausführungen.

Aber nochmals zum Poltern meiner 7 fach Schraubkränze:

Ich habe 3 Kränze mit Motorenöl getränkt. Es ist besser, aber immer wieder ist das Knacken, Poltern, Klacken ... wieder da. Es verschwindet manchmal, wenn ich ein paar Umdrehungen rückwärt kurble - wie gesagt.
Es scheinen nicht die Klinken zu sein, die den Krach machen. Was es ist, werde ich noch rauskriegen.

Aber hier nun nochmals die Frage:
7 fach Schraub - was gibt es da ausser SunRace oder Ventura (besseres)?

6 und 5 fach Regina Schraub-Kränze habe ich mehrere. Wäre auch ok, aber ich habe nun mal 7fach gerasterte Schalthebel und will nicht einen oder zwei Stufen lahmlegen oder auf friction stellen.

Das alles ist ja nur ein Vorspiel des eigentlichen Problems:
Original wäre 8 fach auf meinem speziellen Suntour Superbe Pro Rotor angesagt. Das habe ich bewerkstelligt: NOS Naben + Wolber Gentleman GTA und einen Zahkranz 13 - 23. Aber: Da habe ich (noch) keine Suntour Unterrohrschalthebel 8 fach.

Wenn es original (8fach Suntour) nicht geht, weiß ich mir dann schon zu helfen: Dura Ace o.ä. 8fach Steckkranz in einem anderen LRS. Aber dann hätte ich ja den Suntour/Wolber LRS nahezu vergeblich aufgebaut. Und Komponentenmix ist bei mir nur im Notfall drin. Andere denken da anders - ich weiß.

Also - wenn jemand weiß, wer Unterrohrschalthebel und / oder Suntour Superbe pro Zahnkranz (8fach 13 - 26/27) abgibt und mich als Käufer empfehlen kann, der soll das gute Werk tun.
Ich melde mich spätestens, wenn ich den Grund für das Klacken in den 7fach Kränzen gefunden habe.

Mal sehen - wenn es kein Problem mehr gäbe ... das wäre vermutlich auch nicht ganz gut für mich.
Jetzt stelle ich erstmal das Klacken ab. Und dann der Rest ....
 
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