Anstiege pro Woche sind ja immer auf Dein Ausgangsniveau bezogen relativ. Wenn man den vorhergegangenen Jahrespeak kennt, dann ist es leichter weil man den Trainingsumfang kennt, den man verkraftet.
Manche lassen in der Übergangsphase die CTL stark absinken und steigern dann im Frühjahr sehr schnell. andere trainieren konstanter. Ich vertrage Konstanz besser also lasse ich weniger absinken und steigere moderater in CTL Bereichen zwischen 70 und 100 im Jahresverlauf. Dabei wechle ich aber die Methoden und Intensitäten was mir noch wichtiger erscheint als das TSS Konzept.
Master Fahrer haben oft eine Ziel CTL von 100 bis 110.
http://home.trainingpeaks.com/blog/article/how-to-plan-your-season-with-training-stress-score
Triathleten der hohen Kategorien oder Marathonfahrer haben höhere Ziele.
Es ist entscheidend, was man sich für ein Ziel setzt und wie man darauf in den letzten Jahren hingearbeitet hat. Am besten sind langsame TSS Anstiege pro Woche zu verkraften. Eine Tabelle gibt es auch in diesem Artikel (siehe oben).
Trainingslager führen zu schnellen sprunghaften Anstiegen, und können auch verkraftet werden wenn die nachfolgende Zeit entsprechend gut ausgeruht wird.
Als Masters ziele ich auf 100 bis 110 im März. Möchte aber schon ab Januar diesen Wert halten und werde die Methoden auch dann langsam wechseln. Dann müsste ich jetzt im Moment zwischen 12 und 18 Std. in den Belastungswochen (3 ansteigende Wochen) trainieren mit 580 bis zu 840 TSS. Kann also mit Anstiegen bis 8 pro Woche gut fahren (bei drei Belastungs- und einer Pausenwoche im Wechsel). Die letzte Woche wird dann anstrengender und dann gehts in eine Regenerationswoche. Der 2. "4 Wochen Block" wird dann etwas umfangreicher aber jeweils mit Anstiegen nicht höher als 8 TSS/W.
Lange Fahrten sind dankbarer als kurze intensive Einheiten. Das entspricht aber auch meinem Ziel die Grundlagen zu legen und mich auf die intensiveren Phasen vorzubereiten.
Ab Januar muss ich langsam mehr Intervalle einbauen und entsprechend überlegen wie hoch die CTL wirklich in den Wettkampfwochen bleiben soll. Nach den Wettkämpfen kommt jeweils Ausruhen und tapern für das nächste Wochende. Da kann man teilweise die Umfänge nicht mehr fahren sondern muss mehr ausruhen. Bei weiterer Steigerung ginge bei mir neben dem Intervalltraining nur noch ein ganz extensives Kompensationstraining und Einheiten mit L2 über 2 h.
Vor wichtigen Wettkämpfen würde die CTL immer etwas abfallen.
Ansonsten könnte ich die Intervalleinheiten nicht mehr richtig verkraften oder die Wettkämpfe nicht frisch fahren.
Anders ist das bei Marathonfahrern, die viel trainieren wollen und können. Deren CTL liegt womöglich um die 150 und höher.
Es gibt da auch konkrete Gegenentwürfe (z.B. überhaupt kein Tapering sondern Vollstoff in die Wettkampfwoche) die erfolgreich sind. Die Leute fahren sowieso sehr große Umfänge und müssen praktisch den Diesel immer anhaben. Es gibt also mehrere Wege.
Ich halte das Konzept für brauchbar wenn man die Trainingsziele nicht nach möglichst hoher CTL sondern an den konditionellen Fähigkeiten und Wettkampferfordernissen orientiert. Und offensichtliche Trainingsfehler vermeidet. Hier mal ein Beispiel für Oktober/November Base 1 /(4 Wochen) 3. Woche war mit 840TSS.