Ich muß ehrlich einräumen, als ich grade den Artikel auf radsport-news.com gelesen hatte, war mein erster Impuls auch, zu sagen, daß die UCI mal eher vor der eigenen Türe "kehren" soll, als mit solchen Regeln zu kommen, die ja offensichtlich schon lange geduldet werden.
Aus einer langen Duldung ergibt sich ein Gewohnheitsrecht, was man eigentlich nicht so einfach wegdiskutieren kann. Andererseits, wenn ich dann den Ausführungen von
@pjotr folge und auch dem Artikel, in dem klar steht, daß die super-tuck-Position im Grunde schon immer nicht gestattet war, weil man einen Punkt auf dem Rad berührt (Oberrohr), den man nicht berühren darf, sieht die Sache schon wieder anders aus.
Und daß in einer solchen Position das Handling auch für einen Profi gefährlicher ist, muß auch nicht erklärt werden, das ist offensichtlich.
Insofern sind die neuen Regelungen sicher nicht von der Hand zu weisen. Und wenn man dann, wenn man die Gelegenheit hätte, sich nicht äußert, weil man
a) keine Lust hat oder
b) keine Zeit hat zu kommen, dann braucht man sich im Nachhinein oder auch vorher nicht zu beschweren. Auch DAS ist unstrittig. Das gilt selbst dann, wenn man die CPA nicht so besonders mag (als Fahrer), weil man diese Institution als einen zahnlosen Tiger betrachtet. Doch auch ein zahnloser Tiger kann Gewicht bekommen, wenn man nicht nachläßt, ihn zu "befeuern".
In bezug auf die bequeme Haltung, wenn die Oberarme auf den Lenker gelegt werden, erlaube ich mir kein Urteil. Weil ich es eben nicht beurteilen kann, inwieweit eine solche Haltung - möglicherweise - die Sicherheit im Peloton beeinträchtigen kann.
Ich weiß, daß es im Peloton nicht gerne gesehen wird, ja sogar verpönt ist, in Oberlenker-Haltung zu fahren. Die Profis haben also mindestens immer ihre Hände an den Bremsen, um ggfs. schnell reagieren zu können. Liegen die Arme zum Abstützen auf dem Lenker, ist die Reaktionszeit sicher auch länger, als bei der bevorzugten Haltung, und das kann natürlich auch gefährlich werden.
Wenn diese Haltung aber, so wie
@pjotr es beschrieben hat, nur "vorne" im Feld angewendet wird, und nicht im Feld selbst, sehe ich das auch als wenig problematisch an.
Wichtig ist natürlich auch, daß Rennstrecken entzerrt werden, v. a. was diese Sperrgitter bei Sprints angeht, und was mir auch oft sauer aufstößt sind die Überholmanöver bei den Touren, wenn Autos und Motorräder en masse die Fahrer manchmal kamikazemäßig überholen. Daß da nicht mehr passiert, ist wohl vor allem dem Können der Profis zu verdanken. Aber ich finde, DAS muß auch nicht sein, sondern sollte besser reglementiert werden, ein weit größerer Abstand wäre ein Anfang. Und wenn die Straße das nicht hergibt, dann kann man eben nicht überholen.
Just my 2 cents....
CYJU