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Touring, Randonneur oder doch klassischer Renner?

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Gelöschtes Mitglied 97586

Hallo,

ich bin gerade etwas verloren bei der Radsuche und hoffe, ihr könnt mir da ein wenig weiterhelfen und den Blick klären. 😉 Mein Problem ist folgendes: Ich suche etwas für unterschiedliche Einsatzgebiete, die sich mit meinem schmalen Geldbeutel (Student) schwer vereinbaren lassen.

Ich fahre in der Woche mehrere spritzige und eher kurze Trainingsrunden (immer so 1-3 Stunden) auf Asphalt. Da würde ein klassisches RR ja perfekt passen. Allerdings würde ich im Sommer auch gerne mit dem Rad auf Reisen gehen, das ist schon seit längerem mein großer Traum und das endlich mal umzusetzen, wäre echt genial. Allerdings könnte sich das mit einem RR recht schwierig gestalten: Davor hatte ich nämlich ein Gravel Bike mit ziemlich sportlicher Geo und habe bei Tagestouren schon mal recht schnell Rückenschmerzen bekommen.

Jetzt ist die große Frage, ob ich mit einem richtigen RR glücklich werde, oder ob es sich beim Reisen als Fehlkauf entpuppen könnte. Irgendwie fühlt sich beides wie ein schlechter Kompromiss an. Entweder beim Haupteinsatzzweck, dem Training, auf den Spaß und das RR-Feeling verzichten, oder im Sommer dann mit Schmerzen im Sattel sitzen... Ich will auch nicht um die Welt reisen oder regelmäßig Urlaub machen, aber ein paar Mehrtagestouren wären schon super.

Aktuell habe ich ein Fuji Roubaix von 2019 mit 105er Ausstattung für 600 € oder ein Bulls 600 mit Ultegra aus den frühen 2000ern für >300 € in Aussicht. Ich kann leider nur auf gebrauchte Räder setzen, da mein Budget so zwischen 300 und max. 800 € liegt und durch den Saisonbeginn und Corona herrscht gerade echt ein kampfähnlicher Zustand auf Kleinanzeigen und co. Zu welcher Art von Rad würdet ihr mir raten und habt ihr vielleicht Tipps, wo ich schnell fündig werde?

P.S. Denkt ihr, man kann das mit den Rückenschmerzen vielleicht auch mit Rumpftraining in den Griff bekommen? Ich bin eigentlich relativ trainiert, aber spezifisches Training fürs RR-Fahren habe ich noch nie gemacht.
 
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Ich kann dir bei deinem aktuellen Radproblem nicht helfen - aber wahrscheinlich bei deinem Studienerfolg und zukünftigen Käufen.
'>' 300 kann auch 1.000 oder 10.000 bedeuten, macht also keinen Sinn. Wenn du meinst, dass das Rad für einen kleineren Betrag als Euro 300 zu bekommen wäre, dann muss es '<' heißen. Das in einer schriftlichen Arbeit zu verwechseln, könnte deinen Erfolg vereiteln und du könntest dir nie ein oder besser zwei richtig gute Fahrräder kaufen. Irgendetwas läuft im Mathematikunterricht in der Schule falsch, da dieser Fehler extrem oft gemacht wird.
 
mit einem RR kann man auch sehr gut Radreisen machen, zB. mit Gepäck in der sog. 'Arschrakete', Übernachtungen in Pensionen, etc., die Anforderung von 'spritzigen u. schnellen Trainingsrunden auf Asphalt' spricht für mich für ein RR. Gravel würde ich eher nehmen, wenn unbefestigte Wege, Schlechtwetter oder Mitnahme von Zelt gewünscht wären. Randonneur wenn sehr viel Langstrecke gefahren werden soll....
 
Ich kann dir bei deinem aktuellen Radproblem nicht helfen - aber wahrscheinlich bei deinem Studienerfolg und zukünftigen Käufen.
'>' 300 kann auch 1.000 oder 10.000 bedeuten, macht also keinen Sinn. Wenn du meinst, dass das Rad für einen kleineren Betrag als Euro 300 zu bekommen wäre, dann muss es '<' heißen.

Vielen Dank für den Hinweis! Habe mich tatsächlich schon beim Verfassen des Beitrages gefragt, ob das so korrekt ist. 😁

mit einem RR kann man auch sehr gut Radreisen machen, zB. mit Gepäck in der sog. 'Arschrakete', Übernachtungen in Pensionen, etc., die Anforderung von 'spritzigen u. schnellen Trainingsrunden auf Asphalt' spricht für mich für ein RR.

Das klingt sinnig, vielen Dank. :) Ich bin heute tatsächlich beide mal probegefahren und ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so wirklich weiter... Das Bulls war mir bezogen auf die Sitzposition viel zu aggressiv, das Fuji schon eher vertraut, aber auch nochmal deutlich sportlicher als mein ehemaliges Gravel Bike. Und da mein Rücken selbst auf dem bei längeren Touren Probleme gemacht hat, befürchte ich, das würde hier sogar noch früher auftreten.

Mal ganz blöd gefragt, aber könnte ich mir nicht auf eBay einen billigen Randonneur / Endurance Rahmen schießen und dann einfach die ganzen Ultegra-Komponenten von dem Bulls-Rad dort anbringen? Oder besteht dann die Gefahr, dass etwas nicht kompatibel ist?
 
Mal ganz blöd gefragt, aber könnte ich mir nicht auf eBay einen billigen Randonneur / Endurance Rahmen schießen und dann einfach die ganzen Ultegra-Komponenten von dem Bulls-Rad dort anbringen? Oder besteht dann die Gefahr, dass etwas nicht kompatibel ist?
im Prinzip könntest du die Komponenten schon umbauen, bei gleichem Bremssystem und auf gleiches Innenlager würde ich auch achten (damit du nicht eine neue Kurbel brauchst), allerdings wenn das Bulls aus Anfang der 2000er Jahre ist, stellt sich auch die Frage nach dem Verschleiss. Eventuell wäre es sinnvoller bei den günstigen Neurädern zu suchen, zB. die Triban Serie von Decathlon, Ausstattung ist zwar nicht wahnsinnig toll, aber sollte absolut ausreichend sein, und die Geometrie ist recht komfortabel.
 
Eventuell wäre es sinnvoller bei den günstigen Neurädern zu suchen, zB. die Triban Serie von Decathlon, Ausstattung ist zwar nicht wahnsinnig toll, aber sollte absolut ausreichend sein, und die Geometrie ist recht komfortabel.

Das hatte ich tatsächlich mal im Auge, aber 850 € wäre dann doch wieder ein bisschen über meinem Budget und alles darunter ist ausstattungstechnisch echt mäh. 😁

Aktuell hätte ich via eBay noch ein Bulls Harrier 2 in Aussicht, das ausstattungstechnisch genau gleichwertig zum Fuji ausfällt und auch preislich genau gleich angesetzt ist. Hat hier vielleicht jemand Infos zur Geometrie vom Harrier 2?
 
findet man alles im www ;), der Rahmen baut hoch (aufrechte Sitzposition) aber nicht besonders kurz.
https://www.bulls.de/de-de/produkt/bulls-harrier2-diamant?FARB=FARB_00000088&RHOE=RHOE_47

Ah super, vielen Dank 😊 Also das wäre dann vermutlich schon etwas angenehmer für meinen Rücken als das Fuji und auch eher für längere Touren bis hin zu Urlaubsfahrten geeignet oder? Oder ist der Unterschied dann nur marginal, wenn du sagst, der Rahmen sei doch relativ lang? Bzw. wie stark unterscheiden sich Endurance und klassisches Race im Allgemeinen? Habe um 20 Uhr die Besichtigung, aber eine kurze Probefahrt sagt natürlich wenig über mögliche Rückenprobleme bei Langstrecken aus.
 
Bzw. wie stark unterscheiden sich Endurance und klassisches Race im Allgemeinen?
das muss man sich von Fall zu Fall ansehen, Oberrohrlänge, Stack u. Reach vergleichen, da es sowohl bei Endurance-Geos als auch bei Race-Geos Unterschiede gibt. Das Fuji hat eine recht sportliche Geometrie, je nach Rahmengröße (habe jetzt bei den mittleren geschaut) wird beim Harrier der Lenker um die 3 cm höher sein (vergleiche den Stack), wenn die 3 cm weniger Überhöhung deinem Rücken gut tut, dann wäre es der richtige Weg. Vorausgesetzt Spacer u. Vorbauwinkel sind gleich.
 
Das Fuji hat eine recht sportliche Geometrie, je nach Rahmengröße (habe jetzt bei den mittleren geschaut) wird beim Harrier der Lenker um die 3 cm höher sein (vergleiche den Stack), wenn die 3 cm weniger Überhöhung deinem Rücken gut tut, dann wäre es der richtige Weg. Vorausgesetzt Spacer u. Vorbauwinkel sind gleich.

So, kurzes Update: Bin inzwischen auch mal das Bulls probegefahren und muss sagen, dass es sich von der Sitzposition im Vergleich zum Fuji nicht viel gibt. Könnte aber auch am Vorbau liegen, der war nämlich jeweils umgekehrt montiert.

Habe jetzt letztendlich bei beiden zugeschlagen, um nochmal ein wenig mit dem Vorbau zu experimentieren und nach ein paar Ausfahrten zu entscheiden, welche Geo mir besser passt. 😁 Danach landet dann eins der beiden wieder auf Kleinanzeigen, konnte nämlich auch bei beiden einen ziemlichen Schnapper machen. :)

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe - melde mich hier nochmal mit einem Update!
 
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Habe jetzt nochmal ein wenig Recherche zu den beiden Bikes betrieben:

Ausstattungstechnisch geben die beiden sich nicht viel - beides 2018er Modell mit Shimano 105 Schaltung (2 x 11) und Felgenbremsen, das Fuji 52/36 und das Bulls 50/34 Übersetzung, Fuji mit Oval Concepts 327 Laufrädern und Bulls leider mit Shimano WH-RS010

Ach und das Fuji hat ca. 1.500 KM runter, das Bulls maximal 200.. 😁

Nun zum eigentlichen Thema, der Geometrie:

Beim Bulls / Fuji (beide RH58): Stack 621 / 579; Reach 404 / 403; StR 1,57 / 1,44; Top Tube 600 / 580

Meine Eckdaten:

1,92 m groß und eine Innenbeinlänge von ca. 89 cm

Somit sollte mir das Bulls ja eigentlich in jeglicher Hinsicht besser passen, wenn ich eher was komfortables suche und auch mit der Oberrohrlänge einem Sitzriesen wie mir entgegenkommen, oder?
 
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Hallo,



P.S. Denkt ihr, man kann das mit den Rückenschmerzen vielleicht auch mit Rumpftraining in den Griff bekommen? Ich bin eigentlich relativ trainiert, aber spezifisches Training fürs RR-Fahren habe ich noch nie gemacht.
Rückenschmerzen in deinem Alter deuten auf eine nicht passende Geometrie des Rades hin. Man kann sehr gut auch lange Touren mit ausgeprägter Sattelüberhöhung fahren (die Grenze ist da eher der Nacken), aber das Rad darf nicht zu lang sein. Ferner muss das Gewicht des Oberkörpers beim RR von den Rumpfmuskeln getragen werden und auf den Armen und entsprechend den Händen sollte nur eine minimale Last anliegen. Dafür brauchst du zum einen eine ausgeprägte Sattelüberhöhung (sonst kommen Rumpfmuskeln gar nicht erst ins Spiel), zum anderen solltest du ein paar Mal in der Woche ein kurzes Bauchmuskeltraining machen. Ich bin mit 58 J. und Fehlen jeglicher Gelenkigkeit (ich komme bei der Rumpfbeuge mit ausgestreckten Armen nicht annähernd an den Fußboden) problemlos - was den Rücken angeht - Mallorca 312 gefahren.
 
Rückenschmerzen in deinem Alter deuten auf eine nicht passende Geometrie des Rades hin. Man kann sehr gut auch lange Touren mit ausgeprägter Sattelüberhöhung fahren (die Grenze ist da eher der Nacken), aber das Rad darf nicht zu lang sein. Ferner muss das Gewicht des Oberkörpers beim RR von den Rumpfmuskeln getragen werden und auf den Armen und entsprechend den Händen sollte nur eine minimale Last anliegen.

Hey und erst mal vielen Dank für deine Antwort. 😁 Ich befürchte, es liegt mehr an mir als an der Rahmengröße. Ich habe eine leichte Skoliose, die laut Ärztin medizinisch nicht bedenklich ist, aber mein Rücken war und ist schon immer etwas anfälliger und ich bin mit ca. 100 KG auch nicht unbedingt ein Leichtgewicht. 😅

Dafür brauchst du zum einen eine ausgeprägte Sattelüberhöhung (sonst kommen Rumpfmuskeln gar nicht erst ins Spiel), zum anderen solltest du ein paar Mal in der Woche ein kurzes Bauchmuskeltraining machen.

Gibt es da spezielle Übungen fürs Radfahren, die besonders empfehlenswert sind? Normale Kraftübungen mache ich seit ca. 2 Jahren im Rahmen von Kraftsport im Gym, inzwischen Homegym.

Habe jetzt auch mal ein kurzes Bild mit der Sitzhaltung auf beiden Rädern angefertigt. Beim Bulls ist die Höhe Boden - Steuerrohr ca. 4 cm länger, wird aber aktuell noch durch den wohlwollenden Vorbau vom Fuji ausgeglichen.


Sitzwinkel.png


Rein fahrtechnisch ist das Bulls sehr laufruhig bis träge und fährt sich wirklich eher wie ein Zug, der starr den Gleisen folgt. Das Fuji ist agiler und fühlt sich sportlicher und spaßiger an.

Was sagt ihr?
 
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