AW: Tipps Pflege/Konservierung für Regen und Kälte
Ich sprühe beim Neuaufbau von Alltagsrädern immer Unterbodenwachs in den Rahmen - ob es wirklich hilft, kann ich nicht sagen (manche meinen, dass es langfristig nicht gut sei, da alle lösemittelbasierten Schichten zu Rissen neigen), und ob man damit überall hinkommt, ist ohne Endoskop auch nicht zu klären. Aber ich denke, dass so eine minimale Wachsschicht auf nacktem Stahl schon ganz gut ist.
Das Ölen aller Gewinde beim Zusammenbau versteht sich wahrscheinlich sowieso von selbst, denke ich, ebenso wie die Verwendung von Edelstahlschrauben, so weit möglich.
Pflege: Ich sprühe ich mein Alltagsrad nur mit klarem Wasser aus einer Pump-"Giftspritze" (in der nie Gift war) ab, und wische es anschließend trocken; Chromteile (bei meinem Alltagsrad der Lenker und der Kettenschutz) werden gelegentlich mit einem öligen Lappen abgewischt, wenn ich gerade die Kette nachöle. Das sorgfältige Abwischen der Bremsflanken (ist eine lästige Arbeit, aber es) bringt viel, um den Felgenabrieb zu
bremsen und Bremsengequietsche zu vermeiden. Aluteile poliere ich von Zeit zu Zeit nach, die leiden ja im Winter immer heftig.
Wichtig scheint mir zu sein, ein Rad im Winter möglichst immer im gleichen "Temperaturbereich" zu lassen, um die Entstehung von Kondenswasser zu verhindern. Ich würde ein Rad inzwischen bei Kälte immer eher draußen lassen und es nicht über Nacht in einen wärmeren Keller stellen, weil beim Übergang von Warm zu Kalt immer Wasser auskondensiert (vor allem im Rahmen), was natürlich das Rosten fördert. In diesem Kontext sind übrigens Kerzensattelstützen eine gute Sache, weil die oben offen sind und via "Kamineffekt" eine gute
Entlüftung des Rahmens ermöglichen. Patentsattelstützen sollte man vielleicht gelegentlich an warmen und trockenen Tagen mal herausziehen, um den Rahmen "ablüften" zu lassen (und natürlich, um die Stütze neu zu fetten, damit sie nicht festgammelt).
Man kann natürlich durchaus - wie Stalky das angedeutet hat - auf die "Öl-(bzw. Fett-)Dreck-Methode" setzen, wenn man regelmäßig "nachölt" und mit einem versifften Rad leben (und fahren) mag - ist definitiv ein super Diebstahlsschutz, aber man hat meistens dann doch irgendwie schwarze Schmiere an den Klamotten ...
Bei verchromten Stahlnaben habe ich früher immer eine "Bahn" Öl über die Längsachse gezogen, das hat sich dann gleichmäßig verteilt und schön den Dreck angezogen - als Rostschutz hat das gut funktioniert, aber ansonsten ...
Und letztlich muss man sich wohl auch einfach damit abfinden, dass ein Alltagsrad im Gebrauch immer einem deutlichen Verschleiß unterliegt, auch durch Feuchtigkeit und Korrosion.