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Fahrrad-Unfälle mit Personenschaden weiter hoch - Statistik 2019

Cologne-Racer

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Polizeilich erfasste Fahrrad-Unfälle mit Personenschaden 2019

Anzahl Unfälle 87.253

Verunglückte Radfahrer 87.342
-davon innerorts 78.395
Getötete Radfahrer 445
Schwerverletzte 15.176
-davon innerorts 12.386
Leichtverletzte 71.721


Beteiligte (Auswahl) / dabei getötete Radfahrer
Alleinunfälle 19.587 /135
PKW 48.232 /172
LKW/Güterkraftverkehr 2.958 /74
Fahrrad 6 280 /8
Fußgänger 4.261 /4

Hauptschuld bei Beteiligung mit:
PKW = zu 76,6% PKW
LKW/GKV = zu 81,2% LKW/GKV
Fußgänger = zu 59,5% Radfahrer


Lesebeispiel:
In 2019 verunglückten bei 87.253 Unfällen 87.342 Radfahrer, davon innerorts 78.395. Mit PKW-Beteiligung wurden dabei 172 Radfahrer getötet. Bei LKW/Güterkraftverkehrsunfällen betrug die Hauptschuld zu 81,2% beim LKW/Güterkraftverkehr ("beim Abbiegen übersehen").


Quelle:
Kraftrad- und Fahrradunfälle im Straßenverkehr 2019
Statistisches Bundesamt (Destatis), Juli 2020

-aber alles ohne Gewähr-
 

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Re: Fahrrad-Unfälle mit Personenschaden weiter hoch - Statistik 2019
Nicht schön!

Eine Frage dazu: Lese ich das richtig, dass fast ein Drittel der getöten Radfahrer ohne Fremdverschulden ums Leben kam? Sind das Menschen, die sich zu schnell Passstraßen oder Downhillstrecken hinunterstürzen? Oder wo liegen die Risiken selbstverschuldeter Unfälle?

Noch eine Frage: Kann man das irgendwo ins Verhältnis zur Fahrleistung setzen? Die Zahlen suggerieren ja, dass außerorts, also z. B. auf Landstraßen, relativ wenig passiert. Ist dort das Risiko für den einzelnen wirklich geringer, oder sind dort einfach weniger Radfahrer unterwegs?

(Möchte einfach Schlussfolgerungen für mein Verhalten bzw. meine Risikoeinschätzung aus den dramatischen Zahlen ziehen)
 
Beteiligte (Auswahl) / dabei getötete Radfahrer
Alleinunfälle 19.587 /135
Mir fällt vor allem diese Zahl auf und besonders die Zahl der Menschen die dabei zu Tode kommen. Ich habe jetzt nicht mit Vor-Jahres-Zahlen verglichen, aber man hört ja schon länger, dass es mit der wachsenden Zahl von Pedelec-Nutzern zusammenhängt.
Was mir mal aufgefallen ist. Ich habe in den letzten zwei Jahren drei Damen stürzen sehen zwei mit e-bikes und eine mit normalem Damenrad. Dann noch eine Frau die auf einem E-bike fast gestürtz wäre, erst vor kurzem.
Und dann wurde ich erst vor ca. zwei Wochen, von meiner Nachbarin runter gerufen, weil direkt vor dem Haus ein älterer Herr sich mit seinem E-Bike hingelegt hatte.
Lange Rede...also was mir aufgefallen ist, das waren alles Damenräder mit Tiefeinstieg, auf denen man ziemlich aufrecht sitzt und die Stürze, die ich selber gesehen habe, bei denen ist das Vorderrad beim Bremsen weggerutscht. Und durch das etwas schnellere Tempo, aber meinem Eindruck nach auch durch das hohe Gewicht, klatschen die Leute beim Sturz ganz schön hart auf den Boden, obwohl das Tempo gar nicht soooo schnell ist. Einfach durch die kinetische Energie des schweren Rades.
Vielleicht kann das ja noch eine intelligentere Person, als ich es bin besser erklären. :D

EDIT:
@dilettant wie ich schrieb, ich denke, vieles davon sind E-bike-Unfälle, ohne das ich dafür jetzt aber belegbare Zahlen raussuchen kann.
 
Von ca. 19'587 alleinverunfallten sind 135 gestorben. Das sind also weniger als 1%.
Über die Gründe wird nichts gesagt.
Aber neben Passtrassen kann man auch einfach blöd mit dem Kopf wo gegen schlagen usw.
 

Interessant zu sehen wo die Unfälle bei mir im Umkreis passiert sind. Das amüsante, dort wo ich es für Gefährlich halte und mir schon häufiger was "fast" passiert wäre, ist kein Unfall gemeldet. Daraufhin hab ich mich für andere Routen entschieden (Zu vielen Touris im Sommer mit Fahrrad und noch Auto Verkehr)
Dort wo ich es für Sicherer halte sind die Unfälle passiert.
Gibt ein schon etwas zu Denken.
 
...
Was mir mal aufgefallen ist. Ich habe in den letzten zwei Jahren drei Damen stürzen sehen zwei mit e-bikes und eine mit normalem Damenrad. Dann noch eine Frau die auf einem E-bike fast gestürtz wäre, erst vor kurzem.
Und dann wurde ich erst vor ca. zwei Wochen, von meiner Nachbarin runter gerufen, weil direkt vor dem Haus ein älterer Herr sich mit seinem E-Bike hingelegt hatte.
Lange Rede...also was mir aufgefallen ist, das waren alles Damenräder mit Tiefeinstieg, auf denen man ziemlich aufrecht sitzt und die Stürze, die ich selber gesehen habe, bei denen ist das Vorderrad beim Bremsen weggerutscht. Und durch das etwas schnellere Tempo, aber meinem Eindruck nach auch durch das hohe Gewicht, klatschen die Leute beim Sturz ganz schön hart auf den Boden, obwohl das Tempo gar nicht soooo schnell ist. Einfach durch die kinetische Energie des schweren Rades.
Vielleicht kann das ja noch eine intelligentere Person, als ich es bin besser erklären. :D

EDIT:
@dilettant wie ich schrieb, ich denke, vieles davon sind E-bike-Unfälle, ohne das ich dafür jetzt aber belegbare Zahlen raussuchen kann.

Mit zunehmendem Alter lassen die Reflexe bis auf Null nach. Es passiert immer wieder, dass Ü70-jährige schon zu Fuss ins Stolpern kommen und ohne Abstützen direkt aufs Gesicht fallen. Kostet immer mindestens einen Zahn. Ein E-Bike mit „guten“ Scheibenbremsen ist für alte Menschen nicht zu kontrollieren, wenn man vor Schreck in die Eisen geht. Ein Trekkingrad auch nicht, aber damit fährt ja auch keiner dieser Leute 26 Km/h.

Ich finde die Zahlen etwas unübersichtlich und hab sie nur kurz überflogen. Möchte aber mein Standard-Statement mal wieder unterbringen; mich wundert, dass in Berlin nicht jeden Tag 100 Radfahrer zu Tode kommen und zwar nicht, weil sie von Autofahrern „übersehen“ werden.
Und ja, ich fahre auch Rad hier, aber Auto auch.

Grüße
 
Da wäre es noch interessant, wann es häufiger rappelt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Autofahrer vormittags und mittags überwiegend entspannter sind, anders dagegen im Berufsverkehr (da scheinen etliche aus dem Bett ins Auto zu steigen), die fahren gerne mal knapp vorbei, oder im Feierabendverkehr (schlechten Tag gehabt und als Prellbock dienen dann Radfahrer). Ein einziges mal bin ich in so einen Stau geraten. Die einenstehen links, die anderen rechts-es bleibt einem da eigentlich gar nichts anderes übrig, als (verbotenerweise) im Slalom durchzufahren. Bei mir herum ist es dunkel-bis hellblau, was auch mein Empfinden widerspiegelt.
 
Und durch das etwas schnellere Tempo, aber meinem Eindruck nach auch durch das hohe Gewicht, klatschen die Leute beim Sturz ganz schön hart auf den Boden, obwohl das Tempo gar nicht soooo schnell ist. Einfach durch die kinetische Energie des schweren Rades.
So ein elektrifizierter Tiefeinsteiger wiegt gerade mal 8 kg mehr als ein herkömmliches Trekkingrad. Der Einfluss der Geschwindigkeit ist deutlich größer. Bei Tempo 20 hast du fast die doppelte kinetische Energie wie bei 15 km/h.
Was aus meiner Sicht noch dazukommt: schau dir mal die Geo von so einem Teil an. Maximal aufrechte Sitzposition, dazu den Lenker auf Höhe Brust - kann man so ein Teil kontrollieren? Und ohne Last auf der VA ordentlich bremsen?
 
Ein Trekkingrad auch nicht, aber damit fährt ja auch keiner dieser Leute 26 Km/h.
Das wäre auch schon ein ziemlich hohes Tempo. Nicht nur für diese Menschen, sondern wenn man schaut, was bei welchem Temo passieren kann:
Bei Tempo 20 hast du fast die doppelte kinetische Energie wie bei 15 km/h.
Und bei Tempo 15 fliegst du schon. Ich bin vor einigen Jahren mit Tempo 15 in eine Halbschranke am Übergang von asphaltiertem Waldweg zu Wanderparkplatz gerasselt. Alleinverschuldet und unkonzentriert einfach übersehen, nachdem ich enttäuscht war, auf dem Tacho nur "15" zu sehen, statt der sonst üblichen 23-28 km/h. Ich war einfach schlapp, aber daher weiß ich noch, wie schnell ich war. Hier wichtig: Ich war wirklich nicht schnell, aber es hat gereicht, um über den Lenker zu fliegen, der Helm war gebrochen, ein paar leichte Prellungen hatte ich und war Anfang 40.
Setze dagegen eine unbehelmte deutlich ältere Person mit guten 20 km/h.

Nach meiner Wahrnehmung hat zwar der Radverkehr in den vergangenen Jahren zugenommen, nicht aber die Fahrkompetenz der Radler. Das ist ein ungute Mischung. Ich bin immer wieder erschreckt, wie unkonzentriert viele Radler unterwegs sind, ob durchs Smartphone, andere Mitradler oder was warum auch immer abgelenkt.
 
Das bezieht sich aber nicht auf Radfahrer, sondern auf Verkehrsunfälle allgemein. Und die Schwerpunkte sind je nach Fahrzeugart sehr unterschiedlich. Wie die Zahlen oben schon zeigen, erleiden Radfahrer (und Fußgänger) Unfälle mit Körperschäden am häufigsten innerorts, bei Kraftfahrzeugen ist die Reihenfolge dagegen Landstraße vor Autobahn und Verletzungen innerorts kommen erst irgendwo unter ferner liefen.
 
:idee:
Unfallorte.png
 
Das wäre auch schon ein ziemlich hohes Tempo. Nicht nur für diese Menschen, sondern wenn man schaut, was bei welchem Temo passieren kann:

Und bei Tempo 15 fliegst du schon. Ich bin vor einigen Jahren mit Tempo 15 in eine Halbschranke am Übergang von asphaltiertem Waldweg zu Wanderparkplatz gerasselt. Alleinverschuldet und unkonzentriert einfach übersehen, nachdem ich enttäuscht war, auf dem Tacho nur "15" zu sehen, statt der sonst üblichen 23-28 km/h. Ich war einfach schlapp, aber daher weiß ich noch, wie schnell ich war. Hier wichtig: Ich war wirklich nicht schnell, aber es hat gereicht, um über den Lenker zu fliegen, der Helm war gebrochen, ein paar leichte Prellungen hatte ich und war Anfang 40.
Setze dagegen eine unbehelmte deutlich ältere Person mit guten 20 km/h.

Nach meiner Wahrnehmung hat zwar der Radverkehr in den vergangenen Jahren zugenommen, nicht aber die Fahrkompetenz der Radler. Das ist ein ungute Mischung. Ich bin immer wieder erschreckt, wie unkonzentriert viele Radler unterwegs sind, ob durchs Smartphone, andere Mitradler oder was warum auch immer abgelenkt.

Das stimmt mit der Unkonzentriertheit. Die Unart beim Gehen mit dem Smatphone noch eben WhattsApp zu checken, eine Nachricht zu schreiben, das neueste Bild auf Instagram zu poasten, ist aufs Radfahren übergegangen. Dazu vollbeschallte Ohren, es ist teils ein Graus.
 
Und dass bei Unfällen mit Fußgängerbeteiligung (= gegenüber dem Rad der schwächere Verkehrsteilnehmer, also genau das, was Radler dem PKW/LKW gegenüber monieren!) zu 59,5% der - man staune -Radler Schuld ist, wird geschickt ignoriert, nicht wahr? Und jetzt kommt mir aber bitte nicht mit "ja, aber...". Es wird immer rumgemault, dass die Radler den PKW/LKW-Fahrern gegenüber der schwächere Verkehrsteilnehmer ist und gefälligst Rücksicht zu nehmen ist.

Nein, ich möchte hier nicht gegen "die" Radler steuern, nur sollte auch darüber mal nachgedacht werden ;-) . Radler sind genausowenig Unschuldslämmer wie alle anderen Verkehrsteilnehmer, sei es zu Fuß, auf 2 oder 4 (oder mehr) Rädern.
 
Ich kenne aus meinem beruflichen Umfeld drei, Unfallfolgen eingerechnet, tödliche Unfälle mit älteren E-Bikefahrern. Alle waren zwischen 70 und 80, hatten vorher das Radfahren lange aufgegeben und sind nur wegen der Elektromobilität wieder eingestiegen.

Einer ist der Vater eines damaligen Schulkollegen. Es waren immer die "Reflexe", wegen der die älteren Leute nicht in der Lage waren, einen Sturz zu verhindern (selbst wenn Andere Schuld hatten).
In einem Fall schilderte ein Zeuge (zufällig Arzt), dass der stehende, nur kurz berührte Radfahrer, Sekunden nach der Berührung quasi in Zeitlupe umgekippt sei. Für den Zeugen völlig unverständlich. Es gab keine Reaktion, den Sturz zu vermeiden.
Oberschenkelhalsbruch, Pflege, ...
 
Danke für den wertvollen Beitrag.
Könntest du noch kurz den Post/die Posts zitieren, in denen Radfahrer als Unschuldslämmer beschrieben werden? Nur für den Kontext. Ich kann die auf die Schnelle jetzt nicht finden.

ich sehe nur die Richtung hier, "die Autofahrer", "die altersschwachen Ebiker"... und wenn man hier im Forum guckt, ist der generelle Tenor "die bösen anderen Verkehrsteilnehmer" ;-) ... reicht dir das?
 
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