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Fahrrad & Umweltfreundlichkeit: Können Carbonrahmen recycelt werden?

Fahrrad & Umweltfreundlichkeit: Können Carbonrahmen recycelt werden?

Rennräder aus Carbon sind nicht mehr wegzudenken - allerdings stellen sie aus Sicht der Nachhaltigkeit ein Problem dar. Mittlerweile gibt es immerhin Carbonteile, in deren Beschreibung irgendetwas mit Recycling steht. Grund genug, sich das Thema etwas genauer anzuschauen.

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Fahrrad & Umweltfreundlichkeit: Können Carbonrahmen recycelt werden?

Wer von euch denkt beim Kauf von Carbonprodukten über die Verwertung des Werkstoffs am Ende des Fahrspaßes nach?
 

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Check.

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Unter welchen Umweltbedingungen und Arbeitsbedingungen werden die Carbonteile ( Gilt aber eigentlich für andere Teile auch) hergestellt?
Letztendlich ist ja immer die Gesamtbilanz eines Produktes das Wichtige
 
Der Flügel einer Windkraftanlage wiegt über 20 Tonnen.
(Also so viel wie 15.000 Carbon Bikes).

Ich finde die Energiewirtschaft sollte (und wird hoffentlich) das Problem lösen und die Bikes packen wir dann dazu.
 
Steel is reel! Stabil, ästhetisch, made in Germany oder Italy statt am anderen Ende des Planeten und recyceln überhaupt kein Thema. Aus modernen Columbus Stählen lassen sich ohne Probleme Discrennräder mit 8kg bauen. Das einzige, was da aus Kohlefaser ist ist die Gabel und evtl Kurbel und Schaltungskomponenten (wenn man auf Campa oder SRAM steht, bei Shimano ist ja ohnehin mehr Metall verbaut). Und 8kg fürs Komplettrad mit vernünftiger Übersetzung reicht vollkommen um jeden Pass und jeden Radmarathon erfolgreich zu bezwingen. Falls nicht würde ich das fehlende Kilo zum Carbontopboliden für 15 000€ aufwärts statt am Rad lieber am Fahrer sparen. Ist effizienter und kostet weniger. Eben halt Kondition statt Carbon…

Recycelbares Carbon ist ähnliches Marketinggeschwätz wie fettreduzierte Fitnesskartoffelchips. Greenwashing vom feinsten.

Klar hat ein Windrad erheblich mehr davon als ein Fahrradrahmen. Aber beim Rahmen kann ich als Konsument direkt entscheiden was ich möchte und was nicht. Beim Windrad kann ich höchstens als Wähler die Parteien wählen, die statt Windrädern AKWs bauen wollen. Bei denen ist wohl weniger Carbon verbaut. Ob das dann besser ist…
 
Nicht zu vergessen, dass Carbon auch ein extrem gut reparierbarer Werkstoff ist. In den meisten Fällen ist ein Auseinanderbauen des Fahrrades nicht nötig und es müssen auch keine Rohre ausgetauscht werden wie bei Stahl, Alu oder Titan. So kann die defekte Stelle unter sauberen Bedingungen meistens lokal in vergleichsweise kurzer Zeit repariert werden.
Wir achten zb darauf, dass bei unseren Rahmen gleichmäßig gewebte Fasern verwendet werden, die „Basic“ nicht kompliziert gelegt sind, damit die Rahmen auch (gerade) im Verschleissfall gut repariert werden können.
Dafür arbeiten wir zb mit den Jungs von Nijo aus Cottbus zusammen, die sich dafür standardisierte Verfahren überlegen, damit Carbonreparatur ein „normaler“ Service wird, den man fast schon regelmäßig machen kann.
*jost von den BASICs
 
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Echt jetzt? Sorry aber bei einem Fahrad was ja nun sowieso wirklich extrem umweltfreundlich ist, ist diese Frage in etwa so als würde man fragen ob das Kugellagerfett auch wirklich öko ist?

Aber jedem wie er will, dann können Reiche Leute sich ja noch nen 2. Jet dazu kaufen wenn die nächsten 25Mio. Radfahrer sich als nächstes ein Fahrrad mit nem ÖKO Carbonrahmen kaufen.


LG Klaus
 
Trek hat das vor zwei Jahren mal aufwändig für einige Bikes untersucht:
https://view.publitas.com/trek-bicycle/trek-bicycle-2021-sustainability-report/page/5
Das durchschnittliche Trek Fahrrad erzeugt demnach 174 kg CO2 in der Produktion

Autofahrt 500km mit Benzin und 8l Verbrauch macht: 163 kg CO2 (irgendein Onlinerechner)

Einmal Mallorca Urlaub per Flugzeug ist 600 kg CO2

Sinnvolles Budget pro Kopf zur Einhaltung der Klimaziele ist 3.000 kg CO2 jährlich. (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK))

Aktuell verbrauchen Menschen in Deutschland 10.800 kg CO2 pro Jahr. (BMVU)
 
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Der Flügel einer Windkraftanlage wiegt über 20 Tonnen.
(Also so viel wie 15.000 Carbon Bikes).

Ich finde die Energiewirtschaft sollte (und wird hoffentlich) das Problem lösen und die Bikes packen wir dann dazu.
Bei uns in der Nähe liegt seit Jahren auf einem Acker so ein Pärchen rum - da weiß man offensichtlich nicht wohin damit....
 
Der Durchschnitt-Schweizer knallt gemäss "enerjoy" 1167 kg Co2 raus. Pro Monat !
Die grössten Einsparungen wären dabei über das Heizen, Mobilität und Reisen (Flugzeug) zu erreichen.
Das C-Bike spielt mit seiner CO2-Emmision dabei wohl nur eine sehr geringe Rolle.
 
Recycelbares Carbon ist ähnliches Marketinggeschwätz wie
...Carbonrahmen überhaupt. Ich bin sicher, wenn man über die letzten Jahrzehnte so viel Entwicklungsaufwand in Stahl gesteckt hätte wie in Carbon, hätte man heute eine noch größere Auswahl an guten Metallrahmen.

Titan ist auch toll, aber wahrscheinlich ein noch schlechterer Öko-footprint als Carbon.

Bin abgesehen davon sehr zufrieden mit meinem 20 Jahre alten Look KG386 -- falls es Klassiker aus Carbon gibt, wäre das einer. Habe ich mir vor 6 Jahren gebraucht gekauft, aber nicht wegen des Materials.
 
Für mich geht's -wie meist- in erster Linie darum, wie mit dem Zeug umgegangen wird !
Die menschliche Angst und die daraus resultierenden Folgen-Gier, Dummheit ec. pp.
bestimmen die Folgen für unser Ökosystem um Potenzen mehr, als irgendwelche Materialeigenschaften
Wenn ich gut drauf bin, fahre ich mit einem geflickten Carbon-Oldi genauso sinnerfüllend, wie mit dem jede Saison neu erscheinendem (und zu kaufendem !!) Hitech-Traumrad, oder?

Hier zB. Rahmen und -durchgebrochene Gabel- als Schrott deklariert- und für n´hunni gekauft und Upgecycelt mit max. 2 Flick-Arbeits-Stunden

IMG_0764.jpeg

Oder hier: Unfall-Bullit-Rahmen (LKW hat das Heck abgeräumt...) mit defektem Simplon Carbon-MTB zusammengeflickt (Alu-Schrott und Carbon-Schrott zusammen wieder flott !!)
IMG_0763.jpeg

Und weil´s sogar Spaß macht, hab ich von dem Upgecycelten Zeug jede Menge !!!
 
Für mich geht's -wie meist- in erster Linie darum, wie mit dem Zeug umgegangen wird !
Die menschliche Angst und die daraus resultierenden Folgen-Gier, Dummheit ec. pp.
bestimmen die Folgen für unser Ökosystem um Potenzen mehr, als irgendwelche Materialeigenschaften
Wenn ich gut drauf bin, fahre ich mit einem geflickten Carbon-Oldi genauso sinnerfüllend, wie mit dem jede Saison neu erscheinendem (und zu kaufendem !!) Hitech-Traumrad, oder?

Hier zB. Rahmen und -durchgebrochene Gabel- als Schrott deklariert- und für n´hunni gekauft und Upgecycelt mit max. 2 Flick-Arbeits-Stunden

Anhang anzeigen 1273292
Oder hier: Unfall-Bullit-Rahmen (LKW hat das Heck abgeräumt...) mit defektem Simplon Carbon-MTB zusammengeflickt (Alu-Schrott und Carbon-Schrott zusammen wieder flott !!)
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Und weil´s sogar Spaß macht, hab ich von dem Upgecycelten Zeug jede Menge !!!
Sehr cool 👍 Hast du um die Bruchstellen der Gabel einfach Carbon drum laminiert? 😅


Leider bleibt sowas die Ausnahme. Die großen Fahrradhersteller haben auch keinerlei Interesse daran, dass die Leute ihre Bikes ewig nutzen und nichts Neues kaufen. Sonst könnten die den Laden quasi dicht machen bzw. nur noch Ersatzteile und Zubehör verkaufen, womit sich deutlich weniger Gewinn macht lässt. In jedem Fall würden weniger Arbeitskräfte gebraucht werden. Noch ist das nämlich ziemlich viel Handarbeit, Bikes aufzubauen. Aber auch Logistik, Warenwirtschaft, Marketing, Kundenservice etc. sind beteiligt, bis das Rad beim Kunden ist.

Die meisten Konsumenten interessiert es ohnehin nicht, wie viel CO2 und Müll bei der Produktion anfallen. E-Bikes boomen. Der Rest, auch Rennräder, ist quasi Nische ;)

Also wenn es sich schon nicht vermeiden lässt, sollte weiterhin an Material-Alternativen geforscht werden. Passiert bei Akkus ja auch. Bei Carbon sehe ich allerdings noch nicht, dass da in näherer Zukunft echtes Recycling (kein Downcycling) eine Rolle spielt.

Guter Artikel, danke.
 
Der Peter Denk aus Freiburg- zZ. verm. der angesagtesten Carbonrahmenkonstrukteur Weltweit
(ua. Scott CR1 ,Addict, SUSI Evo und jetzt Speci Sl6, Aethos, Sl7) sagte einmal, mit Flachsfasern und Epoxy könne man ca. 80% der Gewichts/Steifigkeit-Performance von Carbon-Konstruktionen erreichen....

@AlexExtreme : ja, ganz simpel mit Längs-Fasern und einer dünnen Abschlußwicklung- alles komprimiert mit alten Fahrrad-Schläuchen...gemäß dem Ockhamschen Rasiermesser (keep it simpel, stupid!)
Der Lenker ist übrigens auch angegebrochen als Schrott gekauft ( wie viele meiner Carbon-Lenker 😅) -und der Rahmen von elektronischer auf mechanische Schaltung "umgestaltet" worden
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Und noch ein zusammengeflickter Carbon Oldie (mit´m Oldie drauf...) auf dem Weg über die Ötzi Runde (hier am Jaufen-Pass, letztes Jahr....) Sattelstreben-Bruch -in ca. 1h gefixt-, Carbonlenker, Carbonsattel und Carbonkurbel geflickt, Carbon-Laufräder angeblich mit kaputter Bremsflanke....
PHOTO-2022-08-03-21-50-00.jpg

PS: am Montag bin ich wieder mit einem Recycle-Teile Rad beim Forums-Ötzi unterwegs....
 
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Der Flügel einer Windkraftanlage wiegt über 20 Tonnen.
(Also so viel wie 15.000 Carbon Bikes).

Ich finde die Energiewirtschaft sollte (und wird hoffentlich) das Problem lösen und die Bikes packen wir dann dazu.

Bei den Dingern würde ich beim Beton anfangen. Auch kein Rohstoff der auf Bäumen wächst.
 
Wenn ich nun einen Carbonrahmen habe, der tatsächlich nur noch entsorgt werden kann, wie mache ich das richtig? Restmüll, gelber Sack, Problemstoffsammlung?
 
Hersteller fragen?
Das ist vielleicht Kunststoff, aber nicht das gleiche wie PA66, PP, PE und wie sie alle heißen.
Problem sind zwei Materialien, die nicht so einfach zu trennen sind. Jedenfalls nicht auf umweltfreundliche Weise. Früher hätte man es gesägt und im Winter den Ofen geheizt.
 
Der Flügel einer Windkraftanlage wiegt über 20 Tonnen.
(Also so viel wie 15.000 Carbon Bikes).

Ich finde die Energiewirtschaft sollte (und wird hoffentlich) das Problem lösen und die Bikes packen wir dann dazu.
Wird da tatsächlich CfK verwendet? Mir ist hauptsächlich Glasgewebe bekannt. So wie früher selbstgebaute Surfbretter.
Richtig ist; der Trend geht zu mehr Faserverbund und weniger Metall. Ein leichterer Rotor wird bei wenig Wind besser beschleunigt.
Auch im Flugzeugbau wird aktuell weniger Kohlefaser verbaut als angenommen. Trotzdem sind die Mengen an Abfall nicht wenig.
Unterschied zum Fahrrad: Flugzeuge haben eine längere Nutzungsdauer als Carbonfahrräder.
Für mich stellt sich auch die Frage; müssen bestimmte Teile wirklich aus Carbon sein, oder spielt die Optik für den Endnutzer die größere Rolle?
Habe selbst schon einige Parts selbst gebaut. Aus technischer Sicht brachte Carbon nicht immer einen Vorteil. Der Aufwand wäre größer geworden und vom Gewicht und Steifigkeit gab es keine Vorteile. Alu oder Titan war schneller und einfacher zu bearbeiten.
Recycling ist sicher nicht unmöglich, es ist momentan aber teuer und braucht viel Energie.
Je länger man die Dinge nutzt umso besser wird der Fußabdruck. Davon hat der Verkäufer und Hersteller aber nichts.
Man sollte Wirtschaft heute umstrukturieren wenn man ernsthaft nachhaltig werden will.
 
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