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Durchmesser Bremsscheibe - 140 genug? Erfahrungen gesucht

Ja und nein. Warum aber wegen der paar Gramm (in etwa 20) darüber nachdenken?

Ja, ich bremse (gefühlt) 70% hinten und 30% vorn. Wenn es gegen Vollbremsung geht, erhöhe ich nur noch vorne. Das mache ich schon seit Jahrzehnten so.
Ich befürchte, Brain 1.0 lässt sich da nicht mehr nachschulen. ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gab es eigentlich schonmal jemanden, der dazu stand, dass viele (oder gar die meisten?) eigentlich mehr hinten als vorne bremsen, und sich daher vorn ne 140er und hinten eine 160er Scheibe montiert hat? Die Theorie mit der besseren Bremsleistung vorn beherrschen zwar alle, aber ich glaub, wenn es um das Regulieren der Geschwindigkeit und das sanfte bis mittlere Anbremsen von Kurven geht (insbesondere bei Nässe), dass da die meisten doch irgendwie erst zur hinteren Bremse greifen. Oder täusche ich mich? ?

Das trifft den Nagel auf den Kopf! Eine 140er Scheibe ist definitiv ausreichend, wenn sie so verwendet wird, wie es die Fahrphysik eines Zweirades für die hintere Bremse vorsieht - nämlich zur Stabilisierung des Hecks bei Nutzung der vorderen "Hauptbremse". Die dynamische Radlastverlagerung nach vorn verhindert dabei eigentlich naturgemäß eine (thermische) Überlastung der kleinen hinteren Scheibe, weil die Blockiergrenze schnell erreicht wird.

Soweit die Theorie ... in der Praxis aber sind viele Biker weit entfernt von der optimalen Nutzung des Gesamtbremssystems, insbesondere wegen der oben erwähnten Angst vorm Blockieren des Vorderrades bei Näße oder verschmutzter Fahrbahn. Dies hat einige Hersteller (z.B. sram) dazu bewogen, bei ihren Systemen auch für hinten eine 160er Scheibe als obligatorisch vorzuschreiben!

Sportliche Motorradfahrer oder Downhiller sind hier übrigens klar im Vorteil ... sie haben die vordere Bremse als überlebenswichtige Hauptbremse in ihren Synapsen zwingend fest verdrahtet! Alle anderen sollten Im Zweifelsfalle auf die 20-30g Gewichtsersparnis pfeifen und es bei 160mm belassen ... auch wenn's nicht ganz so filigran aussieht :cool:
 
Doch. Aber es dauert. ;)

Schwierig...
funktioniert aber seit +40 Jahren ohne Unfälle mit mehr als Schürfwunden.
Im Vorpost ist es eigenlich treffend erklärt.
Nebenbei bin ich früher, was erschwerend hinzukommt, Vespa gefahren. Die vordere Bremse war mehr oder weniger da, ohne zu funktionieren.
Yps mit Gimmick halt... :D
 
Eine 140er Scheibe ist definitiv ausreichend, wenn sie so verwendet wird, wie es die Fahrphysik eines Zweirades für die hintere Bremse vorsieht - nämlich zur Stabilisierung des Hecks bei Nutzung der vorderen "Hauptbremse".
Sinnvoller Weise bremst man gleichmäßig vorne und hinten (es sei denn man macht eine Vollbremsung), um die wärme gleichmäßig zu verteilen. Und bei der Scheibengröße geht es nicht nur um die reine Bremsleistung sondern um die Standfestigkeit. Eine 160er Scheibe hat halt mehr Fläche um Wärme abzustraheln.
 
Gab es eigentlich schonmal jemanden, der dazu stand, dass viele (oder gar die meisten?) eigentlich mehr hinten als vorne bremsen, und sich daher vorn ne 140er und hinten eine 160er Scheibe montiert hat? Die Theorie mit der besseren Bremsleistung vorn beherrschen zwar alle, aber ich glaub, wenn es um das Regulieren der Geschwindigkeit und das sanfte bis mittlere Anbremsen von Kurven geht (insbesondere bei Nässe), dass da die meisten doch irgendwie erst zur hinteren Bremse greifen. Oder täusche ich mich? ?
Jein, gerade das Regulieren der Geschwindigkeit und das sanfte bis mittlere Anbremsen vor Kurven (natürlich eher ohne Nässe) sind doch Bremsvorgänge, für die man Ruhe hat, überlegen kann, daß "man ja besser vorne bremst", und keine Angst sich zu überschlagen.
Und seit ich angefangen habe, drüber nachzudenken, und z.B. der besseren Kontrolle und der besseren Hebel an der Bremse wegen steile Stücke, gerade mit dem Crosser im Unterlenker zu fahren, bremse ich da natürlich bevorzugt vorn, den hinten fängts schnell an zu schluren.
Aber klar, der antrainierte Instinkt stirbt nur sehr langsam über 1000e Trainingsbremsungen.
 
Nein. Standfestigkeit geht über ein schlaues Design und Temperaturbeständigkeit. Masse ist genau genommen egal, denn ob Du 50g Edelstahl oder 60g Edelstahl zum Erhitzen hast bringt Dir vielleicht ein paar Höhenmeter mehr bevor die Bremse schlapp macht. Ob Du heil Deine 2000 Höhenmeter-Abfahrt runter kommst hängt davon ab wie gut die Bremse die Wärme abstrahlt und welche Temperatur der Scheiben sie aushalten kann. Die abgestrahlte Leistung geht mit T^4.
Ja, daß die abgestrahlte Leistung mit der 4ten geht hattest Du mehrfach geschrieben. Einmal hätte auch gereicht. Was die Scheibe angeht, was willst Du? Der Versuch eines "schlauen Designs" ist ja bei Shimano bzgl. der Temperaturbilanz gelungen, nur die Nebenwirkungen sind eher doof. Wenn Du die SRAM XR meinst, dann nochmal zurück auf Los und Wärmeleit-Koeffizienten von Edelstahl nachschlagen. Alukühlflügel weit vom Ring mit spillerigen Beinchen angebunden bringen an Ableitung gar nichts. Oder ist die Idee dahinter, daß sie den Ring zusätzlich anblasen?
Dafür sind 50g oder 60g Edelstahl ja 100% oder 120%, das können durchaus ein paar Höhenmeter sein. Und das kann sehr gut der Unterschied sein zwischen "hat gereicht" oder eben...
Ich bleib dabei, damit die Bremse standfest ist, braucht die Scheibe Masse im Ring. Dann kann man noch möglichst viel Oberfläche zum Belüften in den Ring bringen, und dann kommen eben die Lösungen, deren Nebenwirkungen man entweder akzeptiert oder nicht. Was die Scheibe an Temperatur aushält, ist, abgesehen eben von den Alu-Sandwiches, eher nebensächlich, den Edelstahl halt im Zweifel immer mehr Oberflächentemperatur aus, als der Reibwert zwischen Scheibe und Belag.

Aber, und auch das ist eigentlich intuitive klar, die wesentlichen Ausfälle lassen sich in zwei Kategorieen einteilen, die mit zwei Fahrprofilen bzw. -fehlern korrespondieren: Dauerleistung zu hoch (dann kocht die Suppe), also lange Abfahrt mit zuviel Gewicht und schlechter Bremsmethode oder Kurzzeitleistung zu hoch (dann bremst der Belag nicht mehr) also Notbremsung mit zu kleiner Bremse. Für den Alukern von Shimano war es bei der Tour die zweite Variante.
 
Edelstahl halt im Zweifel immer mehr Oberflächentemperatur aus, als der Reibwert zwischen Scheibe und Belag.
Der Reibwert ist eine dimensionslose Zahl. Im Übrigen macht natürlich der Belag auch viel aus.

Ich bleib dabei, damit die Bremse standfest ist, braucht die Scheibe Masse im Ring. Dann kann man noch möglichst viel Oberfläche zum Belüften in den Ring bringen
"Masse" bedeutet bei den meisten Bremsscheiben dickere Scheiben. Und das erhöht eben nicht die Oberfläche. Beliebig breit kann man die Scheibe nciht machen, denn dann verformt sie sich aufgrund der thermischen Spannungen. Die dünnen Ärmchen und Schlitze in der Scheibe dienen nicht nur der Gewichtsreduktion, sondern dazu intrinsiche Spannugnen zu minimieren.

Wenn Du die SRAM XR meinst, dann nochmal zurück auf Los und Wärmeleit-Koeffizienten von Edelstahl nachschlagen.
Komm mal nich so oberschlau daher. Du kannst davon ausgehen dass mir die Wärmeleitkoeffizienten bekannt sind. Aber Wärmeleitung durch ein 1,5 mm dünnes Blech bringt Dir nur relativ wenig, außer thermischen Spannungen, zumal die Wärmeleitung halt ein linearer Effekt ist.


Alukühlflügel weit vom Ring mit spillerigen Beinchen angebunden bringen an Ableitung gar nichts.
Das hatte ich auch geschrieben. Deshalb hab ich bei mir die leichtere Variante verbaut.

Was die Scheibe an Temperatur aushält, ist, abgesehen eben von den Alu-Sandwiches, eher nebensächlich,
Es geht nicht nur darum wann das Material erweicht, sondern auf Seiten der Scheibe darum dass sie sich nicht aufgrund thermischer Spannungen verformt (ist halt etwas mehr Physik dahinter als nur Wärmeleitkoeffizienten nachzuschlagen). Und auf Seiten der Bremse ist es noch komplexer wie die Temperaturverteilung ist.


Dafür sind 50g oder 60g Edelstahl ja 100% oder 120%, das können durchaus ein paar Höhenmeter sein.
Ein Höhenmeter sind in etwa 1kJ (100 kg * 1 m * 10 m/s²). Das macht bei 100g Edelstahl 20 K Temperaturdifferenz. Wenn es Dir nur um die Wärmekapazität geht und die Wärme nicht abgestrahlt wird, dann glühen Deine Bremsscheiben nach 100 Höhenmetern weiß. Deshalb ist gerade beim Rennrad, wo man auch mal längere Strecken bremst, die Wärmeabstrahlung das Wichtige.
 
So, Ende gut alles gut. Im Servicecenter wurde die Hinterradnabe getauscht, war wohl ausserhalb der Toleranzen an der CL-Aufnahme. Scheibe passt jetzt. Super Service, Dank an DT Swiss.
 
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