Was für ein langer Beitrag. Ich schaue nur auf den Vorfall und da wären vielen die Nerven durchgegangen. Das er dabei gerade einen verletzt ist kein Vorsatz. Zudem war es in letzter Zeit eher ruhiger.
Und er ist ein wichtiger Fahrer für die Klassiker.
Ich bin also völlig blind auf dem Vorurteilauge und bei mir gehen keine Reflexe los wie hier bei anderen. Aber ich sehe auch, das er wahrscheinlich intern sehr unter Druck gestellt wird sich besser zu verhalten. Darüber sprechen die nicht aber ich denke er ist ein Wackelkandidat bei Ineos.
Habe aber genügend Erfahrungen mit solchen Situationen wo man im Graben landet. Wer da nicht wütend wird ist nicht mehr normal.
Das ist ein Beitrag, der nicht unwidersprochen bleiben kann. Du ignorierst wesentliche Fakten der Causa Moscon. Das wird auch nicht dadurch geheilt, dass Du Erfahrung mit Situationen hast, bei denen man im Graben landet. Die Referenz auf eigene Erfahrungen ist nur dann Hilfreich, wenn sie in Sachargumenten mündet. Bei Dir fehlen diese Sachargumente, der Bezug auf Deine Erfahrung dient somit offenbar vor allem dazu, die Kompetenz derjenigen ohne eigene Erfahrungen zur Beurteilung des Falls Moscon in Frage zu stellen. Das sieht man btw. auch an Bemerkungen von Dir, das andere "keine Renner" seien. Das muss aber gar nicht, man kann sportlich so aktiv sein wie Calli Callmund und die Vorgänge um Moscon richtig einordnen.
Der aktuelle Vorfall um Moscon passierte nach einem Massensturz. Das ist fraglos eine sehr stressige und vielfach emotionsgeladene Situation. Allerdings kommt es fast täglich in Rennen zu solchen oder ähnlichen Situationen und zwar ohne (!!!) dass es dabei zu derartigen Gewalt-Ausbrüchen wie bei Moscon kommt. In der Vergangenheit sind durchaus schon Fahrer aneinandergeraten, das waren aber ganz seltene Einzelfälle, zumeist nach kritischen Situationen in Zielsprints. In der Regel sind solche Situationen zudem mit einer schnellen Entschuldigung der Beteiligten verbunden. Bei Massenstürzen in früheren Rennphasen kann man dagegen zumeist beobachten, dass die Betroffenen sehr cool und abgeklärt reagieren, um den Anschluss an das Feld nicht zu verpassen und weil das dem Wesen des Straßen-Radsports entspricht. Der ist nämlich insbesondere geprägt durch eine Kultur der Kooperation, ohne die niemand erfolgreich Rennen bestreiten oder gewinnen könnte. Moscons Verhalten im aktuellen Fall ist daher völlig untypisch für vergleichbare Situationen.
Hinzu kommt, dass Moscon einen Wiederholungstäter ist der mehrfach durch Aggressivität und Rassismus aufgefallen ist. Mag man bei einem einmaligen "Ausrutscher" wie am Wochenende noch Milde in der Bewertung walten lassen, ist dies im Wiederholungsfall keinesfalls angemessen - erst Recht nicht bei rassistischen Ausfällen. Diese sind auch im "Eifer des Gefechts" nicht zu dulden und zeigen erhebliche charakterliche Defizite.
Um den Fall Moscon zu beurteilen, hilft es schließlich, sich in anderen Sportarten umzusehen. In Spielsportarten würden wiederholte Gewalt a la Moscon verbunden mit rassistischen Beleidigungen zu sehr, sehr langen Sperren, wenn nicht zum Karriereende führen. Und dass, obwohl in Spielsportarten vielfach eine viel direkte körperliche Konfrontation mit dem Gegner in einem sehr emotionalen Umfeld stattfindet.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass jedes Verständnis für das Verhalten von Msocon nicht zurechtfertigen ist und man nur hoffen kann, dass dieser Mensch mindestens langfristig gesperrt oder ganz aus dem Profiradsport entfernt wird.