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Das Coronavirus erreicht den Radsport

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Dieser Brief hat einen sehr unsolidarischen Touch, auch wenn ich einsehe dass der Ausflug zum Tegernsee ein bisschen dem Gedanken der Ausgangsbeschränkung zuwider läuft. Viel mehr als einen Kontakt mit dem Kassierer an der Tanke induziert dieser Ausflug allerdings nicht.

Wer wohnt am Tegernsee ? Bayern-Spieler und -Funktionäre, Schauspieler, erfolgreiche Unternehmer; Leute mit Geld. Trotzdem freut man sich da in normalen Zeiten, wenn die Münchener ihre Hotels und Biergärten füllen. Und jetzt sind das müllverursachende Corona-Schleudern. So sieht Solidarität aus: Die reichen Tegernseer wollen jetzt Ruhe in ihren Villen haben und keine Spaziergänger aus den Münchner Hochhausghettos in ihrer schönen Berg- und Seenlandschaft. Die sollen gefälligst in Ihren Hochhäusern auf- und abgehen.
Sorry, das ist Klischee-Quatsch. Ja, da leben ein paar reiche Zugewanderte, da leben aber noch viel viel mehr ganz normale Leute und auch sehr viele, die nicht vom Wochenendtourismus abhängig sind.
 

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Re: Das Coronavirus erreicht den Radsport
Aber was war denn da das Problem? Auf einmal regt sich Tegernsee auf, weil da im Tal die Münchner rum laufen. Von Menschenansammlungen stand da überhaupt nichts geschrieben. Da schießen einfach Leute über das Ziel hinaus. Es geht darum, Menschenansammlungen zu verhindern. Und aufgeregt wird sich offenkundig darüber, dass Menschen wandern gehen. Und das Argument in dem Artikel von wegen Bergretter ist lächerlich. Was ist denn da dann erst im Winter und Sommer los, wenn sich die Skifahrer reihenweise die Knie brechen bzw. die Leute ihren Klettersteig nicht mehr runter kommen? Es ist Kriese, und dann will man lieber unter sich bleiben, so einfach ist das.
Ich versuche mir gerade zusammenzureimen, welchen Klettersteig du meinen könntest. Damit sind die wenigen steilen Felsen in den Tegernseer Bergen nämlich eher wenig voll. Vielleicht die ca. 30m Drahtseil am Roßstein auf dem Weg zur Tegernseer Hütte?
Mangels echter Skigebiete am Tegernsee wird das auch mit dem reihenweise Haxn brechen echt schwer, außer du meinst auch noch die Gebiete in der Nähe des Schliersees - aber auch da geht es eher familiär zu.
Es drängt sich ja beinahe der Eindruck auf, dass ihr das Tegernseer Tal schlechter kennt, als ihr vorgebt.
 
Ich kenn Tegernsee mäßig gut. Wikipedia führt neben dem Tourismus (insbesondere Tagestourismus) noch Fischerei und Trinkwasserversorung auf :p.
 
Wer wohnt am Tegernsee ? Bayern-Spieler und -Funktionäre, Schauspieler, erfolgreiche Unternehmer; Leute mit Geld.
Mir ging es eher weniger darum, wer am Tegernsee wohnt, als um die Tatsache, dass der Tegernsee - neben dem Starnberger und dem Ammersee - ein sehr beliebtes Ausflugsziel des Münchner Speckgürtels ist (wie insgesamt die gesamte Voralpen-/Alpenregion) und dorthin auch Personen gerade aus dem Großraum München anreisen. Komischerweise drängt es keinen in den Bayerischen Wald.

Was ist so schwer daran, dass man (Arbeit und notwendige Besorgungen ausgenommen) zu Hause bleiben soll, bzw. mal zum Spazieren gehen oder Radfahren oder Joggen rausgehen kann?

Wenn ein gewisser Ausflugstourismus zu beobachten ist - Stichwort Unvernunft und Egoismus des Einzelnen - droht möglicherweise eine weitere Beschränkung der Ausgangsmöglichkeiten, Stichwort Landkreis, in dem man wohnt. Für die meisten Radfahrer wohl eher nicht verträglich mit ihren Hausrunden (bei mir jedenfalls nicht).

Als Beispiel hierzu
https://www.merkur.de/lokales/garmi...kifahren-covid19-gap-sars-cov-2-13602686.html
 
Wenn ein gewisser Ausflugstourismus zu beobachten ist - Stichwort Unvernunft und Egoismus des Einzelnen -
Was soll daran unvernünftig sein, sich in's Auto zu setzen und 50km entfernt von der Stadt im Wald rum zu laufen. Unvernünftig, nach offizieller Argumentation, wäre es doch eher im überfüllten Stadtpark rum zu laufen.
 
sich in's Auto zu setzen und 50km entfernt von der Stadt im Wald rum zu laufen
1) Diejenigen, die im Wald herumlaufen und damit wie du wohl implizieren willst, keinem begegnen, waren sicherlich auch nicht die, welche dem Bürgermeister aufgefallen sind.
2) Jeder, der sich eine nicht unerhebliche Entfernung von seinem sonstigen üblichen Aufenthaltsgebiet bewegt, begibt sich in die Gefahr a) etwas von zu Hause aus wo anders hin mitzuschleppen (hier: Virus) oder b) etwas von außerhalb mit nach Hause zu bringen. Aus meiner Sicht völlig logisch, das derartige Verbreitung über die sonst zu erwartenden Ansteckungskanäle gegen Null zu führen ist.
 
2) Jeder, der sich eine nicht unerhebliche Entfernung von seinem sonstigen üblichen Aufenthaltsgebiet bewegt, begibt sich in die Gefahr a) etwas von zu Hause aus wo anders hin mitzuschleppen (hier: Virus) oder b) etwas von außerhalb mit nach Hause zu bringen. Aus meiner Sicht völlig logisch, das derartige Verbreitung über die sonst zu erwartenden Ansteckungskanäle gegen Null zu führen ist.
Das ist nur relevant, wenn deine deutlich unterschidliche Prävalenz des Virus in unterschiedlichen Gebieten herrscht. Und wenn kein Kontakt stattfindet kann auch nichts übertagen werden.
 
die Niederlande hat auch die Reissleine gezogen:
VIRUS: Niederlande verbieten alle Zusammenkünfte bis 1. Juni
23.03.20, 20:09 dpa-AFX
DEN HAAG (dpa-AFX) - Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie erheblich verschärft. Alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte seien bis zum 1. Juni verboten, kündigte Justizminister Ferdinand Grapperhaus am Montag in Den Haag an. Bislang hatte ein Verbot von Veranstaltungen ab 100 Personen bis zum 6. April gegolten. Bei Zuwiderhandlungen könne die Polizei eingreifen und hohe Geldstrafen verhängen.
"Mir ist bewusst, dass das sehr hart ist", sagte der Minister. "Aber wir haben keine Wahl." Anlass für die Verschärfung ist nach den Worten des Ministers, dass zahlreiche Niederländer die bisherigen Regeln missachteten. Am Wochenende waren viele Strände und Parks überfüllt. Der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern müsse eingehalten werden, betonte auch Premierminister Mark Rutte. "Bleibt so viel wie möglich zu Hause."
Strengere Regeln gelten auch für das Privatleben der Niederländer: Bürger sollen auch in ihren Wohnungen höchstens drei Gäste empfangen. Sie sollen nur noch allein einkaufen gehen. Das Versammlungsverbot gilt vorerst nicht für Kinder, sie dürfen draußen noch zusammen spielen. Nach den neuen Regeln dürfen Bürgermeister nun auch Strände, Parks und Zeltplätze schließen.
In den Niederlanden wurden bisher 4749 Corona-Infizierte gemeldet und 213 Todesfälle (Stand 23. März)./ab/DP/stw
 
Die armen Nachbarn. Wir sind sehr oft dort. Kein Wunder bei vielen Freunden und gerade mal etwas als 30km bis Venlo. :(
 
Da in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt wird, das deutsche Vorgehen sei "alternativlos", hier ein anderer Ansatz:

https://taz.de/Anderer-Corona-Ansatz-in-den-Niederlanden/!5672956/

Bin gespannt, was später im Rückblick die bessere Variante war und ob die Niederländer "durchhalten".
Hat sich dann wohl erledigt, das Experiment ist jetzt definitiv abgebrochen.
"Mir ist bewusst, dass das sehr hart ist", sagte der Minister. "Aber wir haben keine Wahl."
Man kann nur hoffen das duch die verlorene Zeit jetzt schon zu Spät ist
 
Die armen Nachbarn.
umso unverständlicher ist für mich das Verhalten der Politik. Zuerst das Hirngespinst der 'Herdenimmunität' zu propagieren und nach 200 Toten bei verhältnismäßig wenig (offiziell) Infizierten und vermutlich sehr, sehr hoher Dunkelziffer, erst Einsicht zu zeigen... Für mich verantwortungslos.
 
wenn deine deutlich unterschidliche Prävalenz des Virus in unterschiedlichen Gebieten herrscht

Ich widerspreche zunächst einmal dem Possessivpronomen, da es sicherlich nicht "meine" Prävalenz ist. Ausweislich der Übersicht des LGL Bayern ist die aber durchaus unterschiedlich verteilt, insbesondere wenn man sich München Stadt ansieht

https://www.lgl.bayern.de/gesundhei...n_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm
Und wenn kein Kontakt stattfindet
das wäre sicherlich wünschenswert, aber illusorisch
 
Zuerst das Hirngespinst der 'Herdenimmunität' zu propagieren
Herdenimmunitätt ist kein Hingespinst sondern der einzige Grund wieso die Menschheit am Leben ist. Ohne Herdenimmunität wäre jede Erkältung und jeder Grippe eine Pandemie. Ein Hingespinst ist die jetzige Strategie wo keiner weiss ob jetzt der Peak abgeflacht werden soll (was rein zahlenmäßig absurd ist), ob man glaubt, die Infektionen wieder auf 0,0 bringen zu können oder ob man das Ganze bis zum Erscheinen eines Vakzins hinaus zögern will, bei dem man nicht weiss wann und ob das kommt. Und wo niemand übarhaupt eine Ahnung hat wie das mit welchen Maßnahmen funktionieren soll und was die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen sind.
 
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