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Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Kajaking-Mark

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Hi,

in unserer RR-Gruppe hat mich ein Marathonläufer das Fürchten gelehrt.
Eigentlich dachte ich auch aus eigener Erfahrung, daß man für das Radfahren sehr lange die speziell hierfür notwendigen Muskeln, wie M. iliopsoas, M.Quadriceps, die ischiocrurale Muskulatur, M.gastroccnemicus u.a.m. trainieren muß um schnell zu werden.

In unserer RR-Gruppe greifen an langen Steigungen immer wieder Kolleschen an, von denen man bei vielen schon am Anfang weiß, daß ihnen die Ausdauer fehlt ihr hohes Tempo länger durchzuhalten und sie bald nachlassen werden, was dann auch regelmäßig eintritt.

Neulich war ein 3 Stunden Marathonläufer dabei, der wegen einer Laufverletzung auf das RR umgestiegen ist.
Was hatte dieser Mann für eine Substanz !
Der wurde nicht müde. Obwohl er lange bei Gegenwind geführt hat und nur noch ein weiterer Kollesch und ich uns in seinem Windschatten halten konnten, (wir hingen beide an der Kotzgrenze an seinem Hinterrad) und die Gruppe schon 5 Min. abgehängt war, legte der immer noch eine Schippe drauf. Der wurde bei etwa 2-4% Steigung und 3-4 Windstärken Gegenwind nicht müde, sondern immer noch schneller. Der hörte einfach nicht mehr auf nachzulegen.Dabei war er kein typisches Marathonskelett sondern relativ schwer für einen Marathonläufer.
Diese Substanz hat mich beeindruckt.

Ich überlege, ob die cardiovaskuläre Fitneß, also das max. Herzminutenvolumen und die max. Sauerstoffaufnahmekapazität doch eine größere Rolle im Vergleich zum Aufbau einer radsportspezifischen Muskulatur spielt als ich bislang gedacht habe.

Habt ihr Erfahrungen nach umfangreichem Ausdauertraining in anderen Sportarten (Langlauf, Joggen, Schwimmen, Skaten u.a.) gemacht und konntet dann von Anfang an stark RR fahren ?
Ich selbst konnte nach umfangreichem Lauftraining (80-100 Km/Woche) zwar lange Radfahren ohne zu ermüden aber mir hat es deutlich an Punch gefehlt, also an Kraft eine Steigung oder Tempoverschärfung wegzudrücken.

Wie geht es euch damit ?

Cu Mark
 
Central Governor Model

Ich überlege, ob die cardiovaskuläre Fitneß, also das max. Herzminutenvolumen und die max. Sauerstoffaufnahmekapazität doch eine größere Rolle im Vergleich zum Aufbau einer radsportspezifischen Muskulatur spielt als ich bislang gedacht habe.
Hi Mark,

könnte sein, das diese Gegenüberstellung zwar "klassisch", aber zu kurz gedacht ist.

Schau dir mal bitte das "Central Governor Model" von u.a. Tim Noakes an, als kleiner Einstieg z.B. hier oder hier oder sowas hier. Da gibt es inzwischen viele interessante Resultate zu, wenn man sich z.B. bei PubMed umschaut.

Als interessantes Beispiel: die Amerikaner und Australier haben ihre Trainingsmethoden im Schwimmen vermutlich aufgrund dieser und anderer neuerer Erkenntnisse daraufhin vor einiger Zeit umgestellt - zu intensiveren Methoden, siehe hier.

Aber das ist ja ein altes kontroverses Thema. And endlessly ... old school rulez ... in dozy Germany. :eek: :D

Mit freundlichem Gruß,
Arno
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

hi arno,

"Central Governor Model", thx für Deine Links. Tatsächlich mal was Neues. Da muß ich mich erst in Ruhe einlesen, das haut heute auf die Schnelle nicht mehr hin, aber nä. Woche habe ich Urlaub:)

Gruß Mark
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Habt ihr Erfahrungen nach umfangreichem Ausdauertraining in anderen Sportarten (Langlauf, Joggen, Schwimmen, Skaten u.a.) gemacht und konntet dann von Anfang an stark RR fahren ?
Ich selbst konnte nach umfangreichem Lauftraining (80-100 Km/Woche) zwar lange Radfahren ohne zu ermüden aber mir hat es deutlich an Punch gefehlt, also an Kraft eine Steigung oder Tempoverschärfung wegzudrücken.

Wie geht es euch damit ?

Cu Mark


Hab mir erst letztes Jahr im Juli ein RR zugelegt und habe bis jetzt 5000 km auf der Uhr. Mit meinen MTB Kilometern (ebenfalls 5000, aber in den letzten 5 Jahren) komme ich auf nicht wirklich viele Kilometer.

Habe allerdings 20 Jahre unterschiedlichste Sportarten hinter mir (Fussball, Tennis, Laufen, Inlinehockey ...) und davon profitierst du auf dem Rad ungemein. Die Ausdauer hatte ich vom Laufen, die Laktattoleranz bzw. die Kraft vom intensiven Fussballtraining. Da meine Knie nicht mehr so richtig mitmachen beschränke ich mich nur noch aufs Laufen (nicht wettkampftechnisch) und aufs Biken (ebenfalls keine Wettkämpfe).

Meine erste RR-Tour hatte knapp 80 km und ich fuhr relativ locker im hohen 20-er Schnittbereich... mittlerweile siehts schon deutlich besser aus. Aber lassen wir das lieber. Ein Kumpel von mir hat eine relativ unsportlich Vergangenheit und hat vor zwei Jahren mit dem RR angefangen. Er hat deutlich mehr km auf der Uhr, aber z.B. bei längeren Alpenanstiegen nicht den Hauch einer Chance (obwohl ich mit meinen 85 kg nicht zu den Bergflöhen gehöre).
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Ich überlege, ob die cardiovaskuläre Fitneß, also das max. Herzminutenvolumen und die max. Sauerstoffaufnahmekapazität doch eine größere Rolle im Vergleich zum Aufbau einer radsportspezifischen Muskulatur spielt als ich bislang gedacht habe.
...natürlich ist das so, ist doch ein alter Hut.
Was nutzt Dir der größte Muskel, wenn Du ihn nicht versorgen kannst. Der Sauerstoff ist der "Begrenzer", nicht die Kraft.
Und je größer der Muskel, desto höher ist sein Bedarf und Verbrauch und desto höher sein Gewicht.

Gruß
Skorp
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Für die cardiovaskuläre Fitneß ist es ja anscheinend egal, welche Ausdauersportart man betreit, ob Schwimmen, Rad, Laufen ... Hauptsache Länge und Intensität stimmen ...

Aber wenn man beim Rennradfahren besonders leistungsfähig sein möchte, geht das doch nur über das Radtraining oder eine Sportart, die die Muskulatur in ähnlicher Weise fordert. Wie sieht es zum Beispiel aus mit Krämpfen infolge Leistungsgrenze der Muskulatur?
Als trainierer Schwimmer verfügt man sicher auch über eine gute cardiovaskuläre Fitneß - die Luft bleibt einem dann nicht so schnell weg ...

Und wenn jemand ein Marathonläufer ist, dann verfügt der mit Sicherheit auch über eine gute cardiovaskuläre Fitneß - aber wie würde seine Rad-Fitneß ausschauen, wenn er sich statt des Marathonlaufs auf Straßenradsport spezialisiert hätte? Wahrscheinlich wäre er dann noch deutlich schneller.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

hi arno,

"Central Governor Model", thx für Deine Links. Tatsächlich mal was Neues. Da muß ich mich erst in Ruhe einlesen, das haut heute auf die Schnelle nicht mehr hin, aber nä. Woche habe ich Urlaub:)

Gruß Mark

Ob das "Central Governor Model" eine Fortschritt darstellt ist allerdings umstritten. Es gibt ne ganz gute Übersichtarbeit die sich mit der Übermüdung beim Radfahren beschäftigt heisst glaube ich "Models to explain fatigue during prolonged cycling". Google müsste da weiterhelfen.

Kardiovaskuläre Fitness ist eine notwendige Bedingungen für gute Ausdauerleistungen, daher fällt es Umsteigern zwischen Ausdauersporarten ja meist leichter, Fortschritte in einer "Zweitsportart" zu erzielen.
Nach allem was ich in den letzten Jahren gelesen haben scheint mir aber aber die mitchondriale Enzymaktivität entscheidender zu sein. In dem von Dir geschilderten Fall würde ich einfach mal davon ausgehen, dass Dein Marathon-Kollege von den Natur mit dem ausgestattet wurde was man simpel als Talent bezeichnet - günstige muskuläre Voraussetzungen für Ausdauersport generell und wohl auch fürs Radfahren.

Gruß
P.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Ob das "Central Governor Model" eine Fortschritt darstellt ist allerdings umstritten. Es gibt ne ganz gute Übersichtarbeit die sich mit der Übermüdung beim Radfahren beschäftigt heisst glaube ich "Models to explain fatigue during prolonged cycling". Google müsste da weiterhelfen.
Das hier? Das kannst Du nicht wirklich meinen, denn es bestätigt genau den CGM Ansatz.

Du meinst wahrscheinlich eher "Is fatigue all in your head? A critical review of the central governor model." - das scheint der einzige CGM-kritische Artikel. Geht aber offensichtlich an der Sache vorbei, die Autoren scheinen sich nur mit einem Teilaspekt des CGM zu beschäftigen. Hier ein Teil von Noakes Replik:
In the short space available, it is not possible to rebut each of the concerns described in this review, and indeed we do not feel it is necessary to do so, as a number of these points raised would support hypotheses described by us as part of the complete central governor model in the five papers.

We suggest that the authors, and readers, of this review ["Is fatigue all in your head?"] ponder the following question: what organ or control processes would decide which physiological system is used for a specific task in the "task dependency" model described here as an alternative model to the central governor model? [...]

The central governor model is a complex model of fatigue, and is not a reworking of the old central versus peripheral debate, to which the authors of this review appear to have attempted to reduce our model.

Ok, bin nicht der Freund davon, hier literweise englischen Text reinzustellen, aber es ist einfach zu viel zu übersetzen. Den vollen Text findest du hier, musst dich nur bei dem British Journal of Sports Medicine registrieren. Kann dir auch das PDF per pn zukommen lassen.

+ Will auch nicht den Thread hier transformieren, da sollten wir vielleicht irgendwann mal was passendes aufmachen. Deswegen my2cent dazu, bin nämlich heute das erste mal seit ganz langem wieder richtig viel gelaufen, nicht nur beim Crossen (ging erstaunlich gut :p ) Könnte es sein, das normales Laufen sehr viel anstrengender, fordernder und aufbauender als normaler Radsport ist? :D

++ Nochmal zurück zum CGM: bin mir schon immer ganz sicher gewesen, das das Ganze mehr als die Summe der Teile ist, auch im Sport. Man kann das alles nicht auf "mitochondriale Enzyme" (dein Stichwort) reduzieren, oder?
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Könnte es sein, das normales Laufen sehr viel anstrengender, fordernder und aufbauender als normaler Radsport ist? :D

Was ist normales Laufen und was normaler Radsport?
Abhängig von diesen beiden Fragen wirst Du folgende möglichen Antworten bekommen: Ja/Nein/Weis nicht/Vielleicht :D

Ich glaube übrigens auch, dass eine halbe Stunde lockeres Laufen anstrengender und aufbauender ist als eine halbe Stunde lockeres Rollen (schon alleine wegen des Pulsunterschieds).
Aber: ich bin noch keine 4 Stunden am Stück gelaufen (möchte ich auch nicht), beim Radfahren ist das kein großes Problem.
Wenn ich also beim Laufen ab einer gewissen Zeit abbrechen muss weil mir die Knochen wehtun, ich beim Radfahren aber fast beliebig weiterfahren kann kommt es eben darauf an, wie ich "fordernd" und "anstrengend" verstehe.
4 Stunden Radfahren werden den Körper und die Energiegewinnung sicher genauso fordern wie 1 Stunde laufen (egal wie langsam man das macht - behaupte ich mal) aber subjektiv würde mir das Laufen schwerer fallen.

Und "aufbauen"? Das weis ich wirklich nicht - ich habe das Gefühl, dass ich mir mit dem Radfahren ganz gut Kondition aufbauen konnte (und die Muskeln am Bein sind auch - zumindestens - vorhanden), aber ob ich das mit Lauftraining effizienter erreicht hätte? Vom Zeitaufwand her ist die Antwort sicher ja - hätte ich das durchgehalten - sicher nein.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Neulich war ein 3 Stunden Marathonläufer dabei, (...) Der hörte einfach nicht mehr auf nachzulegen.Dabei war er kein typisches Marathonskelett sondern relativ schwer für einen Marathonläufer.

Du nennst hier den wahrscheinlichen Grund, warum der Typ auch am Berg so schnell ist: Er ist schwer (für einen Marathonläufer). Das bedeutet also, er hat nicht nur Ausdauer, sondern eben auch viel trainierte Bein-Muskeln. Das heißt: Er hat Kraft. Und wenn er 3h läuft, dann hat er ziemlich sicher auch viel Tempoläufe trainiert und damit die Kraftausdauer aufgebaut. Was ihm jetzt nur noch fehlt, ist die wirkliche radspezifische Muskulatur. Ich schätze also (ferndiagnostisch präzise:D) dass er im Spurt oder bei Antritten bei hoher TF relativ noch nicht so gut ist. Dass radspefisches Talent auch ne großem Rolle spielen kann, ist natürlich klar.
Im Gegensatz dazu habe ich letztes Jahr im Urlaub ein paar Triathleten (Iron Man Hawaii also nicht grad Anfänger) kennengelernt, die am Berg rückwärts gefahren sind - die haben sich eben rein auf die Ausdauer spezialisiert und es fehlte absolut an Kraft.

Edith: Was dass für Deine Trainingsgestaltung bedeutet - dazu kann ich wenig sagen, außer dass man für Berge natürlich vor allem Kraftausdauer braucht. Wie man die am besten (effektivsten) trainiert, kann man u.a. in diesem Forum nachlesen (SuFu - oder ganz grob: viel Berge fahren...). Worüber die Diskussion in der Trainingslehre nach meiner Wahrnehmung vor allem geht, ist, wie viel Kraftaussdauer man im Vergleich zur berühmten Grundlage trainieren sollte. Es geht ja darum , einerseits möglichst starke Muskeln zu haben, die möglichst schnell regenerieren und möglichst wenig wiegen und diese Muskulatur optimal mit Sauerstoff versorgen zu können. Da gibt es die "im Winter viel langsames GA1 und zwischendruch auch immer wieder - dazwischen recht dosiert im oberen Pulsbereich"-Fraktion und die (ganz grob) "fast immer fast volle Pulle"-Fraktion. Letzteres ist wohl (wie hier im Thread auch schon gepostet) die effektivere Methode. Erstere ist die klassische und meiner Meinung nach "einfachere". Weil beim eher schwellennahen Training wesentlich feiner gesteuert werden muss und deshalb eher "falsch" trainiert werden kann, braucht dieses Training eine intelligentere Steuereung und wohl auch eine andere Art von Trainingsdisziplin.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Inwieweit haltet ihr es für kontraproduktiv, wenn man auf Dauer verschiedene Ausdauersportarten betreibt?

Bildet man dabei nicht dauernd die Muskeln um?

Oder ist ein Fortschritt beim Radfahren nicht mit einem Rückschritt beim Laufen verbunden und umgekehrt?

Mein Hintergrund: Ich bin reiner Freizeitsportler, und meine Stärke ist ausdauerndes Berglaufen. Ich stelle aber fest, dass mir diese Muskulatur beim Radfahren nicht allzu viel hilft. Beim Radfahren werde ich nur durch Radfahren besser.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Inwieweit haltet ihr es für kontraproduktiv, wenn man auf Dauer verschiedene Ausdauersportarten betreibt?

Bildet man dabei nicht dauernd die Muskeln um?

Oder ist ein Fortschritt beim Radfahren nicht mir einem Rückschritt beim Laufen verbunden und umgekehrt?

Mein Hintergrund: Ich bin reiner Freizeitsportler, und meine Stärke ist ausdauerndes Berglaufen. Ich stelle aber fest, dass mir diese Muskulatur beim Radfahren nicht allzu viel hilft. Beim Radfahren werde ich nur durch Radfahren besser.

Alle Leute, die ich kenne, die vom Laufen kamen sind bei Radfahren sehr viel schneller besser geworden, als Leute, die vorher keinen Ausdauersport betrieben haben.

Nach meiner Erfahrung ergänzen sich unterschiedliche Ausdauersportarten konditionell sehr gut und verstärken sich gegenseitig. Außerdem ist die Verletzungsanfälligkeit (Überlastungsprobleme) wegen der größeren Vielfalt nicht so hoch wie bei nur einer Sportart. Die sportartspezifischen Stärken müssen allerdings immer noch in der jeweiligen sportart trainiert werden, was w/größerem Aufwand latent schwerer umzusetzen ist, als wenn man nur einen Sport betreibt.

für einen ambitionierten Freizeitsportler ist es mit sicherheit gut sich unterschiedlich zu betätigen. Wenn man bestimmte Ziele hat, sollte man sich eine Sportart als Hauptsportart aussuchen und den Augenmerk im Training besonders darauf ausrichten. Die anderen Sportarten sollten dann nur ergänzend nebenher laufen.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Als schoenes Beispiel moechte ich mal wieder die Triathleten anbringen. Trainieren drei Sportarten, sind aber mit Sicherheit nicht schlecht dadurch. Haben vielleicht eine schwaechere Sportart - meist schwimmen wegen der Technik.

Das Gute an diesem Sport ist, man "spreizt" das Training und senkt dadurch die Verletzungsanfaelligkeit. Statt 6mal die Woche zu laufen, wird halt zB nur dreimal gelaufen (um unter anderen Sehnen und so zu gewoehnen), die restliche Ausdauer holt man sich beim Radfahren.

Wenn die Triathleten den Berg nicht hochkommen haben die halt echt falsch trainiert. Krafttraining fuer die Beine (Kraftausdauer) gehoert meiner Meinung nach auf jeden Fall dazu.
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Danke @racegirl & Flachlandradler

Bestimmte Ziele habe ich eigentlich nicht, außer mein restliches Übergewicht noch vollends abzubauen. Ansonsten bin ich mit 47 rundum kerngesund und will es bleiben, und es ist ein gutes Gefühl fitter zu sein als die Masse der Leute des halben Alters.

Ich möchte jetzt nicht den Thread OT führen, aber darf ich dennoch folgendes fragen:

Da ich nicht immer nur meine Beine trainieren wollte habe ich als dritten Sport noch KT angefangen, um auch Brust, Rücken, Schultern, Arme (und von mir aus auch Bauch) zu trainieren.

Die Beine spare ich bewußt aus, aus folgenden Gründen:

1.) So stämmig wie ich gebaut bin würde das wohl bei Kniebeugen und Kreuzheben zu recht hohen Gewichten führen, und da habe ich dann Angst um meine Wirbelsäule, Gelenke usw. Schon allein das Wort "Kreuzheben" klingt für mich wie "Bandscheibenvorfall". :eek:

2.) Ich fürchte, das Beintraining auf Kraft könnte auch kontraproduktiv zum Berglaufen und Radfahren sein.

3.) Wie gesagt - die Beine werden ja mit dem Rad und beim Berglaufen schon genug trainiert, im Gegensatz zum Rest des Körpers.

Würdet ihr diesen Überlegungen zustimmen?
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Wenn die Triathleten den Berg nicht hochkommen haben die halt echt falsch trainiert. Krafttraining fuer die Beine (Kraftausdauer) gehoert meiner Meinung nach auf jeden Fall dazu.

Sehe ich prinzipiell auch so - wobei man aber sagen muss, dass die IronMan-Wettbewerbe beim Radfahren normalerweise relativ flach sind und man die fehlende Kraft dann vielleicht nicht so merkt.
Ich hab mich ja auch gewundert, warum ich als (da sogar noch rauchender) Hobbyradler mit Leichtigkeit an solchen Sportkanonen vorbeiziehen konnte.
War ja nie Triathlet - aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind die Radstrecken beim Triathlon erst in den letzten Jahren bergtechnisch anspruchsvoler geworden.
 
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@ Mark: du kommst aber nicht zufällig aus der Gegend von Remscheid?
Ich habe nämlich vor ein paar Monaten einen Kommilitonen (wegen Knieproblemen verhinderter Marathonläufer) "angefixt" - er hat mich nach ein paar Wochen regelmäßig stehen lassen. Echt der Hammer, was der Mann für eine Kondition hat...
Schöne Grüße!
Georg
 
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Danke @racegirl & Flachlandradler

Bestimmte Ziele habe ich eigentlich nicht, außer mein restliches Übergewicht noch vollends abzubauen. Ansonsten bin ich mit 47 rundum kerngesund und will es bleiben, und es ist ein gutes Gefühl fitter zu sein als die Masse der Leute des halben Alters.

Ich möchte jetzt nicht den Thread OT führen, aber darf ich dennoch folgendes fragen:

Da ich nicht immer nur meine Beine trainieren wollte habe ich als dritten Sport noch KT angefangen, um auch Brust, Rücken, Schultern, Arme (und von mir aus auch Bauch) zu trainieren.

Die Beine spare ich bewußt aus, aus folgenden Gründen:

1.) So stämmig wie ich gebaut bin würde das wohl bei Kniebeugen und Kreuzheben zu recht hohen Gewichten führen, und da habe ich dann Angst um meine Wirbelsäule, Gelenke usw. Schon allein das Wort "Kreuzheben" klingt für mich wie "Bandscheibenvorfall". :eek:

2.) Ich fürchte, das Beintraining auf Kraft könnte auch kontraproduktiv zum Berglaufen und Radfahren sein.

3.) Wie gesagt - die Beine werden ja mit dem Rad und beim Berglaufen schon genug trainiert, im Gegensatz zum Rest des Körpers.

Würdet ihr diesen Überlegungen zustimmen?

Der Gedanke an ausgleichendes Krafttraining für den Oberkörper ist folgerichtig und unheimlich wichtig! Schwerpunkt würde ich auf Bauch und den kompletten Rücken legen und dann natürlich noch Brust, Schultern und Arme. Unspezifisches Krafttraining für die Beine (klassisch Beinpresse) kannst Du machen um vor allem in Winter ein Grundkraftniveau aufzubauen. Wenn Du die Beinkraft ausschließlich über laufen und Rad fahren holst, ist das aber auch OK. Ist ja auch alles eine Zeitfrage. Das Training für Bauch und Rücken sollte keinesfalls vernachlässigt werden um langfristigen Folgen durch die Sitzposition beim Radfahren vorzubeugen.
Ich trainiere im Winter ca.3x/Woche im Studio um die Haltemuskulatur aufzubauen und zu stabilisieren.
 
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Danke!

Damit klinke ich mich wieder aus, bin mal gespannt was hier noch so rauskommt.
 
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Noch was zu den Gewichten: ich krieg sicher meine ganze Kraft nicht nur durch das Radfahren und Laufen. In der Triathlonbibel empfiehlt Friel dass man als Mann in der Beinpresse als Ziel das 2,5-2,9-fache seines Körpergewichtes anstreben soll.

Ich merke auch dass mir noch Kraft in den Beinen fehlt, während die "Pumpe" noch OK ist.
Ich hab neulich beim RR mal Sprints eingebaut, mir haben dann einfach die Beine versagt. Beim Spinning genauso, ich krieg teilweise meine Herzrate nicht hoch, bzw. müsste dann so stark zudrehen dass das Rad blockiert ;).
Ausserdem habe ich Knieprobleme GERADE auch durch zu schwache Oberschenkel. Arzt meinte ich soll die gezielt kräftigen. Mache nun Beinpresse und vor allem diese "Beinheber" um die innere Oberschenkelmuskulatur zu stärken, sehr sinnvoll meiner Meinung nach.
Oberkörper durch Schwimmen, aber Krafttraining für Oberkörper mache ich auch noch dazu (speziell Schultern, oberer Rücken, dazu noch Bauch und unterer Rücken)
 
AW: Bedeutung der cardiovaskulären Fitness vs. radsportspezifische Muskulatur

Sehe ich prinzipiell auch so - wobei man aber sagen muss, dass die IronMan-Wettbewerbe beim Radfahren normalerweise relativ flach sind und man die fehlende Kraft dann vielleicht nicht so merkt.
Ich hab mich ja auch gewundert, warum ich als (da sogar noch rauchender) Hobbyradler mit Leichtigkeit an solchen Sportkanonen vorbeiziehen konnte.
War ja nie Triathlet - aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind die Radstrecken beim Triathlon erst in den letzten Jahren bergtechnisch anspruchsvoler geworden.

Kommt natürlich auch immer auf den Athleten an... 2007 wurde Faris als Sultan bei der Alpen-Challenge Lenzerheide immerhin dritter und blieb zeittechnisch unter der bisherigen Bestmarke.
 
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