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Allgemeine Verkehrsdiskussion

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Das ist aber die Mehrzahl!

Wie ist es in anderen Ländern den so? England (Citymaut in London), Kopenhagen, Madrid usw.

Warum soll das hier nicht gehen?

Autofrei geht - wenn die Voraussetzungen stimmen.

Das muss man für jede Stadt einzeln betrachten. In Frankfurt sieht man schon jetzt mit den ersten Versuchen: es geht nicht. Weil ein ideologischer Kampf gegen das Auto geführt wird, statt eine sinnvolle Verkehrsplanung zu machen und erst mal die Voraussetzungen zu schaffen. Läuft es so wie hier, verspielt man leider auch die Akzeptanz bei denen, die weniger Autos begrüßen würden.

So muss es gehen, schon aus Klimaschutzgründen:

https://zukunftslinie.de/journal/v/lebensqualitaet-die-autofreie-innenstadt
Du willst eher freie Fahrt für freie Bürger. Das ist längst nicht mehr zeitgemäß!

Diese Begründung ist keine, da wir nichts am Klima ändern werden. Gerade ist China auch offiziell aus dem Pariser Abkommen ausgestiegen. Was noch mal deutlicher macht, dass unsere Bemühungen selbst dann, wenn man an "menschengemacht" glaubt, nicht bringen werden.
 
Zukunftsgerichtete Mobilitätspolitik wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den einen oder anderen Wutbürger in die Öffentlickeit rufen.

Schon gut, dass wir angeblichen Untertanen hier doch noch die freie Wahl haben.

Gäbe es eine zukunftsgerichtete Mobilitäts- / Verkehrspolitik, wäre die Wut nicht so groß denke ich. "Autos raus" ist das alleine aber nicht. Das unterscheidet auch die guten Vorbilder (Paris, Antwerpen, London) von zum Beispiel Frankfurt.
 
Vielleicht sollte man auch mal über den hochgelobten ÖPNV nachdenken.
Ich stehe fast jeden Abend mit dem Rad an einer Ampel und muss zwei Straßenbahnen durchlassen, wo in jeder im Schnitt zwei Leute sitzen. Eigentlich hätte ich mit der Starßenbahn an der Kreuzung gar keine Berührungspunkte, trotzdem habe ich Rot. Ein Stück weiter habe ich noch zweimal Rot, weil die Straßenbahn quer über meine Fahrbahn wendet. Wie gesagt, für zwei Leute. Vor zwei Jahren für dort noch ein Kleinbus, in dem quasi nie mehr als fünf Leute saßen. Seit Herbst fährt jetzt parallel noch ein extragroßer Gelenk-Bus.
In der Innenstadt ist die Straßenbahn voll - mit Leuten, die eine Haltestelle weiter ins nächste Geschäft fahren.
Vor kurzem gab´s im Büro eine kleine Diskussion zum ÖPNV. Ich hatte gesagt, dass ich zum Weinfest im Nachbarort hin- und zurücklaufe. Das war für die meisten Kollegen völlig unvorstellbar. Vielleicht könne man auch hier mal an der Bequemlichkeit sparen.
Dafür gibt es in der Fläche aber keinen Bus oder was auch immer. Hier sind die Leute auf´s Auto angewiesen. Und die, die zum Vorteil anderer vom ÖPNV ausgegrenzt werden, will man jetzt beschimpfen, weil sie mit dem Auto kommen?
Wie oben erwähnt fahre ich (meistens) mit dem Rad zur Arbeit, ungefähr 27 km einfach. Mit ÖPNV und laufen von der Haltestelle wäre ich einfach zwei Stunden unterwegs, da die Verbindungen in die falsche Richtung gehen und ich durch zwei Verkehrsverbünde muss. Jobalternativen wären in der gleichen oder anderen Großstädten. Und nein, es ist keine Option, umzuziehen, da meine Frau in die Gegenrichtung muss und jobmäßig leider keine Alternative hat. Abgesehen von der sozialen Komponente ich Dorf.
Deshalb wäre es vielleicht angebracht, mal über die Ausführungen von @cbt italia nachzudenken statt pauschal zu verurteilen.
Leute in den Dörfern wären vielleicht schon über einen oder zwei Busse am Tag froh. Die drehen aber lieber halbleer Kreise in den Innenstadt. Zu überlegen ist auch, ob das Auto hier vielleicht sogar die ökologischere Variante ist. Das passt aber grade nicht in die politische Ideologie.
 
Es gäbe viele Varianten für Car-Sharing auf dem Dorf oder auf dem Land, die man auch öffentlich fördern könnte. Man kann sowas aber auch privat organisieren und das wird auch gemacht.

Eine andere Variante sind Anrufsammeltaxis oder Bürgerbusse.

Auf jeden Fall lohnt es sich, mal die Individualverkehrbrille abzusetzen, auch wenn wir damit groß geworden sind
 
Es gäbe viele Varianten für Car-Sharing auf dem Dorf oder auf dem Land, die man auch öffentlich fördern könnte. Man kann sowas aber auch privat organisieren und das wird auch gemacht.

Eine andere Variante sind Anrufsammeltaxis oder Bürgerbusse.

Auf jeden Fall lohnt es sich, mal die Individualverkehrbrille abzusetzen, auch wenn wir damit groß geworden sind
Klar gibt's solche Versuche. Aber auf dem Land ohne MIV? Sehe das bei meinen Eltern - jeder Arztbesuch, Einkaufen (außer Lebensmittel) selbst Post oder Bank geht nicht ohne Auto. Einfach, weil alles mindestens 15 Kilometer entfernt ist. Dabei nicht mal ein kleines Dorf, knappe 4000 Einwohner. Was es noch gibt sind ein Bäcker und ein Fleischer und ein Supermarkt.
 
Es gäbe viele Varianten für Car-Sharing auf dem Dorf oder auf dem Land, die man auch öffentlich fördern könnte. Man kann sowas aber auch privat organisieren und das wird auch gemacht.

Eine andere Variante sind Anrufsammeltaxis oder Bürgerbusse.

Auf jeden Fall lohnt es sich, mal die Individualverkehrbrille abzusetzen, auch wenn wir damit groß geworden sind
Vielleicht lohnt es sich mal, die Stadtverkehrbrille anzusetzen. @ReiterDerApokalypse hat ja schon grade was dazu geschrieben.
 
Ich wohne auf dem Land, außerhalb vom Dorf. Tags kommt einmal die Stunde ein Schulbus, abends gibt es Anrufsammeltaxi.

Hier haben viele Familien mehrere Autos, Drittwagen für den Nachwuchs, usw .

Ich habe gehört ;-) in der Stadt soll das besser sein.
 
Ich wohne auf dem Land, außerhalb vom Dorf. Tags kommt einmal die Stunde ein Schulbus, abends gibt es Anrufsammeltaxi.

Hier haben viele Familien mehrere Autos, Drittwagen für den Nachwuchs, usw .

Ich habe gehört ;-) in der Stadt soll das besser sein.

Individualität und Flexibilität willst Du Menschen auf dem Land nehmen? Morgens, Mittags und Abends ein Bus und den muss man nehmen, friss oder stirb? Dann vom Bus die Einkäufe nach Hause schleppen? Oder Menschen, die nicht mehr fit sind? Meine Mutter ist z.B. gerade nach einer OP auf einen Rollstuhl angewiesen. Die käme nicht mal problemlos in den Bus rein, geschweige denn hin.

Warum nicht einfach das Gute am Auto beibehalten? Es da nutzen, wo es absolut Sinn ergibt und es sonst eben - freiwillig - stehen lassen?
 
Es ist mir egal, ob das "die Mehrzahl" ist. Es geht um elementare Freiheitsrechte. Wenn ich mich entscheide, jetzt mit dem Auto in der Innenstadt zu fahren, dann ist das so. Ganz einfach. "Citymaut" bewirkt doch nur, daß diejenigen sanktioniert werden, die auf das Auto angewiesen sind und kein Geld haben. Das sehe ich hier mit dem Anwohnerparken, wo kleine Geschäftsleute oder Auswärtige, die sich die hohen Mieten in der Stadt nicht leisten können, für ihr in ihrer Lebenssituation alternativloses Mobilitätsverhalten bestraft werden. Aber was will man schon von einer Politik erwarten, die uns mittlerweile vorschreiben will, was wir essen und was wir nicht wählen sollen (s. d. aktuellen Aussagen unseres Herrn Bundespräsidenten). Die Lage ist auch deshalb so katastrophal, weil wir seit vielen Jahren an den wichtigen Stellen dieselben inkompetenten Entscheidungsträger haben. Das betrifft eigentlich alle Bereiche und insbesondere auch die Infrastruktur bzw. die Mobilität.
Ich bin mir nicht sicher, ob 1949 irgendwer daran gedacht hat, dass es jemand 2023 als elementares Freiheitsrecht ansehen könnte, mit dem Auto dahin zu fahren, wo es ihm/ihr gerade beliebt. 🤷‍♂️

Du bringst ja durchaus valide Punkte an, aber geht es vielleicht eine Nummer kleiner?

Und ja: Faschisten sollte man nicht wählen. Hat schon mal nicht so gut funktioniert. Mag sich erst total gut anfühlen, weil man es denen "da oben" so richtig gezeigt hat, nur werden die Alternativen total rabiat, wenn man dann doch mal eine abweichende Meinung hat.
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob 1949 irgendwer daran gedacht hat, dass es jemand 2023 als elementares Freiheitsrecht ansehen könnte, mit dem Auto dahin zu fahren, wo es ihm/ihr gerade beliebt. 🤷‍♂️

Du bringst ja durchaus valide Punkte an, aber geht es vielleicht eine Nummer kleiner?

Und ja: Faschisten sollte man nicht wählen. Hat schon mal nicht so gut funktioniert. Mag sich erst total gut anfühlen, weil man es denen "da oben" so richtig gezeigt hat, nur werden die Alternativen total rabiat, wenn man ihnen dann doch mal eine abweichende Meinung hat.
Danke, du sprichst mir aus der Seele. Wirklich. Dieses Gelabere über irgendwelche obströsen Freiheitsrechte, wie das Einfahren in die Innenstadt mit PKW oder weiß der Geier - ganz gruselig.

cbt italia hat aber schon in dem E-Bike Thread gezeigt, dass er teils eigenartige Ansichten hat.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob 1949 irgendwer daran gedacht hat, dass es jemand 2023 als elementares Freiheitsrecht ansehen könnte, mit dem Auto dahin zu fahren, wo es ihm/ihr gerade beliebt. 🤷‍♂️
Ich weiß zwar nicht, was 1949 dabei für eine Rolle spielt. Aber ja, mit dem Auto dahin zu fahren, wo es einem beliebt, ist egoistisch und hat mit Freiheit im Sinne von verantwortungsbewusstem Entscheiden nichts zu tun. Beschränkungen und Anreize für alternatives Verhalten sind nötig.

Was wir aber sehen, ist keine Verkehrswende, sondern ein ideologisch aufgemotzter Kampf gegen das Auto an sich und gegen Mobilität generell. Schönstes Beispiel: Die Sperrung von ca. 200 Metern der Berliner Friedrichstraße. Niemand wollte das, niemand wohnt dort, dessen Kinder auf der gesperrten Straße hätten spielen sollen. Es war pure Sturheit einer glücklicherweise abgewählten Grünen. Es war der Versuch, ein Exempel zu statuieren. Eine Machtprobe. Eine Anbiederung der Grünen an ihre Klientel mit dem gerechten Resultat des Machtverlusts. So wird das nichts.

Am ÖPNV hat besagte Senatorin, wie auch ihre (grünen!) Vorgängerinnen, nichts verbessert. Aber wie können die Menschen vom Auto umsteigen, wenn der ÖPNV an der Kapazitätsgrenze ist?
 
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@dilettant
In dem Fall nicht.

EDIT: jetzt kam deine Antwort dazwischen.

Im Mai 1949 wurde das Grundgesetz erlassen.

Zum Rest: Du hast recht. Deswegen schrieb ich ja von validen Punkten. Verkehrspolitik in Berlin ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Hauptsache Aktionismus, über die Folgen denkt dann (eventuell) die nächste Regierung nach. Indem man Parkplätze ausdünnt, verringert man halt nicht die Anzahl an Fahrzeugen, man verschiebt sie nur und verschärft die Situation in anderen Straßen.

Und wenn man (wie ich) am Stadtrand wohnt, findet man in der grünen Politik nicht statt.
 
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Ich weiß zwar nicht, was 1949 dabei für eine Rolle spielt.
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Ich weiß zwar nicht, was 1949 dabei für eine Rolle spielt. Aber ja, mit dem Auto dahin zu fahren, wo es einem beliebt, ist egoistisch und hat mit Freiheit im Sinne von verantwortungsbewusstem Entscheiden nichts zu tun. Beschränkungen und Anreize für alternatives Verhalten sind nötig.

Was wir aber sehen, ist keine Verkehrswende, sondern ein ideologisch aufgemotzter Kampf gegen das Auto und an sich und gegen Mobilität generell. Schönstes Beispiel: Die Sperrung von ca. 200 Metern der Berliner Friedrichstraße. Niemand wollte das, niemand wohnt dort, dessen Kinder auf der gesperrten Straße hätten spielen sollen. Es war pure Sturheit einer glücklicherweise abgewählten Grünen. Es war der Versuch, ein Exempel zu statuieren. Eine Machtprobe. Eine Anbiederung der Grünen an ihre Klientel mit dem gerechten Resultat des Machtverlusts. So wird das nichts.

Am ÖPNV hat besagte Senatorin, wie auch ihre (grünen!) Vorgängerinnen, nichts verbessert. Aber wie können die Menschen vom Auto umsteigen, wenn der ÖPNV an der Kapazitätsgrenze ist?
Bei dem Argument bin ich bei dir: Der ÖPNV muss zu 100% laufen, bevor man mit Verboten oder sonst was kommt. Das Problem ist aber, dass bei einigen Menschen wohl das Verständnis dafür fehlt, dass eher in Öffis investiert wird als in Individualverkehr.
 
Das Problem ist aber, dass bei einigen Menschen wohl das Verständnis dafür fehlt, dass eher in Öffis investiert wird als in Individualverkehr.
Denkst Du, das sei das Problem?

Es mag sein, dass es bei Investionen in Öffis mal Diskussionen gibt. Zum Glück sind wir noch nicht ganz so weit, dass Politik komplett unhinterfragt gemacht werden kann. Die Diskussionen um jeden Meter sanierte Straße oder um angebliche Subventionierungen des Autoverkehrs sind meiner Wahrnehmung nach wesentlich aggressiver, egal ob in der Politik, den Medien oder hier in diesem Forum.
 
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