Warum wurde früher am Unterrohr geschalten?

[Nimmerklug]

 

[hans_beimer]

Ob es aufwendige Technik schon immer beim Rennrad gegegen hat. Durchgesetzt hat sich das wohl auch durch Triathlon und MTB...Da waren die Jungs und Mädels doch aufgeschlossener...

 

[b-r-m]

vermute ich mal, dass das daraus resultiert, dass der (zunächst) bzw. die Hebel quasi von unten nach oben gewandert sind. Ist das evt. so zu erklären?

Ja.

Thread kann evt. geschlossen werden, da die naheliegende vermutete Antwort im Anfangspost zutrifft.

 

[b-r-m]

Heute fährt man mehr (Behauptung) auf den "hoods".

Das ist Unsinn. Heute fährt man - genauso wie früher - auf den Reifen.

 

[Salamander]

"Unter Last ohne lange Zugkraftunterbrechung" kann man erst schalten, seitdem es indexierte Schaltschritte und Schaltfreudige Zahngeometrien gibt. Erst das hat die Überlegung, mit dem Bremshebel zu schalten, in den Bereich der Möglichkeit gerückt.

Es muß doch nicht gleich so etwas kompliziertes wie ein Schremshebel sein. Und auch nicht sowas geniales wie die Flügelmutter von Suntour. Es gibt doch einige kommerzielle Adapter sowie private Bastellösungen, um MTB-Daumenhebel an den Rennlenker zu bringen.

Hätte man auch schon früher drauf kommen können

 

[kokomiko2]

was mMn ein Quatsch ist, denn die Positron gab es bei Shimano lange vor den indexierten MTB-Schaltungen.

Soll heißen: Positron hat nix mit MTB zu tun, oder was ?
Meinetwegen. Auf jeden Fall wanderte die Schalterei schon auf den Lenkler lange vor den Schremshebeln. Lenkerendschalter sind ja irgendwie ... Zwitterwesen (das gibt Haue).

 

[Coopernikus]

Hi Leute,

Vielen Dank für eure vielen interessanten Antworten!

Tatsächlich ist es ja so das ich selbst schon ein paar Jahre u.a. auch Unterrohrschalter in meiner kleinen Flotte habe. (hatte zwischenzeitlich mal um die 20 Räder.
Angefangen hatte ich aber mit Schremsern was ich deutlich angenehmer empfinde. Just My 2 Cents.

Wenn man sich mal an die Schalter am Unterrohr gewöhnt hat geht es aber auch sehr gut.

Vorteilhaft finde ich das man so im Schnitt weniger schaltet, als mit den Schremsern. Stylischer ist es in jedem Fall, die dicken Höcker mag ich optisch nicht besonders.
Inzwischen überlege ich sogar mein Cooper Reims auf Unterrohrschalter umzubauen, so kam es zu der Frage oben.

Also Danke an alle Inputgeber und ein gutes WE euch!

Grüsse Jens

 

[GerdO]

Vorteilhaft finde ich das man so im Schnitt weniger schaltet, als mit den Schremsern.

Worin genau liegt der Vorteil wenn man "weniger schaltet"? Bisher dachte ich immer eine Schaltung wäre dazu da immer möglichst im effizientesten Gang zu fahren. Je nach Terrain, Wind- und sonstigen Bedingungen. Nicht?

Wie kann man stattdessen einen Wert in geringer Anzahl Schaltvorgänge sehen?

 

[Nimmerklug]

Finde ich auch seltsam, es muss wohl Gründe haben, dass man um so häufiger schaltet, desto einfacher das geht.

Was nicht heißt, dass die Möglichkeiten einer Schaltung am Unterrohr nicht völlig ausreichen zum Fahren.

 

[Bonanzero]

Wer nicht schaltet, wird gescholten. Oder so ähnlich.
Hebel am Unterrohr sind gut und sicher in der Funktion. die kriexte kaum kaputt und das Schaltverhalten ist stabil und präzise, auch nach langer Zeit ohne Wartung.
Hebel am Lenker sind schneller und meistens komfortabler. Wenn du an eine Ampel ranfährst, musst du nicht entscheiden, ob Bremsen ODER Runterschalten, sondern du kannst es gleichzeitig machen.
Es ist ähnlich wie bei den Pedalhaken.

 

[lagaffe]

Warum am Unterrohr? weil das bequemer war, als nach hinten und nach unten zur Sattelstrebe zu greifen um den Schalter zu bedienen. Das ging wenigstens während der Fahrt und war bequemer, als stehen zu bleiben, das Hinterrad auszubauen, umzudrehen und wieder einzubauen. Und das sit wieder eine Erleichterung gegenüber nur auf eine Übersetzung angewiesen zu sein.

Schalthebel plazierte man auch auf dem Oberrohr oder am Vorbau, was vermutlich in Rennhaltung umständlicher zu bedienen war. In den 60ern wurden auch bei Straßenrennen Lenkerendschalthebel verwendet, wenn ich mich nicht irre...

Erste Versuche mit Indexierung war wirklich die Shimano Positron, aber auch bei den Shimano AX Gruppen, zumindest in einer Richtung.

Und 1990 kamen die ersten Bremsschalthebel auf.

 

[Bonanzero]

Indexierung ist ein alter Sombrero, das gabs in den 30ern schon.

 

[lagaffe]

Meinst Du bei Nabenschaltungen? Bei Kettenschaltungen ? Na ja, es gibt eine ganze Menge, was als '"neu" verkauft wird, aber in Wirklichkeit 1:1 schon ein halbes Jahrhundert schon mal da war.......

 

[Bonanzero]

Ich kann mich an alte franz. Räder erinnern, z.B. Automoto, da waren schon in den 30ern 3-fach positionierte Kettenschaltungen dran.

 

[Ivo]

Nach Jahren von Schremshebel hab ich meine wichtigste Räder umgebaut auf Lenkerendschalthebel. Mein neues Rad wird auch Lenkerendschalthebel waren. Grund ist dass STI/Ergopower dir verführt ständig in der gleichen Sitzposition zu fahren. Auf der Langstrecke führt dies leicht zu Verletzungen. Dazu braucht ein Rad mit lenkerendschalthebel weniger Wartung. Bei Distanzen von 1000+ Kilometer ist das ein wichtiges Thema. Bei PBP z.B. brauchte ich bei Schremshebel doch in der Regel 15 minuten Wartung. Bei Lenkerendschalthebel 0 Minuten. Diese 15 Minuten verliert man nicht auf 1200km wegen langsameres schalten.

 

[Bonanzero]

Dazu kommt, dass ein Stück Freiheit verloren geht. Denn je weiter die Systeme integriert sind, umso mehr schreiben sie auch die Peripherie vor.
So kann man z.B. nicht mehr einfach die Bremsen auswählen oder die Bremshebel tauschen, wenn einem die Ergonomie nicht richtig taugt.
Deswegen will ich bei meinem ultimativen Rad auch unbedingt getrennte Brems- und Schalthebel. So kann ich mir in der weiteren Biographie des Rades auch immer wieder neue Kombinationen ausdenken.

 

[feelthesteel]

In einem Radrennen hättest Du heute null Chance mit einem Rahmenschalthebel.

sag das nicht

ich habe letztens beim velothon so viele mit klassischen rädern richtig schnell fahren sehen

ok, sie haben nicht gewonnen

ich mit meiner dura ace auf dem carbon-rad übrigens auch nicht

aber die schremser sind sowas von bequem..

 

[usr]

Es gibt doch einige kommerzielle Adapter sowie private Bastellösungen, um MTB-Daumenhebel an den Rennlenker zu bringen.

Heute eher andersrum, TT-Schalthebel (bis heute quasi baugleich mit Rahmenhebeln) werden mit Adaptern an den MTB-Lenker gebracht: https://paulcomp.com/shop/components/shimanothumbies/

 

[Olddutsch]

Hallo Community!

Als relativer Frischling in Sachen RR, frage ich mich ernsthaft warum früher wohl die / der Hebl für die Schalterei am Unterrohr befestigt war?


Nachdem ich einige Bilder von RR aus den 30/40/50 Jahren gesehen habe, vermute ich mal das daraus resultiert, das der (zunächst) bzw die Hebel quasi von unten nach oben gewandert sind, ist das evt so zu erklären?

Fragende Grüße

Jens

Weil der Kombihebel noch ncht erfunden war so einfach

 

[ta22os]

Hat jemand schon dieses System mit den Rahmenschalthebeln an den Bremsgriffen ausprobiert?