Knobi, flammberg - geht doch mal bitte zu nem rahmenbauer und erzählt ihm das mit dem problemlos und einfach und kein großer aufwand. Der wird sich totlachen. Unglaublich... und die brutzelei die flammberg beschreibt - würde jemand von euch die gabel sorgenfrei fahren?
Auf den den nötigen Aufwand, die Reinigung der Gabelenden und des Ausfallendes, vor dem Ausführen der eigentlichen Lötarbeit hatte ich hingewiesen. Auch lache ich wirklich gerne, vor allen Dingen, wenn sich jemand anbietet, sich in meine Lage zu versetzen, denn nach zwei Rahmenbaukursen und einigen Jahren Löterfahrung kann ich sehr gut beurteilen, daß es wirklich eine der einfachsten aller Lötarbeiten an Fahrrädern ist, die hier ansteht - vor allen Dingen, da der gezeigte Rahmen eher von der soliden Art ist, also kein filigranes Leichtbauerzeugnis, dessen Rohren man ja nicht zu lange mit der Fackel (Pardon: Gas-Hartlötapparatur klingt gewiß fachmännischer an) zusetzen darf. Es ist wirklich weit einfacher, als das Auswechseln eines Unter-, Ober- oder Sattelrohres, bei denen ich jeweils die Rohre erst hinter den Muffen absäge und danach deren Reste aus den Muffen herausfeile - alles nur, um den Muffen den Hitzegang des Auslötens zu ersparen, wo sie doch anschließend erneut für das Einlöten der neuen Rohre wieder auf Temperatur gebracht werden müssen - ganz, wie ich es gelernt habe. Dies ist komplizierte Arbeit, bei der es darauf ankommt, Rohre und Muffen präzise und unverrückbar zu positionieren. Das Wiedereinlöten eines gelockerten Ausfallendes dagegen ist so einfach, daß Dir vor Enttäuschung die Tränen kommen würden.
Und ja, 50 Euro ist wirklich ein nicht ungewöhnlich günstiger, eher ein üblicher Tarif und hat mit der wirklich beklagenswerten „Kaffeekassen-Mentalität” nichts zu tun. Ich würde raten, einen Rahmenbauer vor Ort zu fragen; sicher wird er für diese einfache Arbeit sofort ein günstiges Angebot machen wollen, denn diese Leute freuen sich generell, wenn sie ein Rad wieder auf die Straße bringen können, so einfach es auch ist.
Übrigens bedeutet eine schlechte Lötstelle nicht, daß es überall am Rad so aussieht; auch müssen preiswerte Räder genauso wenig zwangläufig schlecht wie teure gut gelötet sein. So hatte ich einmal einen Francesco Moser-Rahmen (aus dünnwandigen Colombus, also keines der Billig-Moserlein), dessen Bremsbrücke so schlecht verlötet war, daß ich den Fingernagel in den Spalt hineinstecken und den Rahmen damit auf die Seite ziehen konnte. Diese Lötstelle war von Anfang an völlig unzureichend gewesen; einige andere Stellen am Rahmen waren auch weit davon entfernt, tiptop zu sein. Es war einer der typischen Italo-Rahmen: teuer und liederlich
Übrigens sind nicht alle Rahmenbauer über Fehler erhabene Halbgötter: bei uns in Wuppertal gibt es einen solchen, der es geschafft hat, einem Vereinskollegen die Cantileversockel auf unterschiedlicher Höhe anzulöten und selbst nach zweimaliger Reklamation darauf bestand, daß alles in bester Ordnung sei. Damit will ich sagen, daß nicht alle gleich gut oder schlecht sind und mancher „einfache” Metaller oder Hobbyist hat eine Chance auf ein gutes Ergebnis, sobald er sich in die Materie eingelesen und eingearbeitet hat. Alles Wissen dieser Welt ist in Büchern zu finden; man kann sich alles beibringen oder gelehrt bekommen. Zuviel Respekt ist schädlich.