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Vorderradaufnahme gebrochen 70er

tangosix

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Moin,

ich hab n kleines Problem. Ich habe ein altes Garelli Rennrad vermutlich Ende 70er. Heute wollte ich vorne ein neuen Reifen draufziehen und habe festgestellt das die Aufnahme des Rades auf der einen Seite wackelt. Im Anhang ein paar Fotos. Hat da jemand Erfahrungen mit ob das reparabel (schweißen) ist oder ob ich mich auf die Suche einer neuen Gabel machen muss? 1.jpg2.jpg4.jpg5.jpg

Vielen Dank.
 

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Re: Vorderradaufnahme gebrochen 70er
Vielen Dank schonmal. Wenn die Möglichkeit besteht würde ich es lieber retten. Also das Originalteil.
 
Such jemand, der Räder/Rahmen löten kann - in Berlin kann ich dir einige nennen.. Sonst im Thread "Kleine Bastellfrage" fragen, ob jemand jemanden bei dir in der Nähe kennt..
 
Löten geht problemlos und ist auch kein allzu großer Aufwand, lohnt sich aber bei so einer billigen Gabel eigentlich nicht. Das Teil ist nur deshalb locker, weil es schon ab Werk nie richtig verlötet war - wer weiß, wie die anderen Verbindungsstellen der Gabel und des Rahmens aussehen...
 
Es ist wirklich kein großer Aufwand, dieses geschlitzte Ausfallende einzulöten; der größte Aufwand entfällt hier auf die Sorgfalt, das Ausfallende und Gabelende von altem Lot und Rost zu reinigen. Das Löten hat hier mit Messinglot bei circa 900 Grad Celsius zu erfolgen, anders als bei Sockets, bei denen sich das bei ab 620 Grad fließende Silberlot anbietet. Aufgrund des größeren Spaltmaßes geschlitzter Ausfallenden würde eine Lötung mit (teurem) Silberlot keine Verbindung ausreichender Festigkeit ergeben.

Theoretisch könnte diese Arbeit sogar jeder Schlosser erledigen, solange man ihm sagt, daß er das Gabelende nicht sorglos über Gebühr erhitzen soll, also nur so heiß und so lange, wie der Lotfluß es erfordert.

Ein Rahmenbauer wäre für diese Arbeit mit etwa 50 Euro zufrieden; da die Farbe Silber ist, ließe sich die nötige Bei- oder Neulackierung der Gabel leicht selbst bewerkstelligen - Silber und Gold sind in dieser Beziehung sehr dankbare Farben.
 
Knobi, flammberg - geht doch mal bitte zu nem rahmenbauer und erzählt ihm das mit dem problemlos und einfach und kein großer aufwand. Der wird sich totlachen. Unglaublich... und die brutzelei die flammberg beschreibt - würde jemand von euch die gabel sorgenfrei fahren?
 
Wenn der Rest des Rades auch so billig zusammengeschustert ist, würde ich das gesamte Rad nicht sorgenfrei fahren.... :eek:
 
Beim Anblick der Photos wurde mir ganz anders - wenn das meine Gabel wäre, wäre ich froh, es vor einem defektbedingten Unfall mit möglicherweise dramatischen Verletzungen entdeckt zu haben. Und wie bei Knobi wäre auch mein Vertrauen in die Gabel irreparabel, egal wie perfekt dieser Ausfaller wiedereingelötet worfen wäre. Allerdings halte auch ich eine Reparatur an dieser Stelle prinzipiell für solide machbar, und flammbergs Ausführungen dazu plausibel, insbesondere den Satz
der größte Aufwand entfällt hier auf die Sorgfalt, das Ausfallende und Gabelende von altem Lot und Rost zu reinigen.
Keine Ahnung, ob ein vertrauenswürdiger Fachmann bereit wäre, das für 50€ zu erledigen, aber egal, es wäre eine absurde Investition.
Ab in die Tonne mit dem Schrott!

LG Helmut
 
Knobi, flammberg - geht doch mal bitte zu nem rahmenbauer und erzählt ihm das mit dem problemlos und einfach und kein großer aufwand. Der wird sich totlachen. Unglaublich... und die brutzelei die flammberg beschreibt - würde jemand von euch die gabel sorgenfrei fahren?

Auf den den nötigen Aufwand, die Reinigung der Gabelenden und des Ausfallendes, vor dem Ausführen der eigentlichen Lötarbeit hatte ich hingewiesen. Auch lache ich wirklich gerne, vor allen Dingen, wenn sich jemand anbietet, sich in meine Lage zu versetzen, denn nach zwei Rahmenbaukursen und einigen Jahren Löterfahrung kann ich sehr gut beurteilen, daß es wirklich eine der einfachsten aller Lötarbeiten an Fahrrädern ist, die hier ansteht - vor allen Dingen, da der gezeigte Rahmen eher von der soliden Art ist, also kein filigranes Leichtbauerzeugnis, dessen Rohren man ja nicht zu lange mit der Fackel (Pardon: Gas-Hartlötapparatur klingt gewiß fachmännischer an) zusetzen darf. Es ist wirklich weit einfacher, als das Auswechseln eines Unter-, Ober- oder Sattelrohres, bei denen ich jeweils die Rohre erst hinter den Muffen absäge und danach deren Reste aus den Muffen herausfeile - alles nur, um den Muffen den Hitzegang des Auslötens zu ersparen, wo sie doch anschließend erneut für das Einlöten der neuen Rohre wieder auf Temperatur gebracht werden müssen - ganz, wie ich es gelernt habe. Dies ist komplizierte Arbeit, bei der es darauf ankommt, Rohre und Muffen präzise und unverrückbar zu positionieren. Das Wiedereinlöten eines gelockerten Ausfallendes dagegen ist so einfach, daß Dir vor Enttäuschung die Tränen kommen würden.

Und ja, 50 Euro ist wirklich ein nicht ungewöhnlich günstiger, eher ein üblicher Tarif und hat mit der wirklich beklagenswerten „Kaffeekassen-Mentalität” nichts zu tun. Ich würde raten, einen Rahmenbauer vor Ort zu fragen; sicher wird er für diese einfache Arbeit sofort ein günstiges Angebot machen wollen, denn diese Leute freuen sich generell, wenn sie ein Rad wieder auf die Straße bringen können, so einfach es auch ist.

Übrigens bedeutet eine schlechte Lötstelle nicht, daß es überall am Rad so aussieht; auch müssen preiswerte Räder genauso wenig zwangläufig schlecht wie teure gut gelötet sein. So hatte ich einmal einen Francesco Moser-Rahmen (aus dünnwandigen Colombus, also keines der Billig-Moserlein), dessen Bremsbrücke so schlecht verlötet war, daß ich den Fingernagel in den Spalt hineinstecken und den Rahmen damit auf die Seite ziehen konnte. Diese Lötstelle war von Anfang an völlig unzureichend gewesen; einige andere Stellen am Rahmen waren auch weit davon entfernt, tiptop zu sein. Es war einer der typischen Italo-Rahmen: teuer und liederlich

Übrigens sind nicht alle Rahmenbauer über Fehler erhabene Halbgötter: bei uns in Wuppertal gibt es einen solchen, der es geschafft hat, einem Vereinskollegen die Cantileversockel auf unterschiedlicher Höhe anzulöten und selbst nach zweimaliger Reklamation darauf bestand, daß alles in bester Ordnung sei. Damit will ich sagen, daß nicht alle gleich gut oder schlecht sind und mancher „einfache” Metaller oder Hobbyist hat eine Chance auf ein gutes Ergebnis, sobald er sich in die Materie eingelesen und eingearbeitet hat. Alles Wissen dieser Welt ist in Büchern zu finden; man kann sich alles beibringen oder gelehrt bekommen. Zuviel Respekt ist schädlich.
 
Vielen Dank für die Antworten.
Leider hilft mir " Ab in die Tonne mit dem Schrott." nicht sonderlich weiter, da ich nicht mal eben 800€ (oder wasweissichwieviel) für n neues Rad habe.
Vielen Dank an Knobi und flammberg. Ein Sandstrahlgerät steht mir zur freien Verfügung und der Rahmenbauer ist nicht weit weg. Ich werde mir zusätzlich seinen Rat einholen. Den Rest des Rades habe ich nach Auffinden des Schadens komplett überprüft und nichts weiter feststellen können

Beste Grüße.
 
Trotz allem ist das wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden der Gabel. Für 50€ sollte sich im Forum eine ordentlich verarbeitete verchromte Gabel finden lassen.
 
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Leider hilft mir " Ab in die Tonne mit dem Schrott." nicht sonderlich weiter, da ich nicht mal eben 800€ (oder wasweissichwieviel) für n neues Rad habe..................
Mit "Schrott" meinte ich aber, und glaube das klar formuliert zu haben, nur die Gabel.
........................................... Den Rest des Rades habe ich nach Auffinden des Schadens komplett überprüft und nichts weiter feststellen können
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Wie gut!
........................................... der Rahmenbauer ist nicht weit weg. Ich werde mir zusätzlich seinen Rat einholen..............
Das kann nicht schaden. Ob der Einbau einer neuen Gabel (siehe Posting #2) nicht doch der kostengünstigere und wohl auch sicherere Weg ist, kannst Du dann ja immer noch entscheiden.
Viel Glück!

LG Helmut
 
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