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Unwohlsein nach "harten" Trainingsausfahrten

Kaputtnik

Team Eisdiele
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Hi,

ich fahre jetzt seit ca. 6 Jahren Hobbymäßig Rennrad und alles läuft, gemessen an meinen bescheidenen Ansprüchen (bin Ende 30 und werde sicher keine Rekorde mehr aufstellen) soweit prima.
Ich habe nur ein Problem - nach einer starken Belastung, sprich einer außergewöhnlich langen oder schnellen Trainingsfahrt, oder einem Jedermannrennen, fühle ich mich die nächsten 1-2 Tage als hätte ich das ganze Wochenende durchgesoffen.
Das äußert sich z.B. in Kopfschmerzen (wie bei einem Kater), Konzentrationsschwäche, allgemeine Müdigkeit, Antriebslosigkeit etc.
Es ist dann immer etwas unangenehm, bei der Arbeit da zu sitzen "wie ein Schluck Wasser in der Kurve" und alles ist irgendwie doof und anstrengend.

Mir ist schon klar, daß hartes Training eine Belastung für den Körper ist und nicht ganz spurlos am Körper vorübergeht. Aber mich würde doch interessieren, ob man da irgendwas verbessern oder optimieren kann, damit diese 1-2 Tage nach einer starken Belastung etwas erträglicher werden.
Vielleicht mach ich ja auch irgendwas falsch??

Während des Trainings achte ich immer darauf, genug zu trinken, und gelegentlich was zu essen (Bananen und Butterbrote, Riegel eher weniger, Gels überhaupt nicht).
Vor dem Training gibts meistens recht viele Kohlenhydrate (Nudeln o.ä.) und nachher 1-2 alkoholfreie Weizen, und wenns nicht zu spät abends ist auch ne warme Mahlzeit.
Grundsätzlich würd ich meine Ernährung als ausgewogen bezeichnen, es gibt viel Obst & Gemüse, 90% selbst zubereitetes Essen aus frischen Zutaten, kaum "junk food".

Jemand ne Idee??
 
In der Triathlon Szene wird zunehmend von Bananen abgeraten. Vielleicht ist es das.
 
Das kenne ich auch. Allerdings nur wenn es wirklich lang und intensiv war und auch nicht immer. Ich bilde mir ein, dass es auch mit dem Essen danach zusammenhängt. Ich brauche dann erstmal Zucker. D.h. Kakao, Nutella-Brot, Eis, 0,5L Buttermilch mit Sirup, Cola...sowas was schnell "wirkt" halt. Da ich ja gerne noch 3-4 Kilo abnehmen möchte, hab ich mir das oft verkniffen, weil ich auch gar keinen Hunger hatte. Die Folge war dann tatsächlich ein Einbruch ca. 1-2 Stunden nach der Fahrt und völlig Erschöpfung noch am Tag danach.
Ausserdem wiege ich mich nach so Fahrten, damit ich den Flüssigkeitsverlust abschätzen kann. Den gleiche ich dann aus, wobei ich bei Wasser auch immer ein wenig Salz dazu gebe. Nach solchen Fahrten hab ich auch Salzkrusten an Kleidung und im Gesicht.
Müde bin ich nach so einer Fahrt trotzdem. Aber wenigstens am nächsten Tag bin ich wieder zu gebrauchen.
 
Früher hatte ich manchmal Kopfschmerzen nach dem Training, bis ich den Tipp bekommen habe etwas Salz zu essen. Heute ernähre ich mich eher Salzarm, da schwitze ich dann automatisch weniger Salz aus. Sinnig ist natürlich eine priese in die Trinkflasche zu tun. Der Tipp mit dem Wiegen von @Lusche70 ist auch gut. So kannst du sicherstellen genug zu trinken.
 
Ich habe nur ein Problem - nach einer starken Belastung, sprich einer außergewöhnlich langen oder schnellen Trainingsfahrt, oder einem Jedermannrennen, fühle ich mich die nächsten 1-2 Tage als hätte ich das ganze Wochenende durchgesoffen.
Das äußert sich z.B. in Kopfschmerzen (wie bei einem Kater), Konzentrationsschwäche, allgemeine Müdigkeit, Antriebslosigkeit etc.

Kenn ich, bei mir sind das Symptome von Kohlehydratmangel oder einem Infekt infolge des von der Trainingseinheit geschwächten Immunsystems.

Vor dem Training gibts meistens recht viele Kohlenhydrate (Nudeln o.ä.) und nachher 1-2 alkoholfreie Weizen, und wenns nicht zu spät abends ist auch ne warme Mahlzeit.

Wenn deine Muskelglycogenspeicher vor dem Training voll sind, brauchst du Prä-Tour nur genug KH, um den Leberspeicher zu füllen. Recht viel Nudeln vorher sind je nach Definition von "recht viel" vielleicht an der falschen Stelle: Ich würde das eher hinterher anvisieren (und vorher halt "normal viel"), weil mir vor allem das Weizen hinterher (mit optionaler Mahlzeit) als zu wenig erscheint. Schnelle Kohlenhydrate hinterher sorgen auch mit dem Insulin für den Stopp vom katabolen Prozess.
 
Jawoll,

gestern ausprobiert und nach der Ausfahrt mal so richtig zugeschlagen - siehe da: kein Kater.

Erst Eiweiß, dann Duschen, dann Riesenteller Reis mti Hülsenfrüchten, dann Müsli mit Banane. Muskelkrämpfe wegen zu wenig Flüssigkeit, aber da ist die Lösung ja bekannt und offensichtlich.
 
Diese unangenehmen Nachwehen sind wohl nicht so selten, ich hatte früher öfter, und habe heute wesentlich seltener, ähnliche Beschwerden. Insbesondere Kopfschmerzen ein, zwei Tage danach waren sehr lästig. Die führte ich anfangs auf starke Nackenverspannungen durch die Kopfhaltung oder Auskühlung zurück. Lockerungsübungen beim Fahren (siehe Froome) haben wenig gebracht, auch ein Halstuch war von geringem Nutzen.

Ernährung fest und flüssig hab ich ausgiebig getestet. Zu wenig Flüssigkeit hat das Risiko klar verstärkt; Wasser mit etwas Salz war besser, Magnesium ist bei mir eh niedrig, auch da nehme ich auf langen Touren 400mg, das beugt aber eher nächtlichen Krämpfen vor als den Katerähnlichen Problemen. Auf regelmäßigen Kaloriennachschub ca. jede Stunde (Riegel, Käsebrot, Obst, auch Gels) achte ich ebenfalls, und nach der Fahrt gibt's meist erst mal einen Kakao mit Banane oder gleich "richtiges" Essen mit Kohlenhydraten und Eiweiß und bleifreies Bier.

Ein wenig besser wurde es damit im Lauf der Zeit. Erst als ich zu Beginn dieses Jahres die Ernährung unterwegs mehr auf flüssig umgestellt habe, bemerke ich jedoch signifikant weniger Symptome. Ich nehme nun ein Iso-Pulver, aber nicht irgendeins, sondern eins mit etlichen Mineralstoffen und Vitaminen in geringer Dosierung (Gibt's z.B. von Taxofit).
Offenbar hat mir irgendwas aus dieser Mischung gefehlt, oder ist die Nährstoffaufnahme aus dem Getränk wirksamer, wer weiß. Einen Versuch ist es sicher wert. Ansonsten sollte mal der Status der Elektrolyte im Blut getestet werden, veilleicht ist da auch irgendwas nicht im Normalbereich.
 
@ TE, zweierlei einfache Dinge können Besserung bringen... Nach der Tour weniger Leitungswasser, dafür mehr Mineralwasser mit höherem Mineralgehalt. Während des Rennens besser Gels einnehmen, diese regulieren auch den Mineralstoffhaushalt. Mit einem Butterbrot käme ich nicht weit, ich habe Malto in der Flasche. Eine Prise Salz gehört eh in die Pulle am Rad...
 
Ich habe diese Probleme wenn ich meinen Körper über das gewohnte Maß hinaus belaste. Bemerkbar macht sich so eine Überbelastung des Herz-Kreislaufsystems bei mir (neben den von Dir angesprochenen subjektiven Beschwerden) in einem erhöhten Ruhepuls.

Wenn ich die Belastung regelmäßig in mein Training einbaue, habe ich die Probleme nicht mehr. Ähnlich wie beim Muskelkater.
Voraussetzung ist natürlich körperlich gesund zu sein und die Regenerationszeiten zu beachten.
 
Das scheint wirklich die Lösung zu sein, sogar nach Langdistanzen funktionierts. Gestern ordentlich gegessen: Eiweiß, zwei Butterbrote, Reis mit Tofu-Bällchen, sehr große Schüssel Beluga-Linsen mit Soja-Creme, Riesenschüssel Salat. Natürlich merke ich, dass ich gestern was gemacht habe, aber der sonst übliche Extremkater ist ausgeblieben. Nach einer langen Belastung muss ich mir das Zeug zwar echt reinzwingen, aber es funktioniert.

Für mich ist das die Lösung. Danke!
 
@marex hat schon einen wichtigen Aspekt genannt ^^

Eventuell den Puls etwas niedriger halten während längerer Trainingseinheiten!
 
Ich habe nach langen und zudem intensiven Ausfahrten (intensiv in dem Sinne, dass halt auch mal G2 und Schwelle dabei war) von 4-5h+ auch immer Probleme mit Kopfschmerzen am Tag drauf.
Habe eigentlich alles was hier geschrieben wird bewusst oder unbewusst schonmal probiert und bekomme das nicht in den Griff.
Ausfahrten in der Länge sind bei mir zwar selten, so 6-7mal pro Jahr (und dann auch meist Gruppenfahrten wo ich auch mal gerne etwas gas gebe), aber nerven tut das schon.
 
Eventuell den Puls etwas niedriger halten während längerer Trainingseinheiten!

Das möchte ich ausschließen. Die Strecke war 340 km GA1 und Rekom, nur ein einziges Mal sind wir etwa 10 km in GA2 ein bissl schneller gefahrenn, aber das war auch sehr kontrolliert. An der Schwelle war ich nur ein einziges Mal aus Versehen, via Atmung festgestellt.

Kopfschmerzen hatte ich auf der Strecke auch, das hing aber eher mit Müdigkeit in den Morgenstunden zusammen.
 
Also nen bisschen Unruhe
Ich habe diese Probleme wenn ich meinen Körper über das gewohnte Maß hinaus belaste. Bemerkbar macht sich so eine Überbelastung des Herz-Kreislaufsystems bei mir (neben den von Dir angesprochenen subjektiven Beschwerden) in einem erhöhten Ruhepuls.

Wenn ich die Belastung regelmäßig in mein Training einbaue, habe ich die Probleme nicht mehr. Ähnlich wie beim Muskelkater.
Voraussetzung ist natürlich körperlich gesund zu sein und die Regenerationszeiten zu beachten.
Denke ich auch: immer wenn ne völlige Diskontinuität zwischen regelmäßiger Trainingsbelastung und Event besteht läuft man Gefahr dass das dem Körper nicht gefällt. Sind die Ausfahrten sehr lang würde ich mal peinlichst genau drauf achten was man isst, die meisten Leute essen zu wenig. Zwischen 70-100g CHO's sollten es bei harten(!) Belastungen über 4,5 und mehr Stunden schon sein. Ich hab früher auch immer weniger zu mir genommen weil Ich dachte solange ich nich wirklich eingeh passt das schon. Aber mit adäquater Versorgung ist die Regeneration viel besser, bei mir zumindest.
 
Hallöchen,

das Unwohlsein, Kopfweh und Co am nächsten Tag kenne ich auch. Bei mir hat die Pulsuhr Abhilfe gebracht. Schau z. B. mal nach der Mio Alpha 2, da braucht man keinen Brustgurt mehr. Alles ordentlich programmieren und versuchen immer in Zone 2 (Zone für Grundlagenkondition) zu fahren. Der Effekt: Du radelst länger, Du radelst auf lange Strecken gleichmäßiger und dadurch schneller und Du fühlst Dich am nächsten Morgen auch noch gut. Hab so auch weniger Migräneanfälle. Klar man kommt sich am Anfang ziemlich verar... vor, an jedem kleinen Hügel Kette links und am Anfang denkt man, es geht nicht vorwärts, aber glaube mir, es lohnt. Für ältere Hobbyfahrer wie mich auf jeden Fall eine tolle Sache.

Sonnige Grüße

Christoph
 
Kann der Körper eigentlich die Glycogenspeicher auch auffüllen, wenn man hinterher ungenügend Kohlenhydrate nachschiebt? Durch Fettstoffwechsel oder so?
 
Natürlich nicht vollständig. Eventuell wird er aber besser im verwerten dadurch.
 
Kann der Körper eigentlich die Glycogenspeicher auch auffüllen, wenn man hinterher ungenügend Kohlenhydrate nachschiebt? Durch Fettstoffwechsel oder so?

Soweit ich weiß baut der Körper auch gerne Muskulatur ab, wenn er zu wenig Nahrung bekommt... Also mal ganz platt ausgedrückt.
 
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