Sorry, aber das ganze mutet semi-intellektuell an, ist aber im Detail gequirlter Käse.
Hey Mi67, du urteilst zu hart über mich! Ich hab doch nur spontan was zusammengetippt, das geforderte Niveau der Plausibilisierung war "tauglich für Internetforen". Dass ich da über Stock und Stein gallopirere ist wahr aber in der Sache begründet. Alle Stöcke und Steine, die ich übersprungen habe, hielt ich für nötig (erwähnenswert).Außerdem unterscheide ich nicht zwischen Doping und legal, das mag auch manche verwundern. Ich finde mich letztendlich nicht
semi-intellektuel, ich bin mindestens 70%-intellektuel!
Das einzige, was ich in meinem Beitrag wirklich und explizit als endgültige, feste, unumstößliche Tatsache dargestelt habe, war die Aussage, dass die Kombo Stimulanzien + Schmerzmittel
das klassische Doping schlechthin ist. Gabs schon vor hundert Jahren, Kokain und Opium.
Ich war jetzt faul und hab keine zitierfähige Quelle geliefert, was natürlich nicht hilft, wenn man was behaupten will. Die Aussage basiert auf persönlicher Erfahrung aus etwa 16 Jahren Kraftsport, aber es muss auch irgendwelche Studien dazu geben. Kraftsportler dopen viel mehr und meist völlig offen, also keine große Geheimniskrämerei. Hier im Forum ist Doping ganz schlimm, gehste aber in ein Bodybuilderforum, dann ist Doping überall und alle finden es normal.
Die klassische Kombi (Upper+Painkiler) wird universell in den meisten Sportarten eingesetzt, die Kraftsporterfahrung lässt sich in gewisser Weise auf Rennradler übertragen, glaube ich. Bei Kraftdreikämpfern waren die richtig starken gedopt, bei Bodybuildern die besonders muskulösen. Doping und Erfolg korrelieren erstaunlich häufig. Muss man kein Genie sein, um zu merken, was los ist. Meine Vermutung ist, dass jeder der im Sport wirklich hoch hinaus will, gedopt ist. Wer richtig gut ist in seinem speziellen Sport, booom, gedopt - das ist nur eine Heuristik, keine Vorhersage. So geh ich an die Sache ran, egal ob Hanteln oder Rennrad... ich glaub keinem Gewinner in Profiveranstaltungen, dass er clean ist. Blut und Urin sind mir egal, ich will lieber unangekündigt in seine Wohung rein, ohne dass er vorher alle Drogen entfernt hat. Die Stapeln sich da, garantiert.
(Anti)Inflammation als normalerweise zeitverzögerter Prozess wird als Akuteffekt in der sportlichen Belastung herpostuliert
Ja, Entzündung ist ein verzögerter Effekt. Nach einer Schädigung im Muskel ist der Höhepunkt der T1-Phase der Entzündng bei etwa 24-48h, da haste schon recht. Ist wie Muskelkater, Entzündung und spürbarer Muskelkater sind zeitlich etwa gleich ausgeprägt, nur als grobe, nicht-wissenschaftliche Orientierung für Amateure. Bindegewebe usw. ist nochmal langsamer, da ist alle noch verzögerter. Ergo helfen Aspro oder Ibu
spürbar theoretisch nur in diesem verspäteten Zeitraum, nicht direkt im Rennen.
Aber die Entzündung
beginnt nichtsdestoweniger
sofort, mit der Einwanderung von Entzündungszellen, der Freisetzung von pro-inflammatorischen Cytokinen und was nicht alles - und ein Wirkstoff, der hier ansetzt, wird meiner Ansicht nach irgendeine theoretisch mögliche Wirkung aufweisen können - diplomatisch genug formuliert?
Bedenke, dass der Muskel üppig von Ergoezeptoren durchzogen ist, die den metabolischen Zustand und die Integrität des Gewebes ans Hirn funken (was dann ggf. motorikhemmend ist). Es ist plausibel anzunehmen, dass diese Ergorezeptoren auch auf inflammatorische Prozesse anspringen.
Bei Profisportlern wird vermutlich auch strategisiert, wie man das allgemeine Level an Entzündung steuert. Bei der Tour der France z.B. hat die Entzündung 3 Wochen Zeit, genug Zeit für eine Wirkung antiinflammatorischer Mittel. Die nehmen vielleicht im/vorm Rennen Schmerzmittel, damits am Abend und am nächsten Tag nicht so schlimm ist. Oder einfach 3 mal täglich, gut verträglich: Die nehmens immer, weils Teil ihres Dopingprogramms ist (meine Spekulation).
Aus dem Alltag kennt man das ja auch. Wenn der Zahnarzt einen Weisheitszahn rausgezogen hat, soll man sofort kühlen (=Entzündung hemmen), damit es nicht stark anschwillt. Boxer sollen auch ein paar Tricks haben, wie sie ihr malträtiertes Gesicht nach nem Kampf wieder vorzeigbar machen, hat aber alles mit möglichst frühem Einschreiten zu tun. Wenn man mit dem Kühlen wartet, bis die Schwellung vollkommen entwickelt ist, dann ist der halbe Kopf von der Monsterschwellung eingenommen, die man bei früher Kühlung nicht hätte. Also das Ausmaß der Schwellung und möglicherweise auch anderer inflammatorischer Vorgänge wird geringer, je früher man mit der Kühlung ins System eingreift.
Wir reden ja hier nur theoretisch und spekulieren was sein könnte. Ich schreib einfach spontan irgendwas und es wirkt auf dich, Mi67, wie eine selbstbewusst vertretene Meinung (ist es nicht, sondern nur die erste Schnappsidee, die ich in dem Moment halt hatte), dabei bin ich einfach nur neugierig und wollte mal im Dunkeln rumstocher. Ich bin hier weil mich die spekulative Diskussion um die Wirkung und Doping-fähigkeit von Schmerzmitteln interessiert.
Versuche nur mal, beim einfachen ASS (oder meinethalben auch Ibuprofen) eine Leistungssteigerung wirklich sachlich zu begründen. Dein "Ich gehe davon aus, dass ..." und "Ich behaupte sogar ganz selbstsicher, dass ..." sind reine Behauptungen oder Spekulationen.
Natürlich spekulier ich! Bin ja nicht der Großmeister der Wahrheit, der von der Kanzel herab die wahre Wahrheit predigt.
ASS oder Ibu sind zu schwach, um für sich alleine für ein "Doping" (ist ja legales Zeug) zu lohnen. Denke ich zumindest. Aber wie sie sich in einem durchdachten Dopingprogramm machen? Ich wette, das sind Medikamente, die im Sport ubiquitär sind. Erste Hits bei Google z.B.:
http://www.zeit.de/sport/2011-09/legales-doping-fussball
http://www.faz.net/aktuell/sport/fu...tete-koerper-wird-ausgequetscht-11797855.html
Und hier gehts um Ivan Klasnic, Fußballer, der wohl auch im Zusammenhang mit Schmerzmittel-Übergebrauch zwei Nierentransplantationen hinter sich hat:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-65330437.htmlO
Oder google mal "painkiller sport" im Google mit home language auf englischen .
Dass wir beide uns entschieden gegen den Gebrauch von Schmerzmitteln außerhalb ihrer Indikation aussprechen, dürfte ja jedem klar sein, oder? Also Kinder, nicht einfach Medikamente nehmen, die der Arzt nicht angeordnet hat!
Plötzlich kommen auch noch Alkohol, Gabapentin oder gar GABA(B)-Agonisten mit auf den Plan, ...
Ja mei. Du schreibst das in einem abfälligen Ton, ohne konkrete Kritik geäußert zu haben. GABA-B-Agonisten sind halt das geilste auf der Welt! In hoher Dosis macht das high, richtig megahigh wie auf Amphetaminen, nur relaxter. In der richtigen niedrigen Dosis macht es unempfindlich gegen so ziemlich alle schädlichen Einflüsse, z.B. Kälte, Lärm, Temperatur und auch Schmerz. Und gut gelaunt. Und einfach besser. Es gibt von Baclofen eine russische Version namens Phenibut, die wohl wegen einer Gesetzeslücke in Deutschland verkehrsfähig ist. Gibts bei
Ebay als angeblich harmloses Nahrungsergänzerli. Das ist aber harter Stoff. Phenibut wurde früher russischen Kosmonauten gegeben, das ist wirklich ernster Mist! Wenn dus nicht glaubst, teste halt einfach mal - oder ist das unethisch/nicht erlaubt?
Übrigens, Phenibut ist Gift und jeder der es mehr als 3x genommen hat bereut es - inkl. ich. Macht schnell abhängig und der Entzug ist echt hart. Wenn man es zu oft nimmt, verändert sich auch die Wirkung und es passieren ganz seltsame Sachen. Ich war natürlich neugierig, aber wie gesagt, ich bereue es und würde es nie wieder anrühren. ALSO FINGER WEG VON PHENIBUT!! Ernsthaft jetzt!
Das unterstützt meine Hypothese, das die meisten Hobbyfahrer und Amateure die dopen wollen, sowieso zu blöd dazu sind und man als sauberer Fahrer keinen nennenswerten Nachteil hat
Du hast ja keine Ahnung, was die Deppen machen. Teilweise haarsträubend. Aber Dope ohne Hirn wirkt nicht so gut, und dann gibts da noch den Sport, den man sich gedopt wie clean antrainieren muss. Dope ist kein Gratis-Leistungsplus.
Bei den Amateuren im Kraftsport/Bodybuilding dopen sich die Leute auch oft krank, also so dass das Dope leistungsschädlich ist. Das wird dann oft ein Teufelskreis: Der Stoff macht einen krank und schwach, und man dann nimmt noch mehr Stoff, um das auszugleichen, wird davon noch kränker usw...
Doping in Eigenregie geht doch nie wirklich gut aus, außer man hat Medizin studiert oder so. Ohne Organisation und Sachverstand macht man sich nur kaputt, ohne sportlich besser zu werden. Ein gescheiter Experte könnte zeigen, wie man sich kaputtmacht, und dabei sportlich besser wird.