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Schneller unterwegs mit dicken Reifen...

Hier mal ein direkter Vergleich eines Reifens in 23, 25, 28, 32, bei verschiedenen Drücken:
Interessanter Artikel, die take home message für mich war: Maximaler Unterschied zwischen 23mm und 32mm sind ca. 2Watt, also egal. Wie relevant die Aerodynamik ist: keine Ahnung. Für Amateure und Langstreckenfahrer ist sicher der Komfort ausschlaggebend, der sich --wie vom OP beschrieben-- dann auch real in der Geschwindigkeit niederschlägt. Werden nicht inzwischen auch im Profibereich auf der Straße dickere Reifen als 23mm verwendet?

Ich selbst fahre einen 20 Jahre alten Carbonrahmen, in den nichts Dickeres als 23mm passt, kenne also nichts anderes. Natürlich mit Heldenkurbel und 8 bar.
 
Die Frage ist aber auch ob man das gesundheitlich kann (Rückenproblem weil man im Unterlenker mehr in den unteren Rücken tritt). Sieht man bei den meisten Profis weil sie so tief sitzen, da ist der Rücken schon mit 25-30 Jahren im Eimer. Daher fahren viele Hobbyfahrer lieber Oberlenker. Wir werden ja nicht fürs radeln bezahlt.
Von Rückenproblemen habe ich bei Profis noch nie gehört - ich denke eher, dass die meisten Hobbyfahrer und -fahrerinnen schlicht zu unbeweglich sind, um tiefer runterzukommen (hier im Forum kenne ich zumindest einen). Ich selbst komme seit bald 30 Jahren tief runter, ich muss sogar darauf achten, den Oberkörper nach hinten zu schieben, um so mittels sich dann bildendem Katzenbuckel den Hüftwinkel im Rahmen meiner Liegeposition zu maximieren. Lediglich die Beweglichkeit der Halswirbelsäule dürfte bald ein Problem werden. Sicher werde ich nicht fürs Fahren bezahlt, aber ich möchte aus meinen hobbettenmäßigen Wattzahlen das maximal mögliche herausholen - deswegen fahre ich auch seit 2004 mit Liegelenker, weil das die effizienteste Möglichkeit ist, Rennrad zu fahren. Was die Aerodynamik ausmacht, bekomme ich jedes Mal zu spüren, wenn es länger bergauf geht. :confused:
 
@Kodiak Ich selbst interessiere mich für das Prinzip dahinter auch für deutlich größere Reifen, bis 60 mm, da geht es dann auch noch um andere Wattzahlen.

Bei der Diskussion ist der "Komfort"-Aspekt sehr wichtig, da wir nun mal seltenst auf der Bahn fahren.

Längere Strecken mit dem passenden Komfort machen den Fahrer schneller.

"Kommfort" sozusagen :)
 
Wie hieß noch mal der Pro, der seinen Angriff beim Herunterfahren in Mailand San Remo minutiös mit 32 mm Pellen wegen dem Grip geplant hatte?

Und weiß man, bei welchem Druck?
 
Wegen 2W? Bei 200+W für 29km/h. Da hilft sicher konsequent Unterlenker fahren viel mehr.

Kreuzotter berechnet für mich:
210W für 29km/h Oberlenker
212W für 29,1km/h Oberlenker
153W für 29km/h im Unterlenker

Also auf die 2W echt mal draufgeschis.sen. Bückt euch lieber. Sehe hier nur wenig Leute im Unterlenker fahren.
Warum entweder oder? Das eine tun und das andere nicht lassen, immer mitnehmen was geht, Sichwort "marginal gains". Zehnmal hinter dem Komma ist einmal davor verbessert.
 
Von Rückenproblemen habe ich bei Profis noch nie gehört - ich denke eher, dass die meisten Hobbyfahrer und -fahrerinnen schlicht zu unbeweglich sind, um tiefer runterzukommen (hier im Forum kenne ich zumindest einen).
Mit MvdP gab es im Frühjahr ein prominentes Beispiel. Als flächendeckenes Phänomen kann man das aber wohl nicht bezeichnen. Und bei der Beweglichkeit liest du sicher richtig. Manchmal kann auch eine Wohlstandsplauze im Weg sein, weshalb einige Hobbyletten nicht so weit runter kommen.

... deswegen fahre ich auch seit 2004 mit Liegelenker, weil das die effizienteste Möglichkeit ist, Rennrad zu fahren. Was die Aerodynamik ausmacht, bekomme ich jedes Mal zu spüren, wenn es länger bergauf geht. :confused:
Ich glaube ein Liegelenker wird noch geschlagen durch ein Liegerad ;)
 
Ja klar, aber wenn man das Thema mal durchdenken will, stellt sich schon die Frage, wieso er in Mailand San Remo auf 32 mm gesetzt hat.

(Habe ich das richtig in Erinnerung?)

Selbst wenn er nicht den Reifendruck verringert hat, hat er auf jeden Fall mehr Kontaktfläche.
 
Klar je mehr Kontaktfläche desto mehr Reibung und Grip in den Kurven, resultiert natürlich auch durch weniger Druck in den breiteren
Reifen
 
Warum wird das dann im Motorsport nicht so gefahren?
Da ist es in der Tat so, dass zu weiche Reifen (genauer gesagt Reifen mit zu wenig Luftdruck, gerade in der Formel 1 gibt es ja harte, weiche und auch superweiche Reifen) schlicht überhitzen, und in der Folge rasant abbauen und
einen weiteren (und eventuell einen zuviel) Boxenstopp notwendig machen.
Berghoch wird nicht ständig beschleunigt, nur weil es berghoch geht, außer du beschleunigst wirklich. Normal fährt man berghoch eher eine gleichförmige Geschwindigkeit. ;)

Da hat wohl jemand in Physik nicht aufgepasst. Die Erdanziehung ist eine Beschleunigung (auch Erdbeschleunigung genannt und beträgt im freien Fall ca 9,8 m/s²). Wenn du Bergauf fährst, musst du eine Erdbeschleuningung überwinden, deren Größe hängt von der Steigung ab. Du musst also beim bergauf fahren der Erdbeschleunigung eine größere Beschleuningungskraft entgegensetzen. Eine gleichförmige Geschwindigkeit bergauf benötigt einen permanente Beschleunigungskraft.
Das stimmt, allerdings dürften auch bergauf keine anderen physikalischen Gesetze gelten als in der Ebenen, wo das Laufradgewicht nicht relevant ist, auch bergauf dürften die schwereren Laufräder eine Art Schwungmasseneffekt haben, genau wie in der Ebenen. Sicherlich fahren sich da leichtere Laufräder leichter beziehungsweise angenehmer, das dürfte aber auf das mit leichteren Laufrädern niedrigere Gesamtgewicht des Rades zurückzuführen sein und wenn überhaupt nur geringfügig mit den leichteren Laufrädern an sich zu tun haben. Ich selbst bin zumindest auf den ersten zwei Teilstücken der Auffahrt an meinem Hausberg (da im Durchschnitt etwa 6% steil, Länge 11,... km) mit einem schwereren Scheibenrad statt des normalerweise verwendeten Trispokes genauso schnell.
 
Ja klar, aber wenn man das Thema mal durchdenken will, stellt sich schon die Frage, wieso er in Mailand San Remo auf 32 mm gesetzt hat.

(Habe ich das richtig in Erinnerung?)

Selbst wenn er nicht den Reifendruck verringert hat, hat er auf jeden Fall mehr Kontaktfläche.
Nicht richtig.
Druck ist Kraft pro Fläche. Sollten Rad und Fahrer in beiden Fällen gleich schwer sein (gleiche Gewichtskraft), ist bei gleichem Druck auch die Kontaktfläche gleich groß.
Die Form der Ellipse ist aber anders (etwas kreisiger beim breiteren Reifen)

Gruß
dasulf
 
Verstehe ich zwar nicht ganz, denn der Umfang des Reifens auf dem Untergrund, also die Aufstandsfläche, hat sich ja auch erhöht.

Möglicherweise muss er auch am Druck getüftelt haben. Stichwort Walgen.
 
Vielleicht ist eine reale Fahrsituation doch nochmal ganz was anderes als eine Rollwiderstandsmessung auf einer Trommel mit 70cm Durchmesser. Das ist als Auflagefläche vllt. noch zu rund, eher wie über so einen Bumper in der 30er Zone drüberfahren. Die Kritik an den Rollen ist ja nicht neu und auch nicht von mir.
 
Was sagt mir das an dieser Stelle? Es gibt zumindest eine Tendenz, dass unter den gegebenen Umständen der 32er Reifen verglichen mit 25 oder 23mm zumindest keine groben Abweichungen weder nach oben noch nach unten produziert
Genau so ist das bei mir auch. Ich fahre tatsächlich im Moment auf verschiedenen Rädern 25-35mm Reifen. In der Praxis zeigt sich für mich auf meinem normalen Hausrunden kein erkennbarer Unterschied in der Geschwindigkeit. Heißt nicht das keiner da ist, aber das ein möglicher Unterschied von anderen Umständen überdeckt wird.
Aber es gibt natürlich trotzdem relevante Unterschiede, je nach dem wie breit und mit welchen Luftdruck man fährt.
Die Vorteile von breiten Reifen sind ja korrekt beschrieben worden, aber die habe auch einen Nachteil. Die Art wie sie einlenken ist einfach anders und nicht so direkt, zumindest wenn man nicht auch entsprechend breite Felgen hat.
Tatsächlich fahre ich 28--30 deshalb am liebsten. 25er nur an einem rad wo nichts breiteres reingeht und 35 nur wenn ich auch Feld und Waldwege im nennenswerten Umfang in der Tour habe. Die fühlen sich sonst einfach träge an, auch wenn die Daten das nicht zeigen

Nur mit dem TT sind bei mir 23mm Reifen gesetzt, das geht nichts breites rein.
 
Das heißt, er muss auch am Druck getüftelt haben.
Ich weiß nicht genau worum es geht.
Für gleichen Komfort nimmt man meistens gleiche Eindrucktiefe. Dafür muß beim breiteren Reifen ein niedrigerer Druck vorherrschen.
Wenn du einen Kreis mit Radius R unten um h beschneiden willst, kommt unabhängig von der Breite des Reifens eine Länge a von Mitte des Reifenaufpunktes bis zum Ende der Abflachung heraus (beim dickeren Reifen etwas mehr, aber aufgrund des großen R marginal). Senkrecht dazu gibt es das Maß b analog dazu zum Radius bzw halbe Breite des Reifens r. Die Fläche ist π×a×b. Und weil b beim breiteren Reifen größer ist, ist auch die Berührungsfläche größer. Gleiche Gewichtskraft durch größere Fläche bedingt also einen geringeren Druck. Wenn der Druck nicht abgesenkt wird, wird auch a kleiner und damit kann der Reifen nicht so tief abgeplattet werden.

Das ist natürlich nur ein Wert. Der hat nicht wirklich etwas mit Komfort zu tun. Es liegt auch am Material der Karkasse, wie leicht sich diese Änderung einstellt und zurückformt, weil der Reifen sich ja weiter bewegt.

Gruß
 
Die Karkasse ist für alles das, wozu wir hier in diesem Thema schreiben, zentral.

Da ihre Beschaffenheit nur mit komplexen Worten und nicht mit einem Wert ausgedrückt werden kann, haben wir diese unauflösbaren Kontroversen dazu in Radsportforen.

Wenn du aber baugleiche Reifen, wie in dem obigen Test, vergleichst, fällt das raus. Genau deswegen habe ich es rausgesucht.
 
Ja klar, aber wenn man das Thema mal durchdenken will, stellt sich schon die Frage, wieso er in Mailand San Remo auf 32 mm gesetzt hat.

(Habe ich das richtig in Erinnerung?)

Selbst wenn er nicht den Reifendruck verringert hat, hat er auf jeden Fall mehr Kontaktfläche.
Auch auf die Gefahr hin, einige Illusionen zu zerstören: es mag wohl sein, dass Mohoric bei Mailand-San Remo auf 32mm Reifen gesetzt hat, ausschlaggebend für den Erfolg in der Abfahrt war aber auch nach eigener Aussage die erstmals eingesetzte "Dropper post", eine vom Lenker aus verstellbare Sattelstütze, die für die Abfahrt abgesenkt wurde (hier und hier). Nach der Abfahrt kam wohl nur noch ein kurzes Flachstück, auf dem er aber von den risikoreich herausgefahrenen 5 Sekunden gleich wieder drei verlor - ich wage zu behaupten, dass er auf einem 15+x Kilometer langen Teilstück danach wieder einkassiert worden wäre.
 
Für den niedrigeren Schwerpunkt braucht man aber trotzdem passenden Grip, oder?
 
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