Hallo liebe Radsportfreunde,
ich hatte gestern eine sehr unschöne Begegnun mit einem aggressiven, gemeingefährlichen Busfahrer auf einer Landstraße.
Ich war gerade mit meinem Rennrad zu Trainingszwecken unterwegs. In einem Ort führt die Strecke über fast 2 km steil bergauf mit bis zu 10 % Steigung. Die Steigung geht auch noch über den Ort hinaus weiter. Die Straße ist jedoch bis auf zwei leichte Kurven sehr gut einsehbar und zum Überholen von Kraftfahrzeugen vor allem von einem in dieser Steigung sehr langsamen (ca. 15 km/h) bestens geeignet. Und zwar auch für Linienbusse. Erst am Vortag hatte mich dort einer locker und ohne jegliche Probleme überholen können.
Rechts neben der Straße beginnt am Ortsausgang ein mit blauem Verkehrszeichen markierter Radweg. Ich weiß, dass für mich eine Benutzungspflicht für diesen besteht. Allerdings ist schon das äußerst zweifelhaft, da der Radweg auf einem etwa 500 Meter langen Abschnitt geschottert, sprich nicht befestigt ist, und somit nicht den baulichen Kriterien eines Radwegs (der als solcher mit einem blauen Schild markiert werden darf) entspricht. Außerdem ist es für jeden Radfahrer und insbesondere für Rennradfahrer unzumutbar einen nicht asphaltierten Radweg in einer extremen Steigung benutzen zu müssen. Vor allem Rennradfahrer setzen sich hier einer, ich nenne es jetzt mal, erhöhten Plattfußgefahr aus. (Hierbei ein kleiner Verweis, die meine Argumentation weiter untermauert, dass schon die Benutzungspflicht von Radwegen mit extremer Rollsplitt Verschmutzung, von ungesäuberten Radwegen mit heruntergefallenen Ästen oder sogar von landwirtschaftlichen Fahrzeugen derart verschmutzte Radwege, dass sie schlichtweg unpassierbar sind, äußerst fragwürdig ist. Für Kommunen sollte hier meiner Meinung nach doch eine regelmäßige Radwegsäuberungspflicht bestehen!)
Demnach hätte ich, wenn überhaupt, eine Ordnungswidrigkeit begangen. Hierbei sei schon einmal vorweg angemerkt, dass bei einer Ordnungswidrigkeit das Festnahmerecht durch jedermann gem. § 127 StPO nicht gilt.
Jetzt zum eigentlichen Vorfall: Als ich die Ortschaft verlasse (hier ist der steilste Abschnitt) schließt hinter mir ein Bus zu mir auf. Nach wenigen Metern hupt er das erste Mal. Ich habe solche Situationen ja auch mit Autofahrern schon sehr sehr oft erlebt. Meine Devise lautet: einfach ruhig bleiben, weiterfahren und wenn möglich doch nach rechts auf den Radweg ausweichen (bei der nächsten Einfahrt, hier gibt es aber keine und zwischen Straße und Radweg befindet sich zunächst eine 15 Meter breite Rasenfläche und später Wald). Also blieb ich natürlich auf der Straße. Darauf begann dann ein kontinuierliches Dauerhupen, wohlgemerkt von einem Bus. Ich drehe mich um, und sehe, dass es sich um eine Leerfahrt handelt. Hätte es sich um einen gerade im Linienverkehr befindlichen Bus gehandelt, wäre ich auf jeden Fall angehalten und hätte ihn vorbei gelassen.
Leider hat es sich mal wieder um einen solchen Busfahrer gehandelt, der meint, dass es seine Aufgabe wäre, andere Verkehrsteilnehmer auf ihre Fehler in einer derart aggressiven und gefährlichen Art und Weise hinzuweisen, dass solche Menschen eigentlich nichts im Straßenverkehr zu suchen haben.
Nach seinem Dauerhupen und extrem nahen Auffahren hat er mich dann im flachen Abschnitt kurz vor der nächsten Ortschaft auf der Kuppe wieder eingeholt. Dort war ich gehetzt vom Bus (Puls irgendwo jenseits der 180) mittlerweile wieder auf dem großen Blatt unterwegs und bei fast 40 km/h.
Das Überholen war jedoch kein Überholen, sondern ein Schneiden und ein von der Fahrbanabdrängen und ein Ausbremsen des gesamten Verkehrs. Der Bus hielt dann nämlich, wohlgemertk mitten auf der Landstraße an und blockierte den gesamten Verkehr. Ich empfand das als äußerst gefährlich sich hier über das eben Geschehene zu "unterhalten" - der Busfahrer stieg schimpfend aus. In dem Moment überholte ich den Bus bereits schon. Ich war mir sowieso sicher, dass er mich wieder einholen würde, was er dann an einer roten Ampel auch schaffte.
Auch hier noch nicht genug, der Verkehrsbehinderung seinserseits. Er stellte den Bus auf zwei Fahrspuren ab, damit er die Tür öffnen und mich anschreien konnte. Er drohte mit Polizei etc. und dass ich den Radweg benutzen müsse. Ich wieß ihn ruhig bereits auf die oben genannte Problematik des nicht befestigten Radwegs an dieser Stelle hin. Er blieb bei seiner, ja Argumentation, oder besser gesagt, bei seinem Gebrüll.
Ich wieß ihn dann darauf hin, dass ich eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, wegen Nötigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung (Abdrängen von der Straße - es war sehr sehr knapp und wohl gemerkt ein Bus, und solche Angst in den Graben zu fliegen, tuschiert zu werden oder gegen einen Leitpfosten gedrängt zu werden, hatte ich noch nie, dabei habe ich schon einiges mit dem Rennrad erlebt) gegen ihn in Betracht ziehe. Er antwortete dann nur noch: "Genau so machen wir's!" Dann schaltete die Ampel auf grün und ich bog nach rechts ab.
Das Kennzeichen des Busses habe ich mir gemerkt. Über seinen Arbeitgeber bekommt man dann den Fahrzeugführer an diesem Tag sehr schnell heraus. Ich denke sowieso, dass man am besten erstmal über seinen Arbeitgeber (die Stadtwerke) agieren sollte. Ich könnte mich dort zum Beispiel per Telefon beschweren. Eine Rüge vom Chef tut vielleicht erstmal mehr weh als eine Strafanzeige, die mangels Beweise (angeblich hat er einen hinter mir fahrenden Autofahrer befragt, ob er mich kenne, wobei er dazu absolut keine Zeit gehabt hat), sprich Zeugen, sowieso wieder fallen gelassen wird.
Andererseits würde ich ehrlichgesagt, wenn ich die Zeit und das Geld dazu hätte und die Erfolgsaussichten ganz gut aussehen würden, diesen Busfahrer so lange zu verklagen, bis er zumindest seinen Busführerschein auf Lebenszeit verliert, damit er aus dem Verkehr gezogen wird. Es heißt ja nicht umsonst, dass ein guter Autofahrer eben gerade nicht Polizei spielen soll, also wie der Busfahrer hier keine Selbstjustiz anwenden darf und bei Ordnungswidrigkeiten auch kein Festnahmerecht besteht (Freiheitsberaubung kommt eigentlich auch noch als Strafanzeige in Betracht), und mit Fehler anderer rechnen muss, also besonders aufmerksam und vorsichtig fahren sollte.
Das würde ich mir generell von allen Kraftfahrzeugführern hier in Deutschland wünschen, genauso wie von vielen Radfahrern und Fußgänger, sprich alle Verkehrsteilnehmer begreifen nicht mehr, wie gefährlich der Straßenverkehr eigentlich ist. Alles was sich schneller bewegt als ein Fußgänger und darüberhinaus noch einen Motor besitzt, ist eine Waffe. Geschwindigkeiten ab 30 km/h kann der Mensch nicht kontrollieren und einschätzen, das liegt nicht in unsrer Natur. Deshalb müssen vor allem Kraftfahrzeugführer eben besonders aufmerksam fahren und immer mit Fehlern anderer rechnen. In einem Stahlkasten ist man eben doch geschützter als ein Radfahrer bei dem die Knautschzone leider aus dem eigenen Fettgewebe besteht.
Daneben stellt sich mir dann auch die Frage: Ein uralter Traktor, der mit seinem Anhänger eine Landstraße benutzt, obwohl sich rechts ein bereits von einem anderen Traktor total verschmutzter Radweg befindet, der für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist, und mit 20-25 km/h fährt wird von den Autofahrern in keinsterweise attackiert und zurechtgewiesen, obwohl er die Fahrbahn viel gravierender blockiert als ich als Radfahrer. Er ist schwieriger zu überholen, da länger und versperrt die Sicht. Währenddessen überhole ich rechts auf dem Radweg daneben den Traktor und die gesamte Autoschlange.
Darüberhinaus ist es über die Unfallstatistiken doch schon längst bewiesen, dass es für Radfahrer ungefährlicher ist die Fahrbahn zu benutzen und nicht den Radweg, die manchmal schon allein durch ihre Architektur (unnötige extremste Steigungen jenseits der 20 %, gefährlichen Einmündungen, plötzlich fehlende Zwischenstücke, Fahrbahnseitenwechsel und damit entfallen der Benutzungspflicht auf der linken Seite, gefährliche enge verschmutzte Kurven in ländlichen Gebieten, dort widrerrechtlich parkende Fahrzeuge) gefährlicher sind als die Straße selbst. Dazu kommen dann noch Fußgänger, entgegenkommende und überholende Radfahrer, Äste und Schmutz und das ständige Ausweichen von Kieselsteinen, die nur danach lächzen sich in den Rennradreifen zu bohren und einen mitten in der Pampa zum Laufen zwingen.
Man sollte sich vielleicht auch aus hinstorischer Sicht einmal wieder überlegen für wen Landstraßen eigentlich gebaut wurden. Es gibt ja nicht ohne Grund extra ausgewiesene Autostraßen (!) und Autobahnen (!), wo alle anderen wirklich nichts verloren haben. Landstraßen sind für alle da! (Bei Bundesstraßen ist das meiner Meinung nach schon eher fraglich.) Autofahrer haben KEIN Privileg im Straßenverkehr, sondern müssen sich aufgrund der betriebsspezifischen besonderen Gefahr eines Kraftfahrzeuges (nicht ohne Grund gibt es eine Versicherungspflicht für Kraftfahrzeuge und für Fahrräder nicht) besonders rücksichtsvoll verhalten.
Ein mögliches Gegenargument: Radfahrer stören den Verkehrsfluss. Das muss ganz klar verneint werden, siehe die Traktor-Problematik weiter oben (gleiches gilt zum Beispiel auch für Roller und Mopeds). Einen Radfahrer zu überholen kostet viel weniger Zeit und Energie - im Schnitt sind das nicht einmal 30 Sekunden Zeitverlust.
Anmerken möchte ich auch noch: Da ich vom Land komme, habe ich hier jetzt mal die Situation der Radwege auf Landstraßen geschildert und nicht die äußerst gefährlichere Situation in den Städten. Über die Landsituation wurde ja leider noch nicht so viel berichtet.
Ein Schlusswort noch: Radwegebenutzungspflicht abschaffen! Tempolimit auf Landstraßen auf 90 besser noch 80 herabsetzen! (Bei 100 fahren alle nämlich nich 100, sondern 110!) Oder Radwege ausbauen und reinigen! Die Missverständnisse in der Bevölkerung über die Benutzungspflicht ausräumen (einen Radweg auf der linken Seite muss man nämlich nicht benutzen!). Und generell zu einem freundlicheren Umgang miteinander im Straßenverkehr (nicht nur hier, in Sachen Freundlichkeit sind wir ja in Deutschland unter aller Sau!) erziehen, dann fließt der Verkehr nämlich schneller wie jetzt und es gibt weniger Unfälle.
Zurück zu meinem Fall und meine Fragen dazu: Wer hat ähnliches erlebt? Lohnt sich eine Anzeige rein aus Prinzip schon? Oder macht das solche Leute noch wütender und ich muss mich bald vor der Busmafia fürchten? Rechtsbeistand einholen? Beim Arbeitgeber anrufen und sich über das Verhalten beschweren?
Meine Abwägung eribt: Schlimmstenfalls gestehe ich eine Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 15 €, er hat im besten Fall eine Anklage wegen, Nötigung, versuchter Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung am Hals.
Wie gesagt, ich bin über solche Selbstjustizmenschen im Straßenverkehr aufgrund der extremen Gefährdung anderer, derart erbost, dass ich eine Anzeige oder eine Klage durchaus in Erwägung ziehe.
Oder soll ich obendrein noch die Kommune verklagen, damit das widerrechtliche Radwegschild entfernt wird?
Das sind alles so fragen, die sich mir nach dem gestrigen Vorfall aufwerfen. Ein Busfahrer, der während seiner Leerfahrt (also seiner Fahrt zum Start seiner Runde) seine Zeit vertreibt, in dem er Polizei spielt, gehört meiner Meinung nach, vor allem nach der Art und Weise, wie er das hier bewerkstelligt hat, für immer aus dem Verkehr gezogen. Soetwas kann man auch freundlicher Ausdiskutieren und muss seine Mitmenschen nicht gleich in Gefahr bringen, bei einem Unfall Bus gegen Fahrrad vielleicht sogar in Lebensgefahr...
ich hatte gestern eine sehr unschöne Begegnun mit einem aggressiven, gemeingefährlichen Busfahrer auf einer Landstraße.
Ich war gerade mit meinem Rennrad zu Trainingszwecken unterwegs. In einem Ort führt die Strecke über fast 2 km steil bergauf mit bis zu 10 % Steigung. Die Steigung geht auch noch über den Ort hinaus weiter. Die Straße ist jedoch bis auf zwei leichte Kurven sehr gut einsehbar und zum Überholen von Kraftfahrzeugen vor allem von einem in dieser Steigung sehr langsamen (ca. 15 km/h) bestens geeignet. Und zwar auch für Linienbusse. Erst am Vortag hatte mich dort einer locker und ohne jegliche Probleme überholen können.
Rechts neben der Straße beginnt am Ortsausgang ein mit blauem Verkehrszeichen markierter Radweg. Ich weiß, dass für mich eine Benutzungspflicht für diesen besteht. Allerdings ist schon das äußerst zweifelhaft, da der Radweg auf einem etwa 500 Meter langen Abschnitt geschottert, sprich nicht befestigt ist, und somit nicht den baulichen Kriterien eines Radwegs (der als solcher mit einem blauen Schild markiert werden darf) entspricht. Außerdem ist es für jeden Radfahrer und insbesondere für Rennradfahrer unzumutbar einen nicht asphaltierten Radweg in einer extremen Steigung benutzen zu müssen. Vor allem Rennradfahrer setzen sich hier einer, ich nenne es jetzt mal, erhöhten Plattfußgefahr aus. (Hierbei ein kleiner Verweis, die meine Argumentation weiter untermauert, dass schon die Benutzungspflicht von Radwegen mit extremer Rollsplitt Verschmutzung, von ungesäuberten Radwegen mit heruntergefallenen Ästen oder sogar von landwirtschaftlichen Fahrzeugen derart verschmutzte Radwege, dass sie schlichtweg unpassierbar sind, äußerst fragwürdig ist. Für Kommunen sollte hier meiner Meinung nach doch eine regelmäßige Radwegsäuberungspflicht bestehen!)
Demnach hätte ich, wenn überhaupt, eine Ordnungswidrigkeit begangen. Hierbei sei schon einmal vorweg angemerkt, dass bei einer Ordnungswidrigkeit das Festnahmerecht durch jedermann gem. § 127 StPO nicht gilt.
Jetzt zum eigentlichen Vorfall: Als ich die Ortschaft verlasse (hier ist der steilste Abschnitt) schließt hinter mir ein Bus zu mir auf. Nach wenigen Metern hupt er das erste Mal. Ich habe solche Situationen ja auch mit Autofahrern schon sehr sehr oft erlebt. Meine Devise lautet: einfach ruhig bleiben, weiterfahren und wenn möglich doch nach rechts auf den Radweg ausweichen (bei der nächsten Einfahrt, hier gibt es aber keine und zwischen Straße und Radweg befindet sich zunächst eine 15 Meter breite Rasenfläche und später Wald). Also blieb ich natürlich auf der Straße. Darauf begann dann ein kontinuierliches Dauerhupen, wohlgemerkt von einem Bus. Ich drehe mich um, und sehe, dass es sich um eine Leerfahrt handelt. Hätte es sich um einen gerade im Linienverkehr befindlichen Bus gehandelt, wäre ich auf jeden Fall angehalten und hätte ihn vorbei gelassen.
Leider hat es sich mal wieder um einen solchen Busfahrer gehandelt, der meint, dass es seine Aufgabe wäre, andere Verkehrsteilnehmer auf ihre Fehler in einer derart aggressiven und gefährlichen Art und Weise hinzuweisen, dass solche Menschen eigentlich nichts im Straßenverkehr zu suchen haben.
Nach seinem Dauerhupen und extrem nahen Auffahren hat er mich dann im flachen Abschnitt kurz vor der nächsten Ortschaft auf der Kuppe wieder eingeholt. Dort war ich gehetzt vom Bus (Puls irgendwo jenseits der 180) mittlerweile wieder auf dem großen Blatt unterwegs und bei fast 40 km/h.
Das Überholen war jedoch kein Überholen, sondern ein Schneiden und ein von der Fahrbanabdrängen und ein Ausbremsen des gesamten Verkehrs. Der Bus hielt dann nämlich, wohlgemertk mitten auf der Landstraße an und blockierte den gesamten Verkehr. Ich empfand das als äußerst gefährlich sich hier über das eben Geschehene zu "unterhalten" - der Busfahrer stieg schimpfend aus. In dem Moment überholte ich den Bus bereits schon. Ich war mir sowieso sicher, dass er mich wieder einholen würde, was er dann an einer roten Ampel auch schaffte.
Auch hier noch nicht genug, der Verkehrsbehinderung seinserseits. Er stellte den Bus auf zwei Fahrspuren ab, damit er die Tür öffnen und mich anschreien konnte. Er drohte mit Polizei etc. und dass ich den Radweg benutzen müsse. Ich wieß ihn ruhig bereits auf die oben genannte Problematik des nicht befestigten Radwegs an dieser Stelle hin. Er blieb bei seiner, ja Argumentation, oder besser gesagt, bei seinem Gebrüll.
Ich wieß ihn dann darauf hin, dass ich eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, wegen Nötigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung (Abdrängen von der Straße - es war sehr sehr knapp und wohl gemerkt ein Bus, und solche Angst in den Graben zu fliegen, tuschiert zu werden oder gegen einen Leitpfosten gedrängt zu werden, hatte ich noch nie, dabei habe ich schon einiges mit dem Rennrad erlebt) gegen ihn in Betracht ziehe. Er antwortete dann nur noch: "Genau so machen wir's!" Dann schaltete die Ampel auf grün und ich bog nach rechts ab.
Das Kennzeichen des Busses habe ich mir gemerkt. Über seinen Arbeitgeber bekommt man dann den Fahrzeugführer an diesem Tag sehr schnell heraus. Ich denke sowieso, dass man am besten erstmal über seinen Arbeitgeber (die Stadtwerke) agieren sollte. Ich könnte mich dort zum Beispiel per Telefon beschweren. Eine Rüge vom Chef tut vielleicht erstmal mehr weh als eine Strafanzeige, die mangels Beweise (angeblich hat er einen hinter mir fahrenden Autofahrer befragt, ob er mich kenne, wobei er dazu absolut keine Zeit gehabt hat), sprich Zeugen, sowieso wieder fallen gelassen wird.
Andererseits würde ich ehrlichgesagt, wenn ich die Zeit und das Geld dazu hätte und die Erfolgsaussichten ganz gut aussehen würden, diesen Busfahrer so lange zu verklagen, bis er zumindest seinen Busführerschein auf Lebenszeit verliert, damit er aus dem Verkehr gezogen wird. Es heißt ja nicht umsonst, dass ein guter Autofahrer eben gerade nicht Polizei spielen soll, also wie der Busfahrer hier keine Selbstjustiz anwenden darf und bei Ordnungswidrigkeiten auch kein Festnahmerecht besteht (Freiheitsberaubung kommt eigentlich auch noch als Strafanzeige in Betracht), und mit Fehler anderer rechnen muss, also besonders aufmerksam und vorsichtig fahren sollte.
Das würde ich mir generell von allen Kraftfahrzeugführern hier in Deutschland wünschen, genauso wie von vielen Radfahrern und Fußgänger, sprich alle Verkehrsteilnehmer begreifen nicht mehr, wie gefährlich der Straßenverkehr eigentlich ist. Alles was sich schneller bewegt als ein Fußgänger und darüberhinaus noch einen Motor besitzt, ist eine Waffe. Geschwindigkeiten ab 30 km/h kann der Mensch nicht kontrollieren und einschätzen, das liegt nicht in unsrer Natur. Deshalb müssen vor allem Kraftfahrzeugführer eben besonders aufmerksam fahren und immer mit Fehlern anderer rechnen. In einem Stahlkasten ist man eben doch geschützter als ein Radfahrer bei dem die Knautschzone leider aus dem eigenen Fettgewebe besteht.
Daneben stellt sich mir dann auch die Frage: Ein uralter Traktor, der mit seinem Anhänger eine Landstraße benutzt, obwohl sich rechts ein bereits von einem anderen Traktor total verschmutzter Radweg befindet, der für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist, und mit 20-25 km/h fährt wird von den Autofahrern in keinsterweise attackiert und zurechtgewiesen, obwohl er die Fahrbahn viel gravierender blockiert als ich als Radfahrer. Er ist schwieriger zu überholen, da länger und versperrt die Sicht. Währenddessen überhole ich rechts auf dem Radweg daneben den Traktor und die gesamte Autoschlange.
Darüberhinaus ist es über die Unfallstatistiken doch schon längst bewiesen, dass es für Radfahrer ungefährlicher ist die Fahrbahn zu benutzen und nicht den Radweg, die manchmal schon allein durch ihre Architektur (unnötige extremste Steigungen jenseits der 20 %, gefährlichen Einmündungen, plötzlich fehlende Zwischenstücke, Fahrbahnseitenwechsel und damit entfallen der Benutzungspflicht auf der linken Seite, gefährliche enge verschmutzte Kurven in ländlichen Gebieten, dort widrerrechtlich parkende Fahrzeuge) gefährlicher sind als die Straße selbst. Dazu kommen dann noch Fußgänger, entgegenkommende und überholende Radfahrer, Äste und Schmutz und das ständige Ausweichen von Kieselsteinen, die nur danach lächzen sich in den Rennradreifen zu bohren und einen mitten in der Pampa zum Laufen zwingen.
Man sollte sich vielleicht auch aus hinstorischer Sicht einmal wieder überlegen für wen Landstraßen eigentlich gebaut wurden. Es gibt ja nicht ohne Grund extra ausgewiesene Autostraßen (!) und Autobahnen (!), wo alle anderen wirklich nichts verloren haben. Landstraßen sind für alle da! (Bei Bundesstraßen ist das meiner Meinung nach schon eher fraglich.) Autofahrer haben KEIN Privileg im Straßenverkehr, sondern müssen sich aufgrund der betriebsspezifischen besonderen Gefahr eines Kraftfahrzeuges (nicht ohne Grund gibt es eine Versicherungspflicht für Kraftfahrzeuge und für Fahrräder nicht) besonders rücksichtsvoll verhalten.
Ein mögliches Gegenargument: Radfahrer stören den Verkehrsfluss. Das muss ganz klar verneint werden, siehe die Traktor-Problematik weiter oben (gleiches gilt zum Beispiel auch für Roller und Mopeds). Einen Radfahrer zu überholen kostet viel weniger Zeit und Energie - im Schnitt sind das nicht einmal 30 Sekunden Zeitverlust.
Anmerken möchte ich auch noch: Da ich vom Land komme, habe ich hier jetzt mal die Situation der Radwege auf Landstraßen geschildert und nicht die äußerst gefährlichere Situation in den Städten. Über die Landsituation wurde ja leider noch nicht so viel berichtet.
Ein Schlusswort noch: Radwegebenutzungspflicht abschaffen! Tempolimit auf Landstraßen auf 90 besser noch 80 herabsetzen! (Bei 100 fahren alle nämlich nich 100, sondern 110!) Oder Radwege ausbauen und reinigen! Die Missverständnisse in der Bevölkerung über die Benutzungspflicht ausräumen (einen Radweg auf der linken Seite muss man nämlich nicht benutzen!). Und generell zu einem freundlicheren Umgang miteinander im Straßenverkehr (nicht nur hier, in Sachen Freundlichkeit sind wir ja in Deutschland unter aller Sau!) erziehen, dann fließt der Verkehr nämlich schneller wie jetzt und es gibt weniger Unfälle.
Zurück zu meinem Fall und meine Fragen dazu: Wer hat ähnliches erlebt? Lohnt sich eine Anzeige rein aus Prinzip schon? Oder macht das solche Leute noch wütender und ich muss mich bald vor der Busmafia fürchten? Rechtsbeistand einholen? Beim Arbeitgeber anrufen und sich über das Verhalten beschweren?
Meine Abwägung eribt: Schlimmstenfalls gestehe ich eine Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 15 €, er hat im besten Fall eine Anklage wegen, Nötigung, versuchter Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung am Hals.
Wie gesagt, ich bin über solche Selbstjustizmenschen im Straßenverkehr aufgrund der extremen Gefährdung anderer, derart erbost, dass ich eine Anzeige oder eine Klage durchaus in Erwägung ziehe.
Oder soll ich obendrein noch die Kommune verklagen, damit das widerrechtliche Radwegschild entfernt wird?
Das sind alles so fragen, die sich mir nach dem gestrigen Vorfall aufwerfen. Ein Busfahrer, der während seiner Leerfahrt (also seiner Fahrt zum Start seiner Runde) seine Zeit vertreibt, in dem er Polizei spielt, gehört meiner Meinung nach, vor allem nach der Art und Weise, wie er das hier bewerkstelligt hat, für immer aus dem Verkehr gezogen. Soetwas kann man auch freundlicher Ausdiskutieren und muss seine Mitmenschen nicht gleich in Gefahr bringen, bei einem Unfall Bus gegen Fahrrad vielleicht sogar in Lebensgefahr...