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Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Hallo

bzgl Tilidin: denkst du daran, dass die Teilhabe am Straßenverkehr unbedingt geklärt werden muss? Wenn du deswegen vom Rad kippst, bist du deinen Führerschein los.

Schon mal über ein niedrig dosiertes Morphinpflaster nach gedacht? Das muss nur einmal die Woche gewechselt werden. Die ersten 2Tage sollte man sich nichts vornehmen, danach ist alles gut. Auch hier: Morphinpass vom Arzt.

Bzgl dem Antidepressivum: da gehen die Nebenwirkungen nach 2-4 Wochen von alleine weg. Davon wird man NICHT süchtig.

Bzgl der Schmerzbehandlung war bei mir unter 3 von der 10 Skala zu kommen. Komplett Schmerzfrei war nie das Ziel. Viel hat mir auch der persönliche Umgang mit Schmerz geholfen, dass ich akzeptiere, dass das zu meinem weiteren Leben gehört. So ist dann 4 und 5 der Skala auch aushaltbarer geworden.

Ansonsten wünsche ich dir alles Gute.
 

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Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
Hallo Arndt, ein CRPS im Knie ist selten und hat meist nicht den typischen Verlauf. Die Symptome sind einer Arthofibrose ähnlich. Auch bei mir erfolgten 4 OPs und eine rheumatische Grunderkrankung wurde vermutet. Diese wird behandelt, die Schmerzen sind geblieben. Nur zum Ausschluss, messe die Temperatur der Gliedmaßen (Laserthermometer) mehrmals am Tag. Mache einen Termin zur Knochenszintigrafie (bandförmige Anreicherung) und Röntgen (eventuell gelenknahe Osteoporose). Es kann Dir also beides Beschwerden machen - Zyste und CRPS. Es gibt einen Spezialisten - Google mal Dr. Traut Arthofibrose. VG Frank
 
@Arndt78: Dass Du mit Deinem Trekkingrad besser als mit Deinem Rennrad zurechtkommst, liegt vielleicht auch an der anderen (besseren) Sitzposition. Versuche doch mal, die 1:1 auf Dein Rennrad zu übertragen, wenn Du das wiederhast, mit Klickpedalen ist mit Deinem lädierten Knie ohnehin nichts, wenn ich das richtig in Erinnerung habe (vielleicht wohnt jemand hier aus dem Forum bei Dir um die Ecke, um Dir gegebenenfalls helfend zur Hand zu gehen - für mich ist das ja leider zu weit, wie wir schon festgestellt hatten). In der Apotheke gibt es auch Magnesiumspray (für Deine Wade) zum Auftragen, allerdings habe ich das noch nie ausprobiert (beziehungsweise ausprobieren müssen). Ansonsten alles Gute, auf dass Du Dir vielleicht mit Hilfe der Medikamente eine Art Schonhaltung beim Gehen/Fahren abgewöhnen kannst, um so das eigentlich lädierte Bein zu entlasten. Bei mir ist es momentan auch so, dass mein Bein mit dem eigentlich lädierten Knie stärker ist als das (hoffentlich) gesunde, und bin gerade dabei, das gesunde Bein mit Krafttraining soweit zu stärken, dass es das lädierte dauerhaft entlasten kann.
 
Gleich vorneweg als komprimierte Kurzlesefassung: Am Ende der Woche war wenig anders als zu Beginn und die Sinnhaftigkeit beinahe täglicher Aufzeichnungen, auch hier im Forum (Blog?) darf angezweifelt werden. Nichtsdestotrotz hat der Tag viele Stunden und ich betrachte das Ganze auch als „Aufgabe“, wenn auch mehr für mich (abgesehen von den diversen Zuschriften, die ich immer wieder bekomme; hier auch ein Dank und ich weiß, dass ich nicht gerade der Einzige bin, der sich mit chronischen Maläsen irgendeiner Art herumplagt).

Die nunmehr vierte postoperative Woche begann mit einem sanften Ergometerversuch – oder halt dem Ergometer, dass die meisten in der Garage oder im Schuppen haben dürften. In einer Region Deutschlands, in der man einen Sandhaufen von 4m schon einmal als Berg bezeichnet und zu gesunden Zeiten vor 3 Jahren die einzigen hm einer Tour durch Autobahnbrücken kamen, kann man relativ gut das stationäre Ergometer mit dem eigenen Tourenrad im kleinsten Gang simulieren – sofern der Wind nicht gerade garstig peitscht, was aber nicht der Fall war.

Zehn Minuten verbrachte ich auf dem Rad, was aber nicht gerade einem fulminanten Comeback glich. Eben halt ganz kleine Gänge, Sattel etwas tiefer, etwa drei Kilometer. Erkenntnis 1: Ich kann in meinem Leben noch Radfahren. Erkenntnis 2: So richtig gut war das fürs Knie aber nicht. Das Rennrad steht auch irgendwo im Schuppen herum, ist aber arg reparaturbedürftig. Habe bei der Werkstatt angerufen und einen Termin am 20.04 bekommen, was auch vollends egal ist, da der 20.04 zwar noch weit hin ist, für das Knie jedoch wahrscheinlich auch viel zu früh. Gleichwohl kann man mit dem Rennrad in der Theorie besser ergometern, da es noch leichter rollt, aber im Moment rollt da nix gescheit. Interessanterweise ist meine OP-Nachschau in Hannover auch am 20.04. Es wäre jetzt ein perfektes Drehbuch, aber egal.

Freitag: In aller Ehrlichkeit und die gestrigen Taten auf dem Ergometer ausblendend: Eigentlich kann ich gar nichts. Die Bakerzyste wird mit jedem Tag praller und auch Versuche, durch wildes Herumdrücken ein Platzen zu beschleunigen, führen zu nichts. Das Gefühl, dass die Zyste jeden Moment platzen könnte, begleitet mich zwar schon eine Woche, aber hat eben noch nicht zu jener Ruptur geführt, die eigentlich kurz bevorstehen müsste. Richtig gehen, eine Treppenstufe, problemfrei das Pedal im Kreis bekommen: Das letzte geht fast noch am besten, alles andere nicht wirklich. An die Zeit vor der OP wünsche ich mich trotzdem nicht zurück, auch wenn ich da täglich auf dem Rad saß, zur Arbeit ging und nach außen hin das lebte, was wie ein normales Leben daherkommt. Innerlich war es zum verzweifeln.

So habe ich einfach mehr Ruhe, bin irgendwie vom Leben und anderen Menschen separiert und muss nicht immer durch den Schmerz hindurch, auch wenn ich jetzt natürlich viel weniger mache.

Der Tag begann mit Schmerzen, einmal die 500m um den Pudding gelatscht, um etwas Bewegung ins Bein zu bringen, wieder etwas das Rad probiert, oft ein stechender Schmerz in und um die OP-Region, kleinen Messerstichen gleich. Vor der OP war es allerdings eher immer ein diffuser Dauerdruckschmerz, von dem ich im Moment gar nicht sicher sagen kann, ob er noch da ist oder nicht – aber dieser richtig saubere Messerschmerz fühlt sich fairer an, da ich denke, dass er auch wieder verschwinden oder sich bessern wird. Dürfte allerdings auch einmal damit anfangen. Ich sehne mich nach dem Gefühl einer echten Besserung, einer glaubhaften Progression. So allerdings scheint jeder Tag gleich. Irgendwie fällt es mir sehr schwer, einen echten Fortschritt zu sehen, seitdem ich mich über 2-3 Tage von den Krücken entwöhnt habe.

In der Nacht auf Samstag gefühlt etwas weniger Schmerzen beim Liegen auf der Seite. Treppen nach wie vor absolut, vollends und total unmöglich. Was hinauf einigermaßen geht, ist hinab schlichtweg nicht durchführbar: Ich setze den Fuß auf die Stufe, verlagere das Körpergewicht und das Knie macht dicht, die Bewegung geht schlichtweg nicht. Würde ich das Gewicht weiterverlagern, suggeriert mir mein Körpergefühl, dass ich über das steif angewinkelte Knie hinab mit der Schnute voran die Treppe hinabpurzeln würde. Noch ein Genickbruch oben drauf muss nicht sein. Gut, dass ich es nur auf den ersten Stufen probiere und dann geht es auf dem Hinterteil hinab. Nach der Nacht, die dann besser war, zur Belohnung übrigens Ruheschmerzen unterhalb und hinter der Patella. Das ist alles verwirrend, so als müsste es gleich eine Strafe dafür geben, dass es nachts besser war. Die Bakerzyste beweist einen weiteren Tag, dass prall immer noch praller geht. Auch das macht das Gehen nicht unbedingt einfacher, aber als Krönung des Tages latsche ich etwa 1,4km um einen See in der Nähe – so etwas wie ein Familienausflug. Am Ende der Runde ist mir aber weniger nach Schulterklopfen als nach Verzweiflung. „Und mit 44 habe ich es noch mal um den See geschafft, toll“.

Am Sonntag ein „Meilenstein“, der jedoch nichts mit dem Heilungsverlauf zu tun hat: Wieder etwas mit dem Rad herumgeeiert und dabei zumindest bei Garmin-Produktion (zweites Tacho von denen, keine Ahnung, ob die Gesamtstatistik seit 2013 echt stimmt, was ich mal synchronisiert habe und was nicht) die 100.000km vollgemacht. Keinen blassen Schimmer, ob da noch einmal 100.000 folgen werden – außer mit einem Auto. Da es auch ein langes Radfahrleben vor Garmin gab, habe ich auf Lebenszeit bestimmt 250.000 – 350.000km voll – selbst wenn es nie wieder etwas wird, dürfte das mehr sein, als bei vielen anderen. Ein schwacher Trost.

Was ich nicht gut finde: Mein Knie ist nicht mehr wirklich – offensichtlich – geschwollen, aber am Beschwerdebild ändert sich eigentlich nix. Kein gutes Gehen oder gar Stehen, keine Belastung bei Beugung, der Schmerz hauptsächlich dort, wo es auch vor der OP geschmerzt hat, auch gut eingrenzbar auf einen recht kleinen Fleck. Ich versuche mir natürlich einzureden, dass das jetzt von der OP kommt und nur rein zufällig „copy & paste“ wie vor der OP daherkommt, plus jetzt natürlich die massiv eingeschränkte Beweglichkeit, aber vollends überzeugen kann ich mich nicht. Rein von der verbalen Logik kann die Story der OP etwas gebracht haben, vom Körpergefühl her ist es jedoch bislang deutlich schwerer, gute Anzeichen zu erkennen.

Wenn ich jetzt allerdings darüber schwafele, dass ich keine Treppenstufe kann: Ja, das stimmt, aber vor der OP, in einem Leben, als ich auch einmal die erste Etage unseres Hauses gesehen habe, bin ich morgens immer vom Schlafzimmer ins Bad, dort minutenlang auf den Boden, Bein einbewegt und so weiter, und erst dann an die Treppe hinab. Direkt vom Bett die Treppe herunter – das geht seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Allerdings konnte ich nach der Einbewegrunde im Bad immer auf Beinen hinab, oft sogar ohne das Geländer. Einfach so eine Treppe hinunterzugehen, ohne dabei groß nachzudenken oder etwas Negatives zu spüren – das entzieht sich nach diesen Jahren vollends meiner Vorstellungskraft.

Ansonsten fällt der Sonntag in die Kategorie „Lebensfrust“: Bestes Wetter, meine Frau macht einen Ausflug mit den Kindern, ich kann natürlich nicht mit und starre die Wände an, freue mich darüber, dass die Steuererklärung noch nicht ganz fertig ist. Die Krönung dann irgendwann am Nachmittag: Ich stehe auf, fasse mir an die Bakerzyste, ein Wespenstich (unter der Haut), ein im selben Sekundenbruchteil einsetzendes Kribbeln bis in die Fußspitzen – ganz skurril – und da ist die Zystenruptur #6. 3x nach OP1, 2x nach OP2, nun der Logik nach nur ein einziges Mal. Es musste ja so kommen und wird nun wieder zu dem bangen Hoffen führen, dass die Zyste doch bitte nicht wiederkommt oder mal richtig in den Acker rupturiert ist. Sonntagabend im Bett noch ein Versuch auf der medialen Seite zu liegen: Das halte ich dieses Mal keine 20 Sekunden aus…

Montag bis Mittwoch: Eigentlich alles wie immer mit Schwankungen. Am Dienstagmorgen relativ sinnfrei die schlimmsten „Im-Bett-Schmerzen“ seit der OP oder zumindest seit vielen Tagen: Ich wache auf und jede auch nur noch so kleine Bewegung lässt die Schmerzskala im operierten Areal bzw. dort, wo vorher der Schmerz auch war, auf 8/10 knallen. Es bessert sich auch nach Minuten nicht und irgendwann bleibt nur das Aufstehen. Ganz schlimmes Humpeln. Langsam wird es dann aber besser, aber eigentlich nur zum Heulen. Beinahe jeden Tag teste ich das Knie auch einmal auf unserem nahen Spielplatz fürs „Gehen mit Schrägen“, da es da einen vielleicht eineinhalb Meter hohen Hügel gibt und die sanfte Schräge mir als eine Gewöhnung in Richtung Treppe vorkommt. Aber meistens schaffe ich den Hügel nur sehr schlecht und kriege auch da die Bewegung nicht richtig hin – hinauf geht es immer ganz okay, hinab kriege ich keine Bewegung durch. Am Mittwoch dann erstmals seit einer Woche wieder Physiotherapie, aber was für eine Zeitverschwendung. Warum mache ich das überhaupt noch? Ich liege ne halbe Stunde herum, der wohl bemühte Therapeut sinniert darüber, dass es schon seltsam wäre, dass die Schmerzen noch so da sind und massiert hier und da etwas sinnfrei herum. Bisschen Mobilisation der Patella, aber das kann ich auch selber auf dem Sofa. Freitag habe ich noch einen Termin, dann vielleicht endlich einmal absagen? Mittwochnachmittag auch noch ein Arztbesuch ohne Sinn und Verstand – was will ich da überhaupt? Zur Belohnung 90 Minuten maskiert im Wartezimmer. Dann meine Frage, ob es denn noch so übel mit den Schmerzen und der Bewegung sein könne. „Bei manchem meiner Patienten mache ich auch etwas am Hoffa oder muss da bei der Arthroskopie etwas trimmen, um überhaupt etwas sehen zu können…viele haben da lange etwas von…“ ist noch die gehaltvollste Aussage, die ich mir so aber natürlich auch selber hätte stricken können. Meine Beweglichkeit wäre ja ganz gut, die Schwellung nur moderat, die Schmerzen wären wahrscheinlich noch überwiegend Wundschmerzen. Aber, kein Vorwurf an den Arzt, was will ich auch da, was soll er auch sagen oder machen? Noch einmal neue Schmerzmittel abgegriffen und einen Termin vor dem Ferienende gesetzt, da ich im Moment nur müde lächeln kann, wenn ich in meinem Stundenplan da 4h Unterricht mit Pausenaufsicht sehe. Das ist natürlich auch noch etwas hin, aber die Zeit war bislang selten mein Freund und die Sorge ist viel zu groß, dass ich simultan zu fortbestehenden Problemen von vor der OP nur eine OP abarbeite, am Ende aber wieder auf Start stehe. Ganz amüsant: Nach einem Eingriff am Hoffa sollte ich unbedingt den Quadrizeps schonen bzw. möglichst nicht benutzen, um keinen Druck auf die Patella aufzubauen. Tag 1 Post-OP im Krankenhaus in Hannover vor 4 Wochen: Erste Übung im Bett Quadrizeps anspannen. Whatever...

Was wahrscheinlich auch ein Problem vieler chronisch Kranker ist: Die Sorge um den Job. Ich wünsche mich im Leben nicht zu diesem Dauerelend vor der dritten Operation zurück und habe zwar meine Arbeit jeden Tag abhaken können, bin jedoch wirklich nur noch ein absoluter Low-Performer.

Jede Schülermeldung, zu der ich hin muss, ging mir auf den Kecks, im Unterricht oft rausgegangen, um ich auszuruhen, Pausenaufsichten teilweise auf dem Pott totgesessen, da ich nicht mehr stehen konnte und mir einfach nicht klar war, wie ich jetzt 15 Minuten herumlatschen und dann wieder in den Unterricht soll – und ich gleichzeitig auch nicht ständig bei der eh schon viel zu toleranten Schulleitung vorbei wollte, um denen zu erzählen, dass ich alle Aufsichten und so weiter nicht mehr kann, wenn ich dann nach Schulende mit dem Rad nach Hause fahre – das ist für Außenstehende einfach kein stimmiges Bild, insbesondere wenn ich dann das Rennrad bevorzuge, da es einfacher zu treten ist. Das glaubt mir einfach niemand.

Mit Kollegen habe ich fast gar nicht mehr geredet, da ich in den Pausen meistens Ruhe brauchte und viel zu viel Schmerzen hatte – als Folge bin ich auch aus meinem größten Fachbereich (Abschlussklassen Fachoberschule) aussortiert worden, womit ich momentan wie ein Lehrer nach dem Referendariat vollends heimatlos durch den Stundenplan geistere.

Zwei andere – kleinere - Fachbereiche sind mir zwar noch erhalten geblieben, aber auch dort wird nervös mit den Hufen gescharrt und die Fachbereichsleiter – zumindest in einem der beiden – haben mich schon über den Umweg von Genesungswünschen „gewarnt“. Diverse Krisen“talks“ mit Abteilungsleitungen und der Schulleitung habe ich auch schon hinter mir, aber wenn das mit dem Knie nicht wieder wird, weiß ich nicht, wie das weitergeht.

„Nehmen Sie sich alle Tage, die Sie brauchen, um gesund zu werden, aber im nächsten Schuljahr muss es dann funktionieren“, das hatte mir der Schulleiter im letzten Schuljahr am Ende mit auf den Weg gegeben – und darauf folge dann diese Odyssee nach München, Hamburg und so weiter einschließlich der im Herbst abgeblasenen Knorpelop. Manchmal fühle ich mich so, als würde ich gar nicht mehr an die Schule zurückgehören, als wäre auch dieses Kapitel nach diesen zweieinhalb Jahren vorbei. Aber das ist natürlich Unfug, da ich irgendwo etwas Geld herbekommen muss. Dies sind dann nur Momenten, in denen ich denke, dass es ein ganz schön bescheidenes Leben werden kann.


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Ein quasi täglicher Knietest: Die Hügel von links nach rechts begehen. Hinauf geht es okay, hinab 4 Wochen nach der OP immer noch nicht.
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Bakerzyste kurz vor ihrer Ruptur, der insgesamt sechsten Ruptur.
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Bakerzyste quasi kurze Zeit später. Auf ein Neues...
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Wohl auch noch leichte Schwellung im Bein, aber insgesamt ist da nicht mehr viel.
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Leider nur noch wenig offensichtliche Schwellung - mehr wäre mir lieb, da ich dann die anhaltenden Probleme auch darauf schieben könnte.

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...wobei es im Stand noch etwas derber daherkommt. Alles eine Frage der Perspektive (Foto 28.03).
Für mich bist du hier total verkehrt. Wenn Radfahrer über Knieschmerzen sprechen ist das ein leichtes Ziehen,welches aber zur Amputation führen könnte. Was du hast ist echt schlimm und hier nicht zu diskutieren. Da brauchst du wirklich Fachleute🤔
 
Salü Arndt

Also zunächst ist’s doch mal positiv, dass der Medicocktail etwas bringt. Und ich würde das pragmatisch sehen, zum einen ist’s vielleicht ein Weg aus dem Kreislauf; unbewusst Schonhaltung ist das eine wichtige Thema, zum anderen ja auch gut für die Psyche, wenn Du mal wieder etwas mehr Sachen machen kannst die Spass machen.
Über Opiatabhängigkeit würde ich mir da noch keine Sorgen machen, zumal Tilidin auch eher nen schwaches ist (was das nicht verharmlosen soll). Das verschreibt ja aber noch problemlos der Hausarzt und fällt auch nicht unters Betäubungsmittelgesetz;-). Wenn einer der zukünftig geplanten Arztbesuche etwas Sinnvolles beitragen können, immer gut, Versuch macht klug oder so;-).
Vielleicht nutzt die Kombi von Physio und Medicocktail auch.

Mir persönlich wäre das mit der Opiatabhängigkeit zu den Zeiten, wo die leidige Rippe richtig schlecht war, wirklich egal gewesen, wären die Nebenwirkungen weniger gewesen. Mich hat das aber völlig weggehauen. War aber auch ein sehr starkes.
Bei mir ist’s irgendwann warum auch immer etwas besser geworden und auch nicht bewegungsabhängig. Vielleicht ne Kombi aus Auftrainieren, schmerzmedis und Physio. Wobei selbst mir bei volldröhnung Medis Vollgas belasten nicht sympathisch war.
Da wartet man nun ab bis 6 Monate rum sind, das ist ja die Zeit wo etwas offiziell als Pseudarthrose gilt. Da nochmal zu Schrauben, sehe ich nicht, eher Platte entfernen. Aber ist halt alles relativ Act zum rankommen und Thorax tut halt auch einfach ziemlich weh, es braucht immer ne Thoraxdrainage etc. Ich bin nicht arg empfindlich, das fällt dann aber auch bei mir unter eher doof.

Bzgl Deiner Amtsarzt Thematik: gibts da nicht Erfahrungswerte von denen in eurer Region? Das kommt ja immer sehr auf den jeweiligen an, wie der so drauf ist nehme ich an? Dann kann man‘s vielleicht etwas abschätzen.
 
So, hocke wieder im Zug, dieses Mal nicht ganz so alleine wie sonst, aber die Stehplatzvariante ist mir erspart geblieben (will gar nicht wissen, wie voll diese Züge an Wochenenden sind, es ist Mittwochmittag an einem Wochentag ohne Ferien und viele müssen stehen; zum Glück ich nicht, gerade von Hamburg zurück nach Bremen). Würden die Leute doch alle Autofahren, jetzt, wo es den Tankrabatt gibt...

Ich "arbeite" die Inspirationen mal eben ab:

@FrankBlack78: Bei eben jenem Traut war ich vor einigen Wochen und der Befund von ihm ist auch auf Seite 17 hier hochgeladen. Ohne mich in ewigen Ausführungen zu verlieren...trotz des keineswegs typischen Verlaufs hat er bei mir Arthrofibrose und CRPS ausgeschlossen. Wenn nicht einmal er in diese Richtung tendiert, ist da vielleicht wirklich nix. Der von ihm gemessene Temperaturunterschied beider Knie betrug 1.5 Grad; beim Physio vor kurzem war es weniger. Diese Messungen dürften keinen weiteren Erkenntniswert haben.

@Bodenleger: Realistisch muss ich sagen, dass die vielleicht nicht gerade durch reihenweise X Semester Medizinstudium unterlegten Rückmeldungen und Kommentare in diesem Forum nicht weniger hilfreich als so mancher Arztbesuch waren.

Hier mögen zwar nur Laien und leidende Semilaien unterwegs sein, aber viele davon haben auch etwas mehr als nur "und nach 130 Kilometern zwickt es halt immer ein wenig, wenn ich mehr als 2000hm habe...ich glaube, das ist das Ende! WIRD DAS JEMALS WIEDER?"

Es sind auch schon diverse Kontakte zustande gekommen, die zwar den Zustand selbst nicht verbessert haben, aber einem schon das Gefühl vermitteln, nicht der einzige zu sein, der manchmal das Gefühl hat, bei Ärzten nur gegen Wände zu laufen oder es teilweise mit Deppenanwandlungen zu tun zu haben - ich denke da immer noch an einen Neurologen, der in einem Arztbrief von "erfreulichem Verlauf" faselte oder einen Orthopäden, der in Anbetracht meiner medialen Verhärtungen am Gelenkspalt und den davon auch ausgehenden Problemen zu dem weisen Schluss kam, dass "es ja viele Verhärtungen am Körper gibt".

Dann war da noch dieser Orthopäde, der vor jeder ernst gemeinten Diagnose oder gar einem MRT erst einmal 3x Hyaluron spritzen wollte und mir die Ängste vor Infektionen und so weiter damit nahm, dass er meinte, er würde das 2500x im Jahr machen (was bleibt dann sonst noch???). In jedem einzelnen Zimmer war auch ein Aufsteller mit den Verkaufsprospekten vom Hyaluronzeugs.

@Bergziege79: Das mit dem Tilidin sehe ich prinzipiell erst einmal genauso, wenngleich mir das Abhängigkeitspotenzial schon etwas Sorgen bereitet.

In der "ah, noch 2h, dann wieder die 2 kleinen Weißen und dann geht eventuell noch ne Stunde Rad"-Denke befinde ich mich teilweise schon. Gleichzeitig geht dann vielleicht auch wieder etwas mehr, was Spaß macht, was natürlich auch wieder positiv ist.

Was die weiteren Arztbesuche angeht:

Gestern war ich beim lokalen Orthopäden, den mir mein Physio empfohlen hat. Irgendwie drehte sich dann aber wieder alles im Kreis, auch diagnosemäßig: Medial am Gelenkspalt konnte er etwas ertasten und dann auch im Ultraschall sehen, was da so als Struktur nicht hingehört.

Im medialen Gelenkspalt und halt da, wo ich immer noch meine Probleme habe, wenngleich auch vielleicht etwas weniger heftig als vor OP3 - das weiß ich teilweise selber nicht mehr, vor allem, seitdem auch Opiate im Spiel sind. Er spritzte mir dann ein lokales Betäubungsmittel unter Ultraschall und hätte ich Geld setzen müssen, hätte ich gesagt, dass es danach etwas besser war. Aber wenn, dann marginal.

Bin dann nach dem Arztbesuch noch eben in der Schule vorbei und 5x das Treppenhaus in den dritten Stock und zurück. Das war vom Knie nicht gut, aber die Frage ist jetzt, ob es vielleicht besser als nur mit Tilidin oder sogar ohne alles war. Die "nur mit Tilidin"-Variante werde ich die Tage einmal ausprobieren, aber zumindest war das ganze nicht eindeutig "die Heilung (für die Dauer der Betäubung. Dazu ging die Treppennummer wieder tierisch auf die Bakerzyste, so dass dann die Probleme auch alle irgendwie ineinander überfließen und man es gar nicht mehr einzeln herausfühlen kann.

Irgendwie war ich danach verdatterter als vorher - und es schien mir, als würde mir sowieso die Zyste einen Strich durch die Rechnung machen, wenn das Knie mal wirklich besser wäre.

Heute war ich dann in Hamburg bei einem reinen Kniespezialisten in einer Klinik. Absoluter Horror war schon die Hinfahrt. Abfahrt um 06:35 und dann theoretisch Weiterfahrt ab Bremen eine Stunde später. Daraus wurde aber nix, da der Zug in Delmenhorst erst einmal aufgrund von Gleisstörungen fast eine Stunde festhing. Nach 3.5 Stunden kam ich dann in Hamburg an und stellte am Klinikum fest, dass man nur mit tagesaktuellem Coronatest reinkommt. Zum Testzentrum auf dem Parkplatz, Termin buchen...der nächste in einer Stunde. Zum Glück ging dies dann etwas schneller, aber zum Termin kam ich 90 Minuten zu spät. Dann CDs einlesen in der Radiologie, wo auch eine Schlange war und eine meiner CDs dann nicht ging. Wieder 30 Minuten. Total genervt.

Beim Arzt war es dann aber.....seltsam? Ich beschrieb meine Probleme, redete von den 3 OPs, Opiaten und keinem Plan mehr, deutete auf mein Hauptproblemareal am Knie und schwupps konnte auch er dort einen Strang (Narbenstrang) von der Tibiakante bis irgendwie ins Gelenk ertasten, "beinahe knöchern", so der Arzt.

Ich fühlte mich wirklich wie im vollkommen falschen Film, da er quasi genau den Strang ertasten konnte, von dem ich zuletzt immer geredet habe ("Sage ich ja immer...") - und wo tags zuvor der andere Arzt nur unter Zuhilfenahme des Ultraschalls "irgendeine Struktur" entdecken konnte, neben der Aussage, dass "alles irgendwie verhärtet scheint". Selbst wenn ich jetzt hier im Zug sitze, könnte ich die Spannung im Knie quasi entlang des Strangs nachzeichnen.

Ich beschrieb dann auch noch die Zystenprobleme und es endete dann so, dass er sagte, dass man sich als "Operateur um so etwas wahrlich nicht reißen würde", da Narbenresektionen oft nichts bringen und auch die Gefahr besteht, dass es nachher noch schlimmer als vorher ist.

Irgendwie ist es für mich auch zum wahnsinnig werden...Resektion Narbenstrang in OP2, Resektion vernarbter Hoffa und Synovia in OP3, jetzt wieder ein mehrere cm lange rund teilweise sich sogar für den Arzt knöchern anfühlender Narbenstrang in genau derselben Region.

Irgendwie ist es immer wieder dasselbe - und ich bin mir eher sicher, dass dieser Strang dort an der Stelle schon sehr lange da ist und auch mit meinen Problemen korreliert, genauso wie das aber auch bei den anderen entfernten Geweben von OP2 und 3 war. Durch OP2 und die Narbenstrangresektion damals verschwand ein übles Springen / Schnappen, wenn ich das Bein quasi wie ein Klappmesser (z.B. beim Liegen) zusammenfallen ließ. Durch OP3 verschwand ein ganz fieses Ziehen und Schnappen beim Hinhocken, insbesondere morgens knackte und knallte es beim ersten mal richtig laut. Was nie verschwand sind die grundsätzlichen Probleme, manches geht jetzt sogar noch schlechter (z.B. hinhocken; deutlich schlechter als vor OP3). Jetzt also noch ein Narbenstrang?

Der Besuch endete damit, dass ich in etwa 3 Monaten noch mal ein MRT machen solle und man dann weitersehen könnte. Im Falle einer irgendwie angedachten OP, die technisch einfach sei, aber eben hallt ggf. außer neuen Narben nix bringen würde, würde er auch die Bakerzyste einmal entfernen - einen Versuch wäre es wert, auch wenn die oftmals wieder kämen. Dann hätte man es zumindest einmal versucht. Riesenzyste hin oder her - im Knie heute kein Erguss.

Wenn es irgendetwas gibt, worauf ich momentan nicht scharf bin, sind das OPs. Andererseits...wenn ich zu einem Kniespezi in Hamburg fahre, was erwarte ich außer einer theoretischen OP-Idee? Betüddelt und geknetet werde ich beim Osteopathen.

Ich werde erst einmal brav 3 Monate weiter Tilidin nehmen und schauen, was der Sommer so bringt. Falls gar nichts besser wird, habe ich dann neben "Tilidin oder schärfer forever" noch eine Option, die man zumindest andenken kann. Ohne die Erfahrungen der letzten 2.5 Jahre hätte ich heute sofort um die OP gebettelt, da es eigentlich so offensichtlich scheint. Mit der Erfahrung und all den Zystenrupturen und immer wieder demselben Mist...das wäre doch nur die nächste Runde im Karussell und irgendwann ist das Knie über den Jordan geschnippelt und operiert - wie der Arzt heute auch etwas übertrieben sagte, "man will ja nicht der Achte sein, der daran herumschneidet". Der Sechste wäre korrekt.

Ach ja: Es gab ja einmal die Punktion der Bakerzyste. Das Ergebnis liegt auch vor. Da kam nix bei rum. Keine Anzeichen für irgendetwas malignes. Keine Anzeichen für Rheuma. Einfach nur viel zu viel Gelenkflüssigkeit.
 
Es ist mir beinahe ein Rätsel. Der Tilidin-Optimismus der vergangenen Woche ist mir seit Tagen abhanden geraten. Ziemlich sogar.

Rings um den Arztbesuch in Hamburg am letzten Mittwoch hatte ich 3x Tilidin ausgelassen, was eigentlich keine echten Auswirkungen haben sollte – aber nach der Infiltration am Dienstag und der für mich nicht ganz klaren Einschätzung, ob es einen Unterschied gemacht hat oder nicht, wollte ich in Hamburg beim Kniespezi das Knie „richtig“ spüren. Seitdem ist irgendwie einmal wieder alles anders – es kommt mir vielfach vor, als wäre die Wirkung vollends verflogen und alles wieder genauso wie vorher. Vielleicht hilft Tilidin noch ein bisschen, aber ich traue mir einfach selbst auch nicht mehr.

Vehement sind auch meine suspekten Fuß- und Wadenschmerzen mit vollkommen surrealen Schmerzsensationen zurückgekommen. Beispiel gefällig? Schuhe ausziehen ist wirklich unangenehm geworden, da der „Zug“, der auf das Bein ausgeübt wird, wenn man den Schuh abstreift, schon für Schmerzen vom Knie abwärts sorgt. Mal ehrlich, das ist doch bekloppt.

Das kann ich mir alles einfach nicht mehr erklären und würde gleichzeitig erwarten, dass Opiate so etwas gar nicht mehr zulassen dürften, aber stattdessen schmerzt und sticht und zieht es im Knie, am Knie, an der Wade außen, im Fuß…es ist einfach alles nicht mehr logisch und ich traue mir selbst und meinen Empfindungen kein bisschen mehr. Mental ist es zermürbend und es wird auch nichts besser…wahrscheinlich auch, weil es so zermürbend ist und ich mich daher auf nichts anderes mehr fokussieren kann. Ablenkung ist noch die beste Medizin, aber Ablenkung mit Bewegung ist auch wieder kontraproduktiv. Etwas Radfahren geht zwar, so wie heute zum Gartencenter, aber dort angekommen, klappt es dann wieder mit dem Gehen nicht richtig. Da kann ich dann noch so oft schreiben, dass das Radfahren seit Tilidin vielleicht etwas besser geht – aber wenn ich dann am Ziel bin und nach nem blöden Gift für einen nicht minder blöden unechten Mehltau an der Kirschlorbeerhecke suche, wünsche ich mir doch den Stein auf den Kopf herbei. Meine Güte, was ist mir ein unechter oder echter Mehltau an irgendeiner Hecke egal, aber das Grün ums Haus soll ja auch nicht eingehen und drum gehe ich beim Gehen durch den Gartencenter ein und lasse mich dann von irgendeiner Praktikantin beraten, die dann nicht mal den Schrank mit den Fungiziden aufschließen darf. Und dann das Knie. Und der ganze Mist. Oh Gott, falscher Film…

Für die Arbeit bzw. den Amtsarzt habe ich von meinem Orthopäden, also dem, bei dem ich momentan am meisten bin, eine unbefristete Krankschreibung auf eine 2/3 Stellte bekommen.

Sobald ich die einlöse, wird die Schule dazu genötigt sein, mich zum Amtsarzt zu schicken, der dem Ganzen dann in der Regel folgen sollte. Ich verliere dann zwar auch grob ein Drittel des Gehalts (zuzüglich eines Kaputtenbonus von vielleicht 300€), aber die Pensionsansprüche sammeln sich weiter voll an und ich habe zumindest etwas weniger Arbeitsbelastung in der Woche. Dann reicht es noch für ein E-Bike als Pensionär, wenn ich denn je so alt werde.

So wie es mir jetzt gerade geht, noch bin ich ja in einer 10h-Wiedereingliederung, ist das aber auch schon eine Hausnummer, also die 2/3, aber pragmatisch betrachtet muss auch etwas Geld reinkommen, damit man dann für 20 Euro Fungizidmist kriegt, mit dem man dann ein Drittel der Hecke schafft. Alles wieder recht düster zur Zeit. Ich habe auch schlichtweg überhaupt keine Ideen mehr. Jetzt habe ich mir das Knie dreifach operieren lassen, alle möglichen Spritzen reinjagen lassen, vom Osteopathen am Rücken drücken lassen und um Nuancen verändert ist alles wie eh und je – und dann noch dieser seltsame Fuß/Beinkram on top, den ich logisch weder eindeutig mit Corona noch dem Knie verknüpft bekomme. Da ist er trotzdem und so einen Unfug kann ich mir doch auch nicht nur einbilden…wie soll ich denn darauf gekommen sein? Das sagt natürlich auch niemand, aber ich denke es halt teilweise selbst.

Psychologisch interessant ist vielleicht auch, dass ich es zunächst eindeutig mit Corona in Verbindung brachte – kam am Tag vor dem positiven Test und war vorher 2.5 Jahre nie so. Mittlerweile, Corona ist einen Monat her, fühlt es sich schon so an, als wäre es immer so gewesen und ich zweifele wider jeder Vernunft daran, dass es mit Corona angefangen hat.

Momentan schleppe ich mich wirklich wieder von Tag zu Tag und fühle mich dabei elendig. Ich weiß nicht, was diese Abwärtsspirale in Gang gesetzt hat und wie ich da wieder einen Ausweg finde. Ist ja auch erst ne 2/3 Woche, aber die nervt. Vielleicht mein Besuch in Hamburg, bei dem der Arzt meinte, dass da ja ganz klar medial etwas zu tasten sei, wahrscheinlich Narbengewebe, beinahe knöchern hart. Und dass er, sofern er mich jemals operieren würde, auch die Bakerzyste probieren würde. Aber irgendeine weitere Operation medial am Knie kommt mir wie eine Einladung zum Ende von allem vor. Daher wird es auch nicht so kommen, aber so wird auch nix besser, glaube ich. Die Gedankensaat ist trotzdem gesät.

Ich beschäftige mich auch immer viel zu viel mit meinen MRT-Bildern, die mich auch daran zweifeln lassen, ob die ganze OP-Orgie bis hierhin irgendwas gebracht oder nur noch mehr Schaden gemacht hat. Vergleicht man den medialen Bereich am Tag des Sturzes (bzw. beim MRT 5 Tage danach) sieht alles viel viel besser aus als dann Anfang 2022, als das letzten MRT gemacht wurde (knapp ein Jahr nach OP2) Überall ist schwarzer Murks, alles scheint total kaputt operiert und mir ist vollends unklar, wie das alles wieder werden soll – oder wie ich auf Dauer damit klar komme, wenn es so bleibt. Wahrscheinlich so wie die letzten 2.5 Jahre. Puh.

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Knie medial nach Sturz (Tag 5).
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Nach der ersten OP, ungefähr wieder der Schnitt, wo die Patella auftaucht.
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Etwa 10 Monate nach der zweiten OP. Wieder der Bereich, wo zart die Patella auftaucht. Alles Mist.
 
Vielleicht mein Besuch in Hamburg, bei dem der Arzt meinte, dass da ja ganz klar medial etwas zu tasten sei, wahrscheinlich Narbengewebe, beinahe knöchern hart. Und dass er, sofern er mich jemals operieren würde, auch die Bakerzyste probieren würde.
Naja, bislang waren die Ärzte nach meinem Eindruck eher zurückhaltend, was OP's angeht, von daher würde der doch eher Abstand nehmen, wenn er nicht glauben würde, tatsächlich etwas verbessern zu können, und er ist wohl insgesamt der erste, der sich die Bakerzyste vornehmen würde. Und Dein Zustand ist ja nicht so, dass man sagen könnte, "Damit kann man leben" - ich persönlich könnte es nicht, und würde wohl jeden Strohhalm ergreifen. Andererseits würde ich mir nie anmaßen, mich in Dich hineinversetzen zu können. Frage den Arzt doch noch mal, wie hoch er die Erfolgschancen einstuft, insbesondere in Bezug auf die Bakerzyste, und ob er einer/einem nahen Verwandten (Bruder/Schwester, Sohn/Tochter, Neffe/Nichte) auch zu der OP raten würde. Falls ja, solltest Du keine Bedenken haben.
 
Ernst gemeint: gehe Mal für 3Wochen in eine richtige Schmerzklinik, inkl. psychologischer Therapie. Für mich liest es sich nach einem chronischen Schmerz, der mit der Ursache kaum mehr etwas zu tun hat.
 
Frage den Arzt doch noch mal, wie hoch er die Erfolgschancen einstuft, insbesondere in Bezug auf die Bakerzyste, und ob er einer/einem nahen Verwandten (Bruder/Schwester, Sohn/Tochter, Neffe/Nichte) auch zu der OP raten würde. Falls ja, solltest Du keine Bedenken haben.
Was mich an der ganzen Sache irgendwie irritiert ist... dass die Schmerzen nicht so richtig zur Zyste passen und umgekehrt. Und auch, dass kein Gelenkerguss vorliegt.

Andererseits muss die Zyste wiederum ja auch einen Grund haben.

Ich bin jetzt nicht Arndt78, aber ich würde die Zyste nur operieren wenn ein Arzt wirklich plausibel darlegen kann, dass die ganzen Knieschmerzen von der Zyste kommen und diese nicht nur ein zusätzlicher Schauplatz ist. Weil wenn sie das ist ist es eigentlich nur ein weiteres Risiko sich nochmal zusätzliche Probleme aufzuhalsen.
 
Was mich an der ganzen Sache irgendwie irritiert ist... dass die Schmerzen nicht so richtig zur Zyste passen und umgekehrt. Und auch, dass kein Gelenkerguss vorliegt.

Andererseits muss die Zyste wiederum ja auch einen Grund haben.

Ich bin jetzt nicht Arndt78, aber ich würde die Zyste nur operieren wenn ein Arzt wirklich plausibel darlegen kann, dass die ganzen Knieschmerzen von der Zyste kommen und diese nicht nur ein zusätzlicher Schauplatz ist. Weil wenn sie das ist ist es eigentlich nur ein weiteres Risiko sich nochmal zusätzliche Probleme aufzuhalsen.
Deshalb meinte ich, @Arndt78 solle ruhig den Arzt fragen, ob er die Operation auch bei sich selbst machen lassen würde, oder diese auch nahen Verwandten empfehlen würde. Wenn er vorbaltlos zustimmt, würde ich es an seiner Stelle machen lassen. Beim kleinsten Zögern und/oder herumdrucksen ist der Fall leider auch klar, das heißt dann "Lieber Finger weg". Ich hatte schon vor einigen Seiten gedacht "Schlimmer kann das nicht mehr werden", denkste. Allerdings sollte doch nach den ganzen Fehlschlägen die Wahrscheinlichkeit zunehmen, dass sich das endlich zum Guten wendet.
 
Ohne Ahnung aber ........
Bergdoc hat mir bei einem kleinen Forunkel am Oberschenkel gesagt: Da will was raus was der Körper nicht haben will.
Das war nach meinem doppelten Beckenbruch. Ob die Zyste was damit zu tun hat?
Auf den MRT Aufnahmen ist mir beim ersten Bild aufgefallen das da einige weiße Stellen waren. Ist das nicht ein Zeichen von einer Entzündung?
 
Hallo Arndt, beim Suchen auf Youtube bin ich hierdrauf gestoßen:

Vielleicht hätten die ja eine Idee, was bei Dir getan werden kann (Kontaktaufnahme per Mail).
 
…und es sind einmal wieder einige Wochen vergangen…und es ist nicht wahnsinnig viel passiert, zumindest nicht, was diese ganze Kniegeschichte angeht.

@Recordfahrer: Ich glaube beim besten Willen nicht mehr, dass meine vorhandenen Knorpelschäden irgendeine gravierende Ursache der kontinuierlichen Beschwerden sind. Man muss natürlich immer skeptisch demgegenüber sein, was einem einzelne Ärzte erzählen, aber ich habe noch von keinem Arzt beim Vorzeigen der OP-Aufnahmen noch bei den drei OPs gehört, dass die Knorpelschäden dermaßen gravierend wären, dass man irgendetwas daran machen würde. Ganz theoretisch mag der Knorpelschaden bzw. mögen die Knorpelschäden eine Rolle bei der Bakerzyste spielen, aber für das große Ganze, nein, ich bin davon langsam wirklich ab (Einwand: Imhoff aus München hatte nach Ansicht der OP-Aufnahmen von OP1 den Schaden am Femurkondylus doch als tieferer eingestuft und eine Knochenknorpeltransplantation in den Ring geworfen; er war damit aber auch der einzige auf weiter Flur und ich sprang ihm beim Arzttermin am Tag vor der OP im letzten Oktober vom Untersuchungstisch).

@Bodenleger: Ja, der ganze weiße Mist im ersten Bild ist in der Tat jede Menge Flüssigkeit, die dort nicht hingehört. Die Aufnahmen waren aber auch 5 Tage nach dem Aufpralltraume vor nunmehr eher drei als zwei Jahren erstellt worden. Direkt im Anschluss war das Knie dick, am ersten Tag extrem heiß und so weiter – bei den Aufnahmen würde ich das nie in Frage stellen, bei späteren Aufnahmen bzw. allen seitdem ist aber eigentlich immer nur das Duett von „kein signifikanter Gelenkerguss“ und „ausgeprägte Bakerzyste“ am Start gewesen. Das ist immer wieder irritierend, nützt aber wenig. Einige Ärzte kommen dann zu dem Schluss, dass die überschüssige Flüssigkeit wohl immer direkt in die Zyste wandern muss, aber warum dann nie im Knie irgendwas an Flüssigkeit vom Arzt ertastet oder vom MRT gezeigt werden kann, zumindest nichts, was man bei solch einer Zyste erwarten könnte oder sollte…ein Rätsel. Zumindest zwei Ärzte haben aktiv angezweifelt, ob es überhaupt eine Bakerzyste ist, aber auch keine plausible Idee bieten können, was es sonst sein könnte. Nach wie vor ist es auch mein Plan, beim nächsten Arztbesuch beim Kniespezi in Hamburg im September das Thema der Zyste einmal im operativen Sinne anzusprechen. Die einzige Alternative dazu wäre es, die Zyste einfach zu akzeptieren, so wie vielleicht die gesamte Situation, aber ich kann es einfach nicht. Genauso aber @Leon96: Die ganzen Knieschmerzen kommen definitiv nicht von der Zyste, aber die Zyste ist auch ein Problem. Wären alle anderen Probleme behoben und nur die Zyste würde verbleiben, wäre diese nach wie vor bei jedem Schritt störend. Dazu kommen periodische Schmerzattacken aus Richtung Kniekehle, die ich auch der Zyste zuschreibe. Es bleibt natürlich die Frage, ob im Alltagsbelastungssinne viel gewonnen wäre, wenn der Nebenschauplatz der Zyste behoben wäre. Gleichzeitig muss man für eine so große Zyste auch viel aufschneiden – dass das dann einfach so vollends schadlos wieder verheilt und nicht auch wieder zu Folgeproblemen führt, ist vielleicht auch eine Illusion. Von den Grenzen scharfer Gegenstände weiß ich langsam viel zu gut.

@Kathrin74: Den Tipp kann ich natürlich nachvollziehen, aber hadere mit Zweierlei: Erstens bin ich immer noch davon überzeugt, irgendetwas „Greifbares“ zu haben, was auch eine Schmerztherapie nicht ursächlich aus der Welt schaffen könnte. Zweitens habe ich schon mit einigen (wenigen) Leuten gesprochen, die in Schmerzkliniken waren. Der Tenor ging in die vergleichbare Richtung wie bei Kurgästen: Für die Dauer ganz nett, gebracht hat es aber nicht die Welt. Daher stelle ich es mir auch eher so vor, dass es ganz gut sein kann, für eine gewisse Dauer aus dem Alltag genommen zu werden und sich leibhaftig davon zu überzeugen, dass es anderen noch viel bescheidener geht, aber wenn man dann wieder aus der Klinikwelt zurück ist, ist da immer noch das Knie. Ganz ehrlich glaube ich jedoch kein bisschen mehr, dass diese Schmerzen normal zu erklären sind, daher ging der letzte Medikationsansatz mit Tilidin und Amitriptylin ja auch dahin, einmal den Schmerz etwas aus der Welt zu schaffen, um aus dem kräftezehrenden Ausnahmezustand der Dauerschmerzen auszubrechen. Dies hat…

…so lala funktioniert. Mir geht es seit den nun schon fast 7 Woche mit Opiaten besser als ohne und ich war auch körperlich aktiver. Allerdings ist das Ganze selektiv: Ich kann ohne jeden Zweifel besser Radfahren, auch längere Strecken mit etwas erhöhter Geschwindigkeit. Um die 50km auf dem Rennrad mit 24er Geschwindigkeiten sind schon machbar und die Rache danach überschaubar. Aber auch das stimmt nicht stringent. Manchmal kann ich eine Stunde durchfahren, manchmal stelle ich fest, dass ich nach einer Stunde Fahrzeit schon kniebedingt mindestens 3 Pausen gemacht habe. Was aber nicht wirklich besser geworden ist – und das ist für das normale Leben auch nicht gänzlich zu unterschätzen – ist ganz normales Gehen und Herumstehen. Da ist es, Praxiserfahrung von vor zwei Stunden, immer noch nicht cool, die 900m zu Edeka und zurück mit dem Kinderwagen zu latschen. Habe ich gemacht, habe ich geschafft, hat mir aber auch wieder gezeigt, wie so vieles im Alltag, dass es einfach nicht gut wird, Tilidin hin oder her. Schwimmen geht auch keinen Deut besser, aber irgendwie habe ich mich momentan damit abgefunden, doch wieder etwas einbeinig Brustschwimmen zu machen. Badesee, ein sehr schöner, ist 4km von hier. 3-4x die Woche gehe ich 10 Minuten mit einem Bein schwimmen. Manchmal sogar noch kürzer. Das ist besser als nichts und wenn man dann die 150-200 Meter auf den See hinausschwimmt, die Sonne aufgeht, da nur ein paar Enten und ein paar andere Frühschwimmer sind…das ist schön, auch wenn ich ein Bein wie einen Holzstamm hinter mir herziehe. Genauso wie auf dem Rad ist es so, dass ich mich eben etwas bewegen kann, aber gleichzeitig weiß, dass es nie wieder fürs richtige Schwimmengehen oder eine richtige Fahrradtour wie früher (kreuz und quer durch Europa, in Spitze von Warschau nach Istanbul) reichen wird. Da bin ich mal die erste Etappe aus Warschau raus mit elendig viel Gepäck auf dem Tourenrad über 120km fast 25 im Schnitt gefahren. Gaga.

Die Schmerzklinik, vor allem in Anbetracht der für mich zweifelhaften Langzeitwirkung, beißt sich auch mit dem Alltag zu Hause: 2 kleine Kinder, meine Frau berufstätig, alle Eltern unter der Erde, sonst kaum bis keine Unterstützung. Die Hemmschwelle, da aus „Spaß“ mal eben 3-4 Wochen abzuhauen, um im Stuhlkreis davon zu berichten, dass mein Knie auf dem Rückweg von Edeka echt schlecht ist…okay, das zieht alles durch den Kakao, aber es funktioniert irgendwie nicht. Wäre ich Single und würde mich nur für mich allein im Kreis drehen, meine Güte, warum nicht.

Die Kehrseite der Medikamente ist, dass mir andauernd unterschwellig übel und ziemlich oft schwindelig ist. Es ist einfach ein nerviger Grundschwindel. Ich stolpere oder falle nicht, aber beim Gehen, Stehen oder auch Radfahren bin ich oft bis sehr oft, definitiv über mehr als die Hälfte des Tages, extrem unsicher. Was auch gar nicht geht sind irgendwelche Drehbewegungen. Gar nicht gar nicht. In einem Freizeitpark mit den Kindern einmal im Kettenkarussell gewesen – das war nach wenigen Sekunden kaum mehr zu ertragen und ich habe bestimmt ne Viertelstunde danach nur mit geschlossenen Augen auf der nächstbesten Bank gelegen, nur um irgendwie wieder klar zu kommen. Dazu schmeckt alles schlechter oder hat so einen seltsamen Beigeschmack, den ich ständig im Rachen habe. Essen macht deutlich weniger Spaß, aber für einen Gewichtsverlust hat es auch noch nicht gelangt. Kaffee geht auch nur noch dosiert. Wenn ich eine Tasse zu viel trinke, morgens wohlgemerkt, komme ich aus üblem Schwindel und Übelkeit kaum mehr richtig heraus, über Stunden. Unterm Strich ist aber die unterschwellige Übelkeit, die Schwindelei und der Geschmack immer noch okay im Tausch gegen etwas weniger Knieprobleme. Aber für problemlos Edeka und zurück langt es halt einfach nicht. Die Arbeit, wohlgemerkt noch auf etwa 33%-Pensum, geht irgendwie, aber das ist wie mit dem Schwimmen und Radfahren: Ich weiß einfach, dass es normal nicht funktionieren würde. Ich lebe das Ganze Leben irgendwie auf Sparflamme, schmecke die Hälfte und bin im Kopf schummrig.

Was wirklich langsam irritierend wird: Die mit der Coronainfektion vor auch 7-8 Wochen eingetretenen Schmerzen in und an der Wade sind immer noch quasi unverändert da. Das Sprunggelenk hat Ruhe gegeben und auch die fies stechenden Schmerzepisoden der Bakerzyste sind seltener geworden, aber ich habe immer noch ständig Schmerzen im und am Bein. Diese halten einen zwar von der Intensität nicht von Bewegungen ab, aber es schmerzt halt ständig mit vielleicht 2 oder 3 von 10, obwohl ich relativ gut weiß, dass da eigentlich nix ist. Der Schmerz wandert auch durch die Wade bzw. das Bein. Mal hier, mal da, ohne Sinn und Verstand. Ganz fies sind auch Zugbewegungen am Bein – Schuh ausziehen zum Beispiel; da legt sich bildhaft gesprochen ein Schmerzring unterhalb des Knies um das Bein und wandert dann abwärts. Ganz seltsam. Dauert die Dauer des Schuhausziehens, ist dann eher 6-7 von 10 und hat mit Logik nichts mehr zu tun.

Dies hat dann auch den Rheumatologen, bei dem ich in Hannover war, dazu animiert, davon auszugehen, dass das alles bei mir in irgendeiner Art und Weise eine Arthritis mit Weichteilrheuma ist. Wieder Blut abgenommen, HLA-b27 positiv war bzw. bin ich ja auch, was der Rheumatologe auch interessant fand, da es ja oft mit Gelenkproblemen rheumatischer Natur korreliert. Aber das Thema – Schuppenflechtenarthritis z.B. – hatte ich ja alles vor einem Jahr schon. Das führte auch da zu nix. Um auch einen Morbus Bechterew auszuschließen, wurden gleich noch Röntgenaufnahmen von BWS, HWS und LWS gemacht – ich habe es alles mit mir machen lassen und mir somit wohl eine ordentliche Dröhnung an Strahlung abgeholt. Dazu auch noch von einer uralten Analogröntgenanlage – ich wollte die Bilder dann eigentlich auch gerne digital mitnehmen, aber das erlaubte mir die Radiologin nur, indem ich mit meinem Handy Fotos der Aufnahmen machte. Was mache ich eigentlich für einen Unfug?

Wie dem auch sei: In grob zwei Wochen bin ich wieder bei dem Rheumatologen und für dann hat er mir eine Diagnose mit Therapievorschlag „versprochen“. Ich muss jedoch einräumen, dass mir die ganzen Schmerzen der letzten fast frei Jahre mit nun auch noch den Waden- und wochenlangen Sprunggelenksschmerzen schon nicht mehr geheuer sind. Bei zwei OPs wurde auch eine Synovektomie vorgenommen (Teilsynovektomie), die Gelenkinnenhaut scheint also auch kontinuierlich nicht normal zu sein, was auch zu einer Arthritis passen könnte. Bloß Entzündungswerte hatte ich nie in irgendeiner Art und Weise im Blut…und die bei OP1 und insbesondere auch 3 entfernten mechanischen Probleme waren ja auch greifbar und nicht nur in irgendein obskur im Gewebe schwirrendes Whateverkindofrheuma. Trotzdem…vielleicht hat alles auch Komponenten davon. Genetisch prädestiniert schein ich ja zu sein und klassisch orthopädisch habe ich jenseits von zweifelhaften Ideen wie der Bakerzyste absolut keine Ideen mehr. Skepsis hin oder her, vielleicht führt das alles ja zu irgendetwas.

Ich werde berichten.
 
…und es sind einmal wieder einige Wochen vergangen…und es ist nicht wahnsinnig viel passiert, zumindest nicht, was diese ganze Kniegeschichte angeht.

@Recordfahrer: Ich glaube beim besten Willen nicht mehr, dass meine vorhandenen Knorpelschäden irgendeine gravierende Ursache der kontinuierlichen Beschwerden sind. Man muss natürlich immer skeptisch demgegenüber sein, was einem einzelne Ärzte erzählen, aber ich habe noch von keinem Arzt beim Vorzeigen der OP-Aufnahmen noch bei den drei OPs gehört, dass die Knorpelschäden dermaßen gravierend wären, dass man irgendetwas daran machen würde. Ganz theoretisch mag der Knorpelschaden bzw. mögen die Knorpelschäden eine Rolle bei der Bakerzyste spielen, aber für das große Ganze, nein, ich bin davon langsam wirklich ab (Einwand: Imhoff aus München hatte nach Ansicht der OP-Aufnahmen von OP1 den Schaden am Femurkondylus doch als tieferer eingestuft und eine Knochenknorpeltransplantation in den Ring geworfen; er war damit aber auch der einzige auf weiter Flur und ich sprang ihm beim Arzttermin am Tag vor der OP im letzten Oktober vom Untersuchungstisch).

@Bodenleger: Ja, der ganze weiße Mist im ersten Bild ist in der Tat jede Menge Flüssigkeit, die dort nicht hingehört. Die Aufnahmen waren aber auch 5 Tage nach dem Aufpralltraume vor nunmehr eher drei als zwei Jahren erstellt worden. Direkt im Anschluss war das Knie dick, am ersten Tag extrem heiß und so weiter – bei den Aufnahmen würde ich das nie in Frage stellen, bei späteren Aufnahmen bzw. allen seitdem ist aber eigentlich immer nur das Duett von „kein signifikanter Gelenkerguss“ und „ausgeprägte Bakerzyste“ am Start gewesen. Das ist immer wieder irritierend, nützt aber wenig. Einige Ärzte kommen dann zu dem Schluss, dass die überschüssige Flüssigkeit wohl immer direkt in die Zyste wandern muss, aber warum dann nie im Knie irgendwas an Flüssigkeit vom Arzt ertastet oder vom MRT gezeigt werden kann, zumindest nichts, was man bei solch einer Zyste erwarten könnte oder sollte…ein Rätsel. Zumindest zwei Ärzte haben aktiv angezweifelt, ob es überhaupt eine Bakerzyste ist, aber auch keine plausible Idee bieten können, was es sonst sein könnte. Nach wie vor ist es auch mein Plan, beim nächsten Arztbesuch beim Kniespezi in Hamburg im September das Thema der Zyste einmal im operativen Sinne anzusprechen. Die einzige Alternative dazu wäre es, die Zyste einfach zu akzeptieren, so wie vielleicht die gesamte Situation, aber ich kann es einfach nicht. Genauso aber @Leon96: Die ganzen Knieschmerzen kommen definitiv nicht von der Zyste, aber die Zyste ist auch ein Problem. Wären alle anderen Probleme behoben und nur die Zyste würde verbleiben, wäre diese nach wie vor bei jedem Schritt störend. Dazu kommen periodische Schmerzattacken aus Richtung Kniekehle, die ich auch der Zyste zuschreibe. Es bleibt natürlich die Frage, ob im Alltagsbelastungssinne viel gewonnen wäre, wenn der Nebenschauplatz der Zyste behoben wäre. Gleichzeitig muss man für eine so große Zyste auch viel aufschneiden – dass das dann einfach so vollends schadlos wieder verheilt und nicht auch wieder zu Folgeproblemen führt, ist vielleicht auch eine Illusion. Von den Grenzen scharfer Gegenstände weiß ich langsam viel zu gut.

@Kathrin74: Den Tipp kann ich natürlich nachvollziehen, aber hadere mit Zweierlei: Erstens bin ich immer noch davon überzeugt, irgendetwas „Greifbares“ zu haben, was auch eine Schmerztherapie nicht ursächlich aus der Welt schaffen könnte. Zweitens habe ich schon mit einigen (wenigen) Leuten gesprochen, die in Schmerzkliniken waren. Der Tenor ging in die vergleichbare Richtung wie bei Kurgästen: Für die Dauer ganz nett, gebracht hat es aber nicht die Welt. Daher stelle ich es mir auch eher so vor, dass es ganz gut sein kann, für eine gewisse Dauer aus dem Alltag genommen zu werden und sich leibhaftig davon zu überzeugen, dass es anderen noch viel bescheidener geht, aber wenn man dann wieder aus der Klinikwelt zurück ist, ist da immer noch das Knie. Ganz ehrlich glaube ich jedoch kein bisschen mehr, dass diese Schmerzen normal zu erklären sind, daher ging der letzte Medikationsansatz mit Tilidin und Amitriptylin ja auch dahin, einmal den Schmerz etwas aus der Welt zu schaffen, um aus dem kräftezehrenden Ausnahmezustand der Dauerschmerzen auszubrechen. Dies hat…

…so lala funktioniert. Mir geht es seit den nun schon fast 7 Woche mit Opiaten besser als ohne und ich war auch körperlich aktiver. Allerdings ist das Ganze selektiv: Ich kann ohne jeden Zweifel besser Radfahren, auch längere Strecken mit etwas erhöhter Geschwindigkeit. Um die 50km auf dem Rennrad mit 24er Geschwindigkeiten sind schon machbar und die Rache danach überschaubar. Aber auch das stimmt nicht stringent. Manchmal kann ich eine Stunde durchfahren, manchmal stelle ich fest, dass ich nach einer Stunde Fahrzeit schon kniebedingt mindestens 3 Pausen gemacht habe. Was aber nicht wirklich besser geworden ist – und das ist für das normale Leben auch nicht gänzlich zu unterschätzen – ist ganz normales Gehen und Herumstehen. Da ist es, Praxiserfahrung von vor zwei Stunden, immer noch nicht cool, die 900m zu Edeka und zurück mit dem Kinderwagen zu latschen. Habe ich gemacht, habe ich geschafft, hat mir aber auch wieder gezeigt, wie so vieles im Alltag, dass es einfach nicht gut wird, Tilidin hin oder her. Schwimmen geht auch keinen Deut besser, aber irgendwie habe ich mich momentan damit abgefunden, doch wieder etwas einbeinig Brustschwimmen zu machen. Badesee, ein sehr schöner, ist 4km von hier. 3-4x die Woche gehe ich 10 Minuten mit einem Bein schwimmen. Manchmal sogar noch kürzer. Das ist besser als nichts und wenn man dann die 150-200 Meter auf den See hinausschwimmt, die Sonne aufgeht, da nur ein paar Enten und ein paar andere Frühschwimmer sind…das ist schön, auch wenn ich ein Bein wie einen Holzstamm hinter mir herziehe. Genauso wie auf dem Rad ist es so, dass ich mich eben etwas bewegen kann, aber gleichzeitig weiß, dass es nie wieder fürs richtige Schwimmengehen oder eine richtige Fahrradtour wie früher (kreuz und quer durch Europa, in Spitze von Warschau nach Istanbul) reichen wird. Da bin ich mal die erste Etappe aus Warschau raus mit elendig viel Gepäck auf dem Tourenrad über 120km fast 25 im Schnitt gefahren. Gaga.

Die Schmerzklinik, vor allem in Anbetracht der für mich zweifelhaften Langzeitwirkung, beißt sich auch mit dem Alltag zu Hause: 2 kleine Kinder, meine Frau berufstätig, alle Eltern unter der Erde, sonst kaum bis keine Unterstützung. Die Hemmschwelle, da aus „Spaß“ mal eben 3-4 Wochen abzuhauen, um im Stuhlkreis davon zu berichten, dass mein Knie auf dem Rückweg von Edeka echt schlecht ist…okay, das zieht alles durch den Kakao, aber es funktioniert irgendwie nicht. Wäre ich Single und würde mich nur für mich allein im Kreis drehen, meine Güte, warum nicht.

Die Kehrseite der Medikamente ist, dass mir andauernd unterschwellig übel und ziemlich oft schwindelig ist. Es ist einfach ein nerviger Grundschwindel. Ich stolpere oder falle nicht, aber beim Gehen, Stehen oder auch Radfahren bin ich oft bis sehr oft, definitiv über mehr als die Hälfte des Tages, extrem unsicher. Was auch gar nicht geht sind irgendwelche Drehbewegungen. Gar nicht gar nicht. In einem Freizeitpark mit den Kindern einmal im Kettenkarussell gewesen – das war nach wenigen Sekunden kaum mehr zu ertragen und ich habe bestimmt ne Viertelstunde danach nur mit geschlossenen Augen auf der nächstbesten Bank gelegen, nur um irgendwie wieder klar zu kommen. Dazu schmeckt alles schlechter oder hat so einen seltsamen Beigeschmack, den ich ständig im Rachen habe. Essen macht deutlich weniger Spaß, aber für einen Gewichtsverlust hat es auch noch nicht gelangt. Kaffee geht auch nur noch dosiert. Wenn ich eine Tasse zu viel trinke, morgens wohlgemerkt, komme ich aus üblem Schwindel und Übelkeit kaum mehr richtig heraus, über Stunden. Unterm Strich ist aber die unterschwellige Übelkeit, die Schwindelei und der Geschmack immer noch okay im Tausch gegen etwas weniger Knieprobleme. Aber für problemlos Edeka und zurück langt es halt einfach nicht. Die Arbeit, wohlgemerkt noch auf etwa 33%-Pensum, geht irgendwie, aber das ist wie mit dem Schwimmen und Radfahren: Ich weiß einfach, dass es normal nicht funktionieren würde. Ich lebe das Ganze Leben irgendwie auf Sparflamme, schmecke die Hälfte und bin im Kopf schummrig.

Was wirklich langsam irritierend wird: Die mit der Coronainfektion vor auch 7-8 Wochen eingetretenen Schmerzen in und an der Wade sind immer noch quasi unverändert da. Das Sprunggelenk hat Ruhe gegeben und auch die fies stechenden Schmerzepisoden der Bakerzyste sind seltener geworden, aber ich habe immer noch ständig Schmerzen im und am Bein. Diese halten einen zwar von der Intensität nicht von Bewegungen ab, aber es schmerzt halt ständig mit vielleicht 2 oder 3 von 10, obwohl ich relativ gut weiß, dass da eigentlich nix ist. Der Schmerz wandert auch durch die Wade bzw. das Bein. Mal hier, mal da, ohne Sinn und Verstand. Ganz fies sind auch Zugbewegungen am Bein – Schuh ausziehen zum Beispiel; da legt sich bildhaft gesprochen ein Schmerzring unterhalb des Knies um das Bein und wandert dann abwärts. Ganz seltsam. Dauert die Dauer des Schuhausziehens, ist dann eher 6-7 von 10 und hat mit Logik nichts mehr zu tun.

Dies hat dann auch den Rheumatologen, bei dem ich in Hannover war, dazu animiert, davon auszugehen, dass das alles bei mir in irgendeiner Art und Weise eine Arthritis mit Weichteilrheuma ist. Wieder Blut abgenommen, HLA-b27 positiv war bzw. bin ich ja auch, was der Rheumatologe auch interessant fand, da es ja oft mit Gelenkproblemen rheumatischer Natur korreliert. Aber das Thema – Schuppenflechtenarthritis z.B. – hatte ich ja alles vor einem Jahr schon. Das führte auch da zu nix. Um auch einen Morbus Bechterew auszuschließen, wurden gleich noch Röntgenaufnahmen von BWS, HWS und LWS gemacht – ich habe es alles mit mir machen lassen und mir somit wohl eine ordentliche Dröhnung an Strahlung abgeholt. Dazu auch noch von einer uralten Analogröntgenanlage – ich wollte die Bilder dann eigentlich auch gerne digital mitnehmen, aber das erlaubte mir die Radiologin nur, indem ich mit meinem Handy Fotos der Aufnahmen machte. Was mache ich eigentlich für einen Unfug?

Wie dem auch sei: In grob zwei Wochen bin ich wieder bei dem Rheumatologen und für dann hat er mir eine Diagnose mit Therapievorschlag „versprochen“. Ich muss jedoch einräumen, dass mir die ganzen Schmerzen der letzten fast frei Jahre mit nun auch noch den Waden- und wochenlangen Sprunggelenksschmerzen schon nicht mehr geheuer sind. Bei zwei OPs wurde auch eine Synovektomie vorgenommen (Teilsynovektomie), die Gelenkinnenhaut scheint also auch kontinuierlich nicht normal zu sein, was auch zu einer Arthritis passen könnte. Bloß Entzündungswerte hatte ich nie in irgendeiner Art und Weise im Blut…und die bei OP1 und insbesondere auch 3 entfernten mechanischen Probleme waren ja auch greifbar und nicht nur in irgendein obskur im Gewebe schwirrendes Whateverkindofrheuma. Trotzdem…vielleicht hat alles auch Komponenten davon. Genetisch prädestiniert schein ich ja zu sein und klassisch orthopädisch habe ich jenseits von zweifelhaften Ideen wie der Bakerzyste absolut keine Ideen mehr. Skepsis hin oder her, vielleicht führt das alles ja zu irgendetwas.

Ich werde berichten.
Mal ehrlich,ich möchte nicht dein Arzt sein. Alles verkopft🤔
 
Ich lese hier immer mal rein, aber nicht alles, dafür schreibst du zu viel ,;)
aber da ja scheinbar alles bisherige nicht allzu viel gebracht hat und du zuletzt von Rheuma und Arthritis schreibst: Bist du ev. quasi voll von Entzündungsprozessen?
Vielleicht müßtest du Wert auf ne gesunde Darmflora legen (falls Bedarf)? Ist jetzt nur ne Vermutung meinerseits. (Verdauungs-)enzyme, Omega 3-Fettsäuren (Bromelain, Papain, Leinöl )sowas -ggf. wäre da Bedarf?
Mein Eindruck ist, dass du und die Ärzteschaft dein Problem bisher eher von der, ich sag mal, mechanischen Seite angeht, vielleicht ja aber hast du Potential auf der eher ernährungsphysiologischen/Nährstoffseitigen?
 
Ein Zusammenbruch

Gestern Abend war das Knie schon seltsam. Von der Glotze kommend (Being Jan Ullrich) knubbelte / rubbelte / sprang es in der Küche ganz seltsam am Knie, quasi als würde nix aufeinander passen. Die Treppe zum Bett rauf war schlechter als sonst, die Nacht okay, morgens runter ging es lala.

Rad zum Bäcker mit Umweg und zurück…allles nicht gut, ging aber irgendwie. Stets die Hoffnung, dass alles nur ein Streifschuss ist und irgendwie besser wird. Brav Tilidin genommen. Gehen war schlechter; beim Bäcker am Tresen und dann mit dem Cappuccino zum Tisch – das war schon übel. Es grauste mir vor der Rückfahrt. Das ging dann besser als die Hinfahrt. Zu Hause angekommen gleich gesagt, dass es heute irgendwie schlechter oder gar schlecht ist. Nur vorsichtig durchs Haus. Bei Druck schmerz der Vastus medialis bzw. der Bereich tierisch. Die Bakerzyte zieht und sticht in Maximalform. In die Hocke gehen oder das Bein schneller bewegen, voll in die Streckung gehen…fiese Schmerzen. Was ist das alles nur?

11 Uhr dann Schulzirkus an der Grundschule im Ort. Frau und Kinder vorgehen lassen, vom Auto aus. Das Tempo ging nicht. Irgendwie dann in die zweite Sitzreihe, paar Stufen hoch, gewürgt. Scheiß Luft, heiß, Knie 60 Minuten angewinkelt, immer mehr Druck, immer das ständige Hoffen auf die Pause, die nicht kommen wollte, stets die Vorausahnung, dass das Knie eine Katastrophe sein wird, wenn ich aus der angewinkelten Dauerstellung hochkomme.

Dann Pause. Starke Schmerzen. Humpeln. Verzweifelung. So war es seit Wochen nicht mehr. Monate vielleicht. Asozial durchgedrängelt nach draußen. Die Kinder („Soft Eis“ „Eis“) irgendwie hinter mir gelassen – was soll passieren, irgendwo ist meine Frau. Dem größeren der Kleinen noch schnell nen Zehner in die Hand gedrückt. Raus aus dem Zelt. Raus aus den Leuten. Nix geht mit dem Bein. Tränen kaum zurückhaltbar. Meine Frau findet mich kurz. Pause hin oder her. Ich muss nur noch weg. Verabschiedet. Runter vom Gelände. Irgendwohin wo ich alleine bin. Heulend in der Nähe des Autos herumgehumpelt. Alles schmerzt. Zyste. Vastus m. Bereich. Knie medial. Gar nicht mehr zu trennen.

Viertelstunde später sitzen alle im Auto. Zoo abgebrochen. Beifahrersitz, Kopf ans Fenster. Knie haltend. Meine Frau semi-genert („Dann bleib doch besser gleich zu Hause…sag das doch“; „Auch viele Bekannte da, unfreundlich, so abzuzischen“). Die Kinder ganz froh („war langweilig, heiß“).

Jetzt, 2 Stunden später, viel im Bett gelegen, es ist etwas besser. Aber wenn irgendwas wäre…Arbeit, sonstwas. Da würde nix gehen. Vielleicht war gestern Schuld. Erst Arbeit, dann kleine Runde Rad, nachmittags noch 10 Minuten im See gewesen. Aber alles in allem wahrlich keine Monsterleistung. Ich kann einfach nix mehr, denke ich manchmal.

Nur ein Zwischenruf. Demnächst dann hoffentlich wieder das…“mit Tilidin bzw. seit Tilidin eigentlich ganz okay“. Aber so etwas gibt es auch. Es war oder ist aber heftig. Und so unerklärlich, so kurz vor und insbesondere nach der Einnahme der Opiate.

Wie wird das alles enden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese seit Wochen mit und würde gerne was ganz Schlaues beitragen, aber ich hab schlicht keine Idee. Würde Dir gern was Positives sagen, aber hört sich alles nur Scheiße an. Im Endeffekt kannst Du nur abwarten ob was von selber besser wird und pragmatisch jeden Strohhalm ergreifen, falls sich mal einer zeigt, ob da mal irgendwas was bringt.
 
Es geht mir genauso. Gerade was den letzten Eintrag von @Arndt78 betrifft, da fehlen mir einfach die Worte, um mein Bedauern auszudrücken, was Dir aber auch kein bisschen weiterhilft. Bei mir ist in diesem Jahr bis jetzt auch gesundheitlich alles nur 💩, aber im Vergleich ist das bei mir noch Gold. Es ist vielleicht etwas abgedroschen, aber ich hoffe zumindest, dass hier das Sprichwort greift "Geteiltes Leid ist halbes Leid". Ich hoffe, dass es Dir zumindest ein klein wenig hilft, wenn Du Dir hier den Kummer von der Seele schreiben kannst, allemal besser, als alles in Dich reinzufressen. Es ist mittlerweile schon so, dass wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann sollte bei Dir alles in Ordnung kommen. Hat sich Dein Knie denn wieder etwas berappelt? Du hast zwar oben geschrieben
Asozial durchgedrängelt nach draußen.
Aber mein Eindruck ist, dass Du immer noch extrem viel Rücksicht auf Dein Umfeld nimmst. Ich an Deiner Stelle würde mich weigern, mich so zu quälen, und als Dank wird man noch blöd angemacht
„Dann bleib doch besser gleich zu Hause…sag das doch“; „Auch viele Bekannte da, unfreundlich, so abzuzischen“)
Wenn die Rücksichtnahme so eine Einbahnstraße zu sein scheint, solltest Du ruhig etwas egoistischer sein und bei solchen Anlässen ruhig im Vorfeld mal anmerken "Schatz, muss ich denn unbedingt dabei sein?!". Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Wochen nach meinem Unfall erinnern, wie ich da durch die Gegend gehumpelt bin und mich trotz Tramal-Tropfen kaum rühren konnte. Wenn ich mir dann vorstelle, ich hätte damals so einen Tag wie von Dir geschildert haben sollen - da hätte ich gleich gesagt "Nee danke, macht das mal ohne mich, das ist mir zuviel!". Wenn Du da sagst "Das kann ich doch nicht bringen!" - warum nicht? Sei ruhig etwas "egoistischer", wenn niemand auf Dich Rücksicht nimmt, musst Du sie eben einfordern. Du kannst eben nicht den ganzen Tag auf den Beinen sein, das ist doch nun wirklich nicht schwer zu begreifen. Etwaige Ausflüge oder welche Aktivitäten am Wochenende oder sonst in der Freizeit geplant werden, müssen darauf ausgerichtet werden. Bei der Veranstaltung, wo Du lange sitzen musstest, hätte ich mir beispielsweise an Deiner Stelle einen zweiten Stuhl geschnappt und mich so hingesetzt, dass das Bein hochgelegt und geschont werden kann. Wer dann auch immer blöd guckt, soll das eben machen (auch wenn das Deine Frau wäre), das wäre mir sowas von egal. Genau da solltest Du ansetzen: mache Dir keine Gedanken, was andere (etwa bei diesem Beispiel) denken, das ist so unwichtig wie der vielzitierte Sack Reis, der in China umfällt. Gestalte Deinen Tagesablauf und Dein Umfeld so, dass alles möglichst angenehm und einfach für Dich ist, wenn dadurch andere zurückstecken müssen, dann ist das eben so, dann haben die halt Pech. Und was die dann eventuell denken - 💩drauf.
 
Hallo in die Runde,

ja, es ist zweifelsohne so, dass mir dieses Forum hilft, oder besser gesagt mithilft, diesen ganzen „Mist“ zu verarbeiten. Besser geworden ist dadurch natürlich nichts, von daher soll man es auch nicht überbewerten.

Vielleicht hilft es auch weiteren Leidtragenden, zu sehen / lesen, dass es auch andere gibt, bei denen alle Stricke zu reißen scheinen und die sonst so verlässlich vorhandenen Regenerationsfähigkeiten des Körpers wider aller Erklärungsansätze nicht aus den Startlöchern kommen. Eben jene, die genauso wie ich von Arzt zu Arzt tingeln und irgendwann das Gefühl haben, dass allen anderen geholfen werden kann (oder die Zeit dasselbe tut, während diese sich die Zeit mit sinnfreien Behandlungen vertreiben…anders kann Osteopathie nicht wirken, glaube ich mittlerweile), nur ihnen nicht. Natürlich gibt es auch viele, die auch Probleme haben, aber dann doch ganz ordentlich klar kommen. Denke da immer an einen Abteilungsleiter bei uns, der auch oft über sein Knie jammert, auch angeblich nicht gut stehen kann und gleichzeitig für einen Marathon regelmäßig knapp unter 4 braucht.

Aus diversen PNs weiß ich mittlerweile, dass meine Situation zwar durchaus subjektiv verstörend schlimm ist, aber keinesfalls absolut einmalig (nichtsdestotrotz selten). Dass es auch andere gibt, die wenig Greifbares jenseits von Symptomen haben (wer im Rollstuhl sitzt, muss nicht rätseln, ohne solch ein Schicksal bagatellisieren zu wollen, da hatte ich selber eine Schülerin, die vom Motorrad in den Stuhl wanderte, nach 2 Jahren zurück in die Ausbildung kam und dann über den Umweg vieler Operationen schlussendlich verschwand, bestimmt auch keine gute Geschichte, wenn man nachhaken würde).

Und auch wenn es nicht direkt hilft, Antworten zu lesen, die nicht einmal im Ansatz in irgendeinem Sinne real oder nachhaltig helfen, helfen Sie trotzdem. @Recordfahrer: Den einen Wunsch bitte dann doch für das eigene Knie aufsparen – sofern es immer noch diese 25h-am-Tag-Bandagen-Situation ist.

Im Forum hier findet man zuweilen zumindest etwas Verständnis oder verständnisvolle Worte für die ganze Lage – und dies ist in der realen Welt da draußen nicht immer der Fall. Und es ist trotz des amateurhaften Charakters des Forums auch nicht gerade so, als würde die Fachkompetenz der Ärzteschaft alles in jedem Falle in den Schatten stellen.

Gerade hocke ich wieder in der Turnhalle hier im Ort – Kinderturnen und es lohnt nicht wirklich, für die 60 Minuten wieder nach Hause zu fahren. Außerdem quengeln dann die Kinder, notfalls muss man sie zwischendurch abholen. Also Laptop in die Tasche und egal. Draußen vor dem Fenster kickt ein Vater, von dem ich gut weiß, dass er sich schon einmal das Kreuzband durchgejagt hat, dann nach eigenen Angaben Monate (bedingt durch Umzug, Ausbildung) mit einem instabilen Knie und ohne KB durch die Weltgeschichte tingelte, bevor er sich dann operieren ließ, mit seinen Kindern umher. Ein anderer älterer Fußballer, vielleicht der Trainer, Bierbauch, nicht gerade sportliche Statur, dagegen schaue selbst ich noch drahtig aus, hat am linken Bein auch eine Kniebandage. Ich bin mir sicher, dass bei beiden zumindest eines der Knie nicht 100% ist, aber ich hocke halt hier und tippe, die treten Bälle durch die Gegend. Aber es ist halt ein quasi unendlich breites Spektrum…am Ende davon steht besagter Rollstuhl und wer den noch mit Händen manövriert, fühlt sich auch wieder besser als…

Meinen absoluten Tiefpunkt vom Samstag (zumindest in den letzten Wochen oder Monaten), den ich dann vor lauer Frustration gleich ohne 3 Tage Pause ungefiltert tippen musste (& einmal anstelle von Zirkus Zoo schrieb, whatever), habe ich wieder hinter mir gelassen.

Ursachenforschung ist immer so ein müßiges Thema. Waren es die zehn Minuten im See am Freitag? Die 4h Unterricht plus dann 2h Vertretung plus dann Kinderprogramm am Donnerstag? Alles zusammen?

Ja, es war wohl eine ordentliche Panikattacke, so wie ich sie früher häufig hatte. Und es waren unglaublich fiese Schmerzen. Das Knie war durch ? schon in der Früh nicht gut, dann kam die kurze Radelei, das statisch angewinkelte Hocken im Zirkus über fast eine Stunde, ein paar Nummern von einigen muskelgestählten Akrobaten, was mich auch wieder nach einem heilen Körper sehnen ließ, dann der ständige Druck durch das kaum zu bewegende Knie (´nen Platz mit Bein hoch wäre schwer gewesen; das Zelt war rappelvoll, wir kamen kurz vorher an und ich würde mal sagen, dass es gut war, dass wir überhaupt Plötze hatten), dann die stickige Hitze, dann Kopfkino, dann – sicherlich auch ein Faktor – der dritte Tag ohne Amitriptylin (Antidepressiva) und dann ist alles irgendwie total kollabiert. Welche Schmerzen da echt vom Knie oder vom Kopfe herkommen, dann aber auch real im Knie sind…so ganz eindeutig ist das nicht immer, glaube ich mittlerweile, aber das ist in solchen Momenten auch zweitrangig.

Man glaubt ja immer, Herr der eigenen Gedanken zu sein, aber dass ich, kaum dass ich das Psychopharmaka abgesetzt habe, zum ersten Mal seit Monaten wieder so eine Panikattacke habe, ist sicherlich auch kein Zufall.

Jedoch habe ich dadurch in den letzten Tagen den doch sehr nervtötenden Schwindel reduzieren können, der kam vielleicht mehr davon als vom Tilidin und – sieht man von der Episode am Samstag aus – habe ich trotzdem noch die schmerzlindernde Wirkung, glaube ich. Zumindest meistens. Manchmal denke ich auch, dass das Knie irgendwie besser ist und das Tilidin nix ausmacht. Auch so eine Selbsttäuschung par excellence.

Frustrierenderweise ist es natürlich so, dass ich auch mit den Opiaten nie, absolut nie, „normal“ im oder am oder ums Knie herum bin. Ich will mich hier nicht wieder ellenlang in „was könnte es denn sein?“ und Hü-und-Hott Symptomen verlieren, dafür ist alles oftmals zu diffus und dazu habe ich bestimmt schon 32.000 Wörter verloren.

Es gibt am Knie halt das eindeutige Epizentrum medial und parallel zur Patellasehne, dort, wo es auch einen verhärteten Strang gibt, der auch OP3 überlebt hat, aber für die Ärzte scheint das auch nix Greifbares zu sein. Da gab es auch eine größere, knubbelartige Verhärtung, die in der Tat im Gelenk einzuklemmen schien und die entfernt wurde. Mechanisch ist das Knie nun gefühlt okay, aber für mich fühlt es sich so an, als würde dieser Strang ständig im oder am Gelenk spannen (auch hier beim Sitzen könnte ich den Strang mit ´nem Edding nachmalen), aber was das genau ist oder sein könnte…Peng. Für den Rheumatologen kürzlich war es „ganz eindeutig ne Plica“. Okay, die dann nie im MRT zu sehen ist und bei zwei Arthroskopien nicht auffiel?

Dann ist da die Zyste, dann die wandernden Schmerzen seit Corona, die mich an der Realität all der anderen Schmerzen zweifeln lassen und so weiter. Wenn vollends sinnfrei vier oder sechs Wochen mein Sprunggelenk fies schmerzen kann, dann kann auch das Knie fies und seltsam schmerzen und eigentlich nichts sein. Warum denn nicht?

Das führt auch alles so zu nichts, außer, es liest irgendwann einmal ein wirklich interessierter Orthopäde in diesem Forum mit und schreibt mir die Nachricht, dass ich doch mal zu ihm in die Praxis in Bamberg / Leipzig / Rostock / Aachen kommen soll und er sich dann mal wirklich viel viel viel Zeit für alles von MRT bis Ultraschall bis körperliche Untersuchung bis zu allem ein zweites Mal nimmt. Vielleicht auch eine Hoffnung mit dem Forum. In einem normalen Arzttermin kriege ich ja eh kaum noch meine Story in Grobzügen unter. Somit: Ist da wer?

Was auch besser geworden ist: Ich kann wieder ein wenig die Beine übereinanderschlagen. Tut beim Ablegen des kaputten Beins auf dem anderen noch weh, aber wenn man es ganz langsam runterlässt und in Position gehen lässt, dann geht es wieder. Das ist zumindest ein Fortschritt, was diese skurrilen coronabedingten Schmerzen angeht, genauso, wie dass das Sprunggelenk nicht mehr ständig muckt. Dafür schmerzt die Bakerzyte im Moment sehr oft, wobei mir da auch ein Arzt sagte, dass die Zyste selbst eigentlich gar nicht schmerzen kann, sondern höchstens durch ihr Volumen andere „Teile“, die dann nicht ihren von Gott vorgesehenen Entfaltungsspielraum haben, schmerzen lässt. Was weiß ich schon – für mich schmerzt die Zyste und zieht auch dann, wenn ich das Bein durchstrecke. Ob das nun sein kann oder nicht.

Der Sonntag und der Montag waren bislang einigermaßen normal, wobei ich heute auch wieder fast 50km mit dem Tourenrad unterwegs war. Nur gegangen bin ich noch nicht echt, paar Minuten zu Hause, bisschen hier zur Turnhalle – sonst nur sitzen und eben etwas Radfahren.

Jetzt sprintet der Macker mit dem kaputten Kreuzband hier am Fenster vorbei.

Psychisch ist es eben sehr anstrengend, stets zu wissen, dass so vieles nicht mehr geht. Ja, ich war heute 2-2.5h Radfahren in etwa 4h (Pausen in Cafés). Ja, ich habe die Kinder zum Sport gebracht und gleich wird noch für die Kindergartenverabschiedung Kuchen gebacken, da meine Frau bis 20-21 Uhr auf einer Konferenz weg ist. Bei ´nem Nachbarn muss auch noch das Katzenvieh gefüttert werden.

Aber für mich sind halt überall diese fühlbaren Grenzen, die auch, zumindest für mich und mein sich ein Leben lang beim Sport sozialisierendes Selbst in sozialer Isolation enden, auch einer der Gründe, weshalb ich mir dann immer den Tritt in den Arsch gebe, eben nicht bei allem Möglichen auf mich Rücksicht zu nehmen, sondern doch zum Zirkus mitzugehen.

Das Knie ist ja immer scheiße und ich weiß nie, ob es gut oder nicht gut gehen wird – Samstag ging es halt kolossal daneben, aber gestern Nachmittag hat ein 1h Spaziergang mit Pause bis auf das Ende wieder okay geklappt. Würde ich immer auf „Ne, Schatz…“ spielen, würde ich mich auch dieser „Highlights“ (18 Grad, sanfter Niesel) berauben. War allerdings der Schlosspark von Rastede, viel Baum überm Kopf. Kekspause am See.

Nur all meine Freund- und Bekanntschaften, früher eigentlich immer um gemeinsame Aktivitäten kreisend, sind komplett unter die Räder gekommen. Gelegentlich telefoniere ich noch mit meinem Bruder, der mich immer von Stammzellentherapien vollquatscht, für die ein Bekannter nach „IrgendwoSüdamerika“ oder sonst wo geflogen ist, was aber außer einer riesigen Rechnung auch nichts brachte, aber ansonsten beschränken sich meine Kontakte auf wenige WhatsApp-Kontakte, etwas Gelaber mit Schülern, Kollegen und Nachbarn und natürlich die Familie.

Ich würge mich durch meinen Alltag, schaffe 8 von 10x so etwas wie Zirkus nach außen hin okay, bin froh, wenn ich die Arbeit in halber Last dank Krankschreibung einigermaßen gewuppt bekomme und freue mich ´nen Ast, wenn ich dann noch etwas Radfahren schaffen. Und unterm Strich ist es eben besser als vor einem Jahr.

Es gibt nur keine wirklich greifbare Progression in einem erträglichem Tempo und der Gedanke daran, auch die nächsten 30-40 Jahre auf Sparflamme immer einen Ritt auf Messers Schneide zu durchleben, immer wieder mit sporadischen Attacken wie Samstag, finde ich eben wenig berauschend. Die momentanen Verbesserungen werden größtenteils am Tilidin liegen, da muss ich mir nix vormachen. Wie gerne würde ich wieder regelmäßig schwimmen, vielleicht noch eine Golfkarriere beginnen (großer Traum, aber wenn stehen und gehen nicht gut ist, geht es kaum schlechter) und zu Edeka und zurück gehen und es in die „neutral“-Box stecken – anstelle von „ganz okay geschafft“ oder schlechter.

Da hole ich auch unseren Großen vom Tennistraining ab und labere mit einem anderen Vater, der mir dann sagt, dass ich schnell wieder fit werden sollte, da die Herrenmannschaften noch Spieler brauchen. Falls ich es mal wieder ausprobieren wollte, könnte ich jederzeit anrufen. Ja, alles nett. Da wäre sie auch wieder, die soziale Integration, die mir auch so fehlt.

Aber ganz ehrlich? Gut nach Hause kommen und noch 3x die Treppe rauf und runter ohne große Probleme und das ist schon okay – von einem Sprint von der Grundlinie bis zum Netz bin ich meilenweit entfernt. Gleichzeitig scheint Nadal ja auch chronisch Aua zu haben und gewinnt noch 2.5 Grand Slams am Stück.

Dieses „jetzt muss ich mal auf mich Rücksicht nehmen“ stimmt natürlich, aber das kann man auch nur beschränkt lange durchziehen, da man am Ende dann ganz allein ist, das macht auf Dauer keine Ehe aus, das endet nicht gut.

Morgen ist auch wieder so ein Tag. Morgens 2h Unterricht, 2h frei, 2h Unterricht. 90 Minuten später Verabschiedung im Kindergarten mit Gottesdienst und dann auf dem Spielplatz bei Kaffee und Kuchen herumhängen und diesen Lebensabschnitt eintüten. Abends ab 19 Uhr etwas überraschend bei einem Nachbarn zu dessen 60. Geburtstag eingeladen. Weiß nicht mal, wieder er heißt. Peinlich. 3-4 Häuser weiter und wir wohnen hier bereits ein Jahr. Der humpelt übrigens auch ganz leicht, quasi so ein Hinken, welches ich vor drei Jahren nicht einmal gesehen hätte. Aber alles in allem: Das wird auch wieder eine Nummer, den Tag zu überstehen, aber wo will ich mich da herausziehen?

Bei der Arbeit blau machen (die Noten stehen, die Zeugnisse kommen; wäre eigentlich die prädestinierte Option), den letzten Kindergartentag des eigenen Kindes schwänzen, die erstmalige Einladung in der Nachbarschaft sausen lassen? Besser alles ganz „locker“ probieren, Sitzpausen suchen, mitschwimmen.

Alles davon kann wieder „bescheiden“ werden, aber mit „Schatz / X / Y /, jetzt muss ich mal das Bein hochlegen…“ kommt man da auch nur in depressive Stimmungen, da es ja in Jahr 3 nicht mehr temporär ist, sondern immer und immer so weitergeht. Dieses Herumgeschohne und „Alles aussitzen“ habe ich lange genug gemacht – das hat aber auch nichts gebracht, außer mich kirre zu machen.

Will ich schmerzfrei sein, darf ich morgens nicht aufstehen. Passiert mir aber meistens grob gegen 5, da ich partout kein Langschläfer bin. Danach habe ich Schmerzen in variabler Intensität – und bin mittlerweile auch bereit, sehr viel zu tolerieren, um nicht den Verstand zu verlieren, weil ich mir die Welt nur noch durch die Doppelverglasung des Hauses anschaue. Gleichzeitig ist es momentan mit dem Tilidin prinzipiell besser als in den meisten Abschnitten der letzten 2 ¾ Jahre. Ich fahre mehr Rad. Ich stehe im Unterricht mehr. Ich komme die Treppe besser rauf und runter. Alles natürlich mit Fußnoten. Der miese Schnitt von 24, die vielen Pausen, das Herumgewürge an einer Autobahnbrücke. Die Krankschreibung auf momentan ca. ein Drittel, jetzt ein unbefristetes Attest auf 2/3, womit man mich zum Amtsarzt schicken wird. Die Tatsache, dass ich an jeder Treppe immer darauf achte, dass niemand hinter mir ist – immer erst alle vorlassen, dann selbst gehen. Nicht gänzlich ohne Grund.

Wird es dann aber so übel wie aus nicht erklärbaren Gründen wie am Samstag – das sind Situationen, da fände man es auch nicht übertrieben tragisch, wenn einem ein Stein, schwerer Stein, passgenau auf den Kopf regnen würde, da es einfach nur noch langt.

In einer Woche bin ich wieder beim Rheumatologen in Hannover. Der wird mir dann präsentieren, dass alles eine durch HLA-B27 „positiv“ in Gang gesetzte Arthritis ist. Dann mal sehen, was daraus wird. Ich glaube es im Leben nicht…
 
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