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geklebte Rahmen, halt für die Haltlosen

mit denen hab ich mich auf der european composite unterhalten, da missfällt mir eher die optik bzw der kompromiss den man für die fertigung eingehen muss zu lasten andere werte, zwar ein guter ansatz aber auch teuer, bei 10k€ gehen die räder da los.

wir schweifen schon wieder so herrlich ab, und das obwohl wir im klassiker bereich sind, wo sonst alle zeder und mordio schreien, wenn sie ein stück "plastik" sehen. :daumen:

nochwas zu arantix: http://www.ksl.com/?nid=148&sid=3165469

alles handarbeit, rahmen beginnt bei 7000$ es wird angeben bei 255°c getempert wird, also ein harz mit sehr hoher topfzeit alle fasen werden getränkt geflochten/gewickelt.(mutmaßung) das schreit danach mal ausprobiert zu werden.
 
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Wo wir schon bei Plaste sind: Sollte man, wenn man CFK konsequent nutzt nicht eher von der Diamantform für den Rahmen lassen und auch flächenmäßiger denken? Sag ich als Statiker, der alles auf Fachwerke herunterbricht :).

Anonsten ist das hier sehr informativ. Schöner Thread. Und natürlich war CFK in Alu-Muffen nur eine Übergangsbaustelle (bzw. Sachgasse), aber schikk aussehen tut es. Und solange es hält fährt es wunderbar.

 
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Ich würde im Radbereich auch auf flächige Strukturen schliessen!

Die ideale Bauform für ein nichtflächiges Strukturbauteil aus CFK ist ein Grid bzw eine gridähnliches Geometrie!
Im idealisierten Fall - ein Fachwerk (Aufteilung von Schubbelastungen in reine Zug-Druck-Belastungen)!!!

Grid:
Grid%20Full%20Panel_web.jpg
Grid%20Close_web.jpg


gridähnlich - organisch (so wie die natur halt wächst - die übrigens da ideale vorbild für leichtbaustrukturen ist):
Bionic-Tower-03-590x398.jpg
 
das organische gefällt mir auch am meisten wie gewachsen.
 
Fachwerk ist im Wesentlichen das, was wir mit dem Diamantrahmen hatten, ein bisschen degeneriert zwar, weil nicht wirklich querkraftfrei, aber doch davon abgeleitet. Von der reinen Lehre ist man dabei aber nicht aus Unvermögen, sondern aus gutem Grund abgewichen, denn ein Fahrrad ist schließlich permanent irgendwelchen Stößen, Schlägen und Überlastungen ausgesetzt, und die müssen irgendwo hin, müssen elastisch aufgenommen und abgefedert werden. Mit einem reinen Dreiecksverband wäre das nicht zu machen. Ein Grid wäre ein kleinteiliges Fachwerk und dessen größter Vorzug besteht heute darin, daß man es mit Computern so einfach berechnen kann. Ein Zimmermann wäre vor 100 Jahren daran genau so verzweifelt wie ein Fahrradbauer oder ein Antonio Gaudì. Der war es ja, der in der Architektur losgelegt hat, mit organischen Formen, schiefen Säulen, doppelt gekrümmten Flächen etc. Wenn ein Grid als räumliches Gitter mehr bieten soll, als nur das Knickproblem von langen Druckstäben zu beseitigen und stattdessen elastische Verformungen ermöglichen soll, dann wird es nicht flächig, eben, kubisch bleiben können, sondern wird organische Formen annehmen. So wie man im CAD Freiformflächen durch Dreiecksfacetten annähert, so wird man dann räumliche Gebilde mit gekrümmten Außenkonturen durch räümliche Gitterstrukturen annähern. Ich finde es im Fahrradbau ziemlich spannend zu beobachten, wie die derzeitigen Fortschritte bei den laminierten Rahmen und das Finden neuer Gestalten sofort zurückwirkt auf den Bau von Aluminiumrahmen und dort mit Techniken wie Hydroforming u.ä. genau das nachgeahmt wird, was die Laminierfraktion vorlebt. Ob ein Rahmen aus CFK oder aus Alu besteht, bei dem nur die Schweißnähte verschliffen und verspachtelt sind, da muß man heute schon genau hingucken - und zwar nicht mehr, weil die Laminier-Heinis den Alurahmen nachäffen, sondern umgekehrt.

 
Wenn du einen Stahlrahmen bei irgendwelchen Gewaltanwendungen zerrammelst, dann ist er hinterher halt krumm. Selbst wenn du seine Dauerfestigkeit überforderst und ihn "mürbe" trittst, dann wird er kurz vorm Bruch eben pampig und gibt dir immerhin noch eine Chance, die Zeichen zu deuten. Gegen CFK und heutige CFK-Rahmen habe ich keinerlei Vorbehalte, was ihre Festigkeit anbelangt. Die halten meist deutlich mehr aus als der beste Stahlrahmen, aber ihr Verhalten, wenn diese Festigkeit mal überschritten wird, das schreckt mich. Die zersplittern ja ansatzlos und fliegen in Fetzen...

Wäre da nicht eine Rückkehr, auch auf Kosten etwas höheren Gewichts, zu so einer Konstruktion hilfreich?Soweit ich gehört habe, haben diese Aramid(war doch Aramid?)-fasern die Eigenart, etwas länger zu halten als Carbon, also im Falle eines Bruchs.

Beispielbild:

vitus1gvue8.jpg
 
naja die bruchdehunug von aramid ist nur geringfügig höher als von kohlefaser, dafür ist sie viel schwerer. sowas gibts heute nur noch als mischgewebe mit kohlefaser wegen des splitterschutzes. aramid unterscheidet sich im laminierten zustand deutlich von dem der "losen" fasern in kugelsicheren westen. und aramid ist sehr anfällig was feuchtigkeit angeht.
 
... Ob ein Rahmen aus CFK oder aus Alu besteht, bei dem nur die Schweißnähte verschliffen und verspachtelt sind, da muß man heute schon genau hingucken - und zwar nicht mehr, weil die Laminier-Heinis den Alurahmen nachäffen, sondern umgekehrt....

Optik vor Funktion ist ein weiteres Problem in dem Bereich!
Viele wollen halt aus ästhetischen Gründen nicht mit so nem Bike wie bspw. von Delta7 rumfahrn.

Ein Grid lässt sich einfach berechnen...hmmm...aus nem isotropen Werkstoff vielleicht ja! Bei nem anisotropen Werkstoff wäre ich schon wieder vorsichtig mit so einer Aussage.
Das ein Grid (egal ob iso- der aniso-) aber nicht die Endlösung ist, ist klar.
Ich bin aktuell aber an einigen Forschungsprojekten beteiligt (ohne das überheblich zu meinen) in denen alles auf Grid hinausläuft.
Bei einer Optimierungsrechnung (Optimierung is auch son unschöner Begriff...) erhalte ich eher organische Strukturen als Lösung, welche aber nicht einfach zu fertigen sind (mit Faserverbunden).
Um sich dies mit heutigen Mitteln zu "vereinfachen" greift man eben auf die Grids zurück.

Ich denke da können wir auch im Kreis diskutieren, da jeder von uns (zum Glück) andere Ansätze und Ideen hat!
 
Optik vor Funktion ist ein weiteres Problem in dem Bereich!
Viele wollen halt aus ästhetischen Gründen nicht mit so nem Bike wie bspw. von Delta7 rumfahrn.

Ich denke da können wir auch im Kreis diskutieren, da jeder von uns (zum Glück) andere Ansätze und Ideen hat!

schönes wortspiel bei flechtwerken und 3d nähmaschinen. :bier:
 
Für mich ist - Ernst Haeckel- der Wegbereiter der organischen Konstruktion :rolleyes: und seine Mikroskopskizzen immer faszinierend, inspirierend.

Morda und derMicha werden ihn bestimmt kennen.
 
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Kennen ist ein bisschen viel, aber ich weiß worum es bei dem Namen geht :).

Im Allgemeinen zeigt die Natur aber eigentlich immer den Weg wie mit bestimmten Materialien umzugehen ist. Wenn man an Spinnennetze oder Libellenflügel in Sachen Tragfähigkeit und Elastizität im Vergleich mit dem Eigengewicht denkt erkennt man das Optimierungspotenzial unserer jetzigen Bauweisen. Man überlege mal welche enormen Lasten ein Baum aufnehmen kann und welch filigrane und schlanke "Konstruktion" er ist.

Aber ich glaube das wird zu philosophisch wenn man das jetzt weiterführen würde... Es sollen doch nur Rohre an Muffen geklebt werden.
 
Mal eine andere Frage an die Haltlosen:
ALAN z.B. gibt es ja noch. Kann man die evtl. wegen der Reparatur anschreiben? Haben die evtl. auch eine "Lifetime-Garantie" auf ihre Rahmen gegeben (wie Koga z.B.)? Erfahrungen?
 
naja bei gelöteten stahlrahmen und bei geschweißten alu rahmen gibts das ja, allerdings nur für den erstbesitzer mit kaufbeleg. bei der klebetechnik kann ich mir das nicht ganz vorstellen, aber fragen kostet ja bekanntlich nix.
 
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