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Einsteiger und die Kadenz

behnji

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Kurz ein paar Worte zu mir.
Ich habe jahrelang ambitioniert Fußball gespielt und Laufsport betrieben. Seit einigen Jahren und mehreren Knieoperationen ordentlich an Gewicht zugelegt. Laufen ist aufgrund der Knieprobleme nicht mehr möglich, also habe ich mir zum Anfang ein Serious Grafix Gravelbike angeschafft. Hintergrund waren neben dem sportlichen Aspekt auch Familienausflüge auf wechselndem Untergrund. Soweit bin ich auch zufrieden, das Fahren macht mir Spaß und ich konnte auch schon die ein oder andere (für meine Verhältnisse) längere Tour von knapp 100km absolvieren.
Natürlich habe ich schon viel gelesen bzgl. Anfängertipps zu dem Thema Rennradsport. Immer wieder bin ich dabei auf die Aussage gestoßen dass es wichtig sei die Kadenz hoch zu halten. Ein Durchschnitt >90 sei für Anfänger anzustreben, am besten >100.
Also ich weiß nicht so recht, fahre ich nach Gefühl hatte ich gestern bei einer kleineren Ausfahrt von 36km / 230 Höhenmetern eine Durchschnittskadenz von nur 73. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dabei 25km/h.
Sobald ich beim Fahren auf die Kadenz achte und lieber einen geringeren Gang nehme, werde ich zum einen um einiges langsamer (logischerweise) aber vor allem fangen schon nach wenigen hundert Metern >90 rpm meine Oberschenkel an zu brennen.

Liegt das einfach nur an meinem Fitnesstand bzw. meiner Muskulatur? Ist es als Anfänger wirklich erstrebenswert Kadenzwerte >90 anzupeilen, oder sollte ich lieber einfach fahren und so wie es sich am besten anfühlt?
Oder liegt es an meinem nicht optimalen Material? Wobei das Serious Grafix ja schon eher ein Rennrad als ein klassisches Gravelbike ist. Auch die Schwalbe G-One Allround Laufräder haben ja nur geringes Profil.
Oder gibt mein körperlicher Zustand (95kg /178cm) einfach nicht mehr her weil die zu bewegende Masse einfach zu viel ist?

Nicht falsch verstehen, ich erwarte keine Segmentrekorde in Strava, ich möchte nur mit dem was mir Spaß macht auch in Zukunft noch Freude haben.

Vielen Dank für Eure Zeit :)
 
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Hallo erstmal, und herzlich willkommen im Forum. Deine Frage kann man eigentlich so pauschal nicht beantworten, auch bei diesem Thema führen viele Wege nach Rom. Ich selbst fahre jetzt genau 30 Jahre, und bin eigentlich von Anfang an eher niedertourig unterwegs gewesen, bis auf 2019, wo ich wegen eines Knieproblems hochtourig (in Bergen um 83 U/min, im Flachen 95U/min im Mittel. Dabei hatte ich allerdings auch wie Du jetzt gemerkt, dass ich im Vergleich zu etwa 70 U/min in Bergen und 78-80 U/min im Flachen schon einiges liegengelassen habe. Daher bin ich dann wieder zu niedrigeren Drehzahlen zurück.
Liegt das einfach nur an meinem Fitnesstand bzw. meiner Muskulatur? Ist es als Anfänger wirklich erstrebenswert Kadenzwerte >90 anzupeilen, oder sollte ich lieber einfach fahren und so wie es sich am besten anfühlt?
Wenn Du Dich zu sehr auf die Drehzahl konzentrierst, verlierst Du am Ende die Lust aufs Fahren. Mit 75-80 U/min bist Du gut dabei. Wenn Du einen Tacho hast, der den Mittelwert speichert, schau während der Fahrt nur gelegentlich drauf, und setz' Dich nicht zu sehr unter Druck. Wenn wir schon bei Zahlen sind, hast Du auch einen Pulsmesser? Der ist für den Anfang fast wichtiger. Hast Du die Möglichkeit, etwa über einen (früheren) Verein einen Leistungstest zu machen, damit Du zumindest Deine jeweiligen Zielzonen für Grundlagentraininng etc. kennst? Ohne geht das natürlich auch, nur solltest Du eben vermeiden, Dich gleich am Anfang zu überanstrengen.
Oder gibt mein körperlicher Zustand (95kg /178cm) einfach nicht mehr her weil die zu bewegende Masse einfach zu viel ist?
Das gibt sich im Laufe des Trainings, Du darfst nur nicht den Fehler machen, mehr zu essen als vorher. Das geht aber natürlich nicht von heute auf morgen, vermutlich brauchst Du (vorausgesetzt das Gewicht resultiert hauptsächlich aus der weißen Masse vornehmlich an Bauch und Hüften, und nicht vom Training in einer Muckibude) zum Abbau die gleiche Zeit wie für den "Aufbau", also keine schnellen Erfolge erwarten, und immer am Ball Rad bleiben. Wie oft in der Woche fährst Du denn?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Recordfahrer

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Bin selbst niederkadenter Fahrer (70 oder drunter), insbesondere wenn ich flott fahre. Ich mache nen motorischen Kompromiss, wenn ich locker fahre, fahre ich höhere Kadenz - dann fällt es auch leichter - bei längeren Intervallen oder Tempofahrten mach ich das, was der Körper will, und das ist meist eher kraftbetont, niedrig. Letztlich ist es gut, wenn man beides kann. „Früher“ hat man gesagt, als Anfänger ein Jahr nur kleines Blatt, auch um Sehnen und Gelenke erstmal zu gewöhnen.. aber da hatten kleine Blätter auch noch 42 Zähne.
 
Vielen Dank für den Beitrag @Recordfahrer
Es beruhigt mich erst einmal von einem erfahrenen Sportler wie dir zu hören dass es eben nicht nur auf die Kadenz ankommt.

Wenn wir schon bei Zahlen sind, hast Du auch einen Pulsmesser? Der ist für den Anfang fast wichtiger. Hast Du die Möglichkeit, etwa über einen (früheren) Verein einen Leistungstest zu machen, damit Du zumindest Deine jeweiligen Zielzonen für Grundlagentraininng etc. kennst?
Ja, ich besitze einen Wahoo Pulsgurt, welcher auch mit meinem Bryton Rider 410 gekoppelt ist. Des Weiteren ist noch ein Wahoo Blue SC zur Geschwindigkeits und Kadenzaufnahme installiert.
Meine Zielzonen habe ich so weit ging mal selbst bestimmt. Eine Leistungsdiagnostik hab ich bisher noch nicht durchgeführt.
Das ist jetzt zwar etwas am Thema vorbei, aber ich denke ich werde eine Leistungsdiagnostik auf kommendes Jahr verschieben. Hintergrund ist, dass ich in 4 Wochen eine Knie-OP bekommen werde um ein defektes Kreuzband zu entfernen und Bohrkanäle im Knochen aufzufüllen. Ende des Jahres wird dann eine neue Kreuzbandplastik durchgeführt, welche mich dann vermutlich bis in den Frühjahr hinein mit Reha Anwendungen beschäftigen wird. Langfristiges Ziel ist es die Rehabilation des Knies erst einmal ohne sportlichen Druck zu unterstützen und erst sobald das Knie es zu lässt wieder etwas mehr zu machen. Und dann kommt sicher auch ein Leistungstest ganz recht.

Wie oft in der Woche fährst Du denn?
Ich fahre derzeit am Wochenende so zwischen 1,5 - 2 Std Touren, und unter der Woche ca alle 2 Tage mal so 45min.

Wie schon angesprochen habe ich keine utopischen Zielsetzungen was das Hobby angeht, ich möchte nur nicht alles falsch machen von Anfang an :)

Nach 25 Jahren in denen ich 3/4 Woche mit Fußball und oder Lauftraining tätig war bin ich nun froh mit dem Radsport ein Ventil gefunden zu haben meinem Körper die nötige Bewegung wieder zu geben. Der Gewichtsverlust steht da nicht primär im Vordergrund, da mir bewusst ist dass es immer ein Zusammenspiel zwischen Ernährung und sportlicher Tätigkeit ist.

Ich wollte für mich nur die Wichtigkeit der immer hoch gelobten Kadenz erfahren, und werde mich dann wieder als stiller Mitleser nach hinten stellen :)
 
Habe eine ähnliche sportliche Biografie ( allerdings ohne große Gewichtszunahme ). Deshalb mein Senf dazu:
Wenn die Kadenz niedriger ist, fährt man mehr aus der Kraft heraus. Anfangs ganz normal wenn man nicht vom MTB kommt. Bei Ausfahrten von 1-1,5 Stunden noch kein Problem.
Herumgondeln oder schnelle ( wie Zeitfahren für sich selbst ) Einheiten drehe ich auch nicht so hoch.
Nach einigen Jahren bin ich im Wohlfühlbereich von 80-90 U/min angekommen. Das ist bei mir, ohne wissenschaftliche fundierte Daten, der Bereich in dem ich mich am wohlsten fühle. Kann recht lange Fahren ohne das ich an Kraft oder der Fähigkeit so schnell zu drehen verliere.
Tip: nicht nur Zahlen beachten, sondern in den Körper reinhören, während der Runde und auch danach.
 
Das ist jetzt zwar etwas am Thema vorbei, aber ich denke ich werde eine Leistungsdiagnostik auf kommendes Jahr verschieben. Hintergrund ist, dass ich in 4 Wochen eine Knie-OP bekommen werde um ein defektes Kreuzband zu entfernen und Bohrkanäle im Knochen aufzufüllen. Ende des Jahres wird dann eine neue Kreuzbandplastik durchgeführt, welche mich dann vermutlich bis in den Frühjahr hinein mit Reha Anwendungen beschäftigen wird.
Puh - gute Besserung! Eine Knie-OP stand bei mir auch mal im Raum (Knorpelverpflanzung), die hatte ich dann aber im letzten Moment abgesagt (ich hatte alles unterschrieben). Bis zu Deiner OP (vermutlich ist Dein Knie dann etwas instabil?) kannst Du Dir mit Bandagen behelfen, ich trage am lädierten Knie seit vier Jahren eine, am besten ist die von Lindner - sehr hoher Tragekomfort in Verbindung mit sehr guter Stabilisierungswirkung, die ganzen Neopren-Dinger wie von Bauerfeind waren für die Katz.
 
Das ist jetzt zwar etwas am Thema vorbei, aber ich denke ich werde eine Leistungsdiagnostik auf kommendes Jahr verschieben. Hintergrund ist, dass ich in 4 Wochen eine Knie-OP bekommen werde um ein defektes Kreuzband zu entfernen und Bohrkanäle im Knochen aufzufüllen. Ende des Jahres wird dann eine neue Kreuzbandplastik durchgeführt, welche mich dann vermutlich bis in den Frühjahr hinein mit Reha Anwendungen beschäftigen wird. Langfristiges Ziel ist es die Rehabilation des Knies erst einmal ohne sportlichen Druck zu unterstützen und erst sobald das Knie es zu lässt wieder etwas mehr zu machen. Und dann kommt sicher auch ein Leistungstest ganz recht.

So am thema vorbei finde ich das nicht.
Solltest du jetzt für einen höhere kadenz trainieren, kann dir das in der rehaphase evtl schon was nützen.
So kannst du druck aus dem knie nehmen.

Lese ich das richtig, dass du schon einen kreuzbandriss hattest, das neue aber wieder gerissen ist?
Ich frage so doof weil mir ebenfalls eine kreuzbandplastik im winter bevorsteht.
Derzeit geht alles mit angezogener handbremse aber es geht.
Viel druck bekomme ich nicht auf das pedal aber das muss ich lerne über kadenz zu kompensieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh - gute Besserung! Eine Knie-OP stand bei mir auch mal im Raum (Knorpelverpflanzung), die hatte ich dann aber im letzten Moment abgesagt (ich hatte alles unterschrieben). Bis zu Deiner OP (vermutlich ist Dein Knie dann etwas instabil?) kannst Du Dir mit Bandagen behelfen, ich trage am lädierten Knie seit vier Jahren eine, am besten ist die von Lindner - sehr hoher Tragekomfort in Verbindung mit sehr guter Stabilisierungswirkung, die ganzen Neopren-Dinger wie von Bauerfeind waren für die Katz.

Hier werfe ich taping in den ring...hilft mir auf dem rad besser als jede bandage.
Hier benötigst du wenig seitenhalt sondern eher einen schutz gegen das verschieben nach oben, ähnlich des schubladentest.
Dies kann zb meine bauerfeind genutrain s bandage nicht, diese schützt vorranging gegen die seitliche instabilität.
 
Ok, dann hol ich doch noch etwas mehr aus.
Ich hatte zu meiner aktiven Fussballerzeit vor vielen Jahren schon Probleme mit dem Knie als mein Innenband gerissen ist und mein vorderes Kreuzband angerissen wurde. Damals war die Diagnose "Das Innenband wächst von alleine wieder zusammen, und an einem angerissenen Kreuzband macht man erst was wenn es reißt". Aufgrund meiner sehr ausgeprägten Oberschenkelmuskulatur war auch nichts instabil, und ich konnte noch viele Jahre so weiter Sport machen. Irgendwann war dann immer nach großer Belastung das Knie für 2 Tage entzündet. Kernspin -> das damals angerissene VKB war am Ansatz abgerissen. Also hab ich mich 12/2019 einer vorderen Kreuzbandplastik unterzogen. Nachdem die Heilung anfangs sehr gut verlief, stagnierte die Beweglichkeit ab einem gewissen Punkt. Also 12/2020 noch einmal OP um Meniskus und Knorpel zu glätten. Mit dem Kreuzband sei alles ok sagte man mir. Das dauert nur einfach noch etwas... Nach unzähligen Sitzungen bei der Physio, die mir auch nicht weiterhelfen konnten, war ich Ende 2021 bei einem anderen Arzt, welcher feststellte dass das Kreuzband in der sogenannten High-Noon Position befestigt wurde. Vereinfacht gesagt sollte das vordere Kreuzband schräg von Unterschenke übers Kniegelenk zum Oberschenkel verlaufen. Mein Kreuzband lief quasi gerade übers Kniegelenk. Das bringt Spannungen und Reizungen ins Kniegelenk, weshalb ich beim Laufsport immer wieder Probleme habe. Nun werde ich in 4 Wochen in Straubing bei Spezialisten welche sich auf "verpfuschte" Kreuzbandops spezialisiert haben, einer ersten OP unterzogen. Dabei wird das fehlerhafte Kreuzband welches mittlerweile total ausgeleiert ist, wieder entfernt, und die Bohrungen in Unter und Oberschenkel mit Knochenfüllmaße verschlossen.
Ende des Jahres wenn die Knochen soweit wieder hergestellt sind, bekomme ich nochmal eine Kreuzbandplastik - dann hoffentlich in schön und richtig.
 
Hier werfe ich taping in den ring...hilft mir auf dem rad besser als jede bandage.
Hier benötigst du wenig seitenhalt sondern eher einen schutz gegen das verschieben nach oben, ähnlich des schubladentest.
Dies kann zb meine bauerfeind genutrain s bandage nicht, diese schützt vorranging gegen die seitliche instabilität.
Genau wegen eines solchen In-sich-Verrutschens brauche ich eine Bandage, die bislang (das erste Mal kam das im Juni 2018 vor) gute Dienste geleistet hat. Damals hatte ich mir zunächst provisorisch mit aufgeschnittenen Strümpfen beholfen, später dann alle möglichen Neopren-Bandagen, bis ich bei diesen gelandet bin. Das Hauptproblem war nach meiner Vermutung ein lädiertes hinteres Kreuzbanf, was aber erst später einem Orthopäden auf einer MRT-Aufnahme aufgefallen war. Zwei Monate nach dem Unfall hatte ich wieder Krafttraining mittels Kniebeugen mit Gewichten aufgenommen, und durch den Kreuzbandschaden kam es vermutlich über eine daraus resultierende Fehlbelastung des Kniegelenks zum Knorpelschaden. Nur wenige Wochen nach dem Unfall wollte ich schon Bandagen in einem Sanitätshaus kaufen, die meinten bloß "Die kosten um 100 Euro, und nur auf Rezept!" Ich Idiot kam nicht auf die Idee, einfach mal im Netz zu schauen, wenn ich die Kniebeugen schon mit diesen Bandagen gemacht hätte, wäre es vermutlich nicht zum Knorpelschaden gekommen. Nichtsdestotrotz hat sich das Knie wohl (eventuell auch mit Hilfe von Kapseln für eine gezielte Knorpelernährung) so weit berappelt, dass ich in diesem Jahr sogar wieder Beinpresse machen kann, leider hat die bislang nicht den gleichen durchschlagenden Erfolg wie 2006, damals konnte ich dann richtig schnell fahren, die Bestwerte waren zwei Mal ein Stundenmittel von über 39 km/h, dieses Jahr tut sich diesbezüglich nichts, am Berg bin ich trotz jetzt vieler Wiederholungen für eine Verbesserung der Kraftausdauer am Berg sogar langsamer als letztes Jahr, da hatte ich nur mit einem Compex-EMS-Gerät gearbeitet (Compex 4.0 das Kraftprogramm).
 
Ok, dann hol ich doch noch etwas mehr aus.
Ich hatte zu meiner aktiven Fussballerzeit vor vielen Jahren schon Probleme mit dem Knie als mein Innenband gerissen ist und mein vorderes Kreuzband angerissen wurde. Damals war die Diagnose "Das Innenband wächst von alleine wieder zusammen, und an einem angerissenen Kreuzband macht man erst was wenn es reißt". Aufgrund meiner sehr ausgeprägten Oberschenkelmuskulatur war auch nichts instabil, und ich konnte noch viele Jahre so weiter Sport machen. Irgendwann war dann immer nach großer Belastung das Knie für 2 Tage entzündet. Kernspin -> das damals angerissene VKB war am Ansatz abgerissen. Also hab ich mich 12/2019 einer vorderen Kreuzbandplastik unterzogen. Nachdem die Heilung anfangs sehr gut verlief, stagnierte die Beweglichkeit ab einem gewissen Punkt. Also 12/2020 noch einmal OP um Meniskus und Knorpel zu glätten. Mit dem Kreuzband sei alles ok sagte man mir. Das dauert nur einfach noch etwas... Nach unzähligen Sitzungen bei der Physio, die mir auch nicht weiterhelfen konnten, war ich Ende 2021 bei einem anderen Arzt, welcher feststellte dass das Kreuzband in der sogenannten High-Noon Position befestigt wurde. Vereinfacht gesagt sollte das vordere Kreuzband schräg von Unterschenke übers Kniegelenk zum Oberschenkel verlaufen. Mein Kreuzband lief quasi gerade übers Kniegelenk. Das bringt Spannungen und Reizungen ins Kniegelenk, weshalb ich beim Laufsport immer wieder Probleme habe. Nun werde ich in 4 Wochen in Straubing bei Spezialisten welche sich auf "verpfuschte" Kreuzbandops spezialisiert haben, einer ersten OP unterzogen. Dabei wird das fehlerhafte Kreuzband welches mittlerweile total ausgeleiert ist, wieder entfernt, und die Bohrungen in Unter und Oberschenkel mit Knochenfüllmaße verschlossen.
Ende des Jahres wenn die Knochen soweit wieder hergestellt sind, bekomme ich nochmal eine Kreuzbandplastik - dann hoffentlich in schön und richtig.

das lässt mich überlegen ob ich meins überhaupt operieren lassen sollte...

Das liest sich alles recht ähnlich.
Mein vkb ist auch am ansatz abgerissen und laut den ärzten funktioniert das gerade nur wegen der ausgeprägten muskulatur so gut.
Bisher wirkt es wie gesagt gereizt und ausser ein knacken hin-und wieder merke ich nicht beim normalen gehen.
 
Genau wegen eines solchen In-sich-Verrutschens brauche ich eine Bandage, die bislang (das erste Mal kam das im Juni 2018 vor) gute Dienste geleistet hat. Damals hatte ich mir zunächst provisorisch mit aufgeschnittenen Strümpfen beholfen, später dann alle möglichen Neopren-Bandagen, bis ich bei diesen gelandet bin. Das Hauptproblem war nach meiner Vermutung ein lädiertes hinteres Kreuzbanf, was aber erst später einem Orthopäden auf einer MRT-Aufnahme aufgefallen war. Zwei Monate nach dem Unfall hatte ich wieder Krafttraining mittels Kniebeugen mit Gewichten aufgenommen, und durch den Kreuzbandschaden kam es vermutlich über eine daraus resultierende Fehlbelastung des Kniegelenks zum Knorpelschaden. Nur wenige Wochen nach dem Unfall wollte ich schon Bandagen in einem Sanitätshaus kaufen, die meinten bloß "Die kosten um 100 Euro, und nur auf Rezept!" Ich Idiot kam nicht auf die Idee, einfach mal im Netz zu schauen, wenn ich die Kniebeugen schon mit diesen Bandagen gemacht hätte, wäre es vermutlich nicht zum Knorpelschaden gekommen. Nichtsdestotrotz hat sich das Knie wohl (eventuell auch mit Hilfe von Kapseln für eine gezielte Knorpelernährung) so weit berappelt, dass ich in diesem Jahr sogar wieder Beinpresse machen kann, leider hat die bislang nicht den gleichen durchschlagenden Erfolg wie 2006, damals konnte ich dann richtig schnell fahren, die Bestwerte waren zwei Mal ein Stundenmittel von über 39 km/h, dieses Jahr tut sich diesbezüglich nichts, am Berg bin ich trotz jetzt vieler Wiederholungen für eine Verbesserung der Kraftausdauer am Berg sogar langsamer als letztes Jahr, da hatte ich nur mit einem Compex-EMS-Gerät gearbeitet (Compex 4.0 das Kraftprogramm).

Aber hast du dich mal tapen lassen?
Kniebeuge oder allgemein beinübungen lasse ich im gym aus, das fühlt sich noch nicht richtig an.

Man ich hoffe, dass das bei euch wieder richtig wird!
 
das lässt mich überlegen ob ich meins überhaupt operieren lassen sollte...

Das liest sich alles recht ähnlich.
Mein vkb ist auch am ansatz abgerissen und laut den ärzten funktioniert das gerade nur wegen der ausgeprägten muskulatur so gut.
Bisher wirkt es wie gesagt gereizt und ausser ein knacken hin-und wieder merke ich nicht beim normalen gehen.
Also trotz meiner negativen Erfahrungen, und auch mit dem Hintergrund dass man solange man sportlich aktiv ist, ein "sauber" gerissenenes Kreuzband nicht unbedingt operieren muss, würde ich es dennoch immer wieder in Ordnung bringen lassen.
In der Regel ist eine Kreuzbandwiederherstellung das Tagesgeschäft der Operateure. Natürlich kann wie in meinem Fall auch einiges schief laufen, aber das kann dir bei jedem Eingriff passieren.
Ich denke die Fehlbelastung des Kniegelenks durch ein fehlendes Kreuzband wird sich später in Knorpel/Meniskusschäden und oder Arthrose zeigen. Ich bin aber kein Mediziner :)
 
Ich komme eher aus dem Laufsport und habe irgendwo gelesen, dass man eher hohe Kadenz fahren sollte wenn man auf dem Fahrrad fürs Laufen trainiert da man beim Laufen eine Schrittfrequenz von ~180 anpeilt was einer Kadenz von 90 entspricht.

Und das kann ich auch bestätigen: Mit hoher Kadenz von 90 kann ich als trainierter Läufer ewig fahren, im hohen Gang mit niedriger Drehzahl wiederum brennen mir gleich mal die Oberschenkel und ich übersäure gleich

Ob jetzt aber professionelle Radsportler eher niedrige oder hohe Kadenzen fahren sollten, kann ich nicht sagen. Das ist wahrscheinlich wieder einmal, wie so oft, individuell.
 
Pauschal kann man das wirklich nicht sagen. Es hängt auch von der Anatomie ab. Ich denke, jemand mit sehr langen Beinen oder sehr muskulösen Beinen wird diese nicht so schnell bewegen können.
Oft fühlen sich hohe Kadenzen >90 instabil an und man empfindet niedrigere Kadenzen als sauberer an, was den Bewegungsablauf betrifft. Sicherlich nicht schlecht bei einem lädierten Knie. Wird die Kadenz zu niedrig, ist es dann aber wieder schlecht fürs Knie, da die Kraft steigt und damit der Druck auf Knorpel usw. Irgendwo dazwischen liegt das Optimum für den Anfang. Daher einfach mal losfahren und rantasten an die persönlich optimale Kadenz.
 
Meine Trittfrequenzen liegen im Durchschnitt bei ca. 95. Im Flachen zwischen 95 und 105.

Wie schon einige geschrieben haben, ist die Trittfrequenz ein individuelle Sache. Gerne werden Lance Armstrong und Jan Ullrich als Gegensatzpaar angeführt. Allerdings muss man sagen, dass die niedrigen Trittfrequenzen von Ullrich auch bei schweren Bergetappen um Werte bei 70 bis 80 lagen und im flachen natürlich höher.

Meiner Meinung nach, solltest du Trittfrequenzen um 90 auf alle Fälle erreichen. Der Durchschnittswert wird etwas niedriger liegen, weil du immer wieder Phasen hast, in denen du niedriger oder gar nicht trittst (bergab nur locker mittreten, in scharfen Kurven ein paar Tritte auslassen, wenn du die Trinkflasche aus dem Halter nimmst, bergauf,...) und das drückt den Durchschnitt nach unten.

Bei dir ist es wahrscheinlich so, dass nicht nur deine Muskeln die höheren Frequenzen nicht gewöhnt sind, sondern auch die neuronale Ansteuerung noch nicht so funktioniert, so dass du dich konzentrieren musst, um die Frequenz zu halten.

Versuche einfach mal ein paar Minuten wirklich hohe Trittfrequenzen zu fahren: 110 - 120, und dann wieder 10 Minuten "normal". Das ganze 2 bis 3 Mal während deiner Ausfahrt. Dein Puls wird während der hochfrequenten sicherlich etwas hochgehen, obwohl du mit gleicher Geschwindigkeit fährst.

Zu deiner Materialfrage: Am Gravelbike liegt es sicher nicht. Ich fahre auch mit dem MTB hohe Trittfrequenzen.
Was allerdings wichtig ist: Die Pedale. Fährst du Klickpedale und Radschuhe?

Wichtiger als die Trittfrequenzfrage erscheint mir auch der Hinweis, dass Rennradfahren nicht nur "Treten" ist, sondern auch "Ziehen" und "Schieben". Das heißt, wenn ein Fuß/Bein nach unten tritt, zieht das andere nach oben. Am befindet sich das Pedal unten, schiebt man auch nach vorne.
Eine höhere Trittfrequenz hilft dabei, den oberen und unteren Totpunkt schneller zu überwinden.
 
Ich glaube (kann ich alles :D) dass die optimale Kadenz auch mit der Veranlagung zu tun hat.
Das stimmt. Gestern bin ich einen kürzeren Anstieg (geschätzt 6-7% auf 1500 Metern) mit dem (wirklich) großen Blatt und Drehzahlen um 40 U/min hoch, ging auch. Die anschließende Abfahrt musste ich allerdings wiederholen, der erste Anlauf war zu frustrierend. DA bin ich dann allerdings auf dem kleinen Blatt wieder hoch, fürs große ist das da dann zu steil:confused::D...
 
Ja großartig die Vergleiche zwischen 40 und 90 TF ohne Leistungsangaben:)
 
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