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Die Angst nach dem Sturz.

work242

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Ich bin am Ende Juli mit dem Gravel gestürzt und hab eine Grundgliedbasisfraktur am Mittelfinger. Ich bin sehr unglücklich gestürzt und mache mir seitdem viele Gedanken. Die Tour bin ich mit der Fraktur aber noch zu Ende gefahren. Seit letzte Woche darf ich auch wieder auf den Rollentrainer bzw. den Kickr Core. Die körperlichen Schmerzen waren nie ein Thema oder Problem, eher die seelischen: Portugal Urlaub storniert usw. Ich frage mich die ganze Zeit, wie setze ich mich später wieder aufs Rad ohne darüber nachzuenken, wieder zu stürzen. Wie geht ihr damit um? Habt ihr Tipps?

Gruß
Christian.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

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Ich bin am Ende Juli mit dem Gravel gestürzt und hab eine Grundgliedbasisfraktur am Mittelfinger. Ich bin sehr unglücklich gestürzt und mache mir seitdem viele Gedanken. Die Tour bin ich mit der Fraktur aber noch zu Ende gefahren. Seit letzte Woche darf ich auch wieder auf den Rollentrainer bzw. den Kickr Core. Die körperlichen Schmerzen waren nie ein Thema oder Problem, eher die seelischen: Portugal Urlaub storniert usw. Ich frage mich die ganze Zeit, wie setze ich mich später wieder aufs Rad ohne darüber nachzuenken, wieder zu stürzen. Wie geht ihr damit um? Habt ihr Tipps?

Gruß
Christian.
Ähm, ist das korrekt verstanden, dass da "nur" ein einziger Finger betroffen war? Du meinst dein posting ernst?
Sei mir bitte nicht böse, aber wenn das wirklich alles an Verletzung war, klingt das ein wenig-sorry! weinerlich.
Ich sehe jetzt davon ab, meine Verletzungen/Brüche während meiner Fußballerzeit und jetzt durchs RR-fahren zu erzählen, aber: die Verletzung/OP ist der zu akzeptierendeTiefpunkt, danach gehts wieder steil bergauf.
Der Körper hat zu funktionieren, dafür sollte man zumindest nach der Verletzung alles mögliche tun
Oder anders ausgedrückt: so schnell als möglich wieder aufs Rad (bzw mit dem weitermachen, wobei man sich die Verletzung zuzog) und sich so wieder das Selbstvertrauen zurückholen (sofern es denn beeinträchtigt war)
 
Wieso konntest Du mit dem eingegipsten Finger nicht auf den Rollentrainer?
Mich hat es schon mehrmals im Winter mit dem MTB geschmissen, weil ich auf ne vereiste Stelle gekommen bin, das hat mich aber trotz großer Schürfwunden nie davon abgehalten, ein paar Tage später wieder zu fahren. Auch und vor allem wenn dann 10 cm Neuschnee lag. Der Fun überwiegt. Keine Ahnung warum Dich so ein kleiner Sturz so beschäftigt. Das gehört doch dazu, genauso wie man beim Fußball eine abkriegt, der Reiter vom Pferd fällt, der Turner vom Barren fällt, usw.
Vielleicht solltet Du schwimmen, da kann man nicht fallen, höchsten ertrinken...
 
einfach drauf und machen ... hab ich im downhill auch so gemacht ... trotz 3 zaehnen weniger, gebrochener nase, gespaltener ellenbogenkopf direkt wieder drauf sobald es ging

die 5 wochen kruecken mit nem kapselriss waren am schlimmsten wo man nichts machen konnte obwohl man wollte
 
2 Wochen Gips, seitdem Schiene und 5 Wochen krank geschrieben sehe ich jetzt nicht als Kratzer an. Aber das interpretiert jeder wohl anders.
Du konntest aber gehen/sitzen/essen/sprechen?
Paß auf, dann schreib ich jetzt doch mal, wie ich damit umging- du fragtest ja.
Vor Jahren bin ich seitlich in ein Auto gekracht, mit dem RR beim linksabbiegen- vorn beim Spiegel in die sog. A-Säule. Direkt vorm Einschlag sagte ich noch: Schei.... (weiß ich noch, danach gingen die Lichter aus)
Vier Stunden fehlen mir, kamen auch nie mehr zurück. In dem Krankenhaus, in dem ich dann auch operiert wurde, war ich dann erst umfänglich wieder bei mir. Ich wußte zwar, dass etwas schwerwiegenderes passiert sein müsse, aber ich sagte, dass, was auch immer los sei, sie sich bitte beeilen mögen, ich muß heim, wir wollen am folgenden Wochenende in den Urlaub aufbrechen. Naja, auf Nachfrage bekam ich einen Spiegel in die Hand gedrückt mit dem Hinweis: Doppelter Kieferbruch, Jochbeinbruch, rechts Schlüsselbein und eine Rippe durch. Du glaubst ja gar nicht, was man alles zum essen pürieren kann, wenn man den Mund zunächst nur soweit aufbekommt, dass lediglich ein Kaffeelöffel mit der Spitze reinpaßt
Nach der OP (als ich nach der Narkose wieder wach war) sollte dann ganz schnell ein Pfleger den Katheter aus der Harnröhre rausziehen, ich hatte ja schließlich nix an den Beinen. Bin dann im Treppenhaus paarmal hoch und runter gegangen, war nur rein für den Kopf gut. Sowas meine ich mit dem Tiefpunkt und wieder bergauf gehen. Als ich wieder daheim war, den sog. Rucksackverband wg. des Schlüsselbeins sollte ich da noch weiter tragen, ging ich bereits in einen Radladen und kaufte mir ein neues Rad, das alte war nämlich dahin.
So ging ich damit um. wen von uns hats wohl schwerer erwischt?
Also, drauf aufs Rad und nicht mehr an den Abflug denken, kann eh wieder passieren. Akzeptier es.
Die Alternative wäre, nie mehr aus dem Bett aufzustehen, aber selbst das wird wohl irgendwann mal zusammenbrechen- dann mir dir.
 
Ich hatte letztes Jahr im Januar einen Rennradunfall, indem ich ungebremst mit 30km/h (Stravaauswertung) im Dunkeln (mit der Lupine Sl Af:D) von hinten gegen ein geparktes Auto geknallt bin. Ich führte es im Nachhinein, nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag der Müdigkeit und dementsprechend Unkonzentriertheit zu😄.
Ergebnis war: Unterkieferbruch durch abruptes Abbremsen am Dachholm mit dem Unterkiefer.
Das Rennrad hat nichts abbekommen.

Auf jeden Fall, konnte ich es nach 6Wochen kaum abwarten, wieder aufs Rad zu steigen, hatte schon die ganze Zeit mit den Füßen getrippelt. Leider wurde aus den 6 Wochen 3 Monate, da bei mir noch eine Agranulozythose durch Novalgin (ruhig mal googeln, extrem selten) festgestellt, die um ein Haar tödlich war.

Letztendlich hab ich mit 3 Monaten Verspätung das Radfahren wieder aufgenommen, habe meine Leistungsform wieder schnell aufgebaut, fahre nach wie vor Abfahrten mit über 80km/h ohne Angst runter (wohne im mittleren Schwarzwald), und hab meinen persönlichen Jahreskilometer- und Höhenmeterjahresrekord 2020 aufgestellt.

Also, immer wieder aufstehen und weitermachen, was einem Spaß macht:daumen:
 
Okay, ich wollte grad dramaturgisch ausholen, und von meinem Oberschenkelhalsbruch erzählen.. aber lassen wir das.

Ich habe mich aufs Rad gesetzt und bin gefahren. Einfach weil ich Bock auf's Radfahren hatte. Anfänglich - mit Schrauben in den Knochen - noch etwas verhaltener, keine flotten Gruppen/Finals/Rennen, dann, ohne Metall, wir immer. Dass man überdenkt, ob/wie man Rennen oder sowas fährt, ist ja noch eine Sache, insbesondere wenn man Angst haben muss, mit Metall im Innern alles noch zu verschlimmern.. aber normales Radeln/Graveln, da wüsste ich jetzt nicht, wovor ich Angst haben sollte.
 
Ich glaube wir verstehen uns falsch. Ich habe zu keiner Zeit gefragt, wen es schwerer erwischt hat sondern wie ihr mit der Zeit nach dem Sturz umgegangen seid.
Stimmt, hast du nicht, aber mit einem ehemals gebrochenen Finger, ok, vielleicht war die komplette Hand auch iwie betroffen, erst nach rund 7 Wochen lediglich wieder auf den Rollentrainer??? Urlaub abgesagt???
Nee, also sorry- liest sich...... seltsam.

sondern wie ihr mit der Zeit nach dem Sturz umgegangen seid.
wurde ja von mehreren berichtet. Also, nochmal durchgeweintes Taschentuch weg und ab aufs Rad.
Mensch, stell dich nicht so an. Mannomann
 
Stimmt, hast du nicht, aber mit einem ehemals gebrochenen Finger, ok, vielleicht war die komplette Hand auch iwie betroffen, erst nach rund 7 Wochen lediglich wieder auf den Rollentrainer??? Urlaub abgesagt??

Der Finger ist nicht gebrochen, Grundgliedbasisfraktur, d.h. das Gelenk an dem Finger ist betroffen. Da es so unglücklich und kompliziert ist, musste es wöchentlich kontrolliert werden. Es ist auch nicht klar, ob die Hand wieder ihre volle Funktionalität zurück bekommt. Ich hab nur auf die Expertise vom Arzt aus dem Krankenhaus, Orthopäde und Ergotherapie gehört.
 
Du hast zurecht Angst, das ist erst einmal ganz normal. Ob das in deinem Fall overdosed ist oder auch nicht muss Du wissen. Es hilft aber nur eins: wieder raufs aufs Rad und sich wieder an die Situation gewöhnen. Nur so wirds besser. Oder zu einem Psychiater gehen, der hilft bestimmt auch ;)

Ich kann Dir nur von mir berichten. vor über 30 Jahren hat mich ein Motorrad in einer Abfahrt abgeräumt. Mittelhandknochengebrochen, 20cm Riss am Oberschenkel und weitere Kleinigkeiten. Hand war 6 Wochen im Gips weil nicht ordentlich verwachsen. Danach bin ich auch mit Respekt in Abfahrten gefahren, das hat bestimmt 3-4 Monate gedauert bis ich wieder klar im Kopf war. Vor drei Jahren hat mich ein Auto abgeräumt, ist vor mir abgebogen und hat mich übersehen, bei 40 über die Motorhaube gegangen, wie ein Wunder nur kleinere Kratzer und ein geprelltes/gestauchtes Sprunggelenk. An dieser Stelle habe ich heute noch Respekt, da insgesamt unübersichtlich. Auch hier habe ich ein paar Wochen gebraucht bis das aus dem Kopf war. Vor zwei Jahren ist mir in Hund aus dem Gebüsch in den Zeitfahrer gelaufen, Tossy 2 linke Schulter. Seit dem mache ich um alle Viecher einen grossen Bogen. Im ALter wirst Du weiser - und auch etwas vorsichtiger. Könnte Dein letzter Sturz gewesen sein ;)
 
Grundgliedbasisfraktur: Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Arthrose und Wetterfühligkeit und gesenkte Wahrscheinlichkeit ein gefeierter Pianist zu werden.

Der Körper kann bei Handverletzungen viel kompensieren, sonst wäre der homo sapiens schon lange ausgestorben. Der Satz mit der vollen Funktionalität fällt fast immer.
 
Schwierig, eine zufriedenstellende Antwort zu schreiben, jeder hat eine andere Schmerzgrenze, das hat Du ja hier schon gelesen. Was für die einen "PillePalle" ist, ist für jemand anderen ein ernsthaftes Problem. Das ist aber mMn nicht zu verurteilen. Und weinerlich finde ich Deine Schilderung auch nicht. Aber ok, das liegt natürlich auch immer im Auge des Betrachters.

Ich habe mir vor 6 Jahren den 1. LW gebrochen. Zum Glück die "einfachste" Fraktur, der Spinalkanal war nicht betroffen, da der Bruch im vorderen Bereich passiert ist. Also Richtung Bauch, und gebrochen ist die Deckplatte des Lendenwirbels. Aber auch wenn es nach Klassifizierung ein "einfacher" Bruch war, hat der mir doch ziemlich zu schaffen gemacht.

Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht an einen Bruch gedacht, eher eine Prellung oder sowas in der Art. Doch der Arzt sagte nach der Untersuchung was anderes. Resultat: Orthese, 11 Wochen Krankenschein. Nach 3 Wochen bemerkte ich leichte Fortschritte. Als ich wieder arbeiten konnte, habe ich mich auch aufs Rad gesetzt. Mit der gebotenen Vorsicht, natürlich.

Ich bin zwar die erste Zeit weiter sehr vorsichtig geblieben, aber die Sicherheit kam schneller als gedacht zurück. Man ist doch ein Gewohnheitstier.

Empfehlung von mir:

Wie meine Vorposter schon schrieben, langsam und vorsichtig anfangen, kein Risiko eingehen. Sollte man eh nicht. Dein Körper teilt Dir schon mit, was er mag, und was er nicht mag. Du mußt nur auf ihn "hören".

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei, und daß Du auch mental Deine Stärke zurück gewinnst.
 
Jeder Mensch geht anders damit um. Ich fahre am besten damit solche Ereignisse direkt nach dem Geschehen „abzuhaken“. Sprich hadern und hätte wäre wenn bringt nichts. Volle konzentration auf Genesung und Regeneration. Ich bin auch schmerzlos, was wieder das Rad fahren angeht. Einfach wieder drauf. Ich habe mir zwei Mal den Arm gebrochen, im Knie Bändee gerissen und jetzt Oberschenkel gebrochen. Lagen allerdings auch teilweise 14 Jahre und 70000km auf dem Rad dazwischen. Von daher hoffe ich einfach, dass ich wieder mind. 14 Jahre nicht Stürze. ;) Andere suchen sich halt ein anderes Hobby nach so etwas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist das weinerlich. Ich bin mit einem "frischen" Schlüsselbeinbruch in den Urlaub gefahren. Das Krankenhaus am Unfallort wollte sofort operieren, die zweite Meinung einen Tag später: Braucht man nicht operieren...

Also ab in den Urlaub. Erst eine Woche Ostsee und eine Woche Portugal. War schade, denn baden konnte ich nicht wirklich aber absagen? Niemals.
 
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