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Diamant Sportrad - Export Version - wer hat Ahnung?

pase

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Hallo Leute,
ich möchte mich hier erstmal kurz vorstellen: Mein Name ist Patrick, ich komme aus dem schönen Leipzig und habe mir vor kurzem ein altes Diamant Sportrad zugelegt. Ich habe mich schon etwas durch dieses Forum gewühlt, so richtig fündig bin ich allerdings nicht geworden. Allerdings gibt es hier scheinbar einige Diamant-Experten, auf deren Wissen ich hoffe;-), auch wenn es sich nicht direkt um ein Rennrad handelt.
Was ich weiß: Es ist ein Herren Luxus-Sportrad, 28". Laut Verkäufer handelt es sich um eine Export-Version für die Niederlande, ist da etwas dran? Laut Rahmennr. ist das Rad von 1959, Nabe hinten und einige andere Anbauteile bestätigen das, Nabe vorne 56. Es hat eine Renak 4-Gang-Kettenschaltung und einige Details, die ich an einem Diamant-Rad so noch nie gesehen habe, bzw. die mir unüblich erscheinen. Da wären z.B. die in Rahmenfarbe lackierten Schutzbleche, ich kenne diese bei dem Modell nur in silber. Auch die Form ist hübscher und deutlich aufwendiger als normal(siehe Sicke in der Mitte und Aussparung für den Dynamo, Material ist Stahl). Recht raffiniert ist auch die "Aufhängung" des Lampenkabels mittels 2 Federn (Wenn nicht original, dann zumindest gut gebastelt ;-)). Vorne sind 2 Kettenblätter vorhanden, allerdings kein Umwerfer, hier wurde vermutlich mal nachträglich gebastelt. Bei dem Lenker-Vorbau mit Bowdenzug-Durchführung handelt es sich wohl um ein DDR-Zubehör-Teil, evtl. war dieser bei Exportversionen serienmäßig? Wer hat ein ähnliches Rad mal gesehen oder kann mir irgendwelche Infos zu Originalität, Seltenheit, etc. geben? Ich bin für jede Info dankbar!;-) Das Rad ist übrigens mittlerweile wieder fahrbereit. Sämtliche Lager, Kette, Schaltung wurde auseinandergebaut, gereinigt und frisch gefettet, neue Mäntel+Schläuche gab es auch. Das Rad werde ich behalten und genau so wie es ist weiter fahren. Tip top restaurierte Räder sind zwar sehr schick, ein patiniertes und angestaubtes Rad, dem man die Lebensjahre ansieht ist m.M.n. jedoch auch nicht zu verachten.
Ich mache gerne weitere Bilder und wenn benötigt Detailaufnahmen.
Danke schonmal für eure Unterstützung!:)
 

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Re: Diamant Sportrad - Export Version - wer hat Ahnung?
Diese Sicke im Schutzblech hab ich auch an den jüngeren, silbernen aus Alu gesehen. Den Vorbau finde ich ja cool, macht allerdings bei diesen Bremsen keinen Sinn, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass der Serienmäßig war. Was hat der da vorne dran? War das ein Lampenhalter? Oder kommt da der Garmin-Mount ran? ;)
 
Das ist doch ein französischer und damals somit importierter Vorbau.

Da mußten sich die Lieferanten an das Lastenheft von Schalk Golkowski halten und deshalb war da auch gleich der Halter für den, den Radler bespitzelnden IM, dabei - das trainiert auch besser, wenn der vorne auf dem Spitzelsitz gleich mitfährt. Solche Individualisten und Trabant-Verweigerer durfte man doch nicht unbeobachtet durch die Republik radeln lassen

Auch konnte man damit die 5-Jahrespläne der VEBs und Kolchosen überprüfen und feststellen, wann das Volk den verzehrten Broiler und die Sättigungsbeilage bereits energetisch zu 130% verbraucht hatte und es das Volk nach dem nächsten Gummiadler oder der nächsten Kartoffel gelüstete und ob diese Lust bereits gestillt werden muß oder der Werktätige noch zwei bis drei Schichten rackern kann, bevor er endgültig umfällt. Und man stelle sich vor, das mußte man nicht anhand der Datensituation ermitteln sondern konnte das im Interviewverfahren feststellen. Gar nicht auszudenken, welche Möglichkeiten Schalk und Honnecker da mit groß angelegter Werbung und Advertorials man gehabt hätte.

Bei Rennrädern wurde diese Anforderung dann auf Wunsch von Täve aus dem Lastenheft gestrichen, da dieser dem Politbüro versichern konnte, daß Rennradler eh vollbespitzelt wären und die zurückgelegte Wegstrecke nebst Route, Haltepunkten und Verschnaufern jederzeit aus den Bluttests, der Sattelabnutzung und dem von den Reifen auf dem Asphalt hinterlassenen Gummiresten abgelesen werden könnten. Fuhr der Stasi-Kader-Verein Dynamo irgendwas mit Westware, dann gab es ja noch die Hundestaffel und eingelagerte vom Radler benutze Unterwäsche, um vollständig unabhängig von anderen Hinweisen und Verdächtigungen die zurückgelegte Wegstrecke sicher und reproduzierbar erschnüffeln zu lassen.

:p:D:D:bier:
 
Das ist doch ein französischer und damals somit importierter Vorbau.

Da mußten sich die Lieferanten an das Lastenheft von Schalk Golkowski halten und deshalb war da auch gleich der Halter für den, den Radler bespitzelnden IM, dabei - das trainiert auch besser, wenn der vorne auf dem Spitzelsitz gleich mitfährt. Solche Individualisten und Trabant-Verweigerer durfte man doch nicht unbeobachtet durch die Republik radeln lassen

Auch konnte man damit die 5-Jahrespläne der VEBs und Kolchosen überprüfen und feststellen, wann das Volk den verzehrten Broiler und die Sättigungsbeilage bereits energetisch zu 130% verbraucht hatte und es das Volk nach dem nächsten Gummiadler oder der nächsten Kartoffel gelüstete und ob diese Lust bereits gestillt werden muß oder der Werktätige noch zwei bis drei Schichten rackern kann, bevor er endgültig umfällt. Und man stelle sich vor, das mußte man nicht anhand der Datensituation ermitteln sondern konnte das im Interviewverfahren feststellen. Gar nicht auszudenken, welche Möglichkeiten Schalk und Honnecker da mit groß angelegter Werbung und Advertorials man gehabt hätte.

Bei Rennrädern wurde diese Anforderung dann auf Wunsch von Täve aus dem Lastenheft gestrichen, da dieser dem Politbüro versichern konnte, daß Rennradler eh vollbespitzelt wären und die zurückgelegte Wegstrecke nebst Route, Haltepunkten und Verschnaufern jederzeit aus den Bluttests, der Sattelabnutzung und dem von den Reifen auf dem Asphalt hinterlassenen Gummiresten abgelesen werden könnten. Fuhr der Stasi-Kader-Verein Dynamo irgendwas mit Westware, dann gab es ja noch die Hundestaffel und eingelagerte vom Radler benutze Unterwäsche, um vollständig unabhängig von anderen Hinweisen und Verdächtigungen die zurückgelegte Wegstrecke sicher und reproduzierbar erschnüffeln zu lassen.

:p:D:D:bier:
Wie gut, dass es damals noch kein GPS gab (am Rad). Das Rad stammt allerding aus der Zeit, als weder Schalk (obwohl, der war zu der Zeit blutjung beim Ministerium für Außenhandel) noch Honnecker ( der war für Militär und Sicherheit damals verantwortlich) viel zu sagen hatten.
 
Der Vorbau ist bekannt vom in sehr wenigen Exemplaren produzierten "Wanderrad" von 1961, welches seinerzeit eine wegweisende Konstruktion war und seiner Zeit weit voraus, wenn es den Sprung (oder besser: die Erlaubnis) in die Serienfertigung geschafft hätte.
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